Vor- und Nachteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 24/09/2024
Kategorie: Wärmepumpe

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe heizt Ihr Einfamilienhaus mit Erdwärme. Weil sie keine fossilen Brennstoffe verbrennt, gilt diese Art von Wärmepumpe als sicherer und umweltfreundlicher als herkömmliche Heizsysteme. Zudem ist sie hocheffizient, bietet hohen Komfort und Versorgungssicherheit. Allerdings sind die Anfangskosten hoch und Sie benötigen viel Grundstücksfläche für die Installation. Alle Vor- und Nachteile erfahren Sie in diesem Ratgeber im Detail.

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Was sind die Vor- und Nachteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe hat einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 450% und verbraucht dementsprechend wenig Strom. Sie ist zudem wartungsarm, langlebig und äußerst betriebssicher. Die größten Nachteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe sind hohe Investitionskosten und umfangreiche Erschließung des Erdreichs. 

Vorteile Sole-Wasser-WärmepumpeNachteile Sole-Wasser-Wärmepumpe
hoher Wirkungsgradhohe Investitionskosten
niedrige Betriebskostenaufwändige Erschließung der Wärmequellen
wartungsarmim Altbau schwer umsetzbar
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energiegroße Grundstücksflächen notwendig (für Erdkollektoren und Erdwärmekörbe)
geringere Emissionenteure und genehmigungspflichtige Tiefenbohrungen (Erdsonde)
hohe Betriebssicherheit
zukunftssicheres Heizsystem
Förderung bis 40% möglich
hohe Langlebigkeit
passive Kühlung

Vorteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe

Hoher Wirkungsgrad

Mit einer Jahresarbeitszahl von 4 bis 4,5 erzeugt die Sole-Wasser-Wärmepumpe 4 bis 4,5 kWh Wärmeenergie pro verbrauchten kWh Strom. Das heißt, dass bis zu 80 % der Wärmeenergie aus dem Erdreich stammen.

Mit einem Wirkungsgrad von 400 bis 450 % ist sie weitaus effizienter als herkömmliche Heizsysteme, die einen Wirkungsgrad bis maximal 95 % erreichen. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist hinter der Wasser-Wasser-Wärmepumpe die effizienteste Wärmepumpenart.

HeizsystemWirkungsgrad
Ölheizung80 - 85%
Gasheizung90 - 95%
Luft-Wasser-Wärmepumpe300%
Sole-Wasser-Wärmepumpe400 - 450%
Wasser-Wasser-Wärmepumpe500%

Geringer Stromverbrauch und Betriebskosten

Der jährliche Stromverbrauch einer Sole-Wasser-Wärmepumpe liegt bei einem Einfamilienhaus im Durchschnitt zwischen 2.500 und 4.000 kWh. Das macht 7 bis 11 kWh pro Tag aus. Der tatsächliche Stromverbrauch hängt vom Gesamtwärmebedarf und von den Vorlauftemperaturen ab. Auch die Art von Erdwärmetauscher beeinflusst den Stromverbrauch. Erdsonden sind effizienter als Erdkollektoren, deswegen fällt der Stromverbrauch 10 bis 15 % niedriger aus.

Hier finden Sie einen Überblick über den Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Heizleistung und dem Typ von Erdwärmetauscher.

Heizleistung der Sole-Wasser-WärmepumpeStromverbrauch Sole-Wasser-Wärmepumpe mit ErdkollektorStromverbrauch Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonde
5 kW2.250 kWh2.000 kWh
6 kW2.700 kWh2.400 kWh
7 kW3.150 kWh2.800 kWh
8 kW3.600 kWh3.200 kWh
9 kW4.050 kWh3.600 kWh
10 kW4.500 kWh4.000 kWh

Insgesamt entstehen bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe jährliche Stromkosten von 900 bis 1.400 €. Wenn Sie die freie Kühlung im Sommer nutzen, erhöhen sich die Stromkosten um 100 bis 200 €.

Fügen Sie den Stromkosten die Wartungskosten hinzu, erhalten Sie die gesamten Betriebskosten. Die Wartung der Wärmepumpe kostet je nach Umfang zwischen 150 und 300 €. Somit können Sie mit durchschnittlichen Betriebskosten von 1.500 € rechnen.

Wartungsarm

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist wartungsarm, da sie ohne Verbrennung Wärme erzeugt. Die Wartung wird einmal im Jahr durch einen zertifizierten Fachmann durchgeführt. Dabei untersucht er das Kältemittel auf Verunreinigungen und den Kältemittelkreislauf auf Undichtigkeiten. Zudem werden elektrische Komponenten und mechanische Teile auf Funktion und Verschleiß überprüft. 

Während der Wartung der Sole-Wasser-Wärmepumpe werden der Systemdruck und die Systemtemperatur überprüft. Zudem wird die chemische Zusammensetzung der Sole gecheckt, um den Frostschutz zu gewährleisten. Zuletzt werden die Soleleitungen auf Kondenswasser inspiziert.

Erdwärme als natürliche und erneuerbare Energiequelle

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die natürliche Erdwärme als Wärmequelle. Diese ist kostenlos verfügbar und unausschöpfbar. Sie können die Erdwärme im Winter hervorragend zum Heizen Ihres Einfamilienhauses nutzen, weil die Temperaturen im Erdreich ganzjährig zwischen 7 und 12 ℃ liegen.

Gleiches gilt im Sommer, wo die geringeren Temperaturen des Erdreichs die freie Kühlung bieten. Hier schaffen Sie eine angenehme Raumtemperierung, indem Sie die Raumwärme in das Erdreich leiten. 

Geringere Emissionen

Die Emissionen einer Sole-Wasser-Wärmepumpe liegen bei 100 g CO₂ pro kWh Strom. Sie entstehen bei der Erzeugung und dem Transport des Stroms. Sie können die Emissionen weiter reduzieren, indem Sie die Wärmepumpe mit Wärmepumpenstrom betreiben. Wärmepumpenstrom hat einen höheren Anteil an Ökostrom. Die Kombination mit Solarthermie oder Photovoltaik ist eine weitere Möglichkeit, die Emissionen zu reduzieren.

Hohe Betriebssicherheit

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist betriebssicher, da die Temperaturen des Erdreichs ganzjährig konstant sind. Bei sorgfältiger und fachgerechter Planung steht Ihnen die Erdwärme endlos für Ihr Einfamilienhaus zur Verfügung, sogar bei anhaltenden Minustemperaturen.

Zukunftssicheres und langlebiges Heizsystem

Die Erschließung der Erdwärme ist zwar umfangreich und kostenintensiv, dafür sind die Erdwärmetauscher langlebig. Nach Fertigstellung halten sie bis über 50 Jahre. Zusätzlich reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von einem Energieversorger, da Sie bis 80 % der Wärmeenergie aus dem Erdreich schöpfen. Die restlichen 20 % werden durch Strom erzeugt. Anders als Heizöl oder Gas ist Strom zukünftig weiterhin erhältlich, wodurch die Wärmepumpe ein zukunftssicheres Heizsystem ist.

Förderungen senken die Anschaffungskosten

Wärmepumpen werden laut den neuen Richtlinien der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit mindestens 25 % gefördert. Aufgrund ihrer hohen Effizienz beträgt der Fördersatz von Sole-Wasser-Wärmepumpen sogar 30 %. Zusätzliche 10 % erhalten Sie beim Austausch einer alten Öl-, Kohle- oder Gasheizung. Der Höchstbetrag liegt bei 60.000 €.

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Nachteile einer Sole-Wasser-Wärmepumpe

Hohe Investitionskosten

Die Kosten für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe liegen zwischen 15.000 und 35.000 €. Dabei kostet die Wärmepumpe 10.000 bis 12.000 € und die Installation weitere 2.000 bis 3.000 €. Unterschiedlich fallen die Kosten für die Erschließung des Erdreichs aus. Diese bewegen sich je nach Erdwärmetauscher bei 3.000 bis 20.000 €.

KostenSole-Wasser-Wärmepumpe mit ErdkollektorenSole-Wasser-Wärmepumpe mit KörbenSole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden
Wärmepumpe10.000 - 12.000 €10.000 - 12.000 €10.000 - 12.000 €
Installation2.000 €2.000 €3.000 €
Erschließung3.000 - 8.000 €3.000 - 6.000 €8.000 - 20.000 €
Gesamt15.000 - 22.000 €15.000 - 20.000 €21.000 - 35.000 €

Aufwändige Erschließung der Wärmequellen

Die Erschließung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe ist deutlich umfangreicher als bei anderen Arten der Wärmepumpe. Sie ist planungsintensiv und die Arbeiten sind aufwändiger. Sowohl Grabungsarbeiten als auch Bohrungen sind anzeigepflichtig, wobei nur zertifizierte Unternehmen Tiefenbohrungen durchführen dürfen. Für Tiefenbohrungen benötigen Sie zudem eine wasserrechtliche Genehmigung.

Umsetzung im Altbau ist schwierig

Sole-Wasser-Wärmepumpen bedürfen an viel Grundstücksfläche, was im Altbau problematisch sein kann. Was die Umsetzung im Altbau zusätzlich erschwert, ist die schlechte Isolierung des Hauses. Für einen effizienten Betrieb setzen nämlich Sole-Wasser-Wärmepumpen einen geringen Wärmebedarf voraus.

Große Grundstücksfläche notwendig

Für die Installation des Erdwärmetauschers einer Sole-Wasser-Wärmepumpe benötigen Sie eine große Grundstücksfläche. Flächenkollektoren benötigen 2- bis 3-mal die beheizte Wohnfläche als Installationsfläche. Erdsonden benötigen zwar nur 100 Quadratmetern, dafür ist die Zufahrt der Bohrmaschinen nicht immer möglich. Aufgrund des hohen Platzbedarfs sind Erdwärmeheizungen in urbanen Gebieten besonders schwer in der Umsetzung.

Tiefenbohrungen sind teuer und genehmigungspflichtig

Erdsonden haben den Vorteil, dass sie am wenigsten Platz bedürfen. Für die Installation werden Tiefenbohrungen durchgeführt. Dieser Prozess ist nicht nur planungs- und kostenintensiv, sondern auch genehmigungspflichtig. Sie müssen die jeweiligen Wasser-, Berg- und Lagerstätten-Gesetze einhalten. Daher werden Erdwärmebohrungen für Sole-Wasser-Wärmepumpen nur von gesondert zertifizierten Unternehmen durchgeführt.

GesetzPflicht
Wasserrechtsgesetzeine wasserrechtliche Erlaubnis vor Ausführung einer Tiefenbohrung
LagerstättengesetzAnzeige der Tiefenbohrunge bei der zuständigen geologischen Landesanstalt
Bundesberggesetzeine Bergbauberechtigung nur bei Bohrungen über 100 Metern notwendig

Lohnt sich eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe lohnt sich. Sie rentiert sich gegenüber einem herkömmlichen Heizsystem innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Aufgrund der aktuellen staatlichen Förderungen bis zu 40 %, erhöht sich die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe erheblich.

Um die Rentabilität eine Sole-Wasser-Wärmepumpe vergleichen wir diese zu einer herkömmlichen Gasheizungsanlage:

BeschreibungSole-Wasser-WärmepumpeGasheizung
Anschaffungskosten25.000 €10.000 €
Anschaffungskosten nach Förderung15.000 €10.000 €
Wirkungsgrad400%90%
Wärmebedarf20.000 kWh20.000 kWh
Heizkosten, jährlich(20.000 kWh / 4) * 0,30 €/kWh = 1.500 €(20.000 kWh / 0,9) * 0,10 €/kWh = 2.200 €
Wartungskosten pro Jahr150 €350 €
Betriebskosten pro Jahr1.650 €2.550 €
Gesamtkosten nach 3 Jahren19.950 €17.050 €
Gesamtkosten nach 5 Jahren23.250 €21.750 €
Gesamtkosten nach 7 Jahren26.550 €26.450 €

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