Das Erdreich stellt eine nachhaltige und kostenlose Wärmequelle dar. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nimmt die Wärme auf und wandelt sie in Wärmeenergie zum Heizen um. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Funktion, den Kosten sowie die Vor- und Nachteile dieses Heizsystems.
Was ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist ein Wärmeerzeuger, der das Erdreich als Energiequelle zum Heizen nutzt. Zur Aufnahme der thermischen Energie dienen Erdwärmetauscher wie Erdkollektoren oder Erdsonden. Durch die Nutzung natürlicher und erneuerbarer Energie ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe ein energie- und kostensparendes Heizsystem.
Wie funktioniert eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Die Funktionsweise der Sole-Wasser-Wärmepumpe lässt sich in vier Schritten erklären:
- Wärmeaufnahme: Über den Erdwärmetauscher wird die geologische Wärme aufgenommen. Als Übertragungsmittel wird ein Wasser-Glykol-Gemisch, auch Sole genannt, genutzt. Der Erdwärmetauscher ist mit dem Verdampfer der Wärmepumpe verbunden, die mithilfe eines Kältemittels die Erdwärme aufnimmt.
- Wärmeerzeugung: Das erwärmte Kältemittel wird durch den Verdichter komprimiert, wodurch es erhitzt wird. Hier wird das Kältemittel auf die optimale Vorlauftemperatur gebracht.
- Wärmeübergabe: Die erzeugte Wärmeenergie wird anschließend an das Wärmeverteilsystem übergeben. Dadurch verliert das Kältemittel stark an Temperatur, steht allerdings weiterhin unter hohem Druck.
- Regeneration: Um das Kältemittel vollständig zu regenerieren, durchströmt es ein Expansionsventil. Dieser hilft dabei, den Druck zu reduzieren und somit den herkömmlichen Aggregatzustand wiederherzustellen. Dadurch ist das Kältemittel wieder aufnahmefähig.

Was kostet eine Sole-Wasser-Wärmepumpe in der Anschaffung?
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe kostet 14.000 bis 18.000 €. Die Installationskosten liegen zwischen 2.000 und 3.000 €. Zur Nutzung der Erdwärme sind Erdkollektoren oder Erdsonden erforderlich, die 4.000 bis 19.000 € kosten. Die Gesamtkosten bewegen sich zwischen 20.000 und 40.000 €.
| Kostenstelle | Kosten |
|---|---|
| Sole-Wasser-Wärmepumpe | 14.000 – 18.000 € |
| Installation | 2.000 – 3.000 € |
| Erschließung Wärmequelle | 4.000 – 19.000 € |
| Gesamtkosten | 20.000 – 40.000 € |
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Welche Förderungen gibt es für Sole-Wasser-Wärmepumpen?
Erdwärmepumpen werden seit 2024 im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude als Einzelmaßnahme (BEG-EM) gefördert. Über die KfW erhalten Sie mit dem Zuschuss Nr. 458 bis zu 70% der förderfähigen Kosten erstattet. Bei einem Einfamilienhaus sind bis zu 30.000 € förderfähig. Das heißt, es werden maximal 21.000 € bezuschusst.
Zusätzlich bietet die KfW Ergänzungskredite (Nr. 358, 359) mit einem effektiven Jahreszins ab 0,01% an. Es sind Förderungen von bis zu 120.000 € je Wohneinheit möglich, inklusive zusätzlichem Zinsvorteil für Haushalte mit einem Einkommen bis zu 90.000 € jährlich.
Die Förderungen sind abhängig von verfügbaren Haushaltsmitteln und ein Rechtsanspruch besteht nicht.
Lohnt sich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung. Die Amortisationszeit liegt bei etwa 7 Jahren. Zwar sind die Investitionskosten deutlich höher als bei einer Gasheizung, sie verringern sich jedoch durch staatliche Förderungen. Zudem fallen die Betriebskosten deutlich niedriger aus.
In der folgenden Beispielrechnung gehen wir von Investitionskosten von 30.000 € für die Wärmepumpe und einem Zuschuss von 55% der Kosten aus:
| Variable | Sole-Wasser-Wärmepumpe | Gasheizung |
|---|---|---|
| Investitionskosten | 30.000 € | 10.000 € |
| Investitionskosten nach Förderung 55 % | 13.500 € | 10.000 € |
| Wirkungsgrad | 400% | 90% |
| Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
| Heizkosten pro Jahr | (20.000 kWh / 4) × 0,30 €/kWh = 1.500 € | (20.000 kWh / 0,9) × 0,10 €/kWh = 2.222 € |
| Wartungskosten pro Jahr | 150 € | 350 € |
| Betriebskosten pro Jahr | 1.650 € | 2.572 € |
| Gesamtkosten nach 3 Jahren | 18.450 € | 17.716 € |
| Gesamtkosten nach 5 Jahren | 21.750 € | 22.860 € |
| Gesamtkosten nach 7 Jahren | 25.050 € | 28.004 € |
Was sind die Vor- und Nachteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe hat mehr Vorteile als Nachteile. Sole-Wasser-Wärmepumpen sind effizient, weil die Temperaturen im Erdreich über das ganze Jahr konstant sind. Sie verbrauchen weniger Strom und sind wartungsarm. Zudem können Sie mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe im Sommer auch kühlen. Ein Nachteil ist der hohe Aufwand bei der Erschließung der Wärmequelle, was hohe Investitionskosten nach sich zieht. In manchen Fällen ist eine Genehmigung notwendig.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| hoher Wirkungsgrad | hohe Investitionskosten |
| niedrige Betriebskosten | aufwändige Erschließung der Wärmequellen |
| wartungsarm | im Altbau schwer umsetzbar |
| Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie | große Grundstücksflächen notwendig (für Erdkollektoren und Erdwärmekörbe) |
| geringere Emissionen | teure und genehmigungspflichtige Tiefenbohrungen (Erdsonde) |
| hohe Betriebssicherheit | |
| zukunftssicheres Heizsystem | |
| Förderung bis 40% möglich | |
| hohe Langlebigkeit | |
| passive Kühlung |
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Sole-Wasser-Wärmepumpe achten?
Wenn Sie eine Sole-Wasser-Wärmepumpe kaufen möchten, sollten Sie besonders auf eine fachkundige und ausführliche Planung und Ausführung der Erdwärmetauscher achten. Zudem sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Wärmebedarf: Der Wärmebedarf ist ausschlaggebend für die Größe des Erdwärmetauschers und der Wärmepumpe.
- Vorlauftemperatur: Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Die optimale Vorlauftemperatur liegt bei 30 bis 35 °C und sollte die 50 °C nicht überschreiten.
- Bodenbeschaffenheit: Die Zusammensetzung des Erdreichs beeinflusst die Entzugsleistung der Erdwärmetauscher. Diese Werte sind Fachbetrieben meist bekannt und sollten bei der Auslegung beachtet werden.
- Grundstücksfläche: Achten Sie darauf, dass Sie über ausreichend Installationsfläche für die Erdwärmetauscher verfügen. Erdkollektoren bedürfen pauschal 2- bis 3-mal der beheizten Wohnfläche. Für Erdsonden sollten Sie mindestens 100 Quadratmeter verfügen.
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