Stromspeicher-Kosten: Preise für PV-Speicher in 2024

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 02/09/2024
Kategorie: Stromspeicher

Trotz sinkender Einspeisevergütung und steigender Strompreise sind PV-Speicher eine smarte Lösung, um die Stromkosten langfristig zu senken. In unserem Artikel erfahren Sie, was Stromspeicher in Deutschland im Jahr 2024 kosten und wann sich eine Anschaffung lohnt. Die Daten in diesem Artikel stammen aus dem September 2024.

Das Wichtigste zuerst

  • Ein Stromspeicher kostet 2024 zwischen 3.000 und 8.000 €.
  • Ein Stromspeicher lohnt sich, da die Strompreise immer weiter steigen.
  • Die Kosten pro kWp sinken mit steigender Speichergröße.
  • Ein komplette PV-Anlage mit Speicher kostet 9.000 bis 17.000 €

Was kostet ein Stromspeicher in Deutschland im Jahr 2024?

Ein Stromspeicher für ein Einfamilienhaus kostet 3.000 bis 8.000 €. Pro kWh Speicherkapazität liegen die Preise aktuell bei 400 bis 700 €. So kosten Stromspeicher mit 4 bis 7 kWh im Schnitt 2.500 bis 4.500 €. Die Preise für Speicher mit 8 bis 10 kWh betragen zwischen 4.500 und 7.500 €.

Ein Speicher erhöht die Kosten für eine PV-Anlage deutlich. Die Preise pro kWh sinken jedoch mit der Speichergröße, wie die folgende Tabelle zeigt. 

Größe des PV-SpeichersPreis pro kWh Speicherkapazität
3 kWh700 €
4 kWh600 €
5 kWh550 €
6 kWh500 €
7 kWh500 €
8 kWh450 €
9 kWh450 €
10 kWh450 €
11 kWh425 €
12 kWh400 €

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Was kostet eine PV-Anlage mit Speicher? 

Eine komplette PV-Anlage mit Speicher kostet 9.000 bis 17.000 € für ein Einfamilienhaus. Der durchschnittliche Preis pro kWp liegt je nach Größe und Ausstattung bei 1.500 bis 2.000 €. Eine 5 kWp PV-Anlage mit passendem 5-kWh-Speicher kostet rund 9.500 €. Eine 10-kWp-Anlage mit 10-kWh-Speicher kostet im Schnitt 15.000 €.

Größe PV-AnlageGröße SpeicherKosten PV mit Speicher
3 kWp3 kWh8.000 €
4 kWp4 kWh8.750 €
5 kWp5 kWh9.500 €
6 kWp6 kWh10.500 €
7 kWp7 kWh12.000 €
8 kWp8 kWh12.500 €
9 kWp9 kWh13.500 €
10 kWp10 kWh15.000 €
11 kWp11 kWh16.000 €
12 kWp12 kWh17.000 €

Wie haben sich die Preise für PV-Speicher bis 2024 entwickelt? 

Die Preise für PV-Speicher sinken seit Jahren. Im Jahr 2010 lag der Preis für eine kWh Speicherkapazität noch bei rund 6.000 €. Bis 2015 sank dieser Preis bereits auf 1.900 € pro kWh. Im September 2024 beträgt der Preis im Schnitt nur noch 500 € pro installierter kWh Speicherkapazität.

Preisentwicklung von Stromspeichern in EkWp September 2024

Preisentwicklung von Stromspeichern in €/kWp (September 2024)

Seit 2010 sind die Preise für PV-Speicher insgesamt um 85% gefallen. Die größten Preissenkungen fanden zwischen 2010 und 2015 sowie 2023 und 2024 statt. In den vergangenen Jahren sanken die Preise nur noch um wenige Hundert Euro, seit Anfang 2024 jedoch sind die Speicherkosten erneut deutlich gesunken.

Laut einer Prognose von Statista wird der Preis für Lithium-Ionen-Akkus bis 2025 noch etwas weiter sinken, allerdings nicht mehr so stark wie zu Anfang dieses Jahres. Auf lange Sicht gesehen, ist es wahrscheinlich, dass sich die Kosten pro kWh Speicherkapazität deshalb bei 500 € einpendeln.

Ist eine gespeicherte Kilowattstunde einer PV-Anlage mit Speicher günstiger als bei Netzbezug? 

Es ist günstiger, eine Kilowattstunde PV-Strom zu speichern als diese aus dem Stromnetz zu beziehen. Während die Strompreise in den vergangenen Jahren mit Schwankungen gestiegen sind, sanken die Kosten für Photovoltaik und Stromspeicher kontinuierlich. Das verdeutlicht die folgende Grafik. 

Kostenentwicklung Strompreis und Photovoltaik mit Speicher

Kostenentwicklung Strompreis und Photovoltaik mit Speicher

Warum lohnt sich ein Stromspeicher für Photovoltaik? 

Ein Stromspeicher für Photovoltaik lohnt sich aus mehreren wichtigen Gründen:

Erhöhung des Eigenverbrauchs

Ohne Stromspeicher können etwa 30% des selbst erzeugten Solarstroms einer PV-Anlage direkt genutzt werden. Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch auf 60 bis 70% gesteigert werden. Dadurch wird mehr der erzeugten Energie im eigenen Haushalt genutzt und nicht für wenige Cent ins Netz eingespeist.

Die folgende Grafik zeigt auf, wie sich der Eigenverbrauchsanteil mit einem Speicher erhöht:

Eigenverbrauch mit PV-Speicher (Juli 2024)

Eigenverbrauch mit PV-Speicher

Unabhängigkeit vom Stromnetz

Ein Stromspeicher macht es zudem möglich, auch am Abend und in der Nacht oder an bewölkten Tagen Solarstrom zu nutzen. Dies verringert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und schützt Sie vor steigenden Strompreisen. Außerdem ist die Stromversorgung bei einem Stromausfall weiterhin gewährleistet. 

CO₂-Reduktion

Die Nutzung eines Stromspeichers trägt zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. Mehr selbst erzeugter Solarstrom bedeutet weniger Bedarf an fossilen Brennstoffen und somit geringere CO₂-Emissionen. Ein durchschnittlicher Haushalt kann so mehrere Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaziele.

Kosteneinsparungen

Durch die erhöhte Nutzung des selbst erzeugten Stroms sinken somit auch die jährlichen Stromkosten. Da der selbst genutzte Solarstrom deutlich günstiger ist als der Strom aus dem Netz, können Sie langfristig erhebliche Einsparungen erzielen.

Wie viel Sie sparen können, zeigt die folgende Beispielrechnung. 

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Wie wirtschaftlich sind Stromspeicher (Beispielrechnung)? 

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage und eines Stromspeichers hängt von den Anschaffungskosten und der Höhe des Eigenverbrauchs ab. Da die Kosten für Solarspeicher stark gesunken sind und die Strompreise steigen, lohnt sich ein PV-Speicher in der Regel.

Zum Verständnis haben wir eine detaillierte Beispielrechnung erstellt:

Wir gehen von einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, einer 5 kWp PV-Anlage und einem 5 kWh großen PV-Speicher aus. Der Betrachtungszeitraum beträgt 20 Jahre, solange wird auch die Einspeisevergütung ausgezahlt.

  • Kosten Anlage: 6.500 €
  • Kosten Speicher: 3.000 €

Wir berücksichtigen, dass die Lebensdauer eines Stromspeichers derzeit rund 15 Jahre beträgt. Deshalb rechnen wir anteilig 1.000 € für einen neuen Speicher nach 15 Jahren hinzu.

Eine 5-kWp-Anlage erzeugt in Deutschland im Schnitt 950 kWh pro kWp Leistung. Im Jahr sind das 4.750 kWh. 35% davon werden für 8,03 ct/kWh eingespeist.

  • 4.750 kWh x 0,35 x 20 Jahre = 33.250 kWh 
  • 33.250 kWh x 0,0803 € = 2.670 €

Der Eigenverbrauch liegt mit dem Speicher bei 65%. Dieser führt zu Einsparungen bei den Stromkosten. Wir gehen von einem Strompreis von 30 Cent aus.

  • 4.750 kWh x 0,65 x 20 Jahre = 61.750 kWh
  • 61.750 kWh x 0,3 € = 18.525 €

Der Gewinn nach 20 Jahren beträgt also 18.525 € aus den Stromersparnissen plus 2.670 € für den eingespeisten Strom minus 10.500 € für die Anschaffungskosten inklusive des Anteils für den Austausch des Stromspeichers.

18.525 € + 2.670 € − 10.500 € = 10.695 €

Die Betriebskosten wie Versicherung, Wartung und Reparaturen hängen stark von individuellen Parametern und Lastprofilen ab. Pauschal rechnen wir hier deshalb mit 300 € pro Jahr. Diese Kosten mindern den Gewinn.

  • 300 € x 20 Jahre = 6.000 €
  • 10.695 € − 6.000 € = 4.695 €

Das Beispiel bietet eine Schätzung der Rentabilität eines PV-Speichers. Dabei wurden die jährlichen Strompreissteigerungen nicht berücksichtigt. Diese lagen in den vergangenen 20 Jahren jährlich zwischen 4 und 6%. Mit steigenden Stromkosten wird der Gewinn noch höher ausfallen.

Wir gehen deshalb von 5% aus.

Die Ersparnisse über den Zeitraum von 20 Jahren betragen dann nicht mehr 18.525 €, sondern 32.150 €.

  • 4.750 kWh x 0,65 x 20 Jahre = 61.750 kWh
  • 61.750 kWh x 0,3 € (+5% jährlich) = 32.150 €
  • 32.150 € + 2.670 € − 10.500 € − 6.000 = 18.320 € 

Stellt man diese Einsparungen denen einer PV-Anlage ohne Speicher gegenüber, reduzieren sich die Anschaffungskosten auf 6.000 €. Aber auch der Eigenverbrauch wird auf 30% reduziert und der Einspeiseanteil auf 70% gesteigert. Daraus ergibt sich folgender Gewinn:

Einspeisevergütung:

  • 4.750 kWh x 0,7 x 20 Jahre = 66.500 kWh
  • 66.500 € x 0,0803 € = 5.340 €

Einsparungen Stromkosten:

  • 4.750 kWh x 0,3 x 20 Jahre = 28.500 kWh
  • 28.500 kWh x 0,3 € = 8.550 €

Gewinn:

  • 5.340 + 8.550 − 6.000 € = 7.890 €

Der Gewinn mit einem Stromspeicher ist also 2.800 € größer als bei einer Anlage ohne Speicher.

Welche Förderungen gibt es für Stromspeicher? 

Viele Städte, Kommunen und Länder bieten Programme zur Förderung von Stromspeichern an. Die Förderungen reichen dabei von Darlehen mit Tilgungszuschüssen bis zu direkten Zuschüssen in Höhe von 300 € pro installierter kWh Speicherkapazität. Auch die KfW bezieht Stromspeicher in ihrem Förderprogramm-270 mit ein. Dort erhalten Sie ein zinsgünstiges Darlehen.

Für Förderungen auf regionaler Ebene sollten Sie am besten bei Ihrer Stadt oder Kommune anfragen. Aktuelle Förderungen auf Landesebene haben wir hier für Sie aufgelistet:

BundeslandFördergegenstandFörderhöhe
Baden-WürttembergDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
BayernDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
BerlinSpeicher300 € je kWh Zuschuss bis 15.000 €
BrandenburgDerzeit keine Förderungen für Speicher
BremenDerzeit keine Förderungen für Speicher
HamburgDerzeit keine Förderungen für Speicher
HessenSpeicher zusammen mit PV-AnlageDarlehen von 10.000 bis 50.000 € mit 1% Zinszuschuss
Mecklenburg-VorpommernDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
NiedersachsenDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
Nordrhein-WestfalenDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
Rheinland-PfalzModernisierung von Wohnraum inklusive PV und SpeicherDarlehen mit Tilgungszuschuss bis zu 25%
SaarlandModernisierung von Wohnraum inklusive PV und SpeicherDarlehen bis 70.000 €
SachsenDerzeit keine Förderungen für Speicher
Sachsen-AnhaltDerzeit keine Förderungen für Speicher
Schleswig-HolsteinDerzeit nur kommunale Förderprogramme für Speicher
ThüringenDerzeit keine Förderungen für Speicher

Wie hat sich der Markt für Stromspeicher in Deutschland bisher entwickelt?

Laut Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft waren Ende 2023 circa 1,2 Millionen Stromspeicher in Deutschland in Betrieb. Die Anzahl an PV-Speicher hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, denn Ende 2022 waren lediglich 600.000 Stromspeicher installiert. Den größten Anteil daran haben Hersteller wie BYD, Sonnen und SENEC.

Stromspeicher-Markt Wachstum bis 2024

Stromspeicher-Markt Wachstum bis 2024

Worauf sollten Sie beim Kauf eines Speichers achten? 

Beim Kauf eines Stromspeichers sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Speicherkapazität (kWh): Wählen Sie eine Kapazität, die zu Ihrem Energieverbrauch und der Größe Ihrer PV-Anlage passt.
  • Entladetiefe: Achten Sie auch darauf, wie viel Prozent der Nennkapazität dem Akku entnommen werden können, ohne dabei die Lebensdauer negativ zu beeinflussen. 80 bis 90% sind hier gute Werte.
  • Nennkapazität (kWh): Die Nennkapazität entspricht der tatsächlichen Kapazität an Solarstrom, die genutzt werden kann. Hat der Speicher z. B. eine Speicherkapazität von 5 kWh und eine Entladetiefe von 90%, beträgt die Nennkapazität 4.500 kWh. Dieser Wert sollte zu Ihrem Verbrauch passen.
  • Lebensdauer: Überprüfen Sie die garantierte Lebensdauer des Speichers. Meistens beträgt sie 10 Jahre. In der Realität hält ein Speicher aber gut 15 Jahre.
  • Zyklenfestigkeit: Achten Sie darauf, wie viele Lade- und Entladezyklen der Speicher durchläuft, bevor die Kapazität signifikant abnimmt. Üblich sind 5.000 bis 7.000 Zyklen.
  • Anschaffungskosten: Berücksichtigen Sie die Anschaffungskosten. Diese sollten nicht über 1.200 € pro kWh Speicherkapazität betragen. Bedenken Sie auch die zusätzlichen Installationskosten.
  • Fördermöglichkeiten: Vergessen Sie nicht, sich vorher über Förderungen zu informieren und diese rechtzeitig zu beantragen.
  • Wechselrichter: Überprüfen Sie die Kompatibilität mit Ihrem Wechselrichter. Einige Speicher haben bereits einen Hybrid-Wechselrichter oder einen Batterie-Wechselrichter installiert. 
  • Energiemanagement: Ein gutes EMS optimiert den Eigenverbrauch im ganzen Haushalt und die Effizienz der PV-Anlage und des Speichers.

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