Eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Einfamilienhausdach trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern senkt deutlich die Stromkosten für die nächsten 30 bis 40 Jahre. In der Regel wird empfohlen, die Solarmodule in einem 35° Winkel direkt nach Süden auszurichten. Doch wie sieht es mit Häusern aus, die ein Flachdach haben? In diesem Artikel erklären wir Ihnen, worauf Sie bei einer Flachdach-Photovoltaik achten müssen.
Und das ist der Inhalt des Artikels:
- Eignet sich ein Flachdach eines Einfamilienhauses für eine Solaranlage?
- Wie viel Fläche wird benötigt?
- Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus-Flachdach?
- Was kostet eine Photovoltaikanlage?
- Wie viel Geld kann ich mit einer PV-Anlage sparen?
- Darauf sollten Sie bei Photovoltaik auf dem Flachdach achten
- Ist Photovoltaik auf einem Reihenhaus erlaubt?
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Eignet sich ein Flachdach eines Einfamilienhauses für eine Solaranlage?
Auch das Flachdach eines Einfamilienhauses eignet sich für eine eigene Photovoltaik. Je nach Aufbau des Daches gibt es unterschiedliche Photovoltaik-Montagesysteme. Diese haben alle ihre Vor- und Nachteile. Einziger Unterschied zum Steildach ist, dass die PV-Module aufgeständert und entweder mit Gewichten beschwert oder mit einer Dachdurchdringung befestigt werden.
Durch die Aufständerung der Solarmodule auf dem Flachdach ist die Solaranlage wesentlich flexibler. Die PV-Module können nämlich in jede beliebige Richtung ausgerichtet und der Neigungswinkel an den Verbrauch des Haushalts angepasst werden. Flachdach-Photovoltaikanlagen werden in der Regel allerdings nach Ost-West ausgerichtet und haben einen niedrigen Neigungswinkel von 10-15°.
Die PV-Module liegen sich dann wie kleine Dächer gegenüber. Der niedrige Neigungswinkel erlaubt eine engere Aufstellung, ohne dass sich die Solarmodule gegenseitig verschatten. Außerdem ist ein niedrigerer Winkel geeigneter, um die Morgen- und die Abendsonne zu nutzen und um mehr Energie im Winter zu erzeugen.
Eine Ausrichtung nach Ost-West ist von Vorteil, da früher am Tag und länger in den Abend hinein die Sonne genutzt werden kann. Dies sind in der Regel auch die Zeiten, in denen die meisten Menschen zu Hause sind und den Großteil des Stroms verbrauchen.
Eine Südanlage erzeugt dagegen den Großteil ihres Stroms um die Mittagszeit. Dieser kann jedoch nicht komplett verwendet werden und wird daher für wenig Geld ins Netz eingespeist. Ein Flachdach mit einer Ost-West-Anlage ist daher besser für den Eigenverbrauch des Solarstroms geeignet und damit auch wirtschaftlicher.
Vorteile: Flachdach-Photovoltaik | Nachteile: Flachdach-Photovoltaik |
---|---|
Große Flexibilität bei der Installation | Aufständerung ist windanfälliger |
Dacheindeckung muss nicht entfernt werden | Stromertrag hängt von der Größe des Daches ab |
Baugerüst ist in der Regel nicht nötig | Im Winter muss der Schnee entfernt werden |
Einfachere und schnellere Installation | Installation ist zwar einfacher, jedoch wird mehr Material benötigt |
Einfachere Reinigung und Wartung | |
Niedriger Aufstellwinkel wirkt sich positiv auf den Ertrag im Winter aus | |
Es können insgesamt mehr Sonnenstunden über den Tag genutzt werden | |
Höherer Eigenverbrauch |
Ein weiterer Vorteil einer PV-Anlage auf dem Flachdach besteht darin, dass die Aufständerung für eine gute Belüftung und damit auch Kühlung der Solarmodule sorgt. Die Module erzielen auf diese Weise einen besseren Wirkungsgrad, was den Stromertrag steigert. Nach Möglichkeit können Sie Ihr Flachdach auch zum Gründach ausbauen. Die Bepflanzung ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hilft zusätzlich bei der Kühlung der Solarmodule. Sie arbeiten folglich noch effektiver.
Wie viel Fläche wird benötigt?
In der Regel reicht die Fläche eines Flachdaches aus, um die PV-Anlage auf den Eigenverbrauch zu optimieren. Meist ist sogar noch Platz für mehr Module.
Beachten Sie jedoch, dass nicht die komplette Dachfläche mit Solarmodulen bestückt werden kann. Es müssen Abstände zur Attika eingehalten werden und nicht nutzbare Flächen wie Dachfenster, Satellitenschüsseln oder Schornsteine abgezogen werden.
Als Faustregel gilt: Für 1 kWp Photovoltaikleistung auf dem Flachdach benötigen Sie eine Fläche von 10 bis 13 qm. Die meisten PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern haben eine Leistung zwischen 6 und 8 kWp. Das entspricht einer Dachfläche von 60 bis 104 qm.
Beachten Sie, dass neben dem Neigungswinkel auch die Leistung der Solarmodule eine signifikante Rolle beim Flächenbedarf spielt. Haben Sie ein kleines Flachdach, sollten Sie Photovoltaikmodule mit einem höheren Wirkungsgrad wählen. Diese PV-Module sind zwar teurer, dafür benötigen Sie aber weniger.
Wie viel Photovoltaik brauche ich für ein Einfamilienhaus-Flachdach?
Damit Ihre Photovoltaikanlage wirtschaftlich arbeitet und sich auch lohnt, sollten Sie die Leistung an Ihren Eigenverbrauch anpassen. Die Einspeisevergütung von rund 8 Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Strom rentiert sich definitiv nicht. Damit Sie eine auf Ihren Eigenverbrauch optimierte Photovoltaik wählen, sollten Sie im ersten Schritt Ihr Jahresstromverbrauch ermitteln. Bei Einfamilienhäusern liegt dieser im Durchschnitt bei 4.500 kWh.
Um diesen Verbrauch zu decken, sollte eine 5 bis 6 kWp große PV-Anlage installiert werden. Pro kWp Photovoltaikleistung erhalten Sie im Durchschnitt einen Stromertrag von 1.000 kWh im Jahr. Je nach Modulleistung benötigen Sie deshalb folgende Anzahl an Solarmodulen für eine 6 kWp große Solaranlage:
PV-Modulleistung | Anzahl Module für 6 KWp |
---|---|
300 W | 20 |
325 W | 19 |
350 W | 17 |
375 W | 16 |
400 W | 15 |
Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Die Kosten einer Photovoltaikanlage liegen im Schnitt bei 1.000 € bis 1.400 € pro kWp Leistung. Bei einer typischen 6-kWp-Anlage beträgt der Preis demnach 6.000 € bis 8.000 €. Das ist auch bei einem Flachdach nicht anders. Die Installation ist zwar einfacher und demnach schneller, dafür sind die Materialkosten in der Befestigung teurer. Die Solarmodule an sich sind die gleichen wie bei einem Steildach. Hier ändert sich am Preis also nichts.
Wie viel Geld kann ich mit einer PV-Anlage sparen?
Wie zuvor erwähnt, lassen sich mit einer eigenen PV-Anlage Stromkosten sparen. Das funktioniert jedoch nur, wenn die Photovoltaik auch auf den Eigenverbrauch des Solarstroms ausgelegt ist. Ist die Solaranlage zu groß, muss der überschüssige Strom für die niedrige Einspeisevergütung ins Netz gespeist werden. Ist die Anlage zu klein, kann der Eigenverbrauch nicht ausreichend gedeckt werden und die Anschaffungskosten rentieren sich nicht.
Wir haben deshalb eine Beispielrechnung für Sie erstellt. Dabei soll eine 6-kWp-Photovoltaik errichtet werden. Die Solarmodule haben eine Leistung von rund 330 Watt, weshalb davon etwa 18 benötigt werden. Es handelt sich um Mittelklasse-Panels. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 36 Cent pro Jahr liegen die Stromkosten für 4.500 kWh (ohne Photovoltaik) bei 1.620 € im Jahr.
- Unterkonstruktion 1.700 €
- Montage 1.300 €
- Wechselrichter 1.000 €
- Elektrotechnische Installation 2.000 €
- Solarmodule 18 x 150 €
- Kosten PV-Anlage: 9.060 €
*Wir gehen von Brutto-Preisen aus. Die tatsächlichen Kosten variieren etwas je nach Hersteller und Installateur.
Der Eigenverbrauch des Solarstroms einer normalen Solaranlage liegt bei knapp 30 %. Das bedeutet, dass 1.800 kWh des Solarstroms selbst verbraucht werden. Die anderen 4.200 kWh werden für die Einspeisevergütung ins Netz gespeist.
- Netzstrombezug = 4.500 kWh - 1.800 kWh = 2.700 kWh
- Kosten Netzstrom = 2.700 kWh x 0,36 € = 927 €
Pro Jahr lassen sich demnach knapp 927 € an Stromkosten einsparen. Die Anschaffungskosten von rund 9.000 € amortisieren sich daher nach etwa 10 Jahren. Danach erzielt die Photovoltaik nur noch reinen Gewinn.
In unserer Rechnung haben wir die Einspeisevergütung und die Wartungs- und Betriebskosten der PV-Anlage ausgelassen, da sich diese einander aufheben.
Wollen Sie den Eigenverbrauch Ihrer Photovoltaik erhöhen, lohnt es sich, über einen Stromspeicher oder einen Energiemanager nachzudenken. Ein Stromspeicher und ein Energiemanager steigern Ihren Eigenverbrauch auf 60 bis 70 %. So können Sie noch mehr Stromkosten sparen.
Darauf sollten Sie bei Photovoltaik auf dem Flachdach achten
Damit Ihre Photovoltaik sicher steht und Ihnen den gewünschten Ertrag liefert, gibt es ein paar Aspekte zu beachten.
Aufständerung
Eine Aufständerung der Module ist notwendig, damit der Schmutz, der Schnee und das Regenwasser nicht auf den Modulen haften bleiben. Ein Neigungswinkel von mindestens 10° ist notwendig, damit sich die Solarmodule sozusagen selbst reinigen. Ist kein passender Neigungswinkel vorhanden, wird eine regelmäßige Reinigung der Module notwendig.
Die richtige Ausrichtung
Die Ausrichtung der Solarmodule nimmt maßgeblich Einfluss auf den Ertrag pro Tag und im Jahr. Vorteil der Aufständerung ist, dass die Module nicht parallel zur Dachkante aufgestellt werden müssen. Die Aufständerung ist flexibel und kann in jede Himmelsrichtung ausgerichtet werden.
Werden die PV-Module nach Süden ausgerichtet, ist der Ertrag pro Modul höher. Werden die Module nach Ost-West ausgerichtet, ist der Ertrag pro Modul zwar niedriger, dafür passen mehr Module auf das Dach.
Der Winkel des Montagegestells
Der Neigungswinkel der Module hängt mit der Ausrichtung der Aufständerung zusammen. Sind die PV-Module nach Süden ausgerichtet, ist eine Neigung von 35° optimal. So scheint die Sonne im rechten Winkel auf die Solarmodule und erzeugt damit den höchstmöglichen Stromertrag.
Zeigt das Montagegestell aber nach Ost-West, müssen die PV-Module einen flacheren Winkel zwischen 10° und 15° haben. Das liegt daran, dass die Sonne im Osten und Westen tiefer steht. Der Ertrag ist leider etwas niedriger. Dafür beginnen die Solarmodule früher am Tag Strom zu erzeugen und tun dies auch noch am späten Nachmittag bis Abend.
Positiv bei einem flachen Neigungswinkel ist zudem auch der Stromertrag im Winter. Da die Sonne nicht nur über den Tag, sondern auch das Jahr wandert, erzeugen die flachen PV-Module im Winter einen besseren Stromertrag.
Der Abstand zwischen den PV-Modulen
Der Abstand zwischen den einzelnen PV-Modulen hängt vom jeweiligen Neigungswinkel ab. Als Faustformel können Sie die Höhe der Modellkante mal 3 nehmen. Das Ergebnis ist dann der Abstand zur nächsten Modulreihe.
Mit oder ohne Dachdurchdringung
Bei der Montage der PV-Module müssen Sie auch entscheiden, ob Sie eine Aufständerung mit oder ohne Dachdurchdringung wollen. Die Wahl hängt meistens von der Art und dem Aufbau Ihres Flachdaches ab. Ohne Dachdurchdringung muss die Unterkonstruktion beschwert werden, damit sie dem Wind standhalten kann. Dies funktioniert entweder mit Steinwannen als Ballast oder mit Betonblöcken, in denen die Module verschraubt werden. Für zusätzliche Stabilität werden alle Solarmodule miteinander verbunden.
Die Installation einer solchen Montage ist relativ einfach und kann schnell durchgeführt werden. Einziger Nachteil ist jedoch, dass die Ballastierung sehr schwer ist. Dies kann bei einigen Dächern zu Statikproblemen führen. Bevor eine solche PV-Anlage auf dem Flachdach installiert wird, schaut sich deshalb ein Fachmann Ihr Dach genau an.
Bei einer Montage mit Dachdurchdringung besteht das Problem des Gewichtes nicht. Die Photovoltaik-Unterkonstruktion wird zur Aufständerung fest mit den Dachbalken verschraubt. Diese Methode ist etwas aufwendiger, jedoch hält sie genauso gut dem Wind stand. Einziger Nachteil ist, dass die durchbohrte Dachhaut eine Schwachstelle darstellt. Wird die Stelle nicht richtig abgedichtet, kann es zu einer undichten Wärmedämmung kommen. Im schlimmsten Fall dringt sogar Feuchtigkeit ein.
Bei beiden Montagearten ist es deshalb extrem wichtig, dass die Installation von einem qualifizierten Fachbetrieb ausgeführt wird. Nur so vermeiden Sie spätere Schäden.
Ist Photovoltaik auf einem Reihenhaus erlaubt?
Auch auf einem Reihenhaus oder einer Doppelhaushälfte ist es möglich, eine eigene Photovoltaik zu installieren. Die Pläne sollten dennoch mit dem Bauamt abgestimmt werden, da je nach Ort unterschiedliche Regeln zur Dichte der Bebauung und Brandschutz gelten. Generell sollte ein Mindestabstand der PV-Anlage zum Nachbarhaus eingehalten werden.
Fazit
Einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach steht im Grunde genommen nichts im Wege. Ganz im Gegenteil, Sie haben sogar die Flexibilität, Ihre Anlage in jede Himmelsrichtung auszurichten. Je nach Art des Daches müssen Sie sich lediglich für eine Montageart entscheiden. Beide Arten haben sowohl Vor- als auch Nachteile.
Lassen Sie sich deshalb am besten von einem Experten beraten. Dieser hilft Ihnen auch bei der richtigen Dimensionierung der Photovoltaik, sodass Sie möglichst viele Stromkosten sparen können. Wir helfen Ihnen gerne beim Kontakt. Füllen Sie einfach das untenstehende Formular aus und erhalten Sie bis zu fünf kostenlose und komplett unverbindliche Angebote für Ihre eigene Solaranlage. Vergleichen Sie die Angebote und sparen dabei bis zu 30 %!