Warmwasser-Wärmepumpe: Funktion, Kosten, Vor- und Nachteile

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 03/03/2024
Kategorie: Wärmepumpe

Warmwasser-Wärmepumpen gewinnen bei den Verbrauchern aufgrund ihrer Effizienz und niedrigen Betriebskosten immer mehr an Bedeutung. Sie bieten eine zuverlässige Warmwasserquelle und gleichzeitig senken erheblich die Energierechnungen. Alles, was Sie über Warmwasser-Wärmepumpen wissen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

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Was ist eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine Art von Wärmepumpe, die speziell für die Bereitstellung von Warmwasser entwickelt wurde. Sie nutzt die Umgebungswärme, um Wasser zu erwärmen und kann damit eine effiziente und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Warmwasserbereitstellungssystemen wie Boiler oder Durchlauferhitzern sein.

Wie funktioniert eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Die Warmwasser-Wärmepumpe funktioniert, indem sie die Wärme aus der Raumluft entzieht. Diese wandelt sie auf eine höhere Temperatur um, indem sie die Wärme mittels eines Verdampfers auf ein Kältemittel überträgt und dieses mit einem Verdichter komprimiert. Dieses erhitzte Kältemittel wird dann über einen Wärmetauscher wie den Verflüssiger auf das Trinkwasser übertragen, wodurch Warmwasser erzeugt wird.

Warmwasser Wärmepumpe Stiebel Eltron

Eine Warmwasser- / Brauchwasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron (Quelle: stiebel-eltron.de)

Eine Warmwasser-Wärmepumpe unterscheidet sich von einer Heizungs-Wärmepumpe, die sowohl Warmwasser als auch Raumheizung liefert. Sie bezieht ihre Energie hauptsächlich aus der Umgebung, in der Regel aus der Luft. Die Kosten, die mit der Erschließung der Erdwärme oder des Grundwassers verbunden sind, sind aufgrund des vergleichsweise geringen Energiebedarfs wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Warmwasser-Wärmepumpen sollten idealerweise im Keller platziert werden, da dort konstante Temperaturen herrschen, welche für die Funktionsweise von Wärmepumpen ausreichen. Aber auch andere Standorte mit solchen Wärmequellen wie Gefriertruhen, Kühlschränken, Waschmaschinen und Wäschetrocknern eignen sich ebenfalls. Dabei gilt: je höher die Raumtemperatur, desto effizienter die Warmwasser-Wärmepumpe. 

Vor- und Nachteile einer Warmwasser-Wärmepumpe

Die Installation einer Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung hat sowohl für bestehende als auch für neue Gebäude viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.

VorteileNachteile
Die Wärmerückgewinnung von sonst verlorener Umgebungs- oder AbwärmeWenn die Wasseraufnahme kurzzeitig zu hoch ist, ist die Wasserabgabe manchmal nicht ausreichend.
kompakte Bauweise mit geringem Platzbedarf und einfache InstallationDer Stromverbrauch hängt stark von der Lufttemperatur und dem Warmwasserbedarf ab.
Warmwasserkosten können bis zu 70 % reduziert werdenEine individuelle Förderung ist nicht möglich, da es sich nicht um eine komplette Heizungsanlage handelt.
geringe Anschaffungs- und WartungskostenFür hohe Warmwassertemperaturen ist eine elektrische Heizung erforderlich, die bei übermäßiger Nutzung zusätzliche Kosten verursachen kann.
keine Verbrennung von fossilen BrennstoffenWenn der Warmwasserspeicher leer ist, dauert der Ladevorgang relativ lang.
Verringerung der KohlenstoffemissionenDie Stromquelle ist ausschlaggebend für die Ökobilanz
keine Abgase, somit kein Abgassystem notwendig
keine Brand- oder Explosionsgefahr
langlebig und wartungsarm
bedarf keiner Genehmigung
besonders kompatibel mit Photovoltaik- anlagen
kann durch andere Heizsysteme unterstützt werden
bessere Luftqualität durch Entfeuchtung und verringerte Gefahr von Schimmelbildung

In Altbauten kann der Einbau einer Wärmepumpe die Belastung der vorhandenen Gas- oder Ölheizung verringern. Dies ist insbesondere im Sommer von Vorteil, wenn die Heizung für die Warmwasserbereitung nicht betrieben werden muss. Die Übernahme dieser Aufgabe durch die Wärmepumpe führt zu Einsparungen in Brennstoffkosten und trägt zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen bei.

Neue Gebäude werden heutzutage energieeffizient errichtet und weisen somit einen niedrigeren Wärmebedarf auf. Dies bedeutet, dass für die Bereitstellung von erwärmtem Trinkwasser ein separater Wärmeerzeuger erforderlich sein kann. Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine ideale Lösung, da sie mit erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder Ökostrom betrieben werden kann und zu einem nachhaltigeren Gebäudekonzept beiträgt.

Warmwasser-Wärmepumpen lassen sich darüber hinaus leicht installieren und erfordern in der Regel keine Wartung. Ausreichend ist eine gelegentliche Überprüfung, die die meisten Hersteller alle zwei Jahre empfehlen. Einmal installiert, ermöglichen Warmwasser-Wärmepumpen Wassertemperaturen von bis zu +65 °C und können sogar mit einer elektrischen Heizung ausgestattet werden, falls zu viel Warmwasser auf einmal entnommen wird.

Ein besonders vorteilhafter Nebeneffekt der Warmwasser-Wärmepumpe besteht darin, dass durch ihre Nutzung die Raumluft entfeuchtet wird. Dies führt gerade bei einer Installation im Kellerbereich, wo die Luft sonst hohe Feuchtigkeit aufweist, zu einer geringen Gefahr von Schimmelbildung.

Ein großer Nachteil von Warmwasser-Wärmepumpen besteht darin, dass sie eine lange Wiederaufladezeit aufweisen, falls das ganze Warmwasser aus dem Speicher verbraucht wird. Der Warmwasserspeicher benötigt in der Regel bis zu acht bis zehn Stunden. Die Ladezeit ist vom Fassungsvolumen des Speichers abhängig.

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Was kostet eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Die Anschaffungskosten für eine Warmwasser-Wärmepumpe liegen derzeit zwischen 1.500 und 3.000 €. Wenn die Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Wärmetauscher für den Anschluss an ein anderes Heizsystem ausgestattet werden soll, steigt der Preis auf bis zu 5.000 €. Die Installation durch einen Fachbetrieb kostet üblicherweise zwischen 100 und 350 €. Zusätzliche Arbeiten wie Zu- und Abluftkanäle von Abluft oder Außenluft können bis zu 1.500 € kosten.

Hersteller von Warmwasser-Wärmepumpen

In Deutschland gibt es viele verschiedene Wärmepumpen-Hersteller. Zu den größten und bekanntesten zählen Unternehmen wie Bosch Thermotechnik, Stiebel Eltron, Vaillant und Viessmann. Neben diesen großen Namen gibt es aber auch einige kleinere und weniger bekannte Unternehmen, die Wärmepumpen herstellen. Zu diesen gehören Weishaupt und WOLF, die jedes Jahr tausende Heizsysteme verkaufen.

Der NIBE-Konzern mit Sitz in Schweden ist einer der führenden europäischen Hersteller von Wärmepumpen. Zu ihm gehören sowohl alpha innotec als auch Novelan, die sich auf Heizungssysteme für Gebäude spezialisiert haben. Außerhalb Europas ist die Daikin Industries-Gruppe in Osaka, Japan, ein wichtiger Akteur auf dem Markt. Andere bekannte Unternehmen wie die Panasonic-Gruppe (Japan), LG (Südkorea) und Samsung (Südkorea) stellen ebenfalls Wärmepumpen her.

Gibt es Förderung für eine Warmwasser-Wärmepumpe?

Für eine vollwertige Heizungs-Wärmepumpe gibt es Förderungen über die BAFA (Bundesamt für Ausfuhrkontrolle) und KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Warmwasser-Wärmepumpen sind nicht förderfähig im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG), da sie keine Heizungsanlage darstellen. Eine Förderung ist jedoch möglich, wenn eine Warmwasser-Wärmepumpe mit einer förderfähigen Heizungs-Wärmepumpe wie einer Pelletheizung kombiniert wird. Dies ist eine Umweltmaßnahme und kann die Anschaffungskosten um 10 bis 40 % senken.

Darauf sollten Sie beim Kauf einer Warmwasser-Wärmepumpe achten

Warmwasser-Wärmepumpen sind eine gute Option für Einfamilienhäuser und bieten eine Heizleistung von typischerweise 1,5 bis 2,5 kW. Sie haben eine kompakte Bauweise mit einem gekapselten und schallgedämmten Kompressor, der sie sehr leise macht.

Beim Kauf einer Warmwasser-Wärmepumpe sollten Sie auf das Gütesiegel und die Zertifizierung achten. Warmwasser-Wärmepumpen können anhand zwei wichtigen Gütesiegeln bewertet werden: dem EHPA-Gütesiegel und dem KEYMARK-Verbrauchersiegel.

  • Das EHPA-Siegel (aus dem englischen European Qualitiy Label for Heatpumps) bescheinigt eine hohe Energieeffizienz und Betriebssicherheit und ist drei Jahre lang gültig.
  • Das KEYMARK-Verbrauchersiegel stellt sicher, dass die gekauften Produkte den EU-Ökodesign-Verordnungen entsprechen und von einem unabhängigen Labor geprüft wurden.

Beim Vergleich verschiedener Modelle sollte man die Leistungszahl (kurz COP) und die Jahresarbeitszahl (kurz JAZ) berücksichtigen. Der COP (aus dem englischen Coefficient of Performance) wird verwendet, um das Verhältnis zwischen der verbrauchten elektrischen Energie und der Wärmeleistung zu messen. Die Jahresarbeitszahl ist für den Verbraucher von entscheidender Bedeutung, da sie die praktische Effizienz einer Wärmepumpenanlage unter realen Bedingungen widerspiegelt. 

-> Erfahren Sie mehr: Die wichtigsten Kennzahlen von Wärmepumpen

Häufig gestellte Fragen zu Warmwasser-Wärmepumpen

Ist eine Warmwasser-Wärmepumpe sinnvoll?

Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine praktische Ergänzung für jedes Heizsystem, besonders wenn sie erneuerbare Energien wie Photovoltaik zur Warmwasserbereitung nutzt. Ein elektrischer Heizkessel benötigt 1 kWh Strom, um 1 kWh Wärme zu erzeugen. Währenddessen benötigt eine Warmwasser-Wärmepumpe 1 kWh Strom, um 4 kWh Wärme zu produzieren. Der einzige Nachteil ist, dass die Förderung für eine Warmwasser-Wärmepumpe nur im Rahmen eines Effizienzhaus-Pakets möglich ist.

Wie ist der Stromverbrauch einer Warmwasser-Wärmepumpe?

Der Energiebedarf einer Warmwasser-Wärmepumpe hängt von der Speichergröße ab. Grob lässt sich für ein Einfamilienhaus ein jährlicher Stromverbrauch von 750 bis 1.500 kWh schätzen. Der Stromverbrauch variiert jedoch stark, je nach Nutzerverhalten.

Wie ist die Lebensdauer einer Warmwasser-Wärmepumpe?

Warmwasser-Wärmepumpen sind eine robuste und langlebige Option mit einer Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Bei regelmäßiger und fachgerechter Wartung und Instandhaltung sind noch längere Nutzungszeiten möglich.

Kann ich eine Warmwasser-Wärmepumpe mit Photovoltaik verwenden?

Die Nutzung einer Warmwasser-Wärmepumpe mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage senkt die Stromkosten und gleichzeitig erhöht die Eigenverbrauchsquote. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe ist in der Regel gering, etwa 400-700 W, sodass sie den größten Teil des Jahres problemlos mit Sonnenenergie betrieben werden kann.

Welche Temperatur kann eine Warmwasser-Wärmepumpe erzeugen?

Mit einer Warmwasser-Wärmepumpe können Wassertemperaturen von bis zu 65 °C erzielt werden. Für einen möglichst effizienten Betrieb ist es jedoch empfehlenswert, die Temperaturen zwischen 45 und 55 °C zu halten. Außerdem sollte das Wasser zur Verbesserung der Hygiene und zur Vorbeugung von Legionellen regelmäßig für kurze Zeit auf höhere Temperaturen aufgeheizt werden.

Wie lange braucht eine Wärmepumpe für Warmwasser?

Eine Warmwasser-Wärmepumpe braucht etwa sieben bis zehn Stunden, um den Speicher bei Leerstand vollständig aufzuladen. Neue Modelle werden mit einem Boots-Modus ausgestattet, wodurch sich die Aufheizzeit drei bis sechs Stunden reduzieren lässt. Die Aufheizzeit ist vom Fassungsvolumen abhängig. Je höher das Speichervolumen, desto länger dauert es.

Gibt es Tests zu Warmwasser-Wärmepumpen?

Sicherlich gibt es im Internet Testberichte über Warmwasser-Wärmepumpen. Allerdings hat die Stiftung Warentest bis dato keine Bewertung von Warmwasser-Wärmepumpen vorgenommen.

Fazit 

Warmwasser-Wärmepumpe sind eine gute Investition für alle, die ihre Energiekosten und Kohlenstoffemissionen senken wollen. Sie ist effizient, zuverlässig, umweltfreundlich und auf lange Sicht kostengünstig. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in eine Warmwasser-Wärmepumpe zu investieren, sollten Sie sich von einem Fachunternehmen beraten lassen.

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