Was sind die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe?

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 09/12/2023
Kategorie: Wärmepumpe

Wärmepumpen sind zurzeit in aller Munde. Sie werden als alternatives Heizsystem gefördert, welches fossile Brennstoffheizungen sukzessiv ersetzen soll. Sie sind energiesparend und umweltfreundlich, dafür aber teuer in der Anschaffung. In diesem Ratgeber erhalten Sie einen umfangreichen Überblick über die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe.

Und auf diese Fragen geht der Artikel ein:

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Was sind die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe?

Die größten Vorteile einer Wärmepumpe sind die hohe Energieeffizienz mit Wirkungsgraden bis 500 % und Umweltfreundlichkeit durch die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen. Nachteilig sind die hohen Kosten für die Anschaffung und Installation von bis zu 50.000 €.

In der Tabelle erhalten Sie einen Überblick über alle Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe:

Vorteile einer WärmepumpeNachteile einer Wärmepumpe
hoher Wirkungsgradhohe Investitionskosten
niedrige Betriebskostenaufwändige Erschließung der Wärmequellen
wartungsarmteure und genehmigungspflichtige gesonderte Tiefenbohrungen
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie
geringere Emissionen
zukunftssicheres Heizsystem
Förderung bis 40% möglich

Was sind die Vorteile einer Wärmepumpe im Detail?

Schauen wir uns die Vorteile einer Wärmepumpe genauer an. 

Hoher Wirkungsgrad

Die Wärmepumpe hat einen Wirkungsgrad von 200 bis 500 %. Das heißt, dass eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom, 2 bis 5 kWh Wärmeenergie erzeugen kann. Demgegenüber erreichen herkömmliche Heizsysteme maximal einen Wirkungsgrad von 95 %. 

Niedrige Betriebskosten

Aufgrund des hohen Wirkungsgrades verbrauchen Wärmepumpen wenig Energie, um Wärmeenergie zu erzeugen. Im Vergleich zu einer mit fossilem Brennstoff betriebene Heizung sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe um bis zu 50 % geringer. 

HeizsystemBetriebskosten
Wärmepumpe1.500 bis 2.000 € im Jahr
Pelletheizung2.000 bis 2.750 € im Jahr
Gasheizung2.750 bis 3.500 € im Jahr
Ölheizung2.500 bis 3.200 € im Jahr

Wartungsarm

Wärmepumpen sind sehr wartungsarm. Die Wartung erfolgt jährlich und beinhaltet die Inspektion der elektrischen Komponenten, des Kältemittelkreislaufs sowie die Filterreinigung. Sie ist kostengünstig und kann mithilfe eines Steuerungsmoduls aus der Ferne überwacht und gesteuert werden.

HeizsystemWartungskostenWartungsumfang
Wärmepumpe150 bis 300 € im JahrInspektion der elektrischen Komponenten und Kältemittelkreislauf, Filterreinigung
Pelletheizung350 bis 600 € im JahrRegelmäßige Reinigung von Pelletschnecke, Fördersystem und Schornstein, Prüfung des Abgassystems
Gasheizung400 bis 550 € im JahrReinigung und Prüfung des Gaskessels und Abgassystem, Prüfung der Gasleitung, Schornsteinfege
Ölheizung200 bis 300 € im JahrReinigung und Prüfung des Ölkessels und Abgassystem, Schornsteinfeger

Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie

Wärmepumpen nutzen natürliche Wärmequellen wie Luft, Erdreich und Grundwasser. Sie nehmen die vorhandene Wärme auf und bringen sie mithilfe von elektrischer Energie auf das gewünschte Temperaturniveau. Für die Wärmeerzeugung ist zudem keine Verbrennung notwendig. Somit ist das System nachhaltig und sicher.

HeizsystemEnergiequelle
WärmepumpeLuft, Erdreich oder Grundwasser + Strom
PelletheizungVerbrennung von Pellets
GasheizungVerbrennung von Gas
ÖlheizungVerbrennung von Öl

Geringere Emissionen

Weil die Wärmepumpe keine Verbrennung zur Wärmeerzeugung nutzt, entstehen bei dem Betrieb der Wärmepumpe nur um die 100 g CO₂ pro kWh. Der Großteil dieser Emissionen ist auf die Stromerzeugung und den Transport zurückzuführen. Die Emissionen können durch die Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik reduziert werden.

HeizsystemEmissionen
Wärmepumpe100 g CO₂ / kWh
Pelletheizung22 g CO₂ / kWh (bei regionaler und nachhaltiger Pelletherstellung, Emissionen abhängig vom Herkunftsort der Pellets), Emissionen von Feinstaub
Gasheizung250 g CO₂/kWh
Ölheizung320 g CO₂/kWh

Zukunftssicheres Heizsystem

Die Wärmepumpe bietet insgesamt eine hohe Zukunftssicherheit. Zwar ist man bei der Stromversorgung abhängig vom Versorger, jedoch ist die Versorgungssicherheit rund um Strom hoch. Wenn Sie diese Abhängigkeit reduzieren möchten, können Sie die Wärmepumpe mit Solarthermie oder Photovoltaik kombinieren.

Förderung bis 40 % möglich

Die Regierung bietet Förderungen von mindestens 25 % für Wärmepumpen an. Je nach Anwendung und Typ können diese auf bis zu 40 % steigen. Dies gilt für den Ersatz einer Ölheizung durch eine hocheffiziente Wärmepumpe, zum Beispiel eine Erdwärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe im Detail?

Neben vielen Vorteilen haben Wärmepumpen auch Nachteile. Schauen wir uns diese genauer an. 

Hohe Investitionskosten

Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe liegen zwischen 20.000 und 50.000 €. Der genaue Preis hängt von der Art der Wärmepumpe und der gewählten Wärmequelle ab:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen verschiedener Leistungsklassen liegen zwischen 25.000 und 40.000 € inklusive Installation;
  • Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund der komplexen Bauarbeiten teurer und können bis zu 50.000 € kosten.

Aufwändige Erschließung der Wärmequellen

Während Luftwärmepumpen die Umgebungsluft nutzen und schnell und leicht zu installieren sind, müssen die Wärmequellen für Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen umfangreich erschlossen werden.

  • Für Erdkollektoren und Erdwärmekörbe müssen weite Grundstücksflächen ausgegraben werden, um diese zu verlegen. Zwar können diese Arbeiten teilweise selbst ausgeführt werden, jedoch erfordert es Werkzeug und viel Arbeit;
  • Für Eisheizungen ist ein großer Graben zur Unterbringung des Eisspeichers notwendig;
  • Für Erdsonden und Brunnenanlagen müssen gesonderte Tiefbohrungen vorgenommen werden. Diese sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch anzeige- und/oder genehmigungspflichtig.

Gesonderte Tiefenbohrungen sind teuer und genehmigungspflichtig

Gesonderte Tiefenbohrungen müssen von zertifizierten Fachunternehmen ausgeführt werden, was teuer ist. Zudem wird dieses Verfahren strenger geprüft. Aufgrund von wasserrechtlichen und bergrechtlichen Vorschriften benötigen Sie auch eine Genehmigung. 

Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe? 

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat den Vorteil, die günstigste und flexibelste Art der Wärmepumpe zu sein. Dafür hat sie den großen Nachteil, dass die Außenlufttemperaturen signifikanten Einfluss auf den Wirkungsgrad haben, was besonders im Winter zu starken Leistungsschwankungen führt.

Vorteile Luft-Wasser-WärmepumpeNachteile Luft-Wasser-Wärmepumpe
geringste InvestitionskostenWirkungsgrad abhängig von Außentemperaturen, Leistungseinbuße bei Minustemperaturen möglich
maximale Flexibilität, besonders bei geringen Aufstellfläche vorteilhaftbei Außenaufstellung oder Split-Variante ist eine Baugenehmigung erforderlich
einfache und schnelle InstallationSchallemissionen
aktive Kühlung


Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe? 

Vorteilhaft an den Luft-Luft-Wärmepumpen ist, dass ihre Installation einfach, schnell und kostengünstig ist. Sie haben aber die Nachteile, wartungsintensiv zu sein und kein Warmwasser zu erzeugen. Zudem erfordern sie einen hohen Wärmeschutz, damit sie energiesparend arbeiten können. Andernfalls verursachen sie hohe Betriebskosten.

Vorteile Luft-Luft-WärmepumpeNachteile Luft-Luft-Wärmepumpe
günstigere Installation als wasserführende HeizsystemenWirkungsgrad abhängig von Außentemperaturen, Leistungseinbuße bei Minustemperaturen möglich
einfache und schnelle InstallationWartungsintensiver als wasserführende Heizsysteme, aufgrund von Kältemittelleitungen
Luftreinigung und Luftentfeuchtungkeine Warmwasserbereitung
aktive Kühlunghoher Wärmeschutz notwendig


Was sind die Vor- und Nachteile einer Erdwärmepumpe?

Erdwärmepumpen sind sehr energieeffizient. Das liegt an den Temperaturen im Erdreich, die ganzjährig konstant sind. Sie verbrauchen weniger Strom, sind wartungsarm und bieten im Sommer kostenlose passive Kühlung. Zu den Nachteilen zählen die aufwändige Erschließung der Wärmequelle und die hohen Investitionskosten.

Vorteile ErdwärmepumpeNachteile Erdwärmepumpe
hocheffizientaufwändige Erschließung der Erdwärme
hohe Betriebssicherheithohe Investitionskosten
wartungsarmanzeige- und/oder genehmigungspflichtige Tiefbohrung
geringe Betriebskosten
hohe Langlebigkeit
passive Kühlung


Was sind die Vor- und Nachteile einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe?

Zu den Vorteilen einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe zählt ihre hohe Effizienz aufgrund der konstanten Temperaturen des Grundwassers, die wiederum für eine hohe Betriebssicherheit sorgt. Dadurch fallen die Stromkosten gering aus. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind zudem wartungsarm und bieten kostenlose Kühlung im Sommer. Nachteilig sind die hohen Kosten für Anschaffung und Installation.

Vorteile Wasser-Wasser-WärmepumpeNachteile Wasser-Wasser-Wärmepumpe
hocheffizientaufwändige Erstellung der Brunnenanlage
hohe Betriebssicherheithohe Investitionskosten
wartungsarmanzeige- und/oder genehmigungspflichtige Tiefbohrung
geringe Betriebskosten
hohe Langlebigkeit
passive Kühlung

-> Erfahren Sie mehr: Vor- und Nachteile einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Fazit 

Die Vorteile einer Wärmepumpe überwiegen die Nachteile, zumal die hohen Investitionskosten durch staatliche Förderungen bis zu 40 % gedeckt werden können. Abgesehen davon sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe gering, wodurch die Investitionskosten binnen kürzester Zeit amortisiert werden.

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