Die Unterspannbahn ist von modernen Dächern nicht wegzudenken. Im Altbau wurden auf ihr Einsatz jedoch oft verzichtet. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie das Dach ohne Unterspannbahn nachträglich dämmen können.
Die Unterspannbahn schütz die Dämmung vor Niederschlagswasser und hilft es in die Regenrinne abzuleiten. Fehlt sie, kann es zu Schäden an der Bausubstanz und Schimmelbildung führen.
Das wichtigste zuerst
Es ist kompliziert
Die nachträgliche Dachdämmung ohne Unterspannbahn ist möglich, kann aber aufwendig und teuer sein.
Untersparrendämmung
Die Untersparrendämmung ist eine weitere Methode, die hierfür geeignet ist. Sie hat optische Nachteile.
Zwischensparrendämmung
Die Zwischensparrendämmung bietet eine Möglichkeit der nachträglichen Dämmung mit Unterspannbahn.
Dachbodendämmung
Ist der Dachboden unbewohnt, so kann die Dachbodendämmung eine sinnvolle Alternative darstellen.
Kann das Dach ohne Unterspannbahn nachträglich gedämmt werden?
Eine Unterspannbahn nachträglich unterhalb der Dacheindeckung zu montieren ist sehr aufwendig und kostenintensiv. Das Dach muss dafür komplett abgedeckt werden, bevor die Unterspannbahn verlegt werden kann. Im letzten Schritt wird die Dachhaut wiederhergestellt.
Für Bestandsimmobilien und für Altbauten bietet sich nachträgliche Dämmung in Form der Zwischensparrendämmung oder der Untersparrendämmung an. Dabei wird die Unterspannbahn von innen angebracht.
Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial zwischen die Sparren montiert und bei der Untersparrendämmung kann es flächig unter die Sparren montiert werden.
Zwischensparrendämmung mit und ohne Unterspannbahn
Eine Zwischensparrendämmung ohne Unterspannbahn ist möglich. Dafür ist es notwendig, dass zwischen der Zwischensparrendämmung und der Dachhaut ein 2 bis 5 cm breiter Luftspalt vorhanden ist. Dadurch kann überschüssige Feuchtigkeit durch die Luft besser abgeleitet werden.
Bei der Zwischensparrendämmung kann die Unterspannbahn auch nachträglich angebracht werden. Diese wird an den Sparren mithilfe von Leisten oder Latten befestigt. Der Schritt erfolgt bevor der Raum zwischen den Sparren mit Dämmmaterial ausgefüllt wird.
Die Methode hat zwei Schwachstellen:
- Wenn die Leisten nicht bündig an den Sparren anliegen, dann kann Wasser unter die Dachhaut gelangen. Vor dort gelangt es ungehindert in die Dämmung.
- Die Oberseite der Sparren bleibt ungeschützt und ist somit Schäden ausgesetzt.
Die Montage einer Zwischensparrendämmung mit Unterspannbahn kann von einem geübten Handwerker durchgeführt werden. Alternativ können Sie mit den Dämmarbeiten auch ein Fachunternehmen beauftragen.
Die wichtigsten Arbeitsschritte sind nachfolgend aufgelistet:
- Eventuelle Aufdopplung der Sparren, um ihre Höhe an die Dicke des Dämmstoffes plus 3 bis 5 Zentimeter für den Luftspalt anzupassen
- Passgenaues Zuschneiden der Dämmplatten mit großem Spezialmesser und Einpassen zwischen die Sparren
- Optional können Sie ein Dichtband auf die Sparren aufkleben, das sich mit der anschließend anzubringenden Dampfbremse verbindet
- Anbringen der diffusionsoffenen Dampfbremsfolie (in der Regel wird die Folie an die Sparren getackert)
Besonders wichtig ist der Zuschnitt der einzelnen Platten oder Blöcke des Dämmmaterials. Diese müssen dicht an den Sparren anschließen, um mögliche Kältebrücken zu vermeiden.
Bei der abschließenden Anbringung der Dampfsperre ist Sorgfalt geboten. Sorgen Sie dafür, dass keine Undichtigkeiten in der Folie entstehen, damit keine Schimmel sich bilden können.
Die Folie darf nicht auf Spannung sitzen und besonders bei nicht vermeidbaren Leitungsdurchlässen muss genau gearbeitet werden, damit auch an diesen neuralgischen Stellen ein luftdichter Abschluss erzielt wird.
Falls Sie Leitungen im Bereich der Dachdämmung verlegen müssen, kann eine Installationsebene geschaffen werden, bevor der Wandabschluss in Form von Gipsplatten, Holzvertäfelungen oder ähnliches montiert wird.
Die Untersparrendämmung mit Unterspannbahn
Auch eine Untersparrendämmung bietet eine Möglichkeit einer funktionsfähigen Dachisolierung.
Das Prinzip der Untersparrendämmung besteht darin, die Dämmplatten direkt von unten an den Sparren zu befestigen. Der Aufbau des Wärmeschutzes besteht in dem Fall aus der Unterspannbahn, der Dämmschicht und der abschließenden diffusionsoffenen Dampfbremsfolie.
Um die Dachschräge zu vervollständigen, folgt die optionale Installationsebene von wenigen Zentimetern und der Abschluss mit Gipsplatten, Holzvertäfelung oder anderem Material Ihrer Wahl.
Die Untersparrendämmung hat den Vorteil, dass auch die Sparren selbst gedämmt werden und nicht als Kälte- oder Wärmebrücken fungieren können.
Ein gewisser Nachteil der Untersparrendämmung kann in der Raumbeanspruchung der dicken Wärmedämmplatten gesehen werden, die von unten direkt an den Sparren befestigt werden und optisch und physisch entsprechend dick auftragen.
Zudem bleibt die Dachkonstruktion ungeschützt, da sich die Sparren oberhalb der Unterspannbahnen befinden und der Wirkung des Niederschlagswassers ausgesetzt ist.
Häufig wird eine Kombination von Zwischen- und Untersparrendämmung realisiert. Das hat den Vorteil besonders hoher Wirksamkeit der Wärmedämmung.
Dach nachträglich dämmen ohne Unterspannbahn: wichtige Maßnahmen
Wie eingangs erwähnt, dient die Unterspannbahn dazu, das darunter befindliche Dämmmaterial vor nachhaltiger Durchfeuchtung und damit vor Verrottung und vor Schimmelbefall zu schützen. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- Wasser in der Dachdämmung führt zu Problemen. Sorgen Sie dafür, dass es wieder entweichen und schnell trocknen kann.
- Wenn keine Unterspannbahn vorhanden ist, muss bei der Zwischensparren-dämmung ein genügend breiter Luftspalt von drei bis fünf Zentimeter zum Zweck der Hinterlüftung vorhanden sein.
- Er sorgt dafür, dass eingedrungene Feuchtigkeit zügig nach außen abgeführt wird und keine Schäden verursachen kann.
Bei intakter Dachhaut ist das zu erwartende Problem einer Durchfeuchtung relativ gering. Es besteht lediglich die Gefahr, dass bei stürmischen Unwettern wie einem Flugschnee oder einem Starkregen mit Gewitterböen Nässe an die Dämmung weitergegeben wird.
Gibt es Alternativen zur nachträglichen Dämmung ohne Unterspannbahn?
Wenn das Dachgeschoss nicht bewohnt werden soll, sondern lediglich als Lager oder Abstellraum dient, dann können Sie anstelle des Daches den Dachboden dämmen. Das Dach wird von Innen abgedichtet und es ist eine günstigere Methode also die bereits vorgestellten.
Bei fachgerechter und sauberer Ausführung handelt es sich dabei um eine vollwertige Ersatzmaßnahme im Rahmen der Energieeinsparverordnung.
Selbst Hand anlegen oder Fachbetrieb beauftragen?
Die nachträgliche Dämmung des Daches ohne Unterspannbahn ist eine heikle Aufgabe. Bei falscher Ausführung droht Schaden an der Dachkonstruktion und der Dämmschicht. Wenn Sie selbst kein geübter Handwerker oder Profi sind, dann konsultieren Sie lieber einen Fachmann.
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