Kondensatablauf der Wärmepumpe: Bedeutung, Montage und Reinigung

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 18/07/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Wärmepumpen sorgen für wohlige Wärme und arbeiten effizient. Ein Detail, das für den sicheren Betrieb entscheidend ist, bleibt aber oft unbeachtet: der Kondensatablauf. Warum ist die richtige Ableitung so wichtig? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bedeutung der Kondensatablauf hat, wie er fachgerecht montiert wird und was bei der Reinigung zu beachten ist.

Das Wichtigste zuerst

  • Der Kondensatablauf bei Wärmepumpen leitet entstehendes Wasser sicher ab und verhindert Frostschäden.
  • Bei Luftwärmepumpen mit Außenaufstellung fallen täglich zwischen 5 und 20 Liter Kondenswasser an.
  • Mögliche Ablaufsysteme sind Trichter, Schläuche, Pumpen und Begleitheizungen.
  • Eine fachgerechte Montage mit Gefälle, Frostschutz und Einleitung ins Abwassersystem ist zwingend erforderlich.
  • Typische Probleme wie Vereisung oder Verstopfung werden durch Wartung und passende Installation vermieden.
  • Der Ablauf sollte mindestens zweimal jährlich gereinigt und kontrolliert werden, idealerweise vor und nach dem Winter.

Was ist der Kondensatablauf einer Wärmepumpe und warum ist er wichtig?

Der Kondensatablauf einer Wärmepumpe ist eine Vorrichtung, die bei der Wärmegewinnung entstehendes Wasser kontrolliert ableitet. Er ist besonders bei Luftwärmepumpen mit Außenaufstellung wichtig, da hier große Mengen Kondensat durch das Entfeuchten der Außenluft entstehen.

Wird das Kondensat nicht richtig abgeleitet, kann es zu Frostschäden, Rutschgefahr oder Schäden an der Gebäudesubstanz kommen. Besonders im Winter besteht die Gefahr, dass sich Eispfützen bilden und die Wärmepumpe nicht mehr richtig arbeitet. Ein fachgerecht installierter Ablauf schützt also sowohl die Anlage als auch die Umgebung.

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Wie entsteht Kondenswasser an Wärmepumpen?

Kondenswasser entsteht bei Wärmepumpen, wenn warme Luft auf kalte Oberflächen trifft. Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen kondensiert die Feuchtigkeit aus der Außenluft am Verdampfer, sobald dieser im Heizbetrieb unter die Taupunkttemperatur abkühlt. Das Wasser schlägt sich nieder und tropft anschließend in eine Auffangwanne, von wo es über den Kondensatablauf abgeführt wird. Dieser Prozess ist ganz natürlich und vergleichbar mit dem Beschlagen einer kalten Getränkeflasche.

Kondenswasser einer Wärmepumpe ist nicht giftig. Entgegen einer weit verbreiteten Sorge, handelt es sich dabei um reines Wasser, das aus der Umgebungsluft stammt. Es enthält in der Regel keine schädlichen Stoffe oder Kühlmittel. Eine Ausnahme besteht nur, wenn die Wärmepumpe undicht ist und Kältemittel austritt – in diesem Fall liegt jedoch ein technischer Defekt vor, der umgehend behoben werden muss.

Welche Menge an Kondenswasser ist normal?

Bei Luftwärmepumpen mit Außenaufstellung entstehen häufig zwischen 5 und 20 Liter Kondenswasser pro Tag. Die genaue Menge ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit und der Betriebsdauer. 

Je feuchter die Außenluft und je länger die Wärmepumpe in Betrieb ist, desto mehr Wasser fällt an. Besonders in der Heizperiode und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entsteht viel Kondensat. Diese Wassermenge muss zuverlässig abgeleitet werden, um Frostschäden und Betriebsstörungen zu vermeiden.

Welche Arten des Kondensatablaufs gibt es?

Für den Kondensatablauf einer Wärmepumpe kommen Ablauftrichter, Kondensatschläuche, Pumpen und Begleitheizungen zum Einsatz. Welche Lösung geeignet ist, hängt von der Einbausituation und der Umgebungstemperatur ab.

  • Ein Ablauftrichter ist sinnvoll, wenn das Kondensat direkt in die Kanalisation geleitet werden kann. Er eignet sich vor allem für Innenaufstellungen mit Gefälle zum Abfluss. 
  • Ein Kondensatschlauch wird bei Außenaufstellung verwendet, wenn das Wasser kontrolliert auf den Boden geleitet werden soll. Wichtig ist dabei ein frostsicheres Gefälle.
  • In frostgefährdeten Bereichen ist eine Begleitheizung empfehlenswert. Sie verhindert, dass der Schlauch zufriert und die Wärmepumpe blockiert.
Infografik: Kondensatablauf der Wärmepumpe in die Sickerschicht vs. über das Abwassersystem

Varianten für den Kondenswasserablauf einer Wärmepumpe über die Abflussleitung (Grafik in Anlehnung an Viessmann)

Wie wird ein Kondensatablauf montiert?

Achten Sie darauf, dass Sie den Kondensatablauf fachgerecht montieren, damit Frostschäden, Rückstaus oder Undichtigkeiten vermieden werden. Dabei sind sowohl bauliche Gegebenheiten als auch geltende Installationsvorschriften zu beachten.

  1. Auffangwanne prüfen: Die Wärmepumpe muss über eine Kondensatwanne mit Anschlussmöglichkeit verfügen.
  2. Gefälle einplanen: Der Ablauf muss mit ausreichendem Gefälle (mindestens 2%) installiert werden, damit das Wasser frei ablaufen kann.
  3. Frostschutz sicherstellen: Bei Außenaufstellung sollte der Schlauch mit einer Begleitheizung versehen oder ins Erdreich unter die Frostgrenze geführt werden.
  4. Ableitung ins zugelassene System: Das Kondensat darf nicht einfach auf Gehwege oder in die Umwelt abgeleitet werden. Es muss nach DIN 1986-100 in die Abwasserleitung oder eine zugelassene Versickerungseinrichtung eingeleitet werden.
  5. Geruchsverschlüsse einsetzen: Bei direktem Anschluss an das Abwassersystem ist ein Siphon mit Geruchsverschluss notwendig.
  6. Rückstausicherung prüfen: Bei längeren Leitungen oder unebenem Gelände sollte eine Rückstausicherung vorgesehen werden.
  7. Kondensatpumpe bei fehlendem Gefälle: Wenn das Kondensat nicht frei ablaufen kann, muss eine Kondensatpumpe eingebaut werden.

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Wie funktioniert der Kondensatablauf bei einer Wärmepumpe auf dem Dach?

Der Kondensatablauf bei einer Wärmepumpe auf dem Dach erfolgt über einen frostsicheren Schlauch oder eine Rohrleitung, die das Wasser gezielt vom Gerät wegführt.

  • Bei einem Schrägdach wird das Kondensat meist durch ein Gefälle entlang der Dachneigung in eine Regenrinne oder in ein spezielles Fallrohr geleitet. Wichtig ist eine frostsichere Verlegung und ein Schutz vor Rückstau. 
  • Bei einem Flachdach erfolgt der Ablauf meist über ein Rohrsystem, das unterhalb der Dachabdichtung verläuft und in die Entwässerung des Gebäudes eingebunden ist. 

In beiden Fällen muss der Ablauf frostsicher sein und den Vorgaben der DIN 1986-100 entsprechen. Eine Begleitheizung ist oft notwendig, damit er im Winter nicht vereist.

Welche Probleme können auftreten und wie kann ich sie vermeiden?

Typische Probleme beim Kondensatablauf sind die Vereisung der Wärmepumpe im Winter und Verstopfung durch Schmutz oder Laub. Diese Störungen können den Betrieb der Anlage beeinträchtigen oder sogar Schäden verursachen.

  • Vereisung im Winter: Wenn der Ablauf nicht frostsicher verlegt ist, gefriert das Kondenswasser. Die Wärmepumpe schaltet sich dann eventuell ab. Lösung: Verwenden Sie eine Begleitheizung oder führen Sie den Ablauf unter die Frostgrenze.
  • Verstopfung durch Schmutz: Blätter, Algen oder Ablagerungen können den Ablauf blockieren. Lösung: Kontrollieren und reinigen Sie den Ablauf regelmäßig, besonders im Herbst und Frühjahr.
  • Rückstau bei fehlendem Gefälle: Ohne ausreichendes Gefälle staut sich das Wasser zurück und kann austreten. Lösung: Achten Sie bei der Installation auf ein Gefälle von mindestens 2% oder setzen Sie eine Kondensatpumpe ein.
  • Ungeeignete Ableitung: Leitet man das Kondensat unkontrolliert ins Freie, können Schäden an Fassade oder Fundament entstehen. Lösung: Führen Sie das Kondensat in ein Abwassersystem oder eine zugelassene Versickerung.

Wie reinige ich den Kondensatablauf der Wärmepumpe?

Beginnen Sie mit einer Sichtkontrolle des Ablaufschlauchs oder -rohrs. Entfernen Sie Laub, Schmutz oder Algenreste an der Öffnung. Gießen Sie anschließend warmes Wasser in die Auffangwanne, damit Sie den Ablauf durchspülen. Bei hartnäckigen Verstopfungen kann eine Reinigungsspirale oder ein flexibler Rohrreiniger helfen. Achten Sie darauf, keine scharfen Chemikalien zu verwenden, um das Material nicht zu beschädigen.

Eine regelmäßige Wartung, idealerweise zweimal im Jahr, ist wichtig, damit Sie Rückstau, Vereisung oder Feuchtigkeitsschäden vermeiden. Besonders nach dem Herbst und vor dem Winter sollte der Ablauf geprüft und gereinigt werden. So stellen Sie sicher, dass die Wärmepumpe dauerhaft effizient und störungsfrei arbeitet.

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