Solaranlage mieten oder kaufen: was lohnt sich mehr in 2024?

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 27/08/2024
Kategorie: Solaranlage mieten

Eine Solaranlage zu mieten lohnt sich aus finanzieller Sicht nicht. Das Mieten einer PV-Anlage ist teurer als der Kauf einer eigenen Anlage. Wenn jedoch kein Eigenkapital zur Verfügung steht, lassen sich mit dem Mieten einer Anlage trotzdem Stromkosten sparen. Zusätzlich übernimmt der Vermieter die Kosten für Wartung, Versicherung und Instandhaltung.

Lohnt es sich, eine Solaranlage zu mieten? 

In unserem Beispiel vergleichen wir die Kosten für die Miete einer Anlage, den Kauf einer PV-Anlage und den reinen Strombezug aus dem Netz. Als Beispiel nehmen wir ein Einfamilienhaus mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Jahr. Um den Strombedarf zu decken, ist eine 5-kWp-Komplettanlage angedacht. Die Laufzeit beträgt 20 Jahre.

  • Strompreis aus dem Netz: 36,19 Cent (Stand Mai 2022)
  • Jährliche Strompreissteigerung: 6,4%
  • Eigenen Strom produzieren: 10 Cent
  • Eigenverbrauchsanteil: 30%
  • Netzeinspeisung: 70%
  • Einspeisevergütung: 6,43 Cent (Stand Mai 2022)

Solaranlage mieten oder kaufen?

KostenstelleSolaranlage kaufenSolaranlage mietenStrombezug
Anschaffungskosten (inkl. Montage)8.000 €0 €0 €
Versicherungskosten 20 Jahre1.000 €0 €0 €
Wartungskosten 20 Jahre5.000 €0 €0 €
Reinigungskosten 20 Jahre1.000 €0 €0 €
Rücklagen für Reparaturkosten1.000 €0 €0 €
Monatliche Mietkosten 20 Jahre0 €70 € x 12 x 20 = 16.800 €0 €
Netzstrom (inkl. jährliche Preissteigerung über 20 Jahre)70% Netzbezug = 38.918,78 €70% Netzbezug = 38.918,78 €55.598,25 €
Eigenherstellung des Solarstroms4.000 x 0,3 x 0,10 x 20 = 2.400 €4.000 x 0,3 x 0,10 x 20 = 2.400 €0 €
Erhalt Einspeisevergütung (Abzug von Kosten)4.000 x 0,7 x 0,0643 x 20 = 3.600 €4.000 x 0,7 x 0,0643 x 20 = 3.600 €0 €
Gesamtkosten Strom37.718,78 €37.718,78 €55.598,25 €
Gesamtkosten Anlage16.000 €16.800 €0 €
Kosten insgesamt53.718,78 €54.518,78 €55.598,25 €
Gespart1.879,47 €1.079,47 €/

Solaranlage mieten 

Das Mieten einer Solaranlage über die Dauer von 20 Jahren kostet rund 800 € mehr, als der Kauf einer eigenen Anlage. Sie sparen jedoch immer noch knapp 1.000 Euro gegenüber dem reinen Strombezug aus dem Netz. Dabei übernimmt der Vermieter die Kosten für Reparaturen, Wartungen und Versicherung, was den Aufwand für den Mieter erheblich mindert.

Solaranlage kaufen 

Der Kauf einer Solaranlage ist finanziell gesehen die günstigste Wahl. Insgesamt sind Einsparungen von 1.879 Euro möglich. Der Besitzer der Anlage muss sich jedoch selbst um die Kosten für Versicherungen und Wartung der PV-Anlage kümmern. Zudem müssen Sie über entsprechendes Kapital für die Anschaffung der Solaranlage verfügen. 

Strom aus dem Netz beziehen 

Der Strombezug aus dem Netz ist die teuerste Variante. Die Strompreise sind aktuell sehr hoch und werden auch zukünftig weiter steigen. Der durchschnittliche Strompreis ist seit dem Jahr 2000 von 13,94 auf 36,19 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2022 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 6,4% pro Jahr.

Damit sich eine Solaranlage finanziell mehr lohnt, kann man sie um einen Stromspeicher erweitern. Durch den Stromspeicher kann der Eigenverbrauch des Solarstroms von 30% auf 60% bis 80% erhöht werden. So muss weniger des teuren Netzstroms dazugekauft werden. Die Miete von Solaranlagen mit Stromspeicher ist jedoch ebenfalls höher. Wir haben unseren Beispielfall in der folgenden Tabelle um einen Stromspeicher ergänzt.

Solaranlage mit Stromspeicher mieten oder kaufen?

  • Eigenverbrauch: 65%
  • Einspeisung: 35%

KostenstelleSolaranlage + Stromspeicher kaufenSolaranlage + Stromspeicher mietenStrombezug
Anschaffungskosten (inkl. Montage)14.000€0€0€
Versicherungskosten 20 Jahre1.200€0€0€
Wartungskosten 20 Jahre5.000€0€0€
Reinigungskosten 20 Jahre1.000€0€0€
Rücklagen für Reparaturkosten1.000€0€0€
Monatliche Mietkosten 20 Jahre0€120 € x 12 x 20 = 28.800 €0€
Netzstrom (inkl. jährliche Preissteigerung über 20 Jahre)35% Netzbezug = 19.459,39 €35% Netzbezug = 19.459,39 €55.598,25€
Eigenherstellung des Solarstroms4.000 x 0,65 x 0,10 x 20 = 5.200 €4.000 x 0,65 x 0,10 x 20 = 5.200 €0€
Erhalt Einspeisevergütung (Abzug von Kosten)4.000 x 0,35 x 0,0643 x 20 = 1.800,40 €4.000 x 0,35 x 0,0643 x 20 = 1.800,40 €0€
Gesamtkosten Strom22.858,99€22.858,99€55.598,25€
Gesamtkosten Anlage22.200€28.800€0€
Kosten insgesamt45.058,99€51.658,99€55.598,25€
Gespart10.539,26€3.939,26€/

Wie Sie der Tabelle entnehmen können, sind die Einsparungen mit einem Stromspeicher deutlich höher. Mit dem Kauf einer eigenen Anlage lassen sich über 10.000 € einsparen. Auch das Mieten spart Ihnen über 20 Jahre gesehen knapp 4.000 € gegenüber einem Netzstrombezug

Die Mietkosten für eine Solaranlage mit Stromspeicher sind jedoch wesentlich höher. Ein zusätzlicher Speicher verdoppelt die Kosten beinahe. Die Anschaffungskosten eines eigenen Speichers sind im Vergleich nicht ganz so hoch.

Vor- und Nachteile: Für wen lohnt sich die Miete einer Solaranlage? 

Das Mieten einer Solaranlage lohnt sich, wenn Sie nicht genug Eigenkapital zur Verfügung haben, aber gerne eigenen grünen Strom produzieren wollen. Finanziell gesehen lohnt sich das reine Mieten nämlich nicht. Die Miete ist außerdem interessant für Sie, wenn Sie sich um nichts kümmern wollen. Der Aufwand bei einer eigenen Solaranlage ist da deutlich höher. 

Solaranlage mieten: Vorteile

  • Keine Anschaffungskosten: Die hohen Investitionskosten entfallen Ihnen beim Mieten komplett. Sie zahlen lediglich den monatlichen Mietpreis.
  • Konstanter Preis: Die monatliche Miete ist festgelegt, es kommen also keine Preissteigerungen auf Sie zu. Das gibt Ihnen eine hohe Planungssicherheit.
  • Keine Reparatur und Wartungskosten: Pro Jahr fallen bei einer eigenen Anlage Kosten zwischen 100 und 500 € für Reparaturen, Wartungen und Instandhaltungen an. Bei der Miete der Anlage sind diese Kosten bereits in der Miete inbegriffen.
  • Weniger Bürokratie: Der Bürokratieaufwand einer eigenen Anlage ist deutlich höher. Es müssen Anmeldungen bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber gemacht und Versicherungen müssen abgeschlossen werden. Dies entfällt bei der Miete einer Solaranlage. Sie haben also einen geringeren Aufwand. Sie müssen lediglich die Abrechnung mit dem Energieversorger und die Steuererklärung selbst erledigen.

Solaranlage mieten: Nachteile

  • Höhere Gesamtkosten: Wie Sie unserem Beispielsfall entnehmen können, sind die Gesamtkosten bei der Miete einer Solaranlage höher als bei einem Kauf. Finanziell gesehen lohnt sich das Mieten einer Anlage also nicht.
  • Abhängigkeit: Sie sind zwar Besitzer, aber nicht Eigentümer der Anlage. Die Solaranlage gehört nicht Ihnen, sondern dem Vermieter.
  • Lange Vertragsbindung: Die Mietverträge für Solaranlagen haben Vertragslaufzeiten von 15 bis 20 Jahren. Das ist eine lange Zeit, in der Sie gebunden sind. Ein Vertragsausstieg bei Unzufriedenheit mit dem Anbieter oder sonstigen Gründen könnte schwierig werden.

Bei einer so langen Vertragsbindung und Abhängigkeit ist es wichtig, dass Sie den Vertragspartner sorgfältig auswählen. Vergleichen Sie deshalb unbedingt mehrere Angebote miteinander.

Diese Anbieter bieten Solaranlagen zur Miete an 

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Anbieter das Mietmodell aufgenommen. Wir haben uns die Unternehmen genau angeschaut und miteinander verglichen

Solaranlage mieten: lohnt sich das in 2024?

Das Mieten einer Solaranlage lohnt sich, wenn man weniger Aufwand und Bürokratie möchte und nicht über das notwendige Anschaffungskapital verfügt. Aus rein finanzieller Sicht lohnt es sich nicht, eine Photovoltaik-Anlage zu mieten. Der Kauf einer eigenen Anlage ist günstiger. Dennoch spart man gegenüber dem reinen Strombezug aus dem Netz.

Doch auch beim Kauf einer Solaranlage gibt es zahlreiche Anbieter. Wichtig dabei ist, dass Sie ein qualifiziertes Fachunternehmen mit der Installation beanftragen. Füllen Sie das untere Formular aus und wir verbinden Sie mit bis zu fünf geprüften Fachfirmen aus Ihrer Region. Vergleichen Sie die Angebote und sparen dabei bis zu 30%!