Wärmepumpen sind zurzeit in aller Munde. Sie werden als alternatives Heizsystem gefördert, welches fossile Brennstoffheizungen sukzessiv ersetzen soll. Sie sind energiesparend und umweltfreundlich, dafür aber teuer in der Anschaffung. In diesem Ratgeber erhalten Sie einen umfangreichen Überblick über die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe.
Und auf diese Fragen geht der Artikel ein:
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe?
- Was sind die Vorteile einer Wärmepumpe im Detail?
- Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe im Detail?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Erdwärmepumpe?
- Was sind die Vor- und Nachteile einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe?
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Was sind die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe?
Die größten Vorteile einer Wärmepumpe sind die hohe Energieeffizienz mit Wirkungsgraden bis 500 % und Umweltfreundlichkeit durch die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen. Nachteilig sind die hohen Kosten für die Anschaffung und Installation von bis zu 50.000 €.
In der Tabelle erhalten Sie einen Überblick über alle Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe:
Vorteile einer Wärmepumpe | Nachteile einer Wärmepumpe |
---|---|
hoher Wirkungsgrad | hohe Investitionskosten |
niedrige Betriebskosten | aufwändige Erschließung der Wärmequellen |
wartungsarm | teure und genehmigungspflichtige gesonderte Tiefenbohrungen |
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie | |
geringere Emissionen | |
zukunftssicheres Heizsystem | |
Förderung bis 40% möglich |
Was sind die Vorteile einer Wärmepumpe im Detail?
Schauen wir uns die Vorteile einer Wärmepumpe genauer an.
Hoher Wirkungsgrad
Die Wärmepumpe hat einen Wirkungsgrad von 200 bis 500 %. Das heißt, dass eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom, 2 bis 5 kWh Wärmeenergie erzeugen kann. Demgegenüber erreichen herkömmliche Heizsysteme maximal einen Wirkungsgrad von 95 %.
Niedrige Betriebskosten
Aufgrund des hohen Wirkungsgrades verbrauchen Wärmepumpen wenig Energie, um Wärmeenergie zu erzeugen. Im Vergleich zu einer mit fossilem Brennstoff betriebene Heizung sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe um bis zu 50 % geringer.
Heizsystem | Betriebskosten |
---|---|
Wärmepumpe | 1.500 bis 2.000 € im Jahr |
Pelletheizung | 2.000 bis 2.750 € im Jahr |
Gasheizung | 2.750 bis 3.500 € im Jahr |
Ölheizung | 2.500 bis 3.200 € im Jahr |
Wartungsarm
Wärmepumpen sind sehr wartungsarm. Die Wartung erfolgt jährlich und beinhaltet die Inspektion der elektrischen Komponenten, des Kältemittelkreislaufs sowie die Filterreinigung. Sie ist kostengünstig und kann mithilfe eines Steuerungsmoduls aus der Ferne überwacht und gesteuert werden.
Heizsystem | Wartungskosten | Wartungsumfang |
---|---|---|
Wärmepumpe | 150 bis 300 € im Jahr | Inspektion der elektrischen Komponenten und Kältemittelkreislauf, Filterreinigung |
Pelletheizung | 350 bis 600 € im Jahr | Regelmäßige Reinigung von Pelletschnecke, Fördersystem und Schornstein, Prüfung des Abgassystems |
Gasheizung | 400 bis 550 € im Jahr | Reinigung und Prüfung des Gaskessels und Abgassystem, Prüfung der Gasleitung, Schornsteinfege |
Ölheizung | 200 bis 300 € im Jahr | Reinigung und Prüfung des Ölkessels und Abgassystem, Schornsteinfeger |
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie
Wärmepumpen nutzen natürliche Wärmequellen wie Luft, Erdreich und Grundwasser. Sie nehmen die vorhandene Wärme auf und bringen sie mithilfe von elektrischer Energie auf das gewünschte Temperaturniveau. Für die Wärmeerzeugung ist zudem keine Verbrennung notwendig. Somit ist das System nachhaltig und sicher.
Heizsystem | Energiequelle |
---|---|
Wärmepumpe | Luft, Erdreich oder Grundwasser + Strom |
Pelletheizung | Verbrennung von Pellets |
Gasheizung | Verbrennung von Gas |
Ölheizung | Verbrennung von Öl |
Geringere Emissionen
Weil die Wärmepumpe keine Verbrennung zur Wärmeerzeugung nutzt, entstehen bei dem Betrieb der Wärmepumpe nur um die 100 g CO₂ pro kWh. Der Großteil dieser Emissionen ist auf die Stromerzeugung und den Transport zurückzuführen. Die Emissionen können durch die Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik reduziert werden.
Heizsystem | Emissionen |
---|---|
Wärmepumpe | 100 g CO₂ / kWh |
Pelletheizung | 22 g CO₂ / kWh (bei regionaler und nachhaltiger Pelletherstellung, Emissionen abhängig vom Herkunftsort der Pellets), Emissionen von Feinstaub |
Gasheizung | 250 g CO₂/kWh |
Ölheizung | 320 g CO₂/kWh |
Zukunftssicheres Heizsystem
Die Wärmepumpe bietet insgesamt eine hohe Zukunftssicherheit. Zwar ist man bei der Stromversorgung abhängig vom Versorger, jedoch ist die Versorgungssicherheit rund um Strom hoch. Wenn Sie diese Abhängigkeit reduzieren möchten, können Sie die Wärmepumpe mit Solarthermie oder Photovoltaik kombinieren.
Förderung bis 40 % möglich
Die Regierung bietet Förderungen von mindestens 25 % für Wärmepumpen an. Je nach Anwendung und Typ können diese auf bis zu 40 % steigen. Dies gilt für den Ersatz einer Ölheizung durch eine hocheffiziente Wärmepumpe, zum Beispiel eine Erdwärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe.
Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe im Detail?
Neben vielen Vorteilen haben Wärmepumpen auch Nachteile. Schauen wir uns diese genauer an.
Hohe Investitionskosten
Die Kosten für die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe liegen zwischen 20.000 und 50.000 €. Der genaue Preis hängt von der Art der Wärmepumpe und der gewählten Wärmequelle ab:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen verschiedener Leistungsklassen liegen zwischen 25.000 und 40.000 € inklusive Installation;
- Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund der komplexen Bauarbeiten teurer und können bis zu 50.000 € kosten.
Aufwändige Erschließung der Wärmequellen
Während Luftwärmepumpen die Umgebungsluft nutzen und schnell und leicht zu installieren sind, müssen die Wärmequellen für Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen umfangreich erschlossen werden.
- Für Erdkollektoren und Erdwärmekörbe müssen weite Grundstücksflächen ausgegraben werden, um diese zu verlegen. Zwar können diese Arbeiten teilweise selbst ausgeführt werden, jedoch erfordert es Werkzeug und viel Arbeit;
- Für Eisheizungen ist ein großer Graben zur Unterbringung des Eisspeichers notwendig;
- Für Erdsonden und Brunnenanlagen müssen gesonderte Tiefbohrungen vorgenommen werden. Diese sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch anzeige- und/oder genehmigungspflichtig.
Gesonderte Tiefenbohrungen sind teuer und genehmigungspflichtig
Gesonderte Tiefenbohrungen müssen von zertifizierten Fachunternehmen ausgeführt werden, was teuer ist. Zudem wird dieses Verfahren strenger geprüft. Aufgrund von wasserrechtlichen und bergrechtlichen Vorschriften benötigen Sie auch eine Genehmigung.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat den Vorteil, die günstigste und flexibelste Art der Wärmepumpe zu sein. Dafür hat sie den großen Nachteil, dass die Außenlufttemperaturen signifikanten Einfluss auf den Wirkungsgrad haben, was besonders im Winter zu starken Leistungsschwankungen führt.
Vorteile Luft-Wasser-Wärmepumpe | Nachteile Luft-Wasser-Wärmepumpe |
---|---|
geringste Investitionskosten | Wirkungsgrad abhängig von Außentemperaturen, Leistungseinbuße bei Minustemperaturen möglich |
maximale Flexibilität, besonders bei geringen Aufstellfläche vorteilhaft | bei Außenaufstellung oder Split-Variante ist eine Baugenehmigung erforderlich |
einfache und schnelle Installation | Schallemissionen |
aktive Kühlung |
Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
Vorteilhaft an den Luft-Luft-Wärmepumpen ist, dass ihre Installation einfach, schnell und kostengünstig ist. Sie haben aber die Nachteile, wartungsintensiv zu sein und kein Warmwasser zu erzeugen. Zudem erfordern sie einen hohen Wärmeschutz, damit sie energiesparend arbeiten können. Andernfalls verursachen sie hohe Betriebskosten.
Vorteile Luft-Luft-Wärmepumpe | Nachteile Luft-Luft-Wärmepumpe |
---|---|
günstigere Installation als wasserführende Heizsystemen | Wirkungsgrad abhängig von Außentemperaturen, Leistungseinbuße bei Minustemperaturen möglich |
einfache und schnelle Installation | Wartungsintensiver als wasserführende Heizsysteme, aufgrund von Kältemittelleitungen |
Luftreinigung und Luftentfeuchtung | keine Warmwasserbereitung |
aktive Kühlung | hoher Wärmeschutz notwendig |
Was sind die Vor- und Nachteile einer Erdwärmepumpe?
Erdwärmepumpen sind sehr energieeffizient. Das liegt an den Temperaturen im Erdreich, die ganzjährig konstant sind. Sie verbrauchen weniger Strom, sind wartungsarm und bieten im Sommer kostenlose passive Kühlung. Zu den Nachteilen zählen die aufwändige Erschließung der Wärmequelle und die hohen Investitionskosten.
Vorteile Erdwärmepumpe | Nachteile Erdwärmepumpe |
---|---|
hocheffizient | aufwändige Erschließung der Erdwärme |
hohe Betriebssicherheit | hohe Investitionskosten |
wartungsarm | anzeige- und/oder genehmigungspflichtige Tiefbohrung |
geringe Betriebskosten | |
hohe Langlebigkeit | |
passive Kühlung |
Was sind die Vor- und Nachteile einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe?
Zu den Vorteilen einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe zählt ihre hohe Effizienz aufgrund der konstanten Temperaturen des Grundwassers, die wiederum für eine hohe Betriebssicherheit sorgt. Dadurch fallen die Stromkosten gering aus. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind zudem wartungsarm und bieten kostenlose Kühlung im Sommer. Nachteilig sind die hohen Kosten für Anschaffung und Installation.
Vorteile Wasser-Wasser-Wärmepumpe | Nachteile Wasser-Wasser-Wärmepumpe |
---|---|
hocheffizient | aufwändige Erstellung der Brunnenanlage |
hohe Betriebssicherheit | hohe Investitionskosten |
wartungsarm | anzeige- und/oder genehmigungspflichtige Tiefbohrung |
geringe Betriebskosten | |
hohe Langlebigkeit | |
passive Kühlung |
-> Erfahren Sie mehr: Vor- und Nachteile einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Fazit
Die Vorteile einer Wärmepumpe überwiegen die Nachteile, zumal die hohen Investitionskosten durch staatliche Förderungen bis zu 40 % gedeckt werden können. Abgesehen davon sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe gering, wodurch die Investitionskosten binnen kürzester Zeit amortisiert werden.
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