Hybridheizung: Wärmepumpe mit Gasheizung kombinieren

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 18/09/2024
Kategorie: Wärmepumpe

Eine Hybridheizung bezeichnet die Kombination aus zwei kompatiblen Wärmeerzeugern. In Fachkreisen versteht man sie als die Verbindung von Wärmepumpe und Gasheizung. Alles über die Hybridheizungen erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste zuerst

  • Bei einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe leistet die Wärmepumpe die meiste Arbeit. Gas ist unterstützend. 
  • Eine Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe kostet zwischen 10.000 und 28.000 €.
  • Hybridheizungen aus Gas und Wärmepumpe sind effizient, aber weniger umweltfreundlich.
  • Sie eignen sich hervorragend für den Altbau, wobei die Wärmepumpe in die Gasheizung integriert wird.

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Wie funktioniert eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe? 

Bei der Hybridheizung ist die Wärmepumpe meist der Primärversorger. Die Gasheizung dient lediglich zur Unterstützung. Sie schaltet sich an, wenn die Wärmepumpe den Wärmebedarf nicht abdeckt. Die Wärmepumpe überwacht die Außentemperaturen und die Vorlauftemperatur. Je nach Betriebsart schalten sich die Wärmepumpe und/oder der Gas-Brennwertkessel ein. 

Hybridheizung-Luftwaermepumpe-plus-Gasbrennwert

Für den effizienten Betrieb von Hybridheizungen sind intelligente Regelsysteme unerlässlich. Sie geben vor, wann welcher Wärmeerzeuger sich einschaltet. Standardmäßig werden Gas-Hybridheizungen temperaturgesteuert. Bei der Temperaturregelung wird eine bestimmte Temperatur im System aufrechterhalten. Ein Temperatursensor misst die tatsächliche Temperatur. Ein Stellglied regelt das System so, dass die gewünschte Solltemperatur erreicht wird.

Intelligente Regelsysteme optimieren den Heizungsbetrieb nach verschiedenen Kriterien, zum Beispiel zur Reduzierung der Emissionen oder zur Minimierung der Betriebskosten. Benutzer und Installateure können die erforderlichen Systemparameter in der Steuerung speichern.

Bei Hybridheizungen kommt der Gas-Brennwertkessel an kalten Wintertagen zum Einsatz. Typischerweise bei Außentemperaturen unter 5 °C. Je nach Betriebsart wirkt sie entweder unterstützend zur Wärmepumpe oder übernimmt den Heizbetrieb zur Gänze.

Was ist der Bivalenzpunkt?

Der Bivalenzpunkt stellt die Außentemperatur dar, bei der die Wärmepumpe nicht ausreichend Wärmeenergie erzeugt. Ab diesem Punkt braucht es einen zweiten Wärmeerzeuger zur Deckung des Wärmebedarfs. 

Was kostet eine Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe?

Eine Hybridheizung mit Gas und Wärmepumpe kostet zwischen 10.000 und 28.000 €. Der Preis für gasbetriebene Luftwärmepumpe liegt zwischen 10.000 und 20.000 €. Wenn Sie beim Heizungstausch den Gas-Brennwertkessel erneuern und eine Wärmepumpe hinzufügen, liegen die Kosten bei 16.000 bis 28.000 €. 

KostenstelleKosten
Gasbetriebene Luftwärmepumpe10.000 - 20.000 €
Heizungstausch16.000 - 28.000 €
Gas-Brennwertkessel6.000 - 8.000 €
Wärmepumpe10.000 - 20.000 €

Welche Förderungen gibt es?

Wärmepumpen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG-EM) gefördert. Für den Heizungstausch können Sie einen Zuschuss von bis zu 70% erhalten. Es sind maximal 30.000 € pro Wohneinheit geltend, was einem Höchstbetrag von 21.000 € entspricht. Hybridheizungen werden allerdings nur gefördert, wenn der Anteil an erneuerbaren Energien über 65% liegt.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe?

Hybridheizungen aus Gas und Wärmepumpe bieten eine höhere Systemeffizienz, sind dafür aber weniger umweltfreundlich. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit zur Nachrüstung einer Wärmepumpe im Altbau, ohne die Durchführung umfassender Sanierungsmaßnahmen. 

Zur besseren Übersicht:

Vorteile einer HybridheizungNachteile einer Hybridheizung
höhere SystemeffizienzGasanschluss notwendig
sichere und stabile Energieversorgunghöhere Investitions- und Betriebskosten
Nachrüstung möglichVerwendung von fossilen Brennstoffen
höherer WohnkomfortBetriebsstörungen sind wahrscheinlicher
längere Lebensdauer
wartungsarm
optionale Kühlung möglich

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Eignet sich eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe für den Altbau?

Hybridheizungen eignen sich hervorragend für den Altbau. Bestandsgebäude sind meist schlechter isoliert und weisen einen höheren Wärmebedarf auf. Bestehende Heizsysteme nutzen zudem hohe Vorlauftemperaturen. Für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe ist oft eine Altbausanierung notwendig.

Durch die Hybridheizung können Sie die Wärmepumpe in eine bestehende Gasheizung integrieren. Die Wärmepumpe arbeitet bei hoher Effizienz und wird bei Bedarf vom Gas-Brennwertkessel unterstützt. 

Somit reduzieren Sie die Heizkosten und CO₂-Emissionen. Sie können einen Sanierungsplan erstellen und die einzelnen Maßnahmen schrittweise ausführen. Damit schaffen sie langfristig die Voraussetzungen für den Betrieb der Wärmepumpe.

Wie rüste ich die vorhandene Gasheizung mit Wärmepumpe nach?

Entweder Sie entscheiden sich für eine gasbetriebene Wärmepumpe oder integrieren eine herkömmliche Wärmepumpe in die Heizungsanlage:

  • Wenn Sie Ihren Heizkessel austauschen müssen, empfiehlt sich die Gaswärmepumpe. Sie kombiniert bereits beide Wärmeerzeuger in einem Gerät. Sie ist günstiger, platzsparender und wartungsarmer als zwei separate Wärmeerzeuger. Zudem ist die Regelung bereits inbegriffen; 
  • Wenn Sie Ihren Heizkessel vor weniger als 10 Jahren installiert oder ausgetauscht haben, können Sie eine Wärmepumpe ergänzen. Die Wärmepumpe wird in das bestehende Heizsystem integriert. Ein zusätzliches intelligentes Regelsystem überwacht und schaltet beide Wärmeerzeuger. 

Je nach Systemart stehen Ihnen verschiedne Betriebsweisen zur Verfügung. 

Bivalent-alternativer Betrieb

Wenn jeweils nur ein Wärmeerzeuger in Betrieb ist, spricht man vom bivalent-alternativen Betrieb. Diese Betriebsart ist ideal für Heizungsanlagen mit hohen Vorlauftemperaturen von über 50 °C. Ihr Bivalenzpunkt liegt meist bei +1 °C und der Deckungsgrad bei rund 55%. Der jährliche Deckungsanteil einer Wärmepumpe ist in der Regel geringer als bei bivalent-parallelem Betrieb.

Bivalent-paralleler Betrieb

Im bivalent-parallelen Betrieb deckt die Wärmepumpe den größten Teil des Jahres den Wärmebedarf. Der Gas-Brennwertkessel schaltet sich nur ein, wenn die Außentemperatur unter eine bestimmte Grenze fällt. Diese Betriebsart ist effizienter und kostengünstiger, da der Gasverbrauch geringer ist. Dafür benötigen Sie allerdings Vorlauftemperaturen unter 50 °C.

Bivalent-teilparalleler Betrieb

Im Bivalent-teilparallel Betrieb wird der Gas-Brennwertkessel nur lastabhängig zugeschaltet. Im Extremfall ist der Gas-Brennwertkessel der einzige Wärmeerzeuger.

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