Infrarotheizung vs. Wärmepumpe im Vergleich: was ist besser?

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 30/01/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Durch die Wärmewende stehen immer mehr Hausbesitzer vor der Entscheidung, welche Heiztechnologie die richtige ist. Dafür bieten Infrarotheizung und Wärmepumpe unterschiedliche Ansätze. Doch welche Technologie passt besser zu Ihren Anforderungen? In diesem Artikel vergleichen wir beide Heizsysteme.

Das Wichtigste zuerst

  • Wärmepumpen arbeiten effizienter als Infrarotheizungen. Sie erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 500%, bei Infrarotheizungen sind es nur bis zu 100%.
  • Infrarotheizungen sind einfacher installierbar, aber ineffizient und teuer im Betrieb. Sie eignen sich nur für kleine und gut gedämmte Räume.
  • Wärmepumpen kosten mehr in der Anschaffung, werden aber bis zu 70% gefördert. Für Infrarotheizungen gibt es keine direkte Förderung.
  • Wärmepumpen verursachen ca. 100 g CO₂/kWh, Infrarotheizungen bei Netzstrom ca. 350 g CO₂/kWh. Solarstrom verbessert die Umweltfreundlichkeit beider Systeme.
  • Eine Kombination beider Systeme ist nur selten sinnvoll, z.B. zur zusätzlichen Beheizung einzelner, kleiner Räume wie dem Bad.
    Infrarotheizungen sind keine echte Alternative, da sie weniger effizient und langfristig teurer sind.

Wie funktioniert eine Infrarotheizung?

Eine Infrarotheizung gibt Wärme in Form von Infrarotstrahlen direkt an Objekte und Personen im Raum ab. Diese Strahlen erwärmen nicht die Luft, sondern treffen auf Oberflächen wie Wände, Möbel oder den Boden, die die Wärme aufnehmen und gleichmäßig abgeben.

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Das Prinzip ähnelt der Wärme der Sonne: Infrarotstrahlen erzeugen ein angenehmes Wärmegefühl, ohne dass die Umgebungsluft zuerst aufgeheizt werden muss. Die Heizung besteht meist aus Paneelen, die an Wand oder Decke montiert werden. Sie nutzen eine spezielle Heizfolie oder Keramikflächen, damit sie die Strahlung erzeugen. Dank dieses direkten Wärmeübertragsystems arbeitet eine Infrarotheizung besonders effizient in gut isolierten Räumen oder bei punktuellem Wärmebedarf.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe nutzt natürliche Wärmequellen wie Luft, Erdreich oder Grundwasser zur Wärmeerzeugung. Diese Wärme wird von einem Kältemittelkreislauf aufgenommen und mithilfe elektrischer Energie in Wärmeenergie umgewandelt. Die thermische Energie kann sowohl zum Heizen als auch zur Trinkwassererwärmung genutzt werden.

Die Funktion der Wärmepumpe teilt sich in vier Schritte auf:

  1. Das Kältemittel durchläuft den Kreislauf und nimmt über den Verdampfer Wärme aus der natürlichen Energiequelle auf, was zu seiner Verdampfung führt.
  2. Der Kältemitteldampf wird zum Kompressor geleitet und mithilfe von Strom verdichtet, bis er die gewünschte Systemtemperatur erreicht.
  3. Nach der Erhitzung gelangt das Kältemittel in den Verflüssiger. Dieser gibt die erzeugte Wärmeenergie an den Heizkreislauf ab. Infolgedessen verliert das Kältemittel an Temperatur, steht aber weiterhin unter hohem Druck.
  4. Das Expansionsventil spielt eine wesentliche Rolle im Kälteprozess. Es reduziert den Druck des Kältemittels und ermöglicht es, in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dadurch kann es erneut Wärme aufnehmen und der Kreislauf wiederholt sich.
Die Funktion einer Wärmepumpe

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe im Vergleich 

Die Wärmepumpe ist effizienter und verursacht geringere Betriebskosten. Zudem ist eine Warmwasserbereitung möglich. Dadurch ist sie wirtschaftlicher, zukunftssicherer und umweltfreundlicher als eine Infrarotheizung. Denn eine Infrarotheizung eignet sich nur für kleine, gut gedämmte Räume geeignet. Wegen der hohen Stromkosten ist sie für größere Wohnflächen ungeeignet. 

KriteriumInfrarotheizungWärmepumpe
Anschaffungskostengeringhoch
Betriebskostenhochgering
Förderungkeine Förderungbis zu 70% (nur bei Heizungstausch)
Stromverbrauchhochgering
Wirtschaftlichkeitausreichendgut
EnergieeffizienzWirkungsgrad: 100%Wirkungsgrad: 300 – 500%
Umweltfreundlichkeitabhängig von der Stromquelle (Netzstrom ca. 350 g CO₂/kWh, Solarstrom ca. 60 g CO₂/kWh)ca. 100 g CO₂/kWh
Installationsehr einfacheinfach bis aufwendig, je nach Typ
Wartungsaufwandkaum notwendigmittel
Warmwasserbereitungnicht möglichmöglich
Kombinierbarkeit mit EEmit Photovoltaik möglichmit Photovoltaik und Solarthermie möglich
Platzbedarfminimalminimal bis hoch, je nach Typ
Lärmemissionkeine35 – 55 dB, je nach Typ
Zukunftssicherheitfür Niedrigenergiehäuser oder kleinere Anwendungen geeignetfür langfristige Nutzung ideal

Was verbraucht weniger Strom: Infrarotheizung oder Wärmepumpe? 

Wärmepumpen verbrauchen weniger Strom als Infrarotheizungen, weil sie aus einer Kilowattstunde Strom 3 bis 5 kWh Wärmeenergie erzeugen. Eine Infrarotheizung kann dagegen lediglich eine Kilowattstunde Wärme pro verbrauchten kWh Strom erzeugen.

Der Stromverbrauch einer Infrarotheizung für ein 100 m² großes Einfamilienhaus liegt im Altbau zwischen 10.000 bis 15.000 kWh und im Neubau bei rund 5.000 bis 7.000 kWh Strom pro Jahr. Eine Wärmepumpe verbraucht für die gleiche Fläche nur zwischen 2.000 und 4.000 kWh Strom jährlich. Pro Quadratmeter Wohnfläche bedeutet das für eine Infrarotheizung einen jährlichen Stromverbrauch von 50 bis 150 kWh. Bei einer Wärmepumpe liegt der Verbrauch hingegen bei 20 bis 40 kWh pro Quadratmeter jährlich.

Aufgrund des hohen Stromverbrauchs eignen sich Infrarotheizungen eher für kleine und sehr gut gedämmte Räume oder als Übergangslösung. Für größere Wohnflächen sind Wärmepumpen aufgrund ihrer höheren Effizienz und geringeren Betriebskosten die bessere Wahl.

Was kostet weniger: Wärmepumpe oder Infrarotheizung? 

Infrarotheizungen verursachen geringere Investitionskosten als Wärmepumpen. Sie benötigen weder komplexe Technik noch aufwändige Installationen. Wärmepumpen bedeuten höhere Anschaffungs- und Installationskosten, sind jedoch im Betrieb günstiger. Sie arbeiten effizienter und verbrauchen weniger Strom. Langfristig ist die Wärmepumpe bei hohen Heizbedarfen aufgrund geringerer Betriebskosten die kostengünstigere Lösung.

KostenpunkteInfrarotheizungWärmepumpe
Anschaffungskosten3.000 – 6.000 € (für ein 100 m² Haus)8.000 – 15.000 €
Installationskosten1.000 – 2.000 € (einfache Wandmontage)2.000 – 3.000 €
Erschließungskostenkeine (direkt anschließbar an Stromnetz)5.000 – 12.000 €
Warmwasserbereitung1.500 – 3.000 €0 €
Investitionskosten, gesamt5.500 – 11.000 €15.000 – 30.000 €
Stromkosten (inkl. Warmwasserbereitung)2.000 – 5.500 €600 – 1.200 €
Wartungskosten0 €200 €
Betriebskosten, gesamt2.000 – 5.500 €800 – 1.400 €

Wie hoch sind die Investitionskosten?

Die Investitionskosten für eine Infrarotheizung liegen für ein durchschnittlich großes Einfamilienhaus zwischen 4.000 und 8.000 €. Dabei sind Spiegel- und Glas-Paneele günstiger und kosten zwischen 200 und 500 € pro Paneel. Bild- und Marmor-Paneele hingegen kosten bis zu 1.000 € pro Paneel. Zusätzlich ist eine separate Warmwasserbereitung notwendig, z. B. eine Warmwasser-Wärmepumpe. Das verursacht zusätzliche Kosten von 1.500 bis 3.000 €.

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind höher und liegen zwischen 8.000 und 25.000 €.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten insgesamt 10.000 bis 15.000 €. Sie sind am günstigsten, da keine Erschließungskosten anfallen.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen kosten 15.000 bis 30.000 €. Hier sind zusätzliche Erd- und ggfs. Bohrarbeiten notwendig, weswegen die Kosten höher ausfallen.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen kosten 12.000 bis 25.000 €. Hier ist eine Brunnenanlage notwendig, die die Kosten erhöht.

Zur besseren Übersicht:

KostenpunkteInfrarotheizungWärmepumpe
Anschaffungskosten3.000 – 6.000 € (für ein 100 m² Haus)8.000 – 15.000 €
Installationskosten1.000 – 2.000 € (einfache Wandmontage)2.000 – 3.000 €
Erschließungskosten0 €5.000 – 12.000 €
Warmwasserbereitung1.500 – 3.000 €0 €
Investitionskosten, gesamt5.500 – 11.000 €15.000 – 30.000 €

Wie hoch sind die Betriebskosten?

Die Betriebskosten einer Infrarotheizung liegen bei 1.500 bis 4.500 € pro Jahr, abhängig vom Heizwärmebedarf und Strompreis. Zusätzliche Kosten von 500 bis 1.000 € entstehen durch eine separate Warmwasserbereitung. Eine Wärmepumpe verursacht Betriebskosten von 600 bis 1.200 € pro Jahr bei minimalem Wartungsaufwand von etwa 200 € jährlich.

KostenpunkteInfrarotheizungWärmepumpe
Stromkosten1.500 – 4.500 €600 – 1.200 €
Warmwasserbereitung500 – 1.000 €0 €
Wartungskosten0 €200 €
Betriebskosten, gesamt2.000 – 5.500 €800 – 1.400 €

Gibt es Förderungen für Infrarotheizungen oder Wärmepumpen?

Wärmepumpen werden über den KfW-Zuschuss 458 gefördert, wenn sie im Rahmen eines Heizungstauschs eingebaut werden. Dabei erhalten Sie bis zu 70% der förderfähigen Kosten zurückerstattet. Für Infrarotheizungen gibt es derzeit keine direkte Förderung, da sie als ineffizient für den flächendeckenden Einsatz gelten. Sie können jedoch im Rahmen eines energetischen Sanierungsplans mit dem KfW-Kredit 261 finanziert werden, wenn sie in Kombination mit anderen Maßnahmen wie einer Dämmung eingesetzt werden.

Wie effizient sind Infrarotheizungen vs. Wärmepumpen? 

Infrarotheizungen haben einen Wirkungsgrad von 100%, das heißt, der gesamte eingesetzte Strom wird in Wärme umgewandelt. Wärmepumpen hingegen erreichen sogar eine Energieeffizienz von 300 bis 500%. Dieser Wirkungsgrad ist möglich, weil sie bis zu 80% Umgebungswärme nutzen und nur wenig elektrische Energie zum Heizen brauchen.

Infrarotheizung statt Wärmepumpe: Was ist einfacher zu installieren?

Eine Infrarotheizung ist deutlich einfacher zu installieren als eine Wärmepumpe. Sie erfordert lediglich die Montage der Heizpaneele an Wand oder Decke sowie einen Stromanschluss. 

Der Einbau einer Wärmepumpe ist aufwändiger und erfordert je nach Typ umfangreiche Arbeiten. Der Installationsaufwand einer Luftwärmepumpe ist relativ gering. Für Erdwärmepumpen sind Bohrungen oder Erdarbeiten für die Installation eines Erdwärmeübertragers notwendig. Bei Grundwasserwärmepumpen muss eine Brunnenanlage erstellt werden. Diese Arbeiten sind aufwändiger und dürfen nur von zertifizierten Fachunternehmen durchgeführt werden.

Wie umweltfreundlich sind Infrarotheizungen im Vergleich zu Wärmepumpen?

Wärmepumpen sind umweltfreundlicher als Infrarotheizungen. Dank ihres höheren Wirkungsgrads erzeugen sie nur ca. 100 g CO₂/kWh, während Infrarotheizungen bei Netzstrom etwa 350 g CO₂/kWh ausstoßen. Bei Solarstrom sinkt der Wert für Infrarotheizungen auf 60 g CO₂/kWh, bleibt aber aufgrund des direkten Stromverbrauchs weniger effizient. Sie können die Umweltfreundlichkeit beider Systeme durch die Kombination mit Photovoltaik oder Solarthermie steigern.

Ist die Kombination von Wärmepumpe und Infrarotheizung sinnvoll?

Die Kombination ist sinnvoll, wenn Sie einzelne Räume wie Bäder oder Gästezimmer nur gelegentlich beheizen möchten. Die Wärmepumpe deckt den Grundwärmebedarf, während die Infrarotheizung gezielt und kurzfristig zusätzliche Wärme liefert. Für eine dauerhafte Beheizung größerer Flächen ist diese Kombination jedoch nicht wirtschaftlich.

Ist die Infrarotheizung eine echte Alternative zur Wärmepumpe? 

Eine Infrarotheizung ist keine echte Alternative zur Wärmepumpe. Sie eignet sich nur für kleine, gut gedämmte Räume oder als Zusatzheizung. Eine Wärmepumpe arbeitet deutlich effizienter, verursacht geringere Betriebskosten und ist langfristig wirtschaftlicher sowie umweltfreundlicher, insbesondere bei größeren Wohnflächen oder hohem Heizbedarf.

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