Die Luftwärmepumpe ist die preiswerteste Wärmepumpe. Sie ist einfach und schnell installiert und ihre Aufstellung aufgrund verschiedener Aufbauformen flexibel. Allerdings hat sie den geringsten Wirkungsgrad, was überwiegend an den Leistungseinbrüchen bei Minustemperaturen liegt. In diesem Artikel lernen Sie alle Vor- und Nachteile von Luftwärmepumpen kennen.
Und das ist der Inhalt des Artikels:
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Was sind die Vor- und Nachteile einer Luftwärmepumpe?
Der größte Vorteil einer Luftwärmepumpe ist ihr vergleichsweise günstiger Preis. Die Installation ist einfach und schnell ausgeführt. Zudem ist sie die einzige Wärmepumpe, die aktiv kühlen kann. Sie hat allerdings den Nachteil, den geringsten Wirkungsgrad von allen Wärmepumpen zu haben.
Luftwärmepumpe Vorteile | Luftwärmepumpe Nachteile |
---|---|
günstigster Typ von Wärmepumpe | geringerer Wirkungsgrad als Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen |
einfache und schnelle Installation | Wirkungsgrad schwankt bei Minustemperaturen |
Flexibilität in der Aufstellung | Geräuschentwicklung |
wartungsarm | für schlecht gedämmten Gebäuden ungeeignet |
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie | für Betrieb mit hohen Vorlauftemperaturen ungeeignet |
geringere Emissionen | optische Auswirkung auf das Erscheinungsbild des Gebäude |
zukunftssicheres Heizsystem | |
Förderung bis 35% möglich | |
aktive Kühlung |
Vorteile einer Luftwärmepumpe
Günstigste Wärmepumpenart
Die Luftwärmepumpe ist eine günstige Wärmepumpenart und kostet inklusive Installation 10.000 bis 20.000 €. Der Preis hängt von der Leistung, der Größe und dem Aufstellungsort ab.
- Luftwärmepumpen mit Innenaufstellung sind die günstigste Ausführungsvariante. Sie benötigen einen Anschluss an die Außenluft, was zu geringeren Kosten von bis zu 1.000 € führt;
- Luftwärmepumpen mit Außenaufstellung benötigen einen zusätzlichen Witterungsschutz, weswegen sie etwas teurer sind. Für ihre Aufstellung wird ein Betonfundament gegossen. Zudem benötigen Sie eine Genehmigung;
- Luftwärmepumpen als Split-Variante werden in eine Außen- und Inneneinheit aufgeteilt und mittels Kälteleitungen miteinander verbunden. Dadurch ist die Variante die flexibelste Ausführung, wenngleich die teuerste;
- Trotz allem, ist diese Wärmepumpe günstiger als die Erdwärme- oder Grundwasserwärmepumpe.
Wärmepumpe | Kosten der Wärmepumpe | Installation | Kosten der Erschließung der Wärmequelle | Gesamtkosten |
---|---|---|---|---|
Luftwärmepumpe | 8.000 - 16.000 € | 2.000 - 3.000 € | 1.000 | 10.000 - 20.000 € |
Erdwärmepumpe | 12.000 - 15.000 € | 2.000 - 3.000 € | 2.000 - 18.000 € | 14.000 - 36.000 € |
Grundwasser- wärmepumpe | 10.000 - 12.000 € | 2.000 - 3.000 € | 5.000 - 7.000 € | 17.000 - 22.000 € |
Einfache und schnelle Installation
Die Installation einer Luftwärmepumpe ist im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten einfach und schnell.
Die Installation einer Luftwärmepumpe mit Außenaufstellung ist am einfachsten. Dennoch müssen Sie den Standort wegen der möglichen Schallemissionen sorgfältig auswählen. Um Lärmbelästigungen zu vermeiden, stellen Sie das Gerät mindestens drei Meter von den benachbarten Grundstücken entfernt auf. Dafür benötigen Sie eine Genehmigung. Stellen Sie die Wärmepumpe auf einem festen Untergrund auf, zum Beispiel auf einem Betonfundament.
Auch die Installation der Luftwärmepumpe mit Innenaufstellung erfolgt recht schnell und einfach. Die größte Herausforderung ist der Transport durch das Gebäudeinnere zum Aufstellungsort - besonders im Altbau.
Die Installation einer Split-Wärmepumpe ist sehr aufwändig, da sie aus zwei Einheiten besteht. Beide Einheiten werden mittels Kälteleitungen verbunden. Dieser Anschluss unterliegt strengen Vorschriften, da die gängigsten Kältemittel umweltschädlich sind. Daher ist das Füllen und Abdrücken der Kälteleitungen besonders anspruchsvoll und sollte von einem Fachmann übernommen werden.
Flexibilität in der Aufstellung
Die Luftwärmepumpe ist die einzige Wärmepumpenart, die verschiedene Aufstellungsmöglichkeiten anbietet. Sie passt sich am besten an die örtlichen Gegebenheiten an, weswegen sie im Altbau am häufigsten nachgerüstet wird. Sie benötigt wenig Platz und der ideale Aufstellort fällt je nach Anwendungsfall aus.
Wartungsarm
Die Wartung einer Luftwärmepumpe sollte einmal jährlich von einem zertifizierten Fachmann durchgeführt werden. Dieser Vorgang ist relativ einfach:
- Das Kältemittel wird auf Verunreinigungen und der Kältemittelkreislauf auf mögliche Lecks untersucht;
- Die elektrischen und mechanischen Komponenten werden gründlich auf ihren Verschleiß überprüft und bei Bedarf ausgetauscht;
- Der Druck und die Temperatur des Systems wurden überprüft;
- Die Kondensatbildung wird überwacht. Luftwärmepumpen entziehen der Außenluft Wärmeenergie, wodurch deren Fähigkeit, Wasserdampf zu absorbieren, verringert wird. Das führt zu Kondensatbildung. Das Kondensat wird über einen Kondensatabfluss abgeleitet. Der Fachmann sollte diesen Abfluss bei jeder Wartung der Wärmepumpe überprüfen und reinigen;
- Sind Zu- und Abluftkanäle vorhanden, sind diese zu überprüfen und bei Bedarf zu reinigen. Dieser Vorgang ist wichtig, um die Luftversorgung aufrechtzuerhalten. Luftwärmepumpen beruhen auf der Verdampfung des Kältemittels durch den Kontakt mit der Außenluft und benötigen daher eine ausreichende Luftzufuhr.
Luft als natürliche und erneuerbare Energiequelle
Die Luftwärmepumpe nutzt frei erhältliche und erneuerbare Luft als Wärmequelle. Ihre Erschließung und Nutzung ist im Vergleich zu anderen Wärmequellen am einfachsten. Sie enthält Wärmeenergie sogar bei Minustemperatur, wenngleich in geringeren Mengen. Bis zu 60 % der erzeugten Wärmeenergie werden aus der Umgebungsluft aufgenommen. Dies ist sowohl aus umwelttechnischer sowie wirtschaftlicher Sicht ein Vorteil. Einerseits sinken die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, andererseits verursachen sie geringe Heizkosten.
Geringere Emissionen
Die Luftwärmepumpe stößt weniger CO₂ als eine herkömmliche Heizung aus, weil sie Luft als Wärmequelle nutzt. Die Emissionen werden durch die Erzeugung und den Transport von Strom verursacht und betragen 100 g CO₂ pro kWh. Mit Wärmepumpenstrom können Sie die Emissionen weiter reduzieren, da dieser größtenteils aus Ökostrom besteht. Die umweltfreundlichste Lösung ist die Kombination der Luftwärmepumpe mit einer PV-Anlage.
Zukunftssicheres Heizsystem
Eine Wärmepumpe benötigt Strom, dieser ist allerdings anders als Heizöl oder Gas in Zukunft weiterhin erhältlich. Eine Wärmepumpe ist ein zukunftssicheres System, weswegen es hohe Betriebssicherheit bringt.
Wenn Sie Ihre Abhängigkeit von Energieversorgern verringern möchten, kombinieren Sie Ihre Wärmepumpe mit anderen nachhaltigen Quellen wie Photovoltaik oder Solarthermie.
Förderungen senken die Anschaffungskosten
Wärmepumpen sind der entscheidende Faktor bei der Erfüllung der Klimaziele für Gebäude durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Staatliche Zuschüsse gewähren einen Mindestzuschuss von 25 % für Luftwärmepumpen. Wird ein alter fossiler Brennwertkessel durch eine Luftwärmepumpe ersetzt, erhöht sich der Fördersatz auf 35 %.
Förderung | Fördersatz |
---|---|
Luftwärmepumpe | 25% |
Austausch von alten Brennwertkessel | + 10% |
Nachteile einer Erdwärmepumpe
Geringerer Wirkungsgrad als Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen
Die Luftwärmepumpe hat eine Jahresarbeitszahl von 2,5 bis 3. Das heißt, sie nimmt 50 bis 60 % der erzeugten Wärmeenergie aus der Luft auf. Der Rest wird mittels elektrischer Energie hinzugefügt, um das Kältemittel auf die gewünschte Vorlauftemperatur zu bringen. Somit hat die Luftwärmepumpe den geringsten Wirkungsgrad aller Wärmepumpen.
Typ von Wärmepumpe | Wirkungsgrad |
---|---|
Luftwärmepumpe | 250 - 300% |
Erdwärmepumpe | 400 - 450% |
Grundwasserwärmepumpe | 500% |
Wirkungsgrad schwankt bei Minustemperaturen
Von allen Wärmequellen ist die Luft den größten Temperaturschwankungen ausgesetzt. Anders als im Erdreich oder im Grundwasser schwankt die Temperatur der Außenluft über das ganze Jahr zwischen - 10 °C und 30 °C. Die Wärmeenergie in der Luft ist besonders im Winter gering, weswegen der Wirkungsgrad der Wärmepumpe stark abfällt. Sie wird dann Ihr Haus weiterhin mit Wärme versorgen, allerdings viel mehr Strom verbrauchen.
Geräuschentwicklung
Luftwärmepumpen im Volllastbetrieb erreichen einen Schalldruckpegel bis 60 dB, was der Lautstärke einer Unterhaltung gleicht. Bei der Außenaufstellung sollte daher der Abstand zum benachbarten Grundstück mindestens drei Meter betragen. Der genaue Mindestabstand unterscheidet sich je nach Bundesland. Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Wärmepumpe in einem ausreichenden Abstand zu Fenstern oder anderen Hausöffnungen aufgestellt ist.
Luftwärmepumpen eignen sich nicht für schlecht gedämmten Gebäuden
Wärmepumpen arbeiten bei einem geringen Wärmebedarf effizienter. Bei Luftwärmepumpen fällt das besonders ins Gewicht, da ihr Wirkungsgrad bei Minustemperaturen stark sinkt. Steigt der Wärmebedarf im Winter stark an, arbeitet die Luftwärmepumpe nicht mehr wirtschaftlich.
Luftwärmepumpen eignen sich nicht für Betrieb mit hohen Vorlauftemperaturen
Je geringer die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet eine Wärmepumpe. Diese sollten die 55 °C nicht überschreiten. Da Luftwärmepumpen im Winter bereits ineffizienter arbeiten, ist es umso wichtiger. Wenn die Vorlauftemperaturen zu hoch sind, dann verbraucht die Luftwärmepumpe zu viel Strom und arbeitet nicht mehr wirtschaftlich.
Bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe können Sie die Vorlauftemperatur durch den Austausch der Heizkörper bis zu 10 °C reduzieren. Moderne Niedertemperatur-Heizkörper eignen sich besonders gut für die Kombination mit einer Luftwärmepumpe.
Optische Auswirkung auf das Erscheinungsbild des Gebäude
Eine Luftwärmepumpe im Außenbereich wirkt sich auf das Erscheinungsbild eines Einfamilienhauses aus. Besonders bei geringer Grundfläche macht sich dieser Nachteil bemerkbar. Denn neben dem Mindestabstand von drei Metern zu benachbarten Grundstücken darf die Luftwärmepumpe auch nicht direkt an Wänden oder Büschen aufgestellt werden. Ansonsten kann die Luft nicht zirkulieren und der Wirkungsgrad fällt.
Wenn Sie eine Luftwärmepumpe außen aufstellen, überlegen Sie sich während der Planung genau, welcher der ideale Aufstellort sein kann.
Welche Alternativen gibt es zu Luftwärmepumpen?
Alternativ zur Luftwärmepumpe bieten sich die Erdwärmepumpe und die Grundwasserwärmepumpe an. Beide haben eine höhere Jahresarbeitszahl als die Luftwärmepumpe, dafür ist die Erschließung der Wärmequelle aufwändiger und kostenintensiver. Die Luftwärmepumpe eignet sich besonders zur Nachrüstung im Altbau. Im Neubau sind die Erdwärmepumpe und Grundwasserwärmepumpe nach Möglichkeit aufgrund der höheren Effizienz vorzuziehen.
Zur bessern Übersicht:
Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe | Grundwasser- Wärmepumpe | |
---|---|---|---|
Wärmequelle | Umgebungsluft | Erdreich | Grundwasser |
Wärmeabgabe via... | Heizungswasser oder Gebläsekonvektor | Heizungswasser | Heizungswasser |
Nutzung | Heizung und Warmwasser | Heizung und Warmwasser | Heizung und Warmwasser |
Am häufigsten im ... eingesetzt | Altbau | Neubau | Neubau |
Aufstellort Wärmepumpe | Innen, Außen oder Split | Innen | Innen |
Erschließung der Wärmequelle | einfach und kostengünstig | aufwändig und kostenintensiv | aufwändig und kostenintensiv |
Flächenbedarf Wärmequelle | keine zusätzliche Fläche notwendig | Erdkollektor: 1,5- bis 2,5-mal die Wohnfläche, Kollektoren in 1,5 m Tiefe außen, keine Überbauung der Fläche möglich; Erdsonde: Sonden 30 - 200 m tief gebohrt | Brunnen in 10 - 20 m Tiefe |
Effizienz | mittelmäßig | hoch | sehr hoch |
Jahresarbeitszahl | 2,5 - 3 | 4 - 4,5 | 5 |
Vorteile | günstigere Anschaffung, einfach aufzustellen | niedrige Stromkosten, äußerst effizient, auch zum kühlen geeignet | niedrige Stromkosten, sehr effizient, gut für hohe Heizleistung |
Nachteile | höhere Stromkosten, eventueller Lärmpegel | Bohrung für Erdsonde oder Graben für Erdkollektoren, keine Versiegelung des Bodens möglich | Es müssen 2 Brunnen gebohrt werden, standortabhängig |
Fazit
Luftwärmepumpen machen 80 % aller Wärmepumpen aus, die im Altbau nachgerüstet werden. Ihre Nachteile lassen sich durch richtige Planung abmildern. Um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, sollten Sie im Einfamilienhaus ausreichende Dämmung anbringen und moderne Heizkörper oder idealerweise eine Fußbodenheizung installieren.
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