Luftwärmepumpe im Altbau: Voraussetzungen und Kosten

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 11/06/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Luftwärmepumpen werden im Altbau gern nachgerüstet, weil sie einfach, schnell und im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen kostengünstig installierbar ist. Welche Voraussetzungen notwendig sind und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste zuerst

  • Eine Luftwärmepumpe eignet sich für Altbauten, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und das Heizsystem mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet.
  • Die Gesamtkosten für Anschaffung, Installation und Entsorgung liegen meist zwischen 18.000 und 30.000 €.
  • Die jährlichen Betriebskosten betragen etwa 1.200 bis 2.500 €, abhängig vom Stromverbrauch und der Wartung.
  • Auch ohne Fußbodenheizung ist der Einsatz möglich, wenn ausreichend große Heizkörper vorhanden sind oder nachgerüstet werden.
  • Bei der Installation müssen Sie vor allem auf Abstände, Luftzirkulation und Zugänglichkeit achten.
  • Alternativen sind Hybrid-Wärmepumpen für hohe Wärmebedarfe und Hochtemperatur-Wärmepumpen für unsanierte Altbauten.

Eignet sich eine Luftwärmepumpe für den Altbau?

Für die Nachrüstung im Altbau ist die Luftwärmepumpe die beste Lösung, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Sie ist die am häufigsten eingesetzte Wärmepumpenart im Altbau, da sie ohne Erdarbeiten auskommt und vergleichsweise einfach nachrüstbar ist. Allerdings hängt der effiziente Betrieb stark von der Gebäudehülle und dem vorhandenen Heizsystem ab. Vor allem eine niedrige Vorlauftemperatur und gute Dämmung spielen eine zentrale Rolle für den wirtschaftlichen Einsatz.

Fachfirma für Wärmepumpen gesucht? 

Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!

Ob sich eine Wärmepumpe im Altbau finanziell lohnt, hängt vom Verhältnis zwischen Strompreis und Gaspreis ab.

Als Faustregel gilt: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) Ihrer Luftwärmepumpe muss höher sein als der Strompreis geteilt durch den Gaspreis. Bei aktuellen Preisen von 0,27 €/kWh für Wärmepumpenstrom und 0,094 €/kWh für Erdgas (Stand Juni 2025) ergibt sich ein Verhältnis von 2,87. Eine Luftwärmepumpe hat eine JAZ von 3 bis 3,5 und arbeitet damit wirtschaftlich.

Voraussetzungen für eine Luftwärmpumpe im Altbau

Damit eine Luftwärmepumpe im Altbau effizient arbeitet, müssen bestimmte bauliche und technische Voraussetzungen erfüllt sein. Je besser diese Bedingungen sind, desto wirtschaftlicher und zuverlässiger funktioniert die Wärmepumpe.

  • Geringer Wärmebedarf: Das Gebäude sollte möglichst wenig Energie verlieren. Eine Dämmung von Dach, Fassade, Fenstern und Türen ist daher entscheidend. Für einen effizienten Betrieb ist eine energetische Sanierung oft sinnvoll.
  • Niedrige Vorlauftemperatur: Die Wärmepumpe arbeitet besonders effizient, wenn das Heizsystem mit Vorlauftemperaturen unter 55 °C auskommt. Das gelingt vor allem mit Flächenheizungen oder modernen Wärmepumpen-Heizkörpern.
  • Ausreichend Platz für die Aufstellung: Für die Installation der Außeneinheit ist genügend Platz im Garten, an der Hauswand oder auf dem Dach erforderlich. Innen muss Platz für das Technikmodul, den Speicher und die Leitungen vorhanden sein.
  • Geeignete Aufstellvariante: Je nach Platzangebot bieten sich verschiedene Systeme an:
    • Monoblock innen: Kompaktlösung ohne Lärm außen, benötigt jedoch einen Wanddurchbruch
    • Monoblock außen: Ideal bei wenig Platz im Gebäude, ausreichend Abstand zur Grundstücksgrenze nötig
    • Splitgerät: Flexibel bei beengten Verhältnissen, mit Innen- und Außeneinheit.
Inneneinheit einer Luftwärmepumpe im Altbau-Keller

Inneneinheit einer Luftwärmepumpe im Heizungskeller eines Altbaus (© Robert Kneschke/stock.adobe.com)

Luftwärmepumpe im Altbau auch ohne Fußbodenheizung?

Eine Luftwärmepumpe kann im Altbau auch ohne Fußbodenheizung betrieben werden, wenn die Heizkörper groß genug dimensioniert sind. Wichtig ist, dass die Vorlauftemperatur möglichst niedrig bleibt. Große Heizkörper verbessern den Wirkungsgrad, da sie mehr Fläche zur Wärmeabgabe bieten. Falls Ihre aktuellen Heizkörper zu klein sind, können Sie diese in der Regel einfach gegen Niedertemperatur-Heizkörper austauschen. Das ist meist günstiger als der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung und ermöglicht dennoch einen effizienten Wärmepumpenbetrieb.

Die Umrüstung auf moderne Heizkörper kann die Vorlauftemperatur um bis zu 10 °C senken oder die Heizleistung deutlich erhöhen – bei gleichem Platzbedarf.

Was kostet eine Luftwärmepumpe im Altbau?

Die Gesamtkosten für eine Luftwärmepumpe im Altbau liegen in der Regel zwischen 18.000 und 30.000 €, abhängig vom Zustand der Anlagentechnik. Der Preis der Wärmepumpe selbst liegt bei 10.000 bis 17.000 €. Hinzu kommen 5.000 bis 10.000 € für die Installation inklusive Pufferspeicher, Hydraulik und Leitungen. Für die Demontage und Entsorgung der alten Heizung müssen Sie mit weiteren 1.000 bis 3.000 € rechnen.

KostenstelleKosten
Anschaffungskosten10.000 – 17.000 €
Installationskosten5.000 – 10.000 €
Entsorgungskosten1.000 – 3.000 €
Gesamtkosten18.000 – 30.000 €

Was kostet der Betrieb einer Luftwärmepumpe im Altbau?

Die Betriebskosten einer Luftwärmepumpe im Altbau liegen im Durchschnitt bei 1.200 bis 2.500 € pro Jahr. Die Stromkosten machen dabei den größten Teil aus und betragen bei einem sanierten Altbau etwa 1.000 bis 2.200 € jährlich – abhängig vom Energiebedarf und der Effizienz der Anlage. Zusätzlich fallen Wartungskosten von etwa 200 bis 300 € pro Jahr an.

KostenstelleKosten
Stromkosten1.000 – 2.200 €
Wartungskosten200 – 300 €
Gesamtkosten1.200 – 2.500 €

Was muss ich bei der Installation einer Luftwärmepumpe im Altbau beachten?

Bei der Installation einer Luftwärmepumpe im Altbau müssen Sie neben den baulichen Voraussetzungen auch technische und praktische Aspekte beachten, um einen reibungslosen und effizienten Betrieb zu gewährleisten.

  • Abstand zum Nachbargrundstück einhalten: Außenaufgestellte Geräte erzeugen Geräusche zwischen 30 und 50 Dezibel. Vermeiden Sie Konflikte mit Nachbarn und halten Sie einen Mindestabstand von drei Metern ein.
  • Standort mit freier Luftzufuhr wählen: Achten Sie darauf, dass die Luft ungehindert zirkulieren kann und sich kein Kondenswasser staut.
  • Innenbereich gut zugänglich planen: Für die Inneneinheit benötigen Sie Platz für Speicher, Regelung und Leitungen. Ideal ist ein Technikraum mit Anschluss an das vorhandene Heizsystem.
  • Anpassung während des Betriebs einplanen: Ist die Jahresarbeitszahl zu niedrig, können Sie Anpassungen an der Heizungsanlage oder Sanierungen, z. B. die Isolierung der Decke oder den Heizkörpertausch, auch zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen.
  • Nutzerverhalten beobachten: Oft reichen kleine Anpassungen wie die Senkung des Warmwasserverbrauchs oder das gezielte Lüften. So verbessern Sie die Effizienz, ohne dass Sie bauliche Eingriffe vornehmen müssen.

Welche Alternativen gibt es?

Alternativen zur Luftwärmepumpe im Altbau sind die Hybrid-Wärmepumpe und die Hochtemperatur-Wärmepumpe. Hybrid-Wärmepumpen kombinieren eine Wärmepumpe mit einem Gas- oder Ölkessel und sind ideal für Gebäude mit hohem Wärmebedarf. Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen bis 70 °C und eignen sich für unsanierte Altbauten mit klassischen Heizkörpern, arbeiten jedoch weniger effizient.

Angebote für Wärmepumpe vergleichen und 30% sparen

Füllen Sie das untere Formular aus und erhalten Sie bis zu fünf Angebote von qualifizierten und geprüften Fachunternehmen für Wärmepumpen aus Ihrer Region – kostenlos und unverbindlich. Es dauert nur zwei Minuten. Durch den Vergleich sparen Sie bis zu 30%.