Photovoltaik auf Flachdächern bietet mehr Flexibilität als herkömmliche Aufdach-Solaranlagen. Bei der Installation müssen Sie allerdings ein paar Aspekte beachten. Alles rund um PV auf dem Flachdach erfahren Sie hier.
Das Wichtigste zuerst
- Auf einem Flachdach werden Photovoltaikanlagen entweder durch Beschwerung oder durch Dachdurchdringung befestigt.
- Eine Neigung von 12 bis 15 Grad ist optimal. Sie verhindert die Selbstverschattung und maximiert den Ertrag.
- Der Abstand zwischen den PV-Modulen hängt vom Neigungswinkel ab.
- Die Installation mit Dachdurchdringung führt zu einer geringeren Last auf dem Dach (ca. 10 bis 15 kg/m²).
- Ohne Dachdurchdringung erhöht sich die Last auf ca. 30 bis 40 kg/m².
Wie wird eine PV-Anlage auf dem Flachdach befestigt und aufgeständert?
Sie können Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach entweder ohne Dachdurchdringung mithilfe einer Beschwerung oder mit Dachdurchdringung montieren.
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Montage ohne Dachdurchdringung
Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach ohne Dachdurchdringung wird durch Beschwerung oder spezielle Klebesysteme befestigt. Die Module werden auf einer speziellen Unterkonstruktion installiert und durch zusätzliche Gewichte stabilisiert, oder direkt auf das Dach geklebt. In beiden Fällen wird die Dachhaut nicht durchdrungen.
Es gibt verschiedene Systeme für diese Art der Installation:
- Ballastgestelle: Diese werden direkt auf das Dach gestellt und mit Gewichten beschwert, die den Windlasten entgegenwirken.
- Verbundsysteme: Hierbei werden die Module miteinander verbunden und zusätzlich mit Ballast beschwert.
- Klebesysteme: Bei dieser Methode werden die Module ohne zusätzliche Gewichte direkt auf das Dach geklebt. Diese Lösung ist besonders leicht und eignet sich für Dächer, die keine hohen Lasten tragen können.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
keine Beschädigung der Dachhaut | höhere Last auf dem Dach bei Beschwerungssystemen |
Flexibilität in der Positionierung der Module | geringere Stabilität bei extremen Wetterbedingungen |
leichte Installationssysteme wie Klebesysteme | weniger bewährte Technologie bei Klebesystemen |
einfache Demontage und Wiederverwendbarkeit | sorgfältige Planung der Ballastierung erforderlich |
Montage mit Dachdurchdringung
Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach mit Dachdurchdringung wird fest im Dach verankert. Hierbei wird die Unterkonstruktion durchbohrt und so direkt mit dem tragenden Teil des Dachs verbunden. Das gewährleistet maximale Stabilität.
Es gibt verschiedene Systeme für diese Art der Installation:
- Schienensysteme: Schienen werden auf dem Dach befestigt und die Module auf die Schienen montiert.
- Punktuelle Verankerung: An bestimmten Stellen werden Halterungen direkt im Dach verschraubt.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
sehr hohe Stabilität | potenzielles Risiko von Dachlecks |
reduzierte Windlasten auf das System | höhere Installationskosten als ohne Durchdringung |
geeignet für Regionen mit extremen Wetterbedingungen | Eingriff in die Dachkonstruktion erforderlich |
schwierigerer Rückbau im Vergleich zu ballastierten Systemen |
Wie viel Gewicht hat eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach?
Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach hat eine Last von bis zu 40 kg pro Quadratmeter. Das Gewicht von PV-Modulen beträgt 10 bis 15 kg pro Quadratmeter. Das Ballastgewicht stellt eine zusätzliche Dachlast von 20 bis 25 kg pro Quadratmeter dar.
Entscheidend für die Belastung ist die Art der Befestigung:
- Mit Dachdurchdringung hat die PV-Anlage ein Gewicht von circa 10 bis 15 kg pro Quadratmeter.
- Ohne Dachdurchdringung hat die PV-Anlage ein Gewicht von circa 30 bis 40 kg pro Quadratmeter.
Im Folgenden zeigen wir, welches Gewicht je nach PV-Leistung entsteht. Stellen Sie sicher, dass das Dach über nötige Tragkraft verfügt.
PV-Leistung | Gewicht mit Dachdurchdringung | Gewicht ohne Dachdurchdringung |
---|---|---|
5 kWp | 50 - 75 kg | 150 - 200 kg |
6 kWp | 60 - 90 kg | 180 - 240 kg |
7 kWp | 70 - 105 kg | 210 - 280 kg |
8 kWp | 80 - 120 kg | 240 - 320 kg |
9 kWp | 90 - 135 kg | 270 - 360 kg |
10 kWp | 100 - 150 kg | 300 - 400 kg |
11 kWp | 110 - 165 kg | 330 - 440 kg |
12 kWp | 120 - 180 kg | 360 - 480 kg |
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Welcher Neigungswinkel ist empfehlenswert?
Für Photovoltaik auf dem Flachdach ist ein Neigungswinkel von 12 bis 15 Grad optimal. Bei dieser Neigung verschatten sich die PV-Module nicht gegenseitig und die Effizienz der Anlage ist nur maximal 5% geringer.
Eine Südausrichtung liefert den höchsten Ertrag bei einem Neigungswinkel von rund 30 Grad. Allerdings muss dann der Abstand zwischen den Modulreihen größer sein, da sich die Solarmodule ansonsten gegenseitig verschatten. Die Dachfläche auf Einfamilienhäusern ist oft begrenzt, sodass auf Flachdächern ein Winkel von 12 bis 15 Grad bevorzugt wird. Dieser geringere Winkel ermöglicht kleinere Abstände zwischen den Modulen, wodurch die verfügbare Dachfläche optimal nutzbar ist.
Bei der Ost-West-Ausrichtung können Sie mehr PV-Module auf derselben Fläche installieren. Hier sind auch Neigungswinkel von 12 bis 15 Grad ideal. Mit dieser Ausrichtung erzeugt die PV-Anlage zwar einen geringeren Ertrag, dafür ist die Stromerzeugung gleichmäßiger über den Tag verteilt. Das ist besonders bei einem hohen Eigenverbrauch sinnvoll.
PV-Module quer auf Flachdach legen: Sie können Solarmodule ohne Aufständerung auf ein Flachdach legen, das ist aber nicht ideal. Der Wirkungsgrad ist geringer, da die Sonnenstrahlung nicht optimal auf die Solarzellen trifft. Zudem reinigen sich Module erst ab einem Neigungswinkel von 12 Grad selbst, was die Effizienz weiter verringert. Ein Neigungswinkel von 12 bis 15 Grad wird daher empfohlen. Ob Sie die PV-Module hochkant oder quer installieren, spielt keine Rolle.
Zwischen den Solarmodulen sollten Sie ausreichend Reihenabstand einhalten.
Wie groß sollte der Abstand zwischen den Modulen sein?
Grundsätzlich gilt: Je höher der Neigungswinkel der PV-Module, desto größer ist der Abstand.
Bei einer Ost-West PV auf dem Flachdach können die Abstände zwischen den Reihen minimal sein.
Bei der Südausrichtung der Solarmodule sollte der Abstand auf dem Flachdach die dreifache Reihenhöhe betragen. Damit verhindert man mögliche Verschattungen.
Die Formel zur Berechnung lautet:
- Reihenabstand = Höhe der Modulkante x 3
Wie viel Fläche benötigt eine PV-Anlage auf dem Flachdach?
Eine PV-Anlage auf dem Flachdach benötigt 8 bis 14 Quadratmeter pro installiertem kWp. Das sind etwa 30 bis 60% mehr als auf einem Schrägdach. Der genaue Flächenbedarf hängt von Ausrichtung und Neigung ab. Beispielsweise erfordert eine Südausrichtung mehr Platz als eine Ost-West-Anlage.
PV-Leistung | Flächenbedarf Südausrichtung | Flächenbedarf Ost-West-Ausrichtung |
---|---|---|
5 kWp | 50 - 70 m² | 40 - 50 m² |
6 kWp | 60 - 84 m² | 48 - 60 m² |
7 kWp | 70 - 98 m² | 56 - 70 m² |
8 kWp | 80 - 112 m² | 64 - 80 m² |
9 kWp | 90 - 126 m² | 72 - 90 m² |
10 kWp | 100 - 140 m² | 80 - 100 m² |
11 kWp | 110 - 154 m² | 88 - 110 m² |
12 kWp | 120 - 168 m² | 96 - 120 m² |
Was kostet eine Flachdach-Solaranlage?
Eine Solaranlage auf dem Flachdach kostet zwischen 1.500 und 2.200 € pro installiertem kWp. Für ein Einfamilienhaus betragen die Kosten etwa 11.000 bis 18.000 €, je nach Anlagengröße. Je höher die PV-Leistung, desto geringer sind die spezifischen Kosten.
PV-Leistung | spez. Kosten | Kosten |
---|---|---|
5 kWp | 2.200 € pro kWp | 11.000 € |
6 kWp | 2.100 € pro kWp | 12.600 € |
7 kWp | 2.000 € pro kWp | 14.000 € |
8 kWp | 1.900 € pro kWp | 15.200 € |
9 kWp | 1.800 € pro kWp | 16.200 € |
10 kWp | 1.700 € pro kWp | 17.000 € |
11 kWp | 1.600 € pro kWp | 17.600 € |
12 kWp | 1.500 € pro kWp | 18.000 € |
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