Wartung und Service von Photovoltaikanlagen in 2024

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 13/03/2024

Auch bei privaten Photovoltaikanlagen ist eine regelmäßige Wartung und Reinigung wichtig. So wird eine lange Lebenszeit gewährleistet und Leistungseinbußen verhindert. Zur Wartung gehören nicht nur die Module, sondern auch die Verkabelung, das Montagesystem, der Wechselrichter und der Stromspeicher. Einige Aufgaben können vom Besitzer der Anlage selbst erledigt werden, andere wiederum sollte ein Fachmann übernehmen.

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Muss eine Photovoltaikanlage gewartet werden? 

Eine Photovoltaikanlage muss gewartet werden, damit sie im Verlauf hohe Erträge erzielt. Durch regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Technik lassen sich frühzeitig Defekte und Verunreinigungen erkennen. Bleibt ein Schaden unentdeckt, erzielt die PV-Anlage keine optimalen Gewinne mehr. Der Anlagenbesitzer kann dabei viele Dinge regelmäßig selbst kontrollieren und überwachen. Dazu später mehr. 

Einige Schäden, wie etwa ein unbemerkter Blitzeinschlag, können ohne Wartung nicht erkannt werden. Sie führen zu einer Brandgefahr der PV-Anlage. Die meisten Photovoltaik-Versicherungen schreiben deshalb eine regelmäßige Wartung vor. Aus diesem Grund sollte eine Wartung durch einen Fachmann in gewissen Abständen durchgeführt werden. 

Wie oft sollte eine Photovoltaikanlage gewartet werden? 

Eine Sichtprüfung durch einen Fachbetrieb sollte jährlich durchgeführt werden. Dies ist auch eine Bedingung bei vielen PV-Versicherungen. Darüber hinaus sollte mindestens alle vier Jahre eine Prüfung nach der DIN EN 62446-1 VDE stattfinden. Diese Prüfung ähnelt der des Installationsbetriebs bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage.

In der Sichtprüfung werden die Module auf dem Dach auf starke Verschmutzungen untersucht und die Befestigung der Module wird überprüft. Das Montagesystem wird ebenfalls auf Schäden und Verspannungen kontrolliert. Bei den Kabeln und Leitungen wird auf Schmorstellen, Beschädigungen durch Wetter oder Tiere und eindringende Feuchtigkeit geachtet. Dies gilt ebenso für den Anschlusskasten. Der Stromspeicher und der Schutzschalter können mittels einer einfachen Prüftaste auf ihre Funktion getestet werden.

Die DIN EN EN 62446-1 VDE 0126-23-1:2019-04 ist die DIN Norm für “Photovoltaik (PV)-Systeme – Anforderungen an Prüfung, Dokumentation und Instandhaltung”. 

Kosten für die Wartung einer Photovoltaikanlage

Die Kosten einer Wartung für die Photovoltaikanlage liegen bei 100 bis 300 Euro. Dies gilt für kleinere Anlagen auf Einfamilienhäusern. Die Reinigung ist in diesen Kosten nicht enthalten. Wartungskosten können gespart werden, indem sich mehrere Photovoltaik-Besitzer in der Nachbarschaft absprechen. So fallen mehrfache Anfahrtskosten weg.

Besteht eine Pflicht zur Wartung der Photovoltaikanlage?

Eine gesetzliche Pflicht oder Vorschrift zur Wartung der privaten Photovoltaik-Anlage gibt es nicht. Versicherungen wollen im Schadensfall aber häufig einen Wartungsschein sehen. Bei gewerblich genutzten PV-Anlagen dagegen gibt es eine Wartungspflicht. Wie häufig Wartungen jedoch durchgeführt werden müssen, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und der potenziellen Gefährdung defekter Komponenten ab.

Wann sollte eine PV-Anlage am besten gewartet werden? 

Die Photovoltaik-Anlage sollte am besten gegen Ende des Winters gewartet werden. So können vor Beginn der sonnigen Monate noch Fehler entdeckt und die solaren Erträge sichergestellt werden. 

Aber auch nach einem Sturm oder Unwetter sollten Sie die Anlage einmal selbst kontrollieren. Denkbar sind Beschädigungen, auf dem Dach gefallene Äste oder Gegenstände oder sogar ein sichtbarer Blitzschaden. Es kann sogar sein, dass sich Modulhalterungen gelockert haben. In diesem Fall sollte ein Fachbetrieb eine kurze Sichtprüfung durchführen. 

Wartung Photovoltaikanlage: Checkliste

1. Die Leistung überwachen

Sie sollten die Leistung Ihrer Anlage überwachen, um zu sehen, ob sie noch richtig funktioniert. Dazu kontrollieren Sie die PV-Erträge. Es reicht, wenn Sie dies monatlich tun. Ein Defekt oder Leistungsverlust könnte bestehen, wenn trotz sonnigem Wetter die Stromproduktion sinkt. Lassen Sie dementsprechende Auffälligkeiten überprüfen.

2. Die jährliche Sichtprüfung

In der jährlichen Sichtprüfung kontrolliert ein Fachbetrieb folgende Anlagenkomponenten:

  • Überprüfung der Module auf starke Verschmutzungen (Laub, Moos, Vogelkot)
  • Überprüfung der Module auf Hotspots (Überhitzung eines Bereichs)
  • Kontrolle des Montagesystems und der Dachhaut
  • Kontrolle der Kabel und Leitungen auf Bisse von Tieren, äußerliche Beschädigungen, Schmorstellen und Feuchtigkeit
  • Überprüfung der Steckverbindungen im Wechselrichter und der technischen und elektrischen Leistungsfähigkeit
  • Durchführung von Software-Aktualisierungen des Wechselrichters
  • Eichung des Zählers
  • Blitzschutz Überprüfung des Überspannungsableiters, Zählerkastens und Verteilerkastens
  • Funktionsüberprüfung des Stromspeichers 

3. Regelmäßige Reinigung

Schmutz auf der Anlage führt zu einem Ertragsverlust. Normalerweise ist eine PV-Anlage selbstreinigend, da Schnee und Regen Verschmutzungen in der Regel wegspülen. Bei Anlagen mit einem Modulwinkel von unter 25° ist dies jedoch nicht immer der Fall. Stärke Verschmutzungen wie Vogelkot und Moos bleiben zudem bestehen und sollten entfernt werden. Hier empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung der Module

Die Reinigung muss nicht jährlich erfolgen und hängt auch stark von der Umgebung der Anlage ab. Eine Reinigung nach Bedarf reicht aus.

Das können Sie selbst erledigen

Als Anlagenbesitzer sollten Sie die Erträge Ihrer PV-Anlage kontrollieren, um Störungen, Fehler und Beschädigungen zu erkennen. Zur Kontrolle lesen Sie die Zählerstände des Wechselrichters und des Erzeugungs- und Einspeisezählers ab. Bei deutlich kleineren Werten als im Vorjahr liegen eventuell Störungen vor. 

Neben der Leistungsüberwachung sollten Sie Ihre Anlage auch auf offensichtliche Beschädigungen oder andere Auffälligkeiten überprüfen. Eine Reinigung bei einer Verschmutzung kann ebenfalls selbst erledigt werden. Nutzen Sie dafür eine Teleskopstange und ein sanftes Reinigungsmittel. Am besten ist sogar nur klares Wasser, da aggressive Reinigungsmittel der Photovoltaik schaden. Kalkarmes Wasser und ein weicher Schwamm oder Bürste sind ebenfalls empfehlenswert.

Fazit

Gute Anlagenkomponenten und eine einwandfreie Installation sind wichtig, um mit Ihrer PV-Anlage optimale Erträge zu erzielen. Damit dies so bleibt, sollten Sie Ihre Photovoltaik regelmäßig warten lassen. Eine frühzeitige Erkennung von Fehlern ist wichtig für die Langlebigkeit der Anlage. Überprüfen Sie deshalb die Erträge auf Leistungseinbußen und engagieren Sie einen Fachbetrieb für die Wartung. 

In der Regel können Sie den Fachbetrieb, der auch die Montage und Installation der Photovoltaik übernommen hat, zur Wartung beauftragen. Dieser kennt die örtlichen Gegebenheiten und die Anlagenkomponenten genau.

Um eine PV-Anlage mit guten Komponenten und einer einwandfreien Installation zu gewährleisten, sollten Sie unbedingt mehrere Angebote vergleichen. Mit unserem Formular bekommen Sie kostenlos Angebote von qualifizierten Fachbetrieben aus Ihrer Region. Vergleichen Sie und sparen dabei bis zu 30%!