Viele Hausbesitzer, die auf eine umweltfreundlichere Heizung umsteigen möchten, fragen sich, wie lange eine Wärmepumpe wirklich hält. In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um die Lebensdauer einer Wärmepumpe – von Einflussfaktoren, über störanfällige Bauteile bis zu Erfahrungen, die langjährige Nutzer von Wärmepumpen gesammelt haben.
Das Wichtigste zuerst
- Eine Wärmepumpe hält durchschnittlich 20 Jahre, Erd- und Wasser-Wärmepumpen oft noch länger.
- Häufiges Takten verkürzt die Lebensdauer deutlich, vor allem die des Verdichters.
- Fachgerechte Planung, Dimensionierung und regelmäßige Wartung erhöhen die Lebensdauer.
- Die moderne Inverter-Technologie schützt den Verdichter und verlängert die Lebensdauer.
- Eine fehlerhafte Installation oder ein ungünstiger Standort führen zu vorzeitigem Verschleiß.
- Nutzererfahrungen zeigen: Die Zufriedenheit hängt stark von der Auslegung und Ausführung ab.
Wie lange hält eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe hält im Durchschnitt 20 Jahre. Die Lebensdauer hängt vom Typ der Wärmepumpe ab. Luftwärmepumpen halten 15 bis 20 Jahre, Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe sogar 25 bis 30 Jahre. Dabei bestimmt die Lebensdauer den Zeitraum, in dem die Wärmepumpe einwandfrei und effizient arbeitet.
Typ von Wärmepumpe | Lebensdauer |
---|---|
Luftwärmepumpe | 15 - 20 Jahre |
Erdwärmepumpe | 25 - 30 Jahre |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 25 - 30 Jahre |
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Wärmepumpen haben kein Ablaufdatum. Allerdings nimmt der Verschleiß mit den Jahren zu, wodurch die Wärmepumpe störanfällig wird und mehr Strom verbraucht. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es wirtschaftlich sinnvoller, eine Wärmepumpe durch eine neue zu ersetzen. Schließlich entwickelt sich der Stand der Technik weiter und eine Wärmepumpe wird nach spätestens 30 Jahren veraltet sein.
Gibt es Unterschiede in der Lebensdauer je nach Hersteller?
Die Lebensdauer einer Wärmepumpe hängt weniger vom Hersteller als von der Planung, Installation und Wartung ab. Ganz gleich, ob Sie eine Wärmepumpe von Bosch, Viessmann, Vaillant, Stiebel Eltron, Nibe oder Daikin kaufen, alle haben die gleiche durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren.

Die Lebensdauer einer Wärmepumpe sinkt bei hohem Materialabrieb infolge von übermäßigem Takten (© Robert Poorten/stock.adobe.com)
Was verringert die Lebensdauer einer Wärmepumpe am stärksten?
Zu häufiges Takten verringert die Lebensdauer einer Wärmepumpe am stärksten. Gemeint ist damit das ständige Ein- und Ausschalten des Verdichters, der als Herzstück der Anlage gilt. Der Verdichter einer Wärmepumpe ist das teuerste und empfindlichste Bauteil. Jedes Starten belastet die Technik und führt zu mechanischem Verschleiß. Taktet die Anlage mehrfach pro Stunde, steigt der Materialabrieb deutlich. Die Folge sind frühzeitige Ausfälle und eine verkürzte Lebensdauer.
Ein häufiger Grund für zu häufige Taktung ist eine falsch ausgelegte oder überdimensionierte Wärmepumpe. Auch fehlende Pufferspeicher oder mangelhafte Regelung tragen dazu bei. Eine fachgerechte Planung, eine passende Hydraulik und eine bedarfsgerechte Auslegung verhindern übermäßiges Takten. Die Wärmepumpe kann gleichmäßig und effizient arbeiten, was einen langlebigen Betrieb sichert.
Welche weiteren Faktoren beeinflussen die Lebensdauer einer Wärmepumpe?
Die Lebensdauer einer Wärmepumpe wird vor allem durch eine sorgfältige Dimensionierung, regelmäßige Wartung, die moderne Inverter-Technologie und eine fachgerechte Installation sowie einen geeigneten Aufstellort beeinflusst. Diese fünf Faktoren entscheiden darüber, wie lange die Anlage zuverlässig arbeitet.
Dimensionierung
Eine fehlerfreie Auslegung der Wärmepumpe sorgt für einen effizienten und gleichmäßigen Betrieb. Das verlängert die Haltbarkeit aller Bauteile. Grundlage dafür ist eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 durch einen Energieberater oder Installateur. Sie ermittelt exakt, wie viel Wärme Ihr Gebäude benötigt. Eine zu große Wärmepumpe schaltet zu oft ein und aus, was den Verdichter stark belastet. Eine zu kleine Anlage läuft dauerhaft am Limit und verschleißt ebenfalls schneller. Die richtige Dimensionierung stellt sicher, dass die Wärmepumpe in einem optimalen Leistungsbereich arbeitet.
Wartung
Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe verlängert ihre Lebensdauer deutlich. Wärmepumpen sind zwar wartungsarm – der Aufwand ist geringer als bei Gas- oder Ölheizungen. Dennoch sollte einmal jährlich ein Fachbetrieb die Anlage prüfen und folgende Arbeiten durchführen:
- Kontrolle des Kältekreislaufs auf Dichtigkeit
- Prüfung des Verdichters und der Elektronik
- Reinigung von Luftfiltern (bei Luftwärmepumpen)
- Kontrolle der Umwälzpumpe und des Frostschutzes
Wärmepumpe regelmäßig reinigen
Reinigen Sie zusätzlich selbst wichtige Bauteile der Wärmepumpe, damit Sie deren Leistung erhalten. Entfernen Sie Blätter und Schmutz aus der Luftansaugung. Befreien Sie Lüfter und Wärmetauscher regelmäßig von Staub. Halten Sie das Außengerät im Winter frei von Schnee und Eis. So vermeiden Sie Leistungsverluste und beugen Defekten vor.
Inverter-Technologie
Moderne Wärmepumpen nutzen heute fast ausschließlich die Inverter-Technologie. Diese Technik regelt die Leistung stufenlos und passt sie dem aktuellen Bedarf an. Dadurch entfällt das häufige Ein- und Ausschalten des Verdichters. Das entlastet das Bauteil erheblich und verlängert dessen Lebensdauer. Wärmepumpen ohne Invertertechnik waren früher anfälliger für Schäden und hielten oft kürzer.
Qualität der Installation
Eine fehlerhafte Installation kann zu Betriebsstörungen führen. Undichte Leitungen, falsche Hydraulik oder schlecht eingestellte Regelungssysteme erhöhen den Verschleiß. Setzen Sie daher auf erfahrene Fachbetriebe und lassen Sie die Anlage bei der Inbetriebnahme genau prüfen.
Geeigneter Standort
Der Aufstellort hat direkten Einfluss auf die Lebensdauer. Steht das Außengerät im Schatten, geschützt vor direkter Witterung, verlängert das die Lebensdauer. Feuchte Keller oder schlecht belüftete Technikräume fördern hingegen Korrosion. Auch Schmutz, Staunässe oder fehlende Schutzdächer im Außenbereich führen zu vorzeitigem Verschleiß.
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Welche Erfahrungen haben Nutzer mit der Lebensdauer von Wärmepumpen?
Die meisten Nutzer berichten über positive Erfahrungen und sind mit der Lebensdauer ihrer Wärmepumpe zufrieden – vorausgesetzt, die Anlage wurde korrekt geplant und installiert.
In diesem Thread im Photovoltaikforum berichtet ein Nutzer etwa über eine 8 kW Rotex HPSU Compact, die seit 2011 in einem Bungalow störungsfrei arbeitet. Nach über zehn Jahren Betrieb gab es lediglich einen Defekt am Durchflussmengensensor, der für 250 € repariert wurde. Eine Wartung nach fünf Jahren ergab keine weiteren Probleme. Die Anlage hat bisher rund 90.000 kWh Heizwärme und 17.000 kWh Warmwasser geliefert und arbeitet weiterhin zuverlässig. Der Nutzer lobt die Wirtschaftlichkeit und zeigt sich insgesamt sehr zufrieden mit der Wärmepumpe.
Ein weiterer Nutzer berichtet, dass seine Wärmepumpe bereits nach 1,5 Jahren stark unter ständigem Takten leidet. Grund dafür ist eine Überdimensionierung der Anlage durch den Heizungsbauer. Das Verhältnis von Betriebsstunden zu Starts liegt bei 4,5 – empfohlen sind laut Hersteller maximal 3. Diese hohe Taktfrequenz belastet den Verdichter stark und reduziert die Lebensdauer laut Hersteller um bis zu 50%. Der Fall zeigt deutlich: Nicht die Technik an sich, sondern eine fehlerhafte Planung ist oft die Ursache für eine verkürzte Lebensdauer der Wärmepumpe.
Welche Bauteile sind besonders störanfällig?
Die Komponenten Verdichter und Sensoren sowie die Elektronik gelten als die störanfälligsten Bauteile einer Wärmepumpe.
- Der Verdichter ist der Kern der Anlage und bei häufigem Takten besonders verschleißanfällig. Ein Defekt führt oft zu hohen Reparaturkosten oder sogar zum Austausch der gesamten Wärmepumpe. In vielen Fällen lohnt sich eine Reparatur nur, wenn das Gerät noch relativ neu ist.
- Sensoren wie der Durchflussmengensensor sind typische Schwachstellen. Sie lassen sich meist einzeln tauschen und verursachen vergleichsweise geringe Kosten.
- Auch die Elektronik – insbesondere Platinen oder Steuerungseinheiten – kann durch Spannungsschwankungen oder Feuchtigkeit beschädigt werden. Hier ist eine Reparatur möglich, sie ist aber häufig aufwändig. In manchen Fällen muss das Steuerungsmodul komplett ersetzt werden.
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