Die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 03/04/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Die richtige Vorlauftemperatur kann über Effizienz und Heizkosten entscheiden. Besonders bei Wärmepumpen spielt sie eine wichtige Rolle. Denn anders als bei herkömmlichen Heizsystemen, handelt es sich hier um eine Niedertemperaturheizung. Welche Vorlauftemperatur optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe ist, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste zuerst

  • Die optimale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen liegt zwischen 30 und 40 °C.
  • Die Vorlauftemperatur hängt vom Heizsystem ab, z. B. benötigen Fußbodenheizungen nur 30 bis 35 °C.
  • Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe steigt mit niedriger Vorlauftemperatur.
  • Maßnahmen zur Senkung der Vorlauftemperatur umfassen größere Heizflächen, Niedertemperatur-Heizkörper, eine bessere Dämmung und einen hydraulischen Abgleich.
  • Die Wahl des Wärmepumpentyps hängt von der Vorlauftemperatur ab.
  • Eine falsch eingestellte Vorlauftemperatur beeinträchtigt die Effizienz der Wärmepumpe und den Wohnkomfort.

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Was ist die Vorlauftemperatur bei einer Wärmepumpe?

Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ist die Temperatur, mit der das Heizwasser in das Heizsystem strömt. Sie beeinflusst die Heizleistung und die Effizienz der Wärmepumpe. Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto weniger Strom verbraucht sie. 

Im Gegenzug gibt die Rücklauftemperatur an, wie warm das Wasser nach der Wärmeabgabe zurückfließt. Der Unterschied zwischen beiden ist als Temperaturspreizung bekannt. Für einen effizienten Betrieb sollte sie bei Wärmepumpen möglichst gering sein.

Grafik mit hoher und niedriger Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe

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Wie ist die Vorlauftemperatur bei unterschiedlichen Wärmeverteilsystemen?

Die Vorlauftemperatur sollte bei Wärmepumpen zwischen 30 und 50 °C liegen. Ausgenommen sind Hochtemperatur-Wärmepumpen, die eine maximale Vorlauftemperatur von bis zu 80 °C erreichen. Welche Vorlauftemperatur notwendig ist, hängt von der Art der Wärmeübertragung ab. Fußbodenheizungen kommen mit niedrigeren Temperaturen aus, während ältere Heizkörper höhere Vorlauftemperaturen benötigen.

Hier eine Übersicht der typischen Vorlauftemperaturen je nach Wärmeverteilsystem:

System zur WärmeübertragungVorlauftemperatur der Wärmepumpe
Altbau mit kleinen, alten Heizkörpern70 bis 90 °C (ineffizient für Wärmepumpen)
Bad- und Plattenheizkörper55 bis 60 °C
Niedertemperatur-Heizkörper40 bis 50 °C
Flächenheizungen: Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung30 bis 40 °C

Besonders effizient arbeitet eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Sie gehört wie die Wand- und Deckenheizung zu den Flächenheizungen, die große Flächen mithilfe niedriger Vorlauftemperaturen erwärmen. Wenn Sie sich anstelle einer Flächenheizung für Heizkörper entscheiden, sollten Sie Niedertemperatur-Heizkörper verwenden. Diese arbeiten mit Vorlauftemperaturen, die den effizienten Betrieb von Wärmepumpen sicherstellen.

Welche Vorlauftemperatur ist optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe?

Die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe beträgt 30 bis 40 °C. Ab einer Vorlauftemperatur über 50 °C nimmt der Wirkungsgrad der Wärmepumpe zunehmend ab. Für jeden zusätzlichen Grad über diese Schwelle sinkt er um etwa 2,5%. Bei 55 °C ist die Wärmepumpe 12,5% weniger effizient als bei 50 °C.

Die ideale Vorlauftemperatur für eine Fußbodenheizung liegt zwischen 30 und 35 °C, während die Rücklauftemperatur etwa 5 bis 10 °C niedriger sein sollte. Die Systemtemperaturen betragen oft 35/28 °C. Je kleiner die Spreizung, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Eine höhere Vorlauftemperatur reduziert nicht nur die Effizienz, sondern auch den Wohnkomfort. Denn Temperaturen über 35 °C erwärmen den Fußboden zu sehr, was von den meisten Menschen als unangenehm empfunden wird. Es kann außerdem zu Materialspannungen im Bodenbelag kommen und die gleichmäßige Wärmeverteilung stören.

Welche Faktoren beeinflussen die Vorlauftemperatur?

Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom Gebäude, dem Heizsystem und der Wärmedämmung.

  • Heizsystem: Fußbodenheizungen laufen bereits bei 30 bis 35 °C Vorlauftemperatur effizient, während ältere Heizkörper für Wärmepumpen oft über 50 °C benötigen.
  • Gebäudedämmung: Gut gedämmte Häuser haben geringere Wärmeverluste und halten die Wärme besser, sodass eine niedrigere Vorlauftemperatur ausreicht.
  • Außentemperatur: An kalten Tagen steigt der Wärmebedarf und somit kann eine höhere Vorlauftemperatur notwendig sein, damit die gewünschte Raumtemperatur erhalten bleibt.
  • Heizflächen: Große Heizflächen wie Wand- oder Deckenheizungen ermöglichen eine niedrigere Vorlauftemperatur.
  • Hydraulischer Abgleich: Ein optimal eingestelltes Heizsystem sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und reduziert unnötig hohe Vorlauftemperaturen.

Wie kann ich die passende Vorlauftemperatur einstellen?

Die Vorlauftemperatur sollte von einem Installateur eingestellt werden. Eine falsche Einstellung würde die Effizienz der Wärmepumpe senken und den Stromverbrauch erhöhen. Ein Fachbetrieb führt einen hydraulischen Abgleich durch und passt die Heizkurve optimal an Ihr Gebäude und Heizsystem an.

Falls Sie die Vorlauftemperatur dennoch selbst optimieren möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Aktuelle Vorlauftemperatur prüfen: Kontrollieren Sie die eingestellten Werte an der Wärmepumpe oder im Heizungsregler.
  • Heizkurve anpassen: Die Heizkurve bestimmt, wie stark sich die Vorlauftemperatur je nach Außentemperatur verändert. Je flacher die Kurve, desto langsamer erhöht die Wärmepumpe die Vorlauftemperatur. 
  • Raumtemperaturen messen: Prüfen Sie, ob alle Räume die gewünschte Temperatur erreichen. Falls nicht, können Sie die Vorlauftemperatur leicht erhöhen.
  • Schrittweise optimieren: Verringern Sie die Vorlauftemperatur in kleinen Schritten, etwa 1 bis 2 °C. Beobachten Sie, ob es noch ausreichend warm bleibt.
  • Spreizung prüfen: Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur sollte idealerweise 5 bis 10 °C betragen.
  • Längere Testphase einplanen: Jede Änderung sollte über mehrere Tage getestet werden. So stellen Sie sicher, dass die Räume konstant warm bleiben.
Bestimmung der Vorlauftemperatur

Wie kann ich die Vorlauftemperatur senken?

Damit Sie die Vorlauftemperatur senken können, müssen Sie sowohl das Heizsystem als auch die Gebäudeisolierung optimieren. Sie können verschiedene Maßnahmen durchführen.

  • Heizflächen vergrößern: Sie können bestehende Heizkörper durch Niedertemperatur-Heizkörper ersetzen. Diese sind großflächiger und verteilen die Wärme effizienter.
  • Gebäudedämmung verbessern: Dämmen Sie das Dach sowie die Außenwände und tauschen Sie Türen und Fenster durch energieeffizientere aus. Damit reduzieren Sie die Wärmeverluste und senken den Heizbedarf.
  • Hydraulischen Abgleich durchführen: Eine gleichmäßige Wärmeverteilung verhindert, dass einzelne Räume zu hohe oder zu niedrige Temperaturen erreichen.
  • Heizkurve anpassen: Eine flachere Heizkurve reduziert die Vorlauftemperatur an milden Tagen und spart Energie.
  • Raumtemperatur optimieren: Schon 1 °C weniger in den Wohnräumen erlaubt eine geringere Vorlauftemperatur.
  • Wärmeverluste an Heizleitungen minimieren: Gut isolierte Rohrleitungen verringern unnötigen Wärmeverlust.

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Wie wirkt sich die Vorlauftemperatur auf die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe aus?

Die Vorlauftemperatur beeinflusst direkt die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe. Je höher sie ist, desto höher ist der Stromverbrauch. Bei einem hohen Stromverbrauch sinkt wiederum die Effizienz. Wärmepumpen arbeiten am wirtschaftlichsten bei einer niedrigen Vorlauftemperatur, da sie dann weniger Strom für die Wärmeerzeugung benötigen.

Im folgenden Beispiel zeigen wir, wie die Vorlauftemperatur sich auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

VariableWärmepumpe mit Bestands-HeizkörpernWärmepumpe mit Niedertemperatur-HeizkörpernWärmepumpe mit Fußbodenheizung
Jährlicher Wärmebedarf15.000 kWh15.000 kWh15.000 kWh
Wärmeleistung der Wärmepumpe7,5 kW7,5 kW7,5 kW
Vorlauftemperatur55 °C40 °C35 °C
Jahresarbeitszahl (JAZ)2,53,64,2
Jährlicher Stromverbrauch6.000 kWh4.167 kWh3.571 kWh
Strompreis0,29 €/kWh0,29 €/kWh0,29 €/kWh
Jährliche Heizkosten1.740€1.208 €1.036 €
 

Eine niedrigere Vorlauftemperatur reduziert die Heizkosten erheblich. Bei einer Fußbodenheizung mit 35 °C Vorlauftemperatur sind die Heizkosten um 40% niedriger als bei alten Heizkörpern mit 55 °C Vorlauftemperatur. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie die individuell passende Vorlauftemperatur einstellen. Denn ist sie zu niedrig oder zu hoch, wirkt sich das wirtschaftlich negativ aus.

Was passiert, wenn die Vorlauftemperatur zu niedrig oder zu hoch ist?

Wenn die Vorlauftemperatur zu niedrig ist, bleibt es in den Räumen kalt, weil nicht genug Wärme abgegeben wird. Ist sie zu hoch, steigt der Stromverbrauch der Wärmepumpe und die Heizkosten steigen unnötigerweise. Eine optimale Vorlauftemperatur sorgt für eine effiziente Wärmeübertragung, hält die Betriebskosten niedrig und vermeidet Komforteinbußen.

Welche Wärmepumpe brauche ich bei welcher Vorlauftemperatur?

Die Wahl der richtigen Wärmepumpe hängt von der benötigten Vorlauftemperatur ab. Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen sind für niedrige Temperaturen ideal. Hochtemperatur-Wärmepumpen oder Hybrid-Wärmepumpen erreichen höhere Vorlauftemperaturen für Altbauten mit älteren Heizkörpern.

VorlauftemperaturGeeignete WärmepumpeEinsatzbereich
30–50 °CLuft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-WärmepumpeNeubauten, Niedrigenergiehäuser, Fußbodenheizung, sanierte Altbauten, Niedertemperatur-Heizkörper
50–60 °CHybrid-Wärmepumpeteilsanierte Altbauten, Niedertemperatur-Heizkörper
70–80 °CHochtemperatur-Wärmepumpeunsanierte Altbauten, kleine alte Heizkörper

Warum ist die Vorlauftemperatur wichtig?

Die Vorlauftemperatur hat einen direkten Einfluss auf die Effizienz und den Komfort einer Heizungsanlage.

  • Energieverbrauch: Eine höhere Vorlauftemperatur erhöht den Energieverbrauch, während man mit einer niedrigeren Temperatur Energie spart.
  • Komfort: Sie sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und verhindert Temperaturschwankungen im Wohnraum.
  • Effizienz: Optimale Vorlauftemperaturen erhöhen die Effizienz der Heizungsanlage.
  • Anlagenschutz: Sie verhindert die Überlastung der Heizungsanlage, was zu möglichen Schäden und höheren Wartungskosten führen könnte.
  • Umweltfreundlichkeit: Niedrigere Vorlauftemperaturen tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei und sind umweltfreundlicher.
  • Langlebigkeit der Anlage: Eine richtig eingestellte Vorlauftemperatur verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage. 

Wie ist die Vorlauftemperatur anderer Heizsysteme im Vergleich?

Die Vorlauftemperatur ist je nach Wärmeverteilsystemunterschiedlich. Für die Wärmepumpe eignen sich Fußbodenheizung und Niedertemperatur-Heizkörper am besten. Sie haben jeweils Systemtemperaturen von 35/28 °C und 40/30 °C.

HeizsystemVorlauf-/Rücklauftemperatur
Wärmepumpe mit Fußbodenheizung35/28 °C
Wärmepumpe mit Niedertemperatur-Heizkörper40/30 °C
Wärmepumpe mit Heizkörper50/30 °C
Pelletheizung mit Fußbodenheizung40/30 °C
Pelletheizung mit Heizkörper70/50 °C
Gasheizung mit Heizkörper70/50 °C
Ölheizung mit Heizkörper80/60 °C

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