Luftwärmepumpen bieten eine energieeffiziente Lösung, Ihr Einfamilienhaus mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Dabei wird die Luftwärmepumpe gerne im Altbau nachgerüstet, da sie sich einfach und schnell installieren lässt. Warum dies so ist, welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen und mit welchen Kosten sie verbunden sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Und das ist der Inhalt des Artikels:
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Eignet sich eine Luftwärmepumpe für den Altbau?
Die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem älteren Gebäude ist komplexer als die Installation im Neubau, in dem die Heizanlage auf das Gerät zugeschnitten werden kann.
So ist die Installation einer Erdwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe im Altbau nicht immer möglich und wenn, dann meist mit sehr hohen Kosten verbunden.
Anders die Luftwärmepumpe, die deutlich schneller, einfacher und somit günstiger eingebaut werden kann. Sie benötigt weder einen Erdwärmetauscher noch muss sie an einen Wasserbrunnen angeschlossen werden. Aus diesem Grund ist der Einsatz einer Luftwärmepumpe die am häufigsten verwendete Wärmepumpenlösung im Altbau.
Ob sich die Nachrüstung einer Luftwärmepumpe im Altbau lohnt, kann leicht berechnet werden. Als Faustregel gilt, dass die Jahresarbeitszahl (kurz JAZ) höher sein muss als der Strompreis geteilt durch den Preis für Erdgas oder Heizöl (in Kilowattstunden). Erst dann lohnt sich die Nachrüstung finanziell für Sie. Da die JAZ einer Luftwärmepumpe durchschnittlich bei drei liegt, ist die Anschaffung bei einem Ergebnis um oder unter die drei wirtschaftlich. Zum besseren Verständnis ein Beispiel mit den aktuellen Preisen (Stand: 22.10.2023):
Strompreis (in € pro kWh) / Erdgaspreis (in € pro kWh) = 0,34 € pro kWh / 0,11 € pro kWh = 3,09
In diesem Fall würde sich die Nachrüstung einer Luftwärmepumpe im Altbau finanziell lohnen. Dabei können Sie die Jahresarbeitszahl anhand gewisser Maßnahmen positiv beeinflussen und somit die Rentabilität erhöhen.
Voraussetzungen für eine Luftwärmpumpe im Altbau
Es ist möglich und durchaus sinnvoll, ein altes Heizungssystem zu einem nachhaltigen und zukunftssicheren aufzurüsten. Hausbesitzer sollten aber alle Faktoren berücksichtigen, bevor sie sich dafür entscheiden. Grundsätzlich gilt, je geringer der Wärmebedarf eines Gebäudes und die erforderlichen Vorlauftemperaturen, desto effizienter können Wärmepumpen betrieben werden.
Die Dämmung von Dach, Fassade, Fenstern und Türen eines Altbaus sind essenziell für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpenheizung. Bei fehlender oder unzureichender Dämmung sollte diese vor oder in Verbindung mit dem Einbau einer neuen Heizungsanlage saniert oder modernisiert werden.
Für einen optimalen Betrieb wird eine niedrige Vorlauftemperatur von unter 50 °C empfohlen. Um dies zu erreichen, können großflächige Flächenheizungen wie Wand-, Decken- und Fußbodenheizungen allein oder in Kombination eingesetzt werden. Im Altbau ist der Austausch der vorhandener durch großflächigere Wärmepumpe-Heizkörper ebenfalls eine Alternative. Diese Option ist zwar weniger effizient, dafür aber wesentlich kostengünstiger.
Achten Sie obendrein darauf, dass ausreichend Platz für die Installation der Wärmepumpe vorhanden ist. Hier hat die Luftwärmepumpe einen großen Vorteil gegenüber anderen Wärmepumpen-Arten. Sie bietet nämlich verschiedene Aufstellmöglichkeiten und lässt sich dadurch flexibel handhaben. Diese sind:
- Monoblock mit Innenaufstellung: Der große Vorteil dieser Option ist, dass die Nachbarn nicht durch Lärm belästigt werden. Damit die Wärmepumpe funktioniert, müssen Sie eine Öffnung in der Wand für den Luftaustausch schaffen.
- Monoblock mit Außenaufstellung: Wenn kein Platz im Haus vorhanden ist, können Sie die Wärmepumpe draußen aufstellen. Denken Sie jedoch daran, dass Sie wegen der möglichen Lärmbelästigung einen Abstand von mindestens drei Metern zu benachbarten Grundstücken einhalten müssen.
- Split-Wärmepumpe mit Innen- und Außeneinheit: Diese Kombination aus Innen- und Außenaufstellung bietet einen minimalen Platzbedarf im Inneren und eine einfache Installation. Die einzige Aufgabe besteht darin, beide Einheiten mit dünnen Kältemittelleitungen zu verbinden.
Luftwärmepumpe im Altbau auch ohne Fußbodenheizung?
Wärmepumpen mit Fußbodenheizung sind eine perfekte Kombination für effizientes Heizen. Moderne Luftwärmepumpen können aber auch ohne Fußbodenheizung eingesetzt werden. Bei erhöhten Vorlauftemperaturen für alternative Heizkörper wird dann allerdings mehr Strom verbraucht.
Wärmepumpen mit Heizkörpern sind immer noch eine sinnvolle Option, wenn ihre Abmessungen proportional zur Raumgröße sind. Größere Heizkörper sorgen für einen höheren Wirkungsgrad der Wärmepumpe, eine niedrigere Vorlauftemperatur und eine höhere Effizienz. Sollten sich Ihre Heizkörper als zu klein erweisen, können Sie diese meist ohne großen Aufwand austauschen, und das oft zu geringeren Kosten als beim Einbau einer komplett neuen Fußbodenheizung.
Die Umrüstung auf moderne Heizkörper kann die Heizleistung erhöhen oder die Vorlauftemperatur um bis zu 10 °C senken, und das bei gleichem Platzbedarf. In Kombination mit einer Luftwärmepumpe eignen sich Plattenheizkörper und Niedrigtemperatur-Heizkörper besonders gut.
Kosten einer Luftwärmepumpe für den Aufbau
Die Nachrüstung einer Luftwärmepumpe im Altbau kostet zwischen 10.000 und 19.000 €. Die Anschaffungspreise liegen zwischen 8.000 und 16.000 € und erfordern Installationskosten von 2.000 bis 3.000 €. Dazu kommen die Betriebskosten in Höhe von durchschnittlich 700 und 2.000 € pro Jahr. Außerdem sollten Sie die Anlage einmal im Jahr überprüfen lassen, was etwa 100 bis 200 € an Wartungskosten verursacht.
Zur besseren Übersicht:
Kostengruppe | Kosten |
---|---|
Anschaffung Luftwärmepumpe | 8.000 - 16.000 € |
Installation | 2.000 - 3.000 € |
Gesamtinvestition | 10.000 - 19.000 € |
Betriebskosten (jährlich) | 700 - 2.000 € |
Wartungskosten (jährlich) | 100 - 200 € |
Ein Zuschuss des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beim Austausch einer Heizungsanlage deckt mindestens 25 Prozent der Kosten. Luftwärmepumpen lohnen sich aufgrund ihrer geringen Betriebskosten und werden beim Ersatz von Öl-, Kohle- oder Gasheizungen mit bis zu 40 Prozent gefördert.
Das ist bei der Installation einer Luftwärmepumpe im Altbau zu beachten
Bei der Wahl des Standorts für die Luftwärmepumpe müssen Faktoren wie der Platzbedarf und der Geräuschpegel, welcher üblicherweise zwischen 30 und 50 Dezibel beträgt, berücksichtigt werden. Um mögliche Geräuschbelästigungen zu vermeiden, sollten die Außengeräte mindestens drei Meter von benachbarten Grundstücken entfernt aufgestellt werden.
Sie können vorerst auf weitere Sanierungsmaßnahmen oder den Austausch von Heizkörpern verzichten. Sollten Sie sich jedoch für eine Luftwärmepumpe entscheiden und feststellen, dass die Jahresarbeitszahl vom angegebenen Herstellerwert abweicht, lohnt es sich weitere Maßnahmen zu ergreifen. Manchmal reicht es, das Nutzerverhalten anzupassen. Dabei kann man etwa den Warmwasserverbrauch reduzieren oder mehrmals täglich und länger Stoßlüften.
Alternative: Hybrid-Wärmepumpe im Altbau
Wärmepumpen lassen sich mit anderen Wärme- oder Energieerzeugern kombinieren, wodurch eine Hybrid-Wärmepumpe entsteht. Es gibt verschiedene Formen der Kombination, wie mit einer Solarthermieanlage oder Photovoltaikanlage. Im Altbau wird meist die Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe benutzt. Dafür eignen sich Luftwärmepumpen hervorragend.
Fazit
Die Nachrüstung einer Luftwärmepumpe im Altbau bietet zahlreiche Vorteile: niedrigere Heizkosten, höhere Ökoeffizienz und die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Außerdem ist sie benutzerfreundlich in der Wartung und kann in Kombination mit anderen Heizsystemen eingesetzt werden, ganz abgesehen davon, dass sie den Wert der Immobilie steigert. Allerdings ist der Einbau oft komplex und erfordert Profikenntnisse. Deshalb sollten Sie sich vorher von einem Fachmann beraten lassen.
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