Eine hohe Vorlauftemperatur der Wärmepumpe verursacht hohen Stromverbrauch. Daher ist es wichtig, dass diese niedrig ist. Welche Vorlauftemperatur optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe ist und wie Sie diese bestimmen und senken können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Das Wichtigste zuerst
Was ist Vorlauftemperatur?
Die Vorlauftemperatur bei Wärmepumpen ist die Temperatur des Heizmediums, wenn es aus der Wärmepumpe austritt.
Warum ist es wichtig?
Eine hohe Vorlauftemperatur reduziert die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen
Was ist optimal?
Die optimale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen liegt meist zwischen 30°C und 40°C.
Vorlauftemperatur senken
Die Vorlauftemperatur kann durch verbesserte Dämmung, Einsatz von Niedertemperaturheizkörpern oder Fußbodenheizung gesenkt werden.
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Was ist die Vorlauftemperatur?
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, das von der Heizung in die Heizkörper fließt. Sie bestimmt die Heizleistung und den Energieverbrauch der Anlage. Eine optimale Vorlauftemperatur erhöht die Energieeffizienz und den Komfort.
Welche Vorlauftemperatur ist optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe?
Die optimale Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe liegt bei 30 bis 40 °C. Ab einer Vorlauftemperatur über 50 °C nimmt der Wirkungsgrad der Wärmepumpe zunehmend ab. Für jeden zusätzlichen Grad über diese Schwelle sinkt dieser um etwa 2,5%. Bei 55 °C ist die Wärmepumpe 14% weniger effizient als bei 35 °C.
Welche Vorlauftemperatur ist optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung?
Für den Betrieb einer Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung sollte die Vorlauftemperatur bei maximal 35 °C liegen. Höhere Vorlauftemperaturen erhöhen den Stromverbrauch und die Heizkosten. Zudem kommt es bei Vorlauftemperaturen von über 50 °C zu Überspannungen des Estrichs. Dadurch können Risse entstehen.
Warum ist die Vorlauftemperatur wichtig?
Die Vorlauftemperatur hat einen direkten Einfluss auf die Effizienz und den Komfort einer Heizungsanlage.
- Energieverbrauch: Eine höhere Vorlauftemperatur erhöht den Energieverbrauch, während man mit einer niedrigeren Temperatur Energie spart.
- Komfort: Sie sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und verhindert Temperaturschwankungen im Wohnraum.
- Effizienz: Optimale Vorlauftemperaturen erhöhen die Effizienz der Heizungsanlage.
- Anlagenschutz: Sie verhindert die Überlastung der Heizungsanlage, was zu möglichen Schäden und höheren Wartungskosten führen könnte.
- Umweltfreundlichkeit: Niedrigere Vorlauftemperaturen tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei und sind umweltfreundlicher.
- Langlebigkeit der Anlage: Eine richtig eingestellte Vorlauftemperatur verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage.

Vorlauftemperatur von Heizwasser
Wovon hängt die Vorlauftemperatur ab?
Die Vorlauftemperatur wird durch die folgenden Faktoren bestimmt:
- den Wärmebedarf eines Gebäudes,
- den Typ des Wärmeerzeugers (Wärmepumpe, Brennwertkessel, etc.) und
- das Wärmeverteilsystem (Heizkörper, Niedertemperatur-Heizkörper, Fußbodenheizung, etc.).
Der Betrieb einer Wärmepumpe setzt nicht nur geringe Vorlauftemperaturen, sondern auch einen niedrigen Wärmebedarf voraus. Der Wärmebedarf wird von der Energieeffizienz des Gebäudes und den Außentemperaturen beeinflusst. Ein gut isoliertes Haus hat einen geringeren Wärmebedarf und wird weniger von den Außentemperaturen beeinflusst.
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Was passiert, wenn die Vorlauftemperatur zu niedrig oder zu hoch ist?
Im Allgemeinen bedeuten:
- Zu niedrige Vorlauftemperaturen, dass Sie nicht die gewünschte Raumtemperatur erreichen;
- Zu hohe Vorlauftemperaturen, dass Sie zu viel Strom verbrauchen und ggf. die Heizungsanlage beschädigen.
Ob die Vorlauftemperatur zu niedrig oder zu hoch ist, hängt von der Art der Heizungsanlage ab.
- Fußbodenheizungen benötigen in der Regel niedrige Vorlauftemperaturen.
- Niedertemperaturheizkörper benötigen zwar etwas höhere Vorlauftemperaturen, dennoch sollten diese nicht über 50 °C liegen.
Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat die Vorlauftemperatur?
Der Stromverbrauch der Wärmepumpe steigt mit höheren Vorlauftemperaturen. Deshalb wirkt sich die Vorlauftemperatur direkt auf die Heizkosten aus.
Folgendes Beispiel zeigt, welche wirtschaftlichen Auswirkungen die Vorlauftemperatur hat. Als Beispiel dient ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 25.000 Kilowattstunden an. Wir vergleichen eine Wärmepumpe mit unterschiedlichen Wärmeverteilsystemen und Vorlauftemperaturen.
Variable | Wärmepumpe mit Bestands-Heizkörper | Wärmepumpe mit Niedertemperatur-Heizkörper | Wärmepumpe mit Fußbodenheizung |
---|---|---|---|
Jährlicher Wärmebedarf | 25.000 kWh | 25.000 kWh | 25.000 kWh |
Wärmeleistung Wärmepumpe | 12,5 kW | 12,5 kW | 12,5 kW |
Vorlauftemperatur | 55 °C | 40 °C | 35 °C |
JAZ | 2,5 | 3,6 | 4,2 |
Jährlicher Stromverbrauch | 10.000 kWh | 7.000 kWh | 6.000 kWh |
Strompreis | 0,30 €/kWh | 0,30 €/kWh | 0,30 €/kWh |
Jährliche Heizkosten | 3.000 € | 2.100 € | 1.800 € |
Die niedrigsten Heizkosten erreichen Sie bei einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Sie arbeitet mit der geringsten Vorlauftemperatur und verbraucht dementsprechend weniger Strom zur Wärmeerzeugung.
Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass die Heizkosten deutlich steigen, je höher die Vorlauftemperatur ist. Daher ist es wichtig, im Vorhinein die richtige Vorlauftemperatur zu bestimmen.
Wie bestimme ich die Vorlauftemperatur?
Die Bestimmung der Vorlauftemperatur sollte idealerweise auf der Grundlage von Daten aus der Vor- und Basisplanung erfolgen. Diesen Versuch können Sie mit einem unabhängigen Modulationsprogramm oder der Software des Heizungsherstellers durchführen. Diese Methoden eignen sich eher für den Neubau, bei dem meist Wärmepumpen und Fußbodenheizung zum Einsatz kommen.
Im Altbau ist die Bestimmung der Vorlauftemperatur schwieriger. Herkömmliche Heizungsanlagen arbeiten oft mit Vorlauftemperaturen von 70 und 80 °C.
Folgende Schritte helfen bei der Bestimmung der optimalen Vorlauftemperatur:
- Erfahrungsbasiertes Vorgehen: Beginnen Sie mit der aktuellen Vorlauftemperatur.
- Anpassung der Heizkurve: Reduzieren Sie die Vorlauftemperatur schrittweise durch das Verstellen der Heizkurve oder Raumsolltemperatur.
- Überwachung: Prüfen Sie kontinuierlich, ob die gewünschte Raumtemperatur bei voll geöffneten Heizkörperventilen erreicht wird.
- Dokumentation: Notieren Sie die Vor- und Rücklauftemperaturen und vergleichen Sie diese mit dem Diagramm zur optimalen Einstellung.
- Wiederholen Sie die Anpassungen und Messungen, bis die ideale Vorlauftemperatur erreicht ist.
Bestimmung der Vorlauftemperatur
Stellen Sie bei diesem Test Vorlauftemperaturen über 55 Grad Celsius fest, benötigen Sie eine Hochtemperatur-Wärmepumpe. Ansonsten sollten Sie weitere Maßnahmen zur Senkung der Vorlauftemperatur vornehmen.
Achten Sie darauf, dass Sie während des Versuchs keine Nachtabsenkung vornehmen. Zudem stimmt die Temperatur am Heizkessel nicht immer mit der Vorlauftemperatur des Heizkreises überein. Einige Heizkessel haben eine Mindesttemperatur, damit sie Kondensation verhindern.
Wie kann ich die Vorlauftemperatur senken?
Eine geringe Vorlauftemperatur setzt einen geringen Wärmebedarf voraus. Neubauten sind gesetzlich zu einer geringen Heizlast verpflichtet, sodass sie bereits über niedrige Systemtemperaturen verfügen. Im Altbau hingegen müssen Sie in der Regel weitere Maßnahmen durchführen.
Wärmebedarf senken
Vor der Installation einer Wärmepumpe empfiehlt es sich, zunächst die Energieeffizienz Ihres Hauses zu verbessern.
- Die kosteneffizienteste Methode zur Verbesserung der Energieeffizienz in älteren Gebäuden ist die Dämmung. Dazu gehören die Isolierung des Daches, der Kellerdecke und der Fassade.
- Zudem können Sie alte Fenster und Türen durch neuere und besser isolierte ersetzen, sofern dies erforderlich und finanziell stemmbar ist.
Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Heizwassers auf die Heizkörper und damit für eine effiziente Wärmeverteilung. Das führt zu einer optimalen Energienutzung, reduziert Wärmeverluste und spart Heizkosten.
Heizkörper austauschen
Wenn Sie eine Wärmepumpe im Altbau installieren, sollten Sie entsprechende Heizkörper einbauen. Altbauten haben in der Regel Glieder- oder Röhrenheizkörper, die für hohe Systemtemperaturen ausgelegt sind. Diese Heizkörper sollten Sie durch Niedertemperatur-Heizkörper ersetzen.
Richtige Heizkurve wählen
Bei der Inbetriebnahme stellt der Fachmann die optimale Vorlauftemperatur der Wärmepumpe ein. Dies geschieht durch Anpassung der Heizkurve, die die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außenlufttemperatur bestimmt. Ist die Vorlauftemperatur zu hoch eingestellt, können Sie diese auch während der Wartung der Wärmepumpe anpassen.
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn die Vorlauftemperatur nicht gesenkt werden kann?
Wenn Sie den Wärmebedarf und die Vorlauftemperatur nicht senken können, dann benötigen Sie eine Hochtemperatur-Wärmepumpe. Damit können Sie Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C erreichen. Sie ist zwar teurer und weniger effizient als andere Wärmepumpen, gleichzeitig aber zukunftssicherer und emissionsarmer als herkömmliche Wärmeerzeuger.
Welche Wärmepumpe bei einer Vorlauftemperatur von 60 bis 75 °C?
Die Hochtemperatur-Wärmepumpe wird normalerweise für Vorlauftemperaturen von 60 bis 70 °C empfohlen. Diese können Sie sowohl mit vorhandenen Gliederheizkörpern als auch mit preiswerteren Plattenheizkörpern verwenden.
Welche Wärmepumpe bei einer Vorlauftemperatur von 50 bis 60 °C?
Für Vorlauftemperaturen zwischen 50 und 60 °C eignet sich jede Art der Wärmepumpe, wobei Erdwärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen am effektivsten sind. Die Temperaturen des Erdreichs und Grundwassers bleiben das ganze Jahr über konstant und sind daher ideal für höhere Vorlauftemperaturen.
Welche Wärmepumpe bei einer Vorlauftemperatur von 40 bis 50 °C?
Alle Arten der Wärmepumpe eignen sich für Vorlauftemperaturen von bis zu 50 °C. Erst oberhalb dieser Temperatur verzeichnen sie einen Leistungsabfall.
Wie ist die Vorlauftemperatur anderer Heizsysteme im Vergleich?
Wie bereits erwähnt, ändert sich die Vorlauftemperatur je nach Wärmeverteilsystem. Für die Wärmepumpe eignen sich Fußbodenheizung und Niedertemperatur-Heizkörper am besten. Sie haben jeweils Systemtemperaturen von 35/27 °C und 40/30 °C.
Heizsystem | Vorlauf-/Rücklauftemperatur |
---|---|
Wärmepumpe mit Fußbodenheizung | 35/27 °C |
Wärmepumpe mit Niedertemperatur-Heizkörper | 40/30 °C |
Wärmepumpe mit Heizkörper | 50/30 °C |
Pelletheizung mit Fußbodenheizung | 40/30 °C |
Pelletheizung mit Heizkörper | 70/50 °C |
Gasheizung mit Heizkörper | 70/50 °C |
Ölheizung mit Heizkörper | 80/60 °C |
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