Wärmepumpen können an sehr kalten Tagen vereisen. Das kann die Heizleistung stark beeinträchtigen. Besonders im Winter bildet sich oft Frost an den Lamellen. Warum passiert das und welche Lösungen gibt es? In diesem Artikel erfahren Sie, was hinter der Vereisung steckt und wie Sie das Problem effektiv beheben.
Das Wichtigste zuerst
- Vereisung ist bei Luftwärmepumpen normal. Sie entsteht durch Feuchtigkeit am Verdampfer. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen sind nicht betroffen.
- Moderne Wärmepumpen enteisen sich selbst. Der Abtauprozess startet automatisch.
- Dauerhafte Vereisung deuten auf Kältemittellecks, blockierte Luftzufuhr oder defekte Sensoren hin.
- Eine vereiste Wärmepumpe verbraucht mehr Strom, die Heizleistung sinkt und die Bauteile verschleißen schneller.
- Eine regelmäßige Wartung beugt Vereisungen vor.
- Nutzer berichten über lange Abtauzeiten oder blockierte Luftwege durch Schnee.
Wieso vereist eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe vereist, weil sie der Umgebungsluft Wärme entzieht und dabei Feuchtigkeit am Verdampfer kondensiert. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bildet sich dadurch Frost auf den Lamellen. Das ist ein normaler Prozess und bei Luftwärmepumpen unvermeidbar. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen haben dieses Problem nicht, da sie ihre Wärme aus konstant temperierten Quellen beziehen.

Der automatische Abtaumodus verhindert auch im tiefsten Winter eine dauerhafte Vereisung der Wärmepumpe (© Andie_Alpion/stock.adobe.com)
Moderne Luftwärmepumpen verfügen über eine automatische Abtaufunktion. Diese entfernt den Frost in regelmäßigen Abständen. Jedoch müssen Sie Sperrzeiten beachten, wenn Sie einen Wärmepumpenstromtarif beziehen. Während der Sperrzeiten ist die Stromversorgung der Wärmepumpe unterbrochen, sodass das Abtauen sich verzögern kann.
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Wie läuft der Abtauprozess ab?
Der Abtauprozess beginnt automatisch, sobald die Wärmepumpe die Eisbildung erkennt. Sensoren messen die Temperatur am Verdampfer. Wenn diese unter einen kritischen Wert fällt, startet der Abtauzyklus. Dabei wird Wärme auf den Verdampfer geleitet, wodurch das Eis schmilzt. Danach läuft das Wasser über eine Drainage ab, und die Wärmepumpe nimmt den normalen Betrieb wieder auf.
Es gibt verschiedene Methoden zum Abtauen einer vereisten Wärmepumpe:
- Prozessumkehrung: Die Wärmepumpe wechselt für kurze Zeit in den Kühlmodus. Dabei wird warme Energie vom Heizkreislauf auf den Verdampfer übertragen, damit das Eis schmilzt.
- Heißgasabtauung: Ein Teil des komprimierten, heißen Kältemittels wird direkt zum Verdampfer geleitet und entfernt das Eis. Diese Methode ist besonders effizient und schnell.
- Natürliche Abtauung: Bei Außentemperaturen über dem Gefrierpunkt kann das Eis durch die Umgebungsluft langsam schmelzen. Diese Methode funktioniert nur bei milderen Wetterbedingungen.
- Abtauung mithilfe eines Heizstabs: Ein elektrischer Heizstab erwärmt den Verdampfer gezielt und beseitigt die Vereisung. Diese Methode ist effektiv, aber energieintensiver als andere Abtaumechanismen.
Warum qualmt meine Wärmepumpe?
Ihre Wärmepumpe qualmt nicht, sondern erzeugt Wasserdampf. Während des Abtauvorgangs wird der Verdampfer erwärmt, damit das Eis schmilzt. Der dabei entstehende Wasserdampf kann wie Rauch aussehen, zeigt aber nur, dass der Abtauprozess bestens funktioniert. Es ist also ein normaler Vorgang und kein Grund zur Sorge. Sobald das Abtauen abgeschlossen ist, verschwindet der Dampf von selbst.
Wie häufig enteist eine Wärmepumpe pro Tag?
Eine Luftwärmepumpe enteist im Winter 2 bis 8 Mal pro Tag. Die Häufigkeit hängt von der Luftfeuchtigkeit, der Außentemperatur und der Betriebsweise ab. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um den Gefrierpunkt vereist der Verdampfer schneller, sodass das Abtauen häufiger notwendig ist. In sehr kalten oder trockenen Regionen tritt Vereisung seltener auf.
Eine funktionierende Abtauautomatik stellt sicher, dass die Wärmepumpe auch bei frostigen Temperaturen effizient arbeitet. Falls die Vereisung bestehen bleibt, können andere Ursachen vorliegen, die untersucht werden sollten.
Wann ist eine Vereisung der Wärmepumpe ein Problem?
Eine Vereisung der Wärmepumpe ist problematisch, wenn sie dauerhaft besteht oder unter ungewöhnlichen Bedingungen auftritt. Normalerweise enteist sich die Wärmepumpe automatisch. Funktioniert das nicht, kann ein Defekt oder eine Fehlfunktion vorliegen.
- Die Wärmepumpe vereist ständig: Wenn die Wärmepumpe sehr häufig vereist und der Abtauprozess nicht ausreicht, kann das die Effizienz stark senken. Ursachen können ein falsch eingestellter Abtauzyklus oder ein verschmutzter Verdampfer sein.
- Die Wärmepumpe vereist im Sommer: Eine Vereisung bei hohen Außentemperaturen ist untypisch und weist auf eine Störung hin. Mögliche Gründe sind ein Kältemittelleck, ein Sensorfehler oder ein verstopfter Luftstrom.
- Die Wärmepumpe enteist sich nicht mehr: Falls sich der Verdampfer trotz frostiger Temperaturen gar nicht mehr enteist, kann die Abtaufunktion defekt sein. Ebenfalls kann eine zu geringe Luftzirkulation oder ein blockierter Ventilator die Ursache sein.
- Starke Eisschichten: Eine dünne Eisschicht ist normal. Bildet sich jedoch eine dicke Eisschicht über längere Zeit, kann das die Wärmepumpe beschädigen.
Wenn Ihre Wärmepumpe trotz normaler Bedingungen stark vereist oder sich nicht mehr enteist, sollten Sie einen Fachmann beauftragen. Der Installateur prüft die Abtauautomatik, den Luftstrom und mögliche Blockaden durch Schmutz oder Laub. Außerdem kontrolliert er die Sensoren, die Steuerung und den Kältemittelkreislauf auf Lecks oder Druckprobleme. Je nach Ursache reinigt er den Wärmetauscher, tauscht defekte Sensoren aus oder füllt das Kältemittel nach. In manchen Fällen stellt er die Steuerung neu ein und optimiert die Abtauzyklen.
Was sind die Folgen einer eingefrorenen Wärmepumpe?
Eine vereiste Wärmepumpe verliert Heizleistung und verbraucht mehr Strom. Bleibt die Vereisung bestehen, können der Ventilator und der Kompressor überlastet werden, was den Verschleiß beschleunigt. In extremen Fällen drohen Schäden an Bauteilen oder sogar ein Totalausfall.
Wie kann ich eine Vereisung verhindern?
Sie können einer Vereisung der Wärmepumpe mit folgenden Maßnahmen vorbeugen.
- Luftstrom sicherstellen: Halten Sie den Bereich um die Wärmepumpe frei von Laub, Schnee oder anderen Hindernissen.
- Regelmäßige Wartung: Reinigen Sie den Verdampfer und prüfen Sie die Abtauautomatik.
- Kondensatabfauf kontrollieren: Stellen Sie sicher, dass das Kondenswasser ungehindert abfließen kann, damit es nicht erneut gefriert.
- Installation optimieren: Eine leicht erhöhte Montage und eine frostsichere Aufstellung verhindern, dass sich Wasser unter der Wärmepumpe staut.
- Sperrzeiten anpassen: Falls möglich, optimieren Sie die Sperrzeiten von Ihrem Netzbetreiber, damit die Wärmepumpe nicht unnötig lange ohne Strom bleibt.
Welche Erfahrungen machen Nutzer?
Nutzer berichten in Foren über verschiedene Erfahrungen mit vereisten Wärmepumpen. Ein häufiges Thema ist die Dauer der Abtauvorgänge. Ein Nutzer im Forum HaustechnikDialog beschreibt, dass seine Wärmepumpe etwa fünf Minuten zum Abtauen benötigt, während die Kompressorfrequenz dabei bei 24 Hz liegt, knapp über dem Minimum von 19 Hz.
Ein anderer Nutzer schildert, dass seine Luftwärmepumpe ständig vereist, weil Schnee und Eis die Ansaugseite blockiert haben. Dies führte zu einem stark reduzierten Luftstrom, wodurch die Effizienz der Anlage beeinträchtigt wurde. Besonders problematisch sei dies bei starkem Schneefall oder Graupel, wenn sich fester Eisschnee in der Außeneinheit sammelt.
Die Erfahrungsberichte zeigen, dass Witterungsbedingungen und betriebliche Faktoren die Vereisung beeinflussen. Eine regelmäßige Wartung und einr geeignete Platzierung der Wärmepumpe minimieren das Risiko für schädliche Vereisung erheblich.
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