Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau: Voraussetzungen & Kosten

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 24/06/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Sole-Wasser-Wärmepumpen sind hocheffizient und nutzen die konstante Erdwärme für die Heizung. Auch im Altbau kann das funktionieren – unter bestimmten Voraussetzungen. Wann eine Sole-Wärmepumpe für den Altbau sinnvoll ist und welche Kosten entstehen, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste zuerst

  • Für den Altbau eignet sich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nur bei guter Dämmung und Heizflächen mit niedriger Vorlauftemperatur.
  • Die Investitionskosten liegen zwischen 22.000 und 48.000 €.
  • Die Betriebskosten betragen 1.200 bis 1.700 € pro Jahr.
  • Über das KfW-Programm 458 sind Förderungen von bis zu 70% der förderfähigen Kosten möglich.
  • Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe amortisiert sich im Vergleich zur Gasheizung aufgrund der Förderung innerhalb von ca. 10 Jahren.
  • Die Kombination mit PV oder Solarthermie steigert die Effizienz bei gleichzeitig niedrigeren Stromkosten.

Fachfirma für Wärmepumpen gesucht? 

Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!

Was sind die Voraussetzungen für eine Sole-Wärmepumpe im Altbau?

Für den Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau müssen bestimmte bauliche und technische Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Geringe Vorlauftemperatur: Die Heizung sollte mit niedriger Vorlauftemperatur arbeiten. Ideal sind eine Flächenheizung oder Niedertemperatur-Heizkörper, die bereits bei 35 bis 45 °C ausreichend Wärme liefern.
  • Gute Dämmung der Gebäudehülle: Eine gedämmte Fassade, neue Fenster und eine moderne Dachdämmung reduzieren den Wärmebedarf und verbessern die Effizienz der Wärmepumpe deutlich.
  • Ausreichend große Grundstücksfläche: Für Erdkollektoren wird eine ebene, unversiegelte Fläche benötigt. Diese muss etwa doppelt so groß sein wie die zu beheizende Wohnfläche. Alternativ sind Tiefenbohrungen möglich.
  • Genehmigungspflicht für Bohrungen: Für Erdwärmesonden sind Bohrungen nötig, die genehmigt werden müssen. Die Genehmigung hängt vom Standort, den geologischen Gegebenheiten und dem Grundwasserschutz ab.
  • Heizlastberechnung: Eine exakte Heizlastberechnung zeigt, ob die Wärmepumpe den Wärmebedarf zuverlässig decken kann. Sie bildet die Grundlage für die richtige Dimensionierung der Anlage.
  • Hydraulischer Abgleich des Heizsystems: Ein hydraulisch abgeglichenes System sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung und ist Voraussetzung für Förderungen.
  • Zugang für Bohrgerät oder Bagger: Für die Erdarbeiten muss das Grundstück für Lastfahrzeuge zugänglich sein. Enge Zufahrten oder dichte Bebauung können die Umsetzung erschweren.

Was ist im Altbau die optimale Vorlauftemperatur für eine Sole-Wärmepumpe?

Die optimale Vorlauftemperatur für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau liegt zwischen 30 und 35 °C. Bei guter Gebäudedämmung und großen Heizflächen reicht diese Temperatur zur effizienten Beheizung aus. In unsanierten Altbauten sind auch höhere Temperaturen bis zu 55 oder sogar 70 °C möglich – etwa mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe. 

Hochtemperatur-Wärmepumpen haben jedoch einen höheren Energieverbrauch und verursachen entsprechend höhere Betriebskosten.

Was kostet eine Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau?

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau kostet je nach Art der Erschließung zwischen 22.000 und 48.000 €. Erdkollektoren sind günstiger, benötigen jedoch mehr Grundstücksfläche. Erdsonden verursachen höhere Bohrkosten, können dafür aber auf kleinen Flächen eingesetzt werden. 

Die genauen Kosten hängen vom Zustand des Gebäudes, der Heiztechnik und dem Aufwand für die Erdarbeiten ab.

KostenstelleKosten mit KollektorenKosten mit Sonden
Anschaffung Wärmepumpe12.000 – 18.000 €12.000 – 18.000 €
Erschließung Erdwärme4.000 – 8.000 €10.000 – 20.000 €
Entsorgung alte Heizung2.000 €2.000 €
Installation & Umbauarbeiten4.000 – 8.000 €4.000 – 8.000 €
Gesamtkosten22.000 – 36.000 €28.000 – 48.000 €

Die Betriebskosten einer Sole-Wasser-Wärmepumpe im Altbau liegen zwischen 1.200 und 1.700 € pro Jahr. Darin enthalten sind Stromkosten von etwa 1.000 bis 1.500 € sowie 200 € für Wartung. Bei Nutzung der passiven Kühlung fallen zusätzlich 100 bis 200 € Stromkosten jährlich an.

Werden Sole-Wasser-Wärmepumpen gefördert?

Sole-Wasser-Wärmepumpen werden im Altbau über das KfW-Programm 458 gefördert. Sie können Zuschüsse von bis zu 70% der förderfähigen Kosten erhalten. Für ein Einfamilienhaus werden maximal 30.000 € anrechenbare Kosten berücksichtigt. Die Förderung setzt sich aus einer Basisförderung von 30% und möglichen Boni zusammen: 5% Effizienzbonus, 20% Klimageschwindigkeitsbonus und bis zu 30% Einkommensbonus.

Fachfirma für Wärmepumpen gesucht? 

Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!

Lohnt sich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe für den Altbau?

Eine Erdwärmepumpe im Altbau lohnt sich, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und das Heizsystem mit niedriger Vorlauftemperatur arbeitet. Im Vergleich zu einer Gasheizung sparen Sie langfristig bei den Betriebskosten und profitieren von einem hohen Wirkungsgrad. Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen die konstante Temperatur im Erdreich, arbeiten auch bei Minusgraden effizient und verursachen weniger Wartungskosten. 

Im Vergleich zur Luftwärmepumpe sind sie im Betrieb sparsamer, aber teurer in der Anschaffung, weil die Installation und Erschließung der Wärmequelle aufwändiger ist. 

In der folgenden Tabelle vergleichen wir die Rentabilität einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und einer Gasheizung im Altbau bei einem Wärmebedarf von 12.000 kWh pro Jahr.

VariableSole-Wasser-WärmepumpeGasheizung
Anschaffungskosten (brutto)30.000 €8.000 €
Förderung (55%)−16.500 €0 €
Anschaffungskosten (netto)13.500 €8.000 €
Wirkungsgrad5 €1 €
Heizkosten im Jahr720 €1.210 €
Wartungskosten im Jahr200 €350 €
Betriebskosten im Jahr920 €1.560 €
Gesamtkosten nach 5 Jahren18.100 €15.800 €
Gesamtkosten nach 10 Jahren22.700 €23.600 €
Gesamtkosten nach 15 Jahren27.300 €31.400 €
Gesamtkosten nach 20 Jahren31.900 €39.200 €
Ersparnis nach 20 Jahren7.300 €

In unserem Beispiel ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe wirtschaftlich rentabler als eine Gasheizung – dank jährlich rund 640 € geringerer Betriebskosten. Über 20 Jahre liegt die Ersparnis dadurch bei etwa 7.300 €. Die höheren Investitionskosten der Wärmepumpe gleichen sich im Vergleich zur Gasheizung durch die Förderung nach rund 9 Jahren aus. Ab diesem Zeitpunkt ist die Investition amortisiert. 

Kann ich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit bestehender Solarthermie- oder PV-Anlage kombinieren?

Sie können eine Sole-Wasser-Wärmepumpe problemlos mit einer bestehenden Solarthermie- oder Photovoltaikanlage kombinieren. Bei Solarthermie ist ein gemeinsamer Pufferspeicher oder Warmwasserspeicher erforderlich, damit beide Systeme optimal zusammenarbeiten. Eine PV-Anlage kann den Strombedarf der Wärmepumpe senken, wenn sie über eine intelligente Steuerung vorrangig mit überschüssigem Solarstrom betrieben wird. So steigern Sie die Effizienz und reduzieren die laufenden Kosten.

Welche Alternativen gibt es im Altbau?

Neben der Sole-Wasser-Wärmepumpe kommen auch andere Wärmepumpentypen im Altbau infrage, nämlich eine Luft-, Grundwasser- oder Hybrid-Wärmepumpe. Besonders häufig wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe eingesetzt, da sie ohne Erdarbeiten auskommt und einfacher zu installieren ist. Eine Grundwasser-Wärmepumpe ist möglich, sofern ausreichend Grundwasser in geeigneter Tiefe vorhanden ist und die Genehmigung vorliegt. Bei hohem Wärmebedarf kann eine Hybrid-Wärmepumpe sinnvoll sein. Sie kombiniert eine Wärmepumpe mit einem bestehenden Gas- oder Ölkessel und sorgt so für eine stabile Versorgung auch an sehr kalten Tagen.

Angebote für Wärmepumpe vergleichen und 30% sparen

Füllen Sie das untere Formular aus und erhalten Sie bis zu fünf Angebote von qualifizierten und geprüften Fachunternehmen für Wärmepumpen aus Ihrer Region – kostenlos und unverbindlich. Es dauert nur zwei Minuten. Durch den Vergleich sparen Sie bis zu 30%.