Der Anschluss einer Wärmepumpe erfordert elektrotechnische Fachkenntnisse und tiefes Know-how rund um Wärmepumpen. Andernfalls drohen Leistungseinbußen und Störungen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie eine Wärmepumpe elektrisch anschließen.
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Wie schließe ich eine Wärmepumpe elektrisch an?
Der elektrische Anschluss ist der letzte Schritt beim Einbauen einer Wärmepumpe. Dafür wird eine Stromverbindung zwischen Wärmepumpe und Verteilerkasten erstellt. Zur Stromversorgung einer Wärmepumpe werden drei Einspeisungen angeschlossen:
- permanente Stromversorgung für Steuerung und Pumpen,
- permanente Stromversorgung für Verdichter,
- unterbrechbare Stromversorgung für Heizstab.
Dadurch können der Kältemittelkreislauf oder der Heizstab bei Störungen weiterhin unabhängig arbeiten und zumindest eine gewisse Heizleistung erbringen. Der Anschluss ist je nach Leistung und Stromspannung 3- oder 5-adrig.
Um die notwendigen Anforderungen an den Zählerschrank zu erfüllen, muss die Unterverteilung wie folgt aufgebaut werden:
- Leitungsschutzschalter für den Verdichter,
- Leitungsschutzschalter für Steuerung und Pumpen,
- Leitungsschutzschalter für den Heizstab (optional),
- Fehlerstromschutzschalter,
- Überspannungsschutz,
- Unterzähler für Wärmepumpe (optional),
- Rundsteuerempfänger (nur bei Wärmepumpentarif).
Für die Planung und den Anschluss einer Wärmepumpe sind die anerkannten Regeln der Technik, die elektrotechnischen Bestimmungen nach VDE 0100, VDE 0105, VDE 0700 (primär für den Installateur wichtig) sowie die technischen Anschlussbedingungen (TAB) des zuständigen Energieversorgungsunternehmen (EVU) zu beachten.
Wärmepumpen arbeiten entweder mit einer Spannung von 230 Volt oder 400 Volt. Die Stromversorgung muss entsprechend angepasst werden.
Es gibt zudem Variationen, die von der Integration anderer Komponenten abhängen. Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Punkte ausführlicher ein.
Stromspannung der Wärmepumpe
Achten Sie bereits in der Planungsphase auf die Stromspannung der Wärmepumpe. Je nach Heizleistung arbeiten Wärmepumpen in Einfamilienhäuser mit 230 oder 400 Volt.
Leistung Wärmepumpe | Spannung |
---|---|
unter 8 kW | 230 V |
über 8 kW | 400 V |
Demnach müssen Sie vor der Installation der Wärmepumpe sicherstellen, dass Ihre derzeitige Stromanlage den erhöhten Strombedarf bestimmt und über ausreichend Stromspannung verfügt.
Netzanschluss
Wenn die Leistung am Hausanschlusspunkt für die Wärmepumpe nicht ausreicht, lassen Sie den Anschluss vom Netzbetreiber auf eine höhere Leistung erweitern. Dazu müssen die Überstromschutzeinrichtungen im Anschlusskasten durch solche ersetzt werden, die mehr Strom vertragen.
Normalerweise verfügen Einfamilienhäuser über einen 400V-Anschluss. Sollte dieser nicht vorhanden sein, müssen Sie einen Anschluss für dreiphasigen Wechselstrom herstellen lassen.
Wärmepumpenstrom
Wenn Sie eine Wärmepumpe mit Wärmepumpenstrom betreiben, benötigen Sie meist einen zusätzlichen Stromzähler. Dieser wird normalerweise vom Netzbetreiber installiert.
Damit Sie Wärmeprobestrom beziehen können, muss die Leistung des Verdichters entsprechend dem Steuersignal des Netzbetreibers auf 0VA einstellbar sein. Die spezifischen Bedingungen werden vom Netzbetreiber oder Energieversorgungsunternehmen festgelegt.
Eine weitere Alternative, um Ihre Wärmepumpe mit kostengünstigem Strom zu betreiben, ist die Verbindung mit einer PV-Anlage. Auch hier sollten Sie gewisse Details beachten.
Wärmepumpe mit Photovoltaik
Bei der Kombination einer Wärmepumpe mit Photovoltaik müssen Sie den Wärmepumpenregler entsprechend einstellen. Dabei erhöht sich die Solltemperatur für die Fußbodenheizung, den Pufferspeicher und den Warmwasserspeicher automatisch, wenn eine bestimmte Leistung an die Photovoltaikanlage anliegt
Dafür muss der Wechselrichter das erforderliche Signal an die Wärmepumpe liefern. Andernfalls ist ein zusätzliches Modul (Energiezähler) erforderlich. Der Energiezähler wird auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe abgestimmt. So wird sichergestellt, dass er sich nur dann einschaltet, wenn die Photovoltaik-Anlage genügend Strom für die Wärmepumpe liefert.
Binden Sie die Wärmepumpe in ein intelligentes Stromnetz ein, vernetzt der Energiemanager die Wärmepumpe und die PV-Anlage digital. Der Energiemanager übernimmt die Kommunikation zwischen der Wärmepumpensteuerung und dem Wechselrichter der PV-Anlage.
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Wärmepumpe an Pufferspeicher anschließen
Pufferspeicher werden an eine Wärmepumpe nur in seltenen Fällen angeschlossen. Zum Beispiel, zur Überprüfung der Sperrzeiten, wenn Sie Wärmepumpenstrom beziehen. Auch werden Pufferspeicher in Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik installiert, um überschüssige Wärmeenergie zu speichern.
Wärmepumpe mit Heizstab
Verschiedene Netzbetreiber haben im Hinblick auf die Netzstabilität die Leistungsaufnahme der Zusatzheizung auf das 1,5-fache der elektrischen Anschlussleistung der Wärmepumpe begrenzt. Wenn Sie eine Wärmepumpe mit Heizstab anschließen, muss das beauftragte Elektrounternehmen die Wärmepumpe mithilfe eines Datenblatts beim Energieversorgungsunternehmen anmelden.
Den Heizstab sollten Sie an eine separate Sicherung anschließen. Das ermöglicht Ihnen, die Sicherungen zu entfernen, wenn der Heizstab nicht gebraucht wird, zum Beispiel im Sommer. Heizstäbe kommen meist im Altbau als Zusatzheizung zum Einsatz.
Wärmepumpe im Altbau
Im Altbau müssen Sie die elektrische Infrastruktur auf neue Dauerlasten wie Wärmepumpen überprüfen und eventuell erweitern. Bestehende Gebäude verfügen über eine sichere und vorschriftsmäßige elektrische Infrastruktur. Trotzdem sind die Systeme überwiegend über 20 Jahre alt und deswegen veraltet. Zudem fehlt oft die Kommunikationstechnik für die Stromsteuerung. Diesen Punkt müssen Sie bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe ebenfalls beachten.
Wer darf eine Wärmepumpe elektrisch anschließen?
Jeder, der über ausreichend Fachkenntnisse verfügt, darf Wärmepumpen elektrisch anschließen. Es ist aus vielerlei Gründen ratsam, den Anschluss einem ausgebildeten Elektriker zu überlassen, besonders bei 400V-Anschlüssen. Diese Spannung ist lebensbedrohlich und erfordert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.
Kann man die Wärmepumpe selbst anschließen?
Wenn Sie über das entsprechende Know-how verfügen, können Sie eine Wärmepumpe selbst anschließen. Allerdings droht dabei der Wegfall der Garantie, da Hersteller eine fachkundige Installation erfordern. Sollten Schäden durch den falschen Anschluss entstehen, deckt die Versicherung diese bei unsachgemäßer Ausführung gegebenenfalls nicht ab.
Beim Anschluss in Eigenregie riskieren Sie zudem eine höhere Fehleranfälligkeit und geringer Energieeffizienz. Das führt langfristig zu höheren Betriebskosten und rechtfertigt die Einsparung der geringen Anschlusskosten nicht.
Was kostet der Anschluss durch ein Fachunternehmen?
Der elektrische Anschluss einer Wärmepumpe kostet maximal 1.000 €. Diese Kosten sind meist in den Gesamtkosten als Installationskosten inbegriffen. In Anbetracht des Zeit- und Arbeitsaufwands lohnt es sich nicht, mögliche Leistungseinbußen und Störungen zur Einsparung dieser Kosten zu riskieren.
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