Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe, welche Variante ist besser für Ihr Zuhause? Erstere verwendet die Umgebungsluft als Energiequelle, Letztere die konstante Temperatur des Erdreichs. Ob eine Luft- oder Erdwärmepumpe geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Wärmepumpe für Ihre Bedarfe die passende Wahl ist.
Das Wichtigste zuerst
- Erdwärmepumpen sind dank konstanter Bodentemperaturen effizienter und erreichen eine höhere Jahresarbeitszahl.
- Luftwärmepumpen sind günstiger als Erdwärmepumpen, mit Anschaffungskosten von 12.000 bis 20.000 € statt 17.000 bis 36.000 €.
- Erdwärmepumpen verursachen niedrigere Betriebskosten, da sie weniger Strom verbrauchen.
- Luftwärmepumpen sind lauter, weil sie einen Ventilator zum Ansaugen der Luft benötigen.
- Erdwärmepumpen brauchen mehr Platz, besonders für Flächenkollektoren.
- Photovoltaik und Wärmepumpenstromtarife senken die Stromkosten zusätzlich und verbessern die Wirtschaftlichkeit beider Systeme.
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Erdwärmepumpe oder Luftwärmepumpe - das sind die Unterschiede
Eine Erdwärmepumpe nutzt die im Erdreich gespeicherte Wärme, während eine Luftwärmepumpe die Energie aus der Umgebungsluft gewinnt. Erstere sind dabei effizienter, denn die Temperaturen im Erdreich sind ganzjährig mit 7 bis 12 °C konstanter als die der Außenluft. Obgleich beide Wärmepumpenarten verschieden effizient sind, unterscheidet sich ihre Funktionsweise nicht.
Wissenswertes: Auch bei Minusgraden handelt es sich aus physikalischer Sicht um Wärme. Das gilt für alle Temperaturen, die über dem absoluten Nullpunkt liegen (−273,15 °C). Erst dann stehen alle Atome komplett still und es kann keine Wärme produziert werden.
Nachfolgend vergleichen wir die Unterschiede zwischen Erdwärmepumpen und Luftwärmepumpen:
Kriterium | Erdwärmepumpe | Luftwärmepumpe |
---|---|---|
Wärmequelle | nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs durch Erdsonden oder Erdkollektoren | entzieht Wärme aus der Umgebungsluft |
Effizienz | höhere Effizienz aufgrund stabiler Bodentemperaturen; Jahresarbeitszahl zwischen 4 und 5 | geringere Effizienz, da die Lufttemperaturen schwanken; Jahresarbeitszahl etwa 3 bis 3,5 |
Kosten | höhere Kosten durch notwendige Bohrungen oder Erdarbeiten; Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus etwa 17.000 bis 36.000 € | niedrigere Kosten, da keine Erdarbeiten erforderlich; Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus etwa 12.000 bis 20.000 € |
Platzbedarf | Kollektoren: ca. 300 m² Sonden: ca. 0,5 m² und bis 100 m tief | 0,5 bis 1,5 m² |
Genehmigungen | Bohrungen für Erdsonden erfordern behördliche Genehmigungen. | In der Regel ist keine Genehmigung erforderlich. |
Lautstärke | 40 bis 60 Dezibel, gleicht einem Kühlschrank oder einer Unterhaltung | 30 bis 40 Dezibel, gleicht einem Flüstern |
Erdwärme vs. Luftwärmepumpe – Was sind die Kosten?
Luftwärmepumpen sind mit Gesamtkosten von 12.000 bis 20.000 € deutlich günstiger als Erdwärmepumpen mit 17.000 bis 36.000 €. Dieser Unterschied entsteht durch die Erschließung der Erdwärme. Hierfür sind aufwändige Erdarbeiten notwendig, die die Kosten in die Höhe treiben.
Kostenstelle | Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 10.000 – 15.000 € | 12.000 – 15.000 € |
Installationskosten | 2.000 – 3.000 € | 2.000 – 3.000 € |
Erschließungskosten | bis 2.000 € | 3.000 – 18.000 € |
Gesamtkosten | 12.000 – 20.000 € | 17.000 – 36.000 € |
Erdwärmepumpen sind zwar teurer, dafür aber effizienter und langlebiger. Während eine Luftwärmepumpe durchschnittlich 20 Jahre hält, erreichen Erdwärmepumpen eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren. Die Erdkollektoren und Erdsonden können sogar eine Lebensdauer von über 50 Jahren erreichen.
Wie hoch sind die Betriebskosten bei Erdwärme vs. Luftwärme?
In einem Einfamilienhaus betragen die Betriebskosten einer Luftwärmepumpe durchschnittlich 1.250 bis 1.900 € im Jahr. Bei einer Erdwärmepumpe liegen die Kosten für den Betrieb nur bei 1.000 bis 1.450 €. Der Unterschied entsteht vor allem durch die Stromkosten. Aufgrund der höheren Effizienz verbrauchen Erdwärmepumpen weniger Strom.
Kostenstelle | Kosten Erdwärme | Kosten Luftwärme |
---|---|---|
Stromkosten | 800 – 1.000 € / Jahr | 1.000 – 1.400 € / Jahr |
Wartungskosten | 150 – 300 € / Jahr | 200 – 350 € / Jahr |
Versicherungskosten | 50 – 150 € / Jahr | 50 – 150 € / Jahr |
Betriebskosten | 1.000 – 1.450 € / Jahr | 1.250 – 1.900 € / Jahr |
Die Stromkosten einer Wärmepumpe hängen von mehreren Faktoren ab. Ausschlaggebend sind der Wärmebedarf und die Vorlauftemperatur. Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto geringer sind die Wärmeverluste und der Stromverbrauch.
Ganz gleich ob Erdwärme- oder Luftwärmepumpe: Eine Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe reduziert den Netzstrombezug und spart Stromkosten. Zudem lohnt sich ein Wärmepumpenstromtarif, da dieser oft günstigere Konditionen bietet und den Betrieb wirtschaftlicher macht.
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Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe vs. Luftwärmepumpe?
Luftwärmepumpen verbrauchen mit 3.000 bis 5.000 kWh im Jahr mehr Strom als Erdwärmepumpen, die nur 2.250 bis 3.750 kWh verbrauchen. Der Grund sind die schwankenden Außentemperaturen, die besonders im Winter einen höheren Stromverbrauch verursachen.
Zur Berechnung des Stromverbrauchs müssen Sie die Jahresarbeitszahl (JAZ) kennen und diesen Wert durch den Wärmebedarf teilen.
Wärmepumpen-Stromverbrauch (kWh) = Wärmebedarf (kWh) / JAZ
Bei Luftwärmepumpen liegt die JAZ zwischen 3 und 3,5, bei Erdwärmepumpen bei 4 bis 4,5. Der Wärmebedarf in einem Einfamilienhaus mit Wärmepumpe beträgt durchschnittlich 10.000 bis 15.000 kWh. Demnach liegt der Stromverbrauch für Erd- und Luftwärmepumpen bei:
Variable | Erdwärmepumpe | Luftwärmepumpe |
---|---|---|
Wärmebedarf | 10.000 kWh | 10.000 kWh |
JAZ | 3,5 | 4,5 |
Stromverbrauch | 3.000 kWh | 2.250 kWh |
Wärmebedarf | 15.000 kWh | 15.000 kWh |
JAZ | 3 | 4 |
Stromverbrauch | 5.000 kWh | 3.750 kWh |
Welche Wärmepumpe ist effizienter?
Erdwärmepumpen sind effizienter als Luftwärmepumpen, da sie die konstante Temperatur des Erdreichs nutzen. Erdwärmepumpen erreichen eine JAZ von etwa 4 bis 4,5, da das Erdreich eine stabile Temperatur von 10 bis 12 °C bietet. Luftwärmepumpen haben eine JAZ von etwa 3, da die Effizienz bei kalten Außentemperaturen sinkt. Das bedeutet, dass Erdwärmepumpen im Jahresverlauf weniger Strom verbrauchen, um dieselbe Heizleistung zu erzielen.
Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch den Wirkungsgrad und die Jahresarbeitszahl (JAZ) bestimmt. Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von aufgenommener elektrischer Energie zu abgegebener Heizenergie. Die JAZ gibt an, wie viel Wärme eine Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt.
Welche Wärmepumpe ist lauter?
Luftwärmepumpen sind lauter als Erdwärmepumpen, da sie die Luft mit einem Ventilator ansaugen müssen. Im normalen Betrieb erreichen sie eine Lautstärke von etwa 40 bis 65 Dezibel, was einem Kühlschrank oder einem leisen Gespräch entspricht. Erdwärmepumpen arbeiten mit 30 bis 40 Dezibel nahezu geräuschlos.
Luftwärmepumpen sind jedoch nur im Hochbetrieb laut. Viele Modelle verfügen über einen Nachtmodus, in dem die Leistung reduziert wird. Dadurch sinken auch die Schallemissionen. Damit Sie die Geräusche weiter minimieren, sollten Sie einen ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück einhalten und unter der Wärmepumpe Schwingungsdämpfer platzieren. Ist dies nicht ausreichend, können Sie eine Schallschutzhaube installieren.
Welche Wärmepumpe braucht mehr Platz?
Erdwärmepumpen benötigen mehr Platz als Luftwärmepumpen, da sie Erdsonden oder Flächenkollektoren im Boden benötigen. Eine Luftwärmepumpe benötigt nur eine Außeneinheit mit 0,5 bis 1,5 m² Stellfläche sowie eine Inneneinheit mit etwa 0,5 bis 1 m².
Erdwärmepumpen erfordern zusätzlich Platz für die Wärmequelle im Erdreich. Eine Erdsonde benötigt nur etwa 0,5 m² Stellfläche, muss aber bis zu 100 m tief gebohrt werden. Flächenkollektoren beanspruchen hingegen 200 bis 400 m², da sie oberflächennah verlegt werden. Erdwärmekörbe bieten eine kompakte Alternative und benötigen etwa 10 bis 20 m² pro Korb, wobei mehrere Körbe erforderlich sein können.
Sole-Wärmepumpe vs. Luftwärmepumpe – die Vor- und Nachteile
Der größte Vorteil einer Sole-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer Luftwärmepumpe ist die höhere Effizienz. Das Erdreich bietet ganzjährig konstante Temperaturen, sodass die Erdwärmepumpe auch im Winter effizient arbeitet und weniger Strom verbraucht. Luftwärmepumpen verbrauchen besonders bei kaltem Wetter mehr Strom. Dafür sind sie einfacher und günstiger installierbar.
Vor- und Nachteile | Erdwärmepumpe | Lufwärmepumpe |
---|---|---|
Vorteile | sehr effizient | flexibel einsetzbar |
niedrigere Betriebskosten | kostengünstig | |
Langlebigkeit | einfache Installation | |
Nachteile | kostenintensiv | geringerer Wirkungsgrad |
aufwändige Installation | höhere Betriebskosten | |
genehmigungspflichtig | Schallpegel |
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