Ein Wärmepumpenboiler nutzt Umweltwärme zum Erwärmen von Trinkwasser. Aber lohnt sich die Anschaffung wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine Warmwasserwärmepumpe funktioniert, welche Vorteile sie bietet, welche Kosten entstehen und für wen sich die Investition rechnet.
Das Wichtigste zuerst
- Ein Wärmepumpenboiler nutzt Umweltwärme zur Warmwasserbereitung und spart bis zu 75% Energie im Vergleich zu herkömmlichen Boilern.
- Die Gesamtkosten liegen zwischen 2.000 und 5.700 €, samt Installation.
- Brauchwasserwärmepumpen verbrauchen zwischen 250 und 900 kWh pro Jahr.
- Sie lohnen sich für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf oder Photovoltaik.
- Besonders effizient sind sie in Verbindung mit Photovoltaik, Lüftungssystemen oder einer bestehenden Heizung.
- Alternativen sind Durchlauferhitzer, Elektroboiler, Gasboiler und Solarthermie, wobei Wärmepumpenboiler meist die energieeffizienteste Lösung sind.
Was ist ein Wärmepumpenboiler und wie funktioniert er?
Ein Wärmepumpenboiler ist eine spezielle Wärmepumpe, die Umgebungsluft zur Warmwasserbereitung nutzt. Daher ist sie auch als Brauchwasserwärmepumpe, Warmwasserwärmepumpe oder Trinkwasser-Wärmepumpe bekannt. Sie ist effizienter als herkömmliche elektrische Durchlauferhitzer oder Boiler, da sie bis zu 75% der benötigten Energie aus der Umgebungsluft gewinnt.

Die Funktionsweise ähnelt der einer Luftwärmepumpe, jedoch nur für das Erwärmen von Warmwasser. Die Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme und gibt sie über einen Wärmetauscher an das Wasser im Speicher ab. Ein Kompressor erhöht die Temperatur des Kältemittels, sodass das Wasser aufgeheizt wird. Vom Aufbau her handelt es sich um einen Warmwasserspeicher mit Wärmepumpe.
Viele Modelle können mit Photovoltaik kombiniert werden und verfügen über eine elektrische Zusatzheizung zur thermischen Desinfektion. Dabei wird das Wasser zwecks Trinkwasserhygiene in regelmäßigen Abständen auf 71 °C erhitzt.
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Was sind die Vor- und Nachteile?
Ein Wärmepumpenboiler senkt den Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung, da er Umweltwärme nutzt. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten, bevor Sie sich für ein Gerät entscheiden.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
senkt die Stromkosten durch Nutzung von Umweltwärme | höhere Anschaffungskosten als herkömmliche Boiler |
hoher Wirkungsgrad, da bis zu 75% der Energie aus der Umgebungsluft kommt | Leistung sinkt bei kalter Raumluft, z.B. in unbeheizten Kellern |
mit Photovoltaik kombinierbar | benötigt ausreichend Platz für die Luftzufuhr und -abfuhr |
reduziert CO₂-Emissionen | Warmwassererzeugung dauert länger als bei einem Durchlauferhitzer |
Was kostet ein Wärmepumpenboiler?
Ein Wärmepumpenboiler kostet zwischen 1.500 und 4.000 €, abhängig von der Größe und der Leistung. Hinzu kommen Installationskosten von 500 bis 1.500 €. Für die Entsorgung eines alten Elektroboilers zahlen Sie zusätzlich 50 bis 200 €. Die Gesamtkosten liegen somit zwischen 2.000 und 5.700 €.
Kostenstelle | Kosten |
---|---|
Wärmepumpenboiler | 1.500 – 4.000 € |
Installation | 500 – 1.500 € |
Entsorgung alter Elektroboiler (optional) | 50 – 200 € |
Gesamtkosten | 2.000 – 5.700 € |
Derzeit gibt es keine speziellen Förderungen für Wärmepumpenboiler, da sie nicht unter die Förderprogramme für Heizungsanlagen fallen.
Die jährlichen Stromkosten liegen je nach Nutzung und Effizienzklasse zwischen 100 und 300 €. Die Wartungskosten fallen gering aus, da Wärmepumpenboiler nur gelegentlich geprüft und gereinigt werden müssen.
Wie hoch ist der Stromverbrauch?
Im Einfamilienhaus verbraucht ein Wärmepumpenboiler durchschnittlich 250 bis 900 kWh pro Jahr. Das sind etwa 21 bis 75 kWh pro Monat. Der genaue Verbrauch hängt von der Haushaltsgröße, der Wassertemperatur und dem Warmwasserbedarf ab.
Der tägliche Warmwasserbedarf beträgt durchschnittlich 25 bis 50 Liter pro Person, je nach Nutzerverhalten. Das Boilervolumen wird je nach Haushaltsgröße ausgelegt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht des jährlichen Stromverbrauchs nach Anzahl der Bewohner – die Stromkosten werden mit 29 ct/kWh veranschlagt:
Haushaltsgröße | Warmwasserbedarf | Jährlicher Stromverbrauch | Jährliche Stromkosten |
---|---|---|---|
1 Person | 25 – 50 l | 250 – 350 kWh | 73 – 102 € |
2 Personen | 50 – 100 l | 350 – 500 kWh | 102 – 145 € |
3 Personen | 75 – 150 l | 450 – 600 kWh | 130 – 174 € |
4 Personen | 100 – 200 l | 550 – 750 kWh | 160 – 218 € |
5 Personen | 125 – 250 l | 650 – 850 kWh | 189 – 247 € |
6 Personen | 150 – 300 l | 750 – 900 kWh | 218 – 261 € |
Lohnt sich ein Wärmepumpenboiler?
Ein Wärmepumpenboiler lohnt sich für Haushalte mit hohem Warmwasserverbrauch oder mit einer Photovoltaikanlage, da er bis zu 75% weniger Strom verbraucht. Besonders sinnvoll ist er beim Austausch eines alten Elektroboilers.
Im Folgenden finden Sie eine Beispielrechnung. Wir nehmen Anschaffungskosten von 3.000 € und einen Strompreis von 29 ct/kWh an.
Jährlicher Stromverbrauch Wärmepumpenboiler | Jährlicher Stromverbrauch Durchlauferhitzer | Jährliche Ersparnis Stromverbrauch | Jährliche Ersparnis Stromkosten | Amortisationszeit |
---|---|---|---|---|
250 kWh | 1.200 kWh | 950 kWh | 275 € | 11 Jahre |
400 kWh | 2.000 kWh | 1.600 kWh | 464 € | 6,5 Jahre |
500 kWh | 3.000 kWh | 2.500 kWh | 725 € | 4 Jahre |
650 kWh | 3.800 kWh | 3.150 kWh | 914 € | 3,5 Jahre |
800 kWh | 4.500 kWh | 3.700 kWh | 1.073 € | 3 Jahre |
900 kWh | 5.200 kWh | 4.300 kWh | 1.247 € | 2,5 Jahre |
In einem 4-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von ca. 650 kWh pro Jahr amortisiert sich der Wärmepumpenboiler nach etwa dreieinhalb Jahren, mit einer Ersparnis von jährlich über 900 €. Bei einem Warmwasserbedarf von 6 Personen rechnet sich die Investition bereits nach zweieinhalb Jahren und die Ersparnis liegt bei über 1.200 € pro Jahr.
Für Haushalte mit geringem Warmwasserbedarf rechnet sich die Anschaffung dagegen kaum, da die Einsparungen die Kosten erst nach vielen Jahren decken. Ein Wärmepumpenboiler ist ebenfalls nicht die beste Wahl, wenn kein geeigneter Aufstellort mit ausreichend Umgebungsluft vorhanden ist.
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Wie groß sollte der Wärmepumpenboiler sein?
Für Einfamilienhäuser sind Modelle mit 200 bis 300 Litern ideal. Kleine Haushalte kommen mit 150 Litern aus, während größere Familien bis zu 400 Liter benötigen. Die Größe des Wärmepumpenboilers hängt vom Warmwasserbedarf und der Haushaltsgröße ab.
Wohnfläche | Empfohlene Boiler-Größe | Geeignet für |
---|---|---|
bis 50 m² | 150 l | 1 Person |
50 – 100 m² | 200 l | 2 Personen |
100 – 150 m² | 250 l | 3 Personen |
150 – 200 m² | 300 l | 4 Personen |
200 – 250 m² | 350 l | 5 Personen |
über 250 m² | 400 l | 6+ Personen |
Worauf muss ich bei der Aufstellung achten?
Ein Wärmepumpenboiler sollte in einem warmen, gut belüfteten Raum stehen, zum Beispiel im Keller oder im Hauswirtschaftsraum. Wärmequellen wie Heizungen oder Wäschetrockner erhöhen die Effizienz. In kleinen oder kalten Räumen hingegen droht ein thermischer Kurzschluss, der die Leistung senkt.
Wärmepumpenboiler benötigen ausreichend Platz für die Luftzufuhr und Wartung. Die Maße variieren je nach Modell, zum Beispiel sind Warmwasser-Wärmepumpen mit einem 200-Liter-Boiler ca. 160 cm hoch und haben einen Durchmesser von ca. 65 cm. Zusätzlich sollte ein Mindestabstand von 30 bis 50 cm zu Wänden oder anderen Geräten eingehalten werden.
Welche Erfahrungen machen Nutzer?
Nutzer berichten überwiegend über positive Erfahrungen mit Wärmepumpenboilern, insbesondere hinsichtlich der Energieeinsparung und Betriebskosten.
In diesem Beitrag teilen Nutzer Kaufempfehlungen für Wärmepumpenboiler. Beliebt sind Modelle von Stiebel Eltron, Viessmann und Vaillant, die als zuverlässig und effizient gelten. Einige kritisieren allerdings die Geräuschentwicklung und raten zu einem Aufstellort mit ausreichend Platz. Zudem wird die Kombination des Boilers mit Photovoltaik empfohlen.
Andere Nutzer berichten, dass sich Wärmepumpenboiler besonders in Kellerräumen mit Abwärme lohnen. Kritisiert wird, dass die Aufheizzeit länger als bei einem Elektroboiler ist. Zudem gibt es Hinweise, dass der Stromverbrauch im Winter höher ausfällt, wenn die Umgebungsluft kühler ist.
Womit kann ich eine Wamwasserwärmepumpe kombinieren?
Eine Warmwasserwärmepumpe kann mit verschiedenen Systemen kombiniert werden.
- Photovoltaik senkt die Stromkosten, indem die Wärmepumpe mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben wird. Die Kombination aus Warmwasserwärmepumpe und PV ist besonders sinnvoll bei hohem Eigenverbrauch oder zusammen mit einem Stromspeicher.
- Lüftungssysteme können die warme Abluft aus einer kontrollierten Wohnraumlüftung nutzen und somit die Effizienz der Brauchwasserwärmepumpe steigern.
- Heizsysteme sind mit Luft-Luft-Wärmepumpen, Gas- oder Ölheizungen kombinierbar. In Hybridlösungen übernimmt der Wärmepumpenboiler die Warmwasserbereitung im Sommer und unterstützt das Heizsystem im Winter.
- Solarthermie ermöglicht eine direkte Warmwasserbereitung durch Sonnenenergie, erfordert aber einen passenden Speicher für eine optimale Nutzung.
Welche Hersteller bieten Brauchwasserwärmepumpen an?
Mehrere bekannte Hersteller bieten Brauchwasserwärmepumpen in verschiedenen Größen und Effizienzklassen an. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über gängige Modelle.
Hersteller | Modell |
---|---|
Stiebel Eltron | WWK 220 / 300 |
Vaillant | aroSTOR |
Viessmann | Vitocal 060-A |
Ochsner | Europa 250 DK |
Bosch | Compress BW 270 / 400 |
Alpha Innotec | BWP Serie |
Dimplex | DHW 300 / 400 |
Welche Alternativen gibt es?
Alternativen zur Warmwasserwärmepumpe sind der Durchlauferhitzer, Elektroboiler, Gasboiler, die Solarthermie und Hybridlösungen. Durchlauferhitzer und Elektroboiler sind kompakt, aber verbrauchen mehr Strom. Gasboiler sind günstiger im Betrieb, nutzen jedoch fossile Brennstoffe. Solarthermie spart Energie, ist aber wetterabhängig. Hybridlösungen kombinieren mehrere Technologien für mehr Effizienz.
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