Solar Carport: Vor- und Nachteile + Kosten (2024)

Anna Vöpel
Zuletzt aktualisiert: 02/01/2024

Solarcarports sind ideal, um das eigene E-Auto zu laden. Sie eignen sich aber auch, wenn auf dem eigenen Hausdach aufgrund von Verschattungen oder statischen Gründen keine PV-Module installiert werden können. Anstatt das E-Auto zu laden, kann der Solarstrom im Haushalt oder im Garten verwendet werden.

Das Wichtigste zuerst

Was kostet ein Solarcarport?

Die Kosten für einen Solarcarport kosten meist über 15.000 € und sind somit teurer als normale Carports.  

Baugenehmigung erforderlich? 

Carports mit einer Fläche bis 30 m² und einer durchschnittlichen Wandhöhe von drei Metern somd genehmigungsfrei.

Kann ich es nachrüsten? 

Sie können einen Solarcarport nachrüsten. Dafür werden Module mithilfe eines Montagesystems auf das Dach montiert. 

Welche Solarzellen?

Für Carports eignen sich am besten monokristalline Solarzellen. Sie haben den höchsten Wirkungsgrad und erzeugen den meisten Strom.

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Solarcarport: Was ist das?

Ähnlich einem normalen Carport ist ein Solarcarport, auch Photovoltaik-Carport genannt, eine Unterstellmöglichkeit für ein Auto. Die Seiten sind in der Regel offen, das Dach besteht jedoch aus Solarmodulen. Somit ist es nicht nur ein Unterstand, sondern gleichzeitig auch eine Photovoltaikanlage. Der erzeugte Strom kann direkt selbst verbraucht, für später gespeichert oder gegen eine Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist werden. Mittlerweile ist diese jedoch so niedrig, dass wir davon abraten. 

Eine Einspeisung ist nur bei einem Anschluss an das öffentliche Netz möglich. Viele Solarcarports sind jedoch als Photovoltaik-Inselanlagen für Elektroautos gebaut. Der Strom wird in diesem Fall nur zum Laden des Fahrzeugs verwendet.

Wie funktioniert ein Photovoltaik-Carport?

Ein Solarcarport funktioniert genau wie eine normale Photovoltaikanlage. Das Dach des Carports ist im Prinzip ein Photovoltaik-Indach-System. Das bedeutet, dass die PV-Module direkt in die Dachhaut integriert sind und dort den Solarstrom erzeugen. Neben der Stromerzeugung übernehmen die PV-Module auch die schützende Funktion. So sind Auto und Fahrrad vor Sonne, Wind, Regen und Hagel geschützt. 

Durch die direkte Integration der PV-Module in die Dachhaut entsteht ein modernes Design. Gerne werden bei PV-Carports Glas-Glas-Solarmodule oder bifaziale Module verwendet. Diese lassen Licht hindurch und bilden ein schönes Schattenspiel im Carport.

Der PV-Carport erzeugt Strom, sobald Sonnenlicht auf die Module fällt. Die Solarzellen bestehen aus Silizium. Die Photonen im Sonnenlicht regen die im Silizium enthaltenen Elektronen an. Die Bewegung der Elektronen erzeugt elektrischen Strom. Mithilfe einer intelligenten Steuerungstechnik, auch Energiemanager genannt, wird der elektrische Strom in eine Wallbox oder Ladesäule geleitet. Mit der kann dann ganz einfach das E-Auto oder das E-Bike geladen werden.

Wird der Strom im Haushalt benutzt, fließt er von den Solarmodulen zu einem Wechselrichter. Dieser wandelt den Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. Wechselstrom wird für haushaltsübliche 230 Volt Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine und Toaster benutzt, also alles, was an eine normale Steckdose angeschlossen wird.

Was sind die Vorteile eines Solarcarports?

Unabhängigkeit vom Netzbetreiber

Mit einem Solarcarport machen Sie sich unabhängiger von Ihrem Energieversorger. Egal, ob Sie damit nur Ihr E-Auto laden, oder den Strom auch im Haushalt nutzen, Sie sparen auf jeden Fall Stromkosten. Dies lohnt sich besonders bei den aktuell weiter steigenden Stromkosten.

Günstiges Aufladen des E-Autos

Strom zum Laden eines E-Autos ist teuer. Außerdem sind E-Ladesäulen nicht immer verfügbar. Mit einer eigenen Ladestation oder einer Wallbox können Sie Ihr Auto bequem zu Hause laden. Dies geht wesentlich schneller als an einer normalen Steckdose. Noch dazu ist der eigene Solarstrom kostenlos und umweltfreundlich.

Alternative zur PV-Anlage auf dem Hausdach

Ein Photovoltaik-Carport stellt eine gute Alternative dar, wenn eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach nicht möglich ist. Egal, ob es an der Verschattung, der Statik oder der Ausrichtung des Daches liegt. Ein Solarcarport ist recht simple und schnell aufgebaut und schafft Abhilfe.

Zudem ist es in den meisten Bundesländern einfacher eine Genehmigung für einen Carport als für eine Garage zu bekommen. Zusätzlich findet sich auch auf kleinen Grundstücken meistens Platz dafür.

Selbst finanzierend

Die Anschaffungskosten eines Solarcarports sind im Vergleich zu einem herkömmlichen Carport höher, dafür sparen Sie jedoch eine Menge an Stromkosten ein. So finanziert sich das Solarcarport über die Jahre hinweg selbst. 

Modernes Design

Dank der modernen Solarzellentechnologie als Glas-Glas-Solarmodule oder als semitransparente PV-Module sehen Solarcarports ansprechend aus. Dadurch, dass die Solarmodule Licht durchlassen, bleibt es schön hell im Carport. Optisch sind PV-Carports definitiv ein moderner Hingucker.

Was sind die Nachteile von Solarcarports?

Kein vollständiger Witterungsschutz

Im Gegensatz zu Garagen schützen Carports nicht vollständig vor allen Wettereinflüssen. Die offene Bauweise von Solarcarports macht sie außerdem anfälliger für Marderschäden und leider auch Vandalismus

Teurer als normale Carports

Solarcarports sind wesentlich teurer als normale Carports. Die Kosten übersteigen schnell 15.000 €. Normale Carports gibt es dagegen schon ab 5.000 €. Die Anschaffungskosten müssen erst einmal bezahlt werden, dafür gibt es aber langfristig solare Erträge.

Oft lohnt sich nur eine Neuanschaffung

Meist lohnen sich Solarcarports nur in der Neuanschaffung. Ein vorhandener Carport mit Photovoltaik auszurüsten, lohnt sich nur, wenn dieses auch passend ausgerichtet ist und der Zusatzbelastung standhält. Der selbst erzeugte Strom muss zudem fast vollständig genutzt werden, zum Beispiel für ein E-Auto, da sich eine Einspeisung ins Netz nicht mehr rentiert. 

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Welche Solarmodule eignen sich für einen PV-Carport?

Für ein Photovoltaik-Carport eignen sich monokristalline Solarzellen. Diese erzeugen selbst auf einer kleinen verfügbaren Fläche einen hohen solaren Ertrag. Besonders moderne teiltransparente Glas-Glas-Module eignen sich gut, da diese noch ausreichend Licht durchlassen. Außerdem sind Sie dank des doppelseitigen Glases sehr resistent gegen Umwelteinflüsse. 

Was kostet ein Solarcarport?

Ein normaler Carport kostet zwischen 5.000 € und 15.000 €. Die Kosten für einen doppelten Solarcarport liegen bei etwa 25.000 €. Schaffen Sie noch zusätzlich eine Wallbox für Ihr E-Auto an, kommen nochmal Kosten zwischen 500 € bis 2.500 € hinzu. Der Preis hängt von der Leistung und Ladezeit der Wallbox ab.

Günstigere Solarcarports als Baukasten Komplettsets gibt es bereits für 8.000 bis 13.000 €. Diese unterscheiden sich jedoch in der Qualität von Solarcarports, die von einer Photovoltaik-Fachfirma montiert und installiert wurden. Der Selbstaufbau ist nicht so einfach und es werden viele Fehler gemacht. Engagieren Sie deshalb lieber eine Montagefirma.

Wann lohnt sich ein Solar Carport?

Die Kosten eines Solarcarports sind abhängig von der Größe, Leistung der PV-Module, Hersteller und Materialien. Die Wirtschaftlichkeit sollte aber dennoch gegeben sein. Ob es sich lohnt, hängt jedoch davon ab, wie groß der Eigenverbrauchsanteil des produzierten Solarstroms ist. Je mehr Solarstrom selbst verbraucht wird, desto eher lohnt sich ein Solarcarport. 

Bei einer normalen Photovoltaik auf einem Einfamilienhaus liegt der Eigenverbrauchsanteil bei rund 30%. Mit einem Stromspeicher kann man diesen auf bis zu 70% erhöhen. 

In unserer Beispielrechnung gehen wir von einem einfachen Solarcarport mit 5 kWp Leistung aus und zusätzlicher Wallbox zum Laden eines E-Autos. Der Stromjahresverbrauch beträgt 4.000 kWh. Die Wallbox erhöht den Eigenverbrauchsanteil auf 55%.

Strompreis aus dem Netz:                36,19 Cent (Stand Mai 2022)
Jährliche Strompreissteigerung:     6,4%
Eigenen Strom produzieren:            10 Cent
Eigenverbrauchsanteil:                     55%    
Netzeinspeisung:                              45%    
Einspeisevergütung:                         6,43 Cent (Stand Mai 2022)

KostenstelleSolarcarportStrombezug
Anschaffungskosten (inkl. Montage)18.00€/
Wallbox1.50€/
Wartung, Reinigung, Reparatur + Versicherung über 20 Jahre5.00€/
Netzstrom (inkl. jährliche Preissteigerung über 20 Jahre)45% Netzbezug = 25.019,21 €55.598,25 €
Eigenherstellung des Solarstroms4.000 x 0,3 x 0,10 x 20 = 2.400 €/
Erhalt Einspeisevergütung (Abzug von Kosten)4.000 x 0,45 x 0,0643 x 20 = 2.314,80 €/
Gesamtkosten Strom25.104,41 €55.598,25 €
Gesamtkosten Anlage24.50€/
Kosten insgesamt50.604,41 €55.598,25 €
Gespart4.993,84 €/

Durch den erhöhten Eigenverbrauch der Wallbox lassen sich über einen Zeitraum von 20 Jahren knapp 5.000 € an Stromkosten einsparen. Ein Solarcarport mit einem E-Auto zu kombinieren, lohnt sich daher allemal. 

Photovoltaik-Carport nachrüsten oder neu bauen?

Wer einen bestehenden Carport mit Photovoltaik nachrüsten will, sollte einige Dinge beachten. Ist die Dachfläche so ausgerichtet, dass ausreichend Sonne drauf scheint? Verschatten Gebäude oder Bäume die Fläche zu Teilen oder ganz? Ist die Dachfläche überhaupt groß genug und vor allem kann der bestehende Carport die Last tragen?

Häufig ist das Nachrüsten aus einem oder mehreren dieser Gründe überhaupt nicht möglich. Besonders Holzkonstruktionen sind in den meisten Fällen nicht geeignet. Außerdem muss die Dacheindeckung des bestehenden Carports entfernt werden, was Kosten mit sich bringt und auch nicht immer möglich ist. In den meisten Fällen ist es eher sinnvoll, den bestehenden Carport abzureißen und einen komplett neuen Solarcarport zu errichten. 

Benötigen Sie eine Baugenehmigung?

Ein Solarcarport benötigt in der Regel eine Baugenehmigung, da es sich beim Solarcarport ähnlich wie ein bei einem normalen Carport um eine bauliche Anlage handelt

In den meisten Bundesländern reicht das vereinfachte Baugenehmigungsverfahren aus. Kleine Carports sind sogar in einigen Bundesländern genehmigungsfrei

Informieren Sie sich am besten vorher bei Ihrem zuständigen Bauamt. 

Solarcarport-Förderung

Die KfW fördert die Errichtung von Solaranlagen in Form von Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten. Mit dem KfW Programm 270 - Erneuerbare Energien Standard - erhalten auch Solarcarports eine Förderung. Bundesländer und Kommunen fördern PV-Anlagen zum Teil auch regional. 

Diese Anbieter von Solar Carports gibt es

  • Esonne, Deutschland
  • Solarwatt, Deutschland
  • PrimeSolar, Deutschland
  • UISOLAR, China
  • Sunfixings, Großbritannien
  • IRFTS Solar Solutions, Frankreich
  • Crane Renewable Energy, Bulgarien 

Fazit

Ein Solarcarport kann eine gute Alternative zu einer normalen PV-Anlage sein. So können Sie trotz eines ungeeigneten Hausdachs umweltfreundlich Ihren eigenen Solarstrom erzeugen. Wirtschaftlich gesehen ist ein Solarcarport in der Kombination mit einem E-Auto sehr lohnenswert. Die eingesparten Stromkosten finanzieren den Carport von selbst. 

Planen Sie Ihr Solarcarport sorgfältig. Stellen Sie Ihren Stromverbrauch den Kosten und dem Eigenbedarf an Solarstrom gegenüber. Vergleichen Sie außerdem mehrere Angebote von verschiedenen Herstellern, bevor Sie sich für einen entscheiden.