Auslegung einer Wärmepumpe: Die 10 häufigsten Fehler

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 11/06/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Die richtige Dimensionierung entscheidet darüber, ob Ihre Wärmepumpe effizient arbeitet oder unnötig Strom frisst. Bei über- oder unterdimensionierten Systemen sind die Folgen spürbar für Komfort und Kosten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fehler am häufigsten bei der Auslegung einer Wärmepumpe vorkommen.

Das Wichtigste zuerst

  • Die korrekte Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ist die wichtigste Grundlage für die Auslegung.
  • Schätzwerte oder pauschale Erfahrungswerte führen oft zu über- oder unterdimensionierten Anlagen.
  • Eine unpassende Beachtung von Heizlast und Vorlauftemperatur mindert die Effizienz.
  • Wärmequellen wie Erdsonden, Brunnenanlagen oder Außenluft müssen standortgerecht geplant und geprüft werden.
  • Zu kleine Heizflächen oder falsch bemessene Speicher führen zu Energieverlusten und höheren Kosten.
  • Installationsfehler wie schlechte Entkopplung oder falsch verlegte Leitungen senken die Leistung und Lebensdauer.

Was ist bei der Auslegung einer Wärmepumpe besonders wichtig?

Am wichtigsten für die Auslegung Ihrer Wärmepumpe ist die korrekt ermittelte Heizlast. Dafür benötigen Sie eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831. Sie ist die Grundlage für die Dimensionierung der Heizungsanlage, von der Wärmepumpe bis hin zur Heizflächenauslegung.Nur wenn Sie die Heizlast genau berechnen, funktioniert Ihre Wärmepumpe effizient. Ansonsten ist die Anlage entweder über- oder unterdimensioniert. 

  • Ist die Anlage zu klein, reicht die Heizleistung der Wärmepumpe nicht aus, damit Sie Ihr Haus an sehr kalten Tagen warm halten. Zudem arbeitet die Wärmepumpe ständig unter Volllast, was ihre Lebensdauer verkürzt. 

  • Ist sie zu groß, steigen die Investitions- und Betriebskosten unnötig. Die Wärmepumpe arbeitet ineffizient, sodass der Stromverbrauch steigt.

Deshalb sollten Sie keine Schätzwerte oder Pauschalangaben verwenden. Für eine erste Einschätzung können Sie den Heizlastrechner des Bundesverbands Wärmepumpe nutzen. Dennoch ist eine professionelle Heizlastberechnung durch einen Fachbetrieb oder Energieberater unerlässlich. Aus diesem Grund ist sie meistens Voraussetzung, wenn Sie Förderprogramme beanspruchen.

In den nächsten Abschnitten erfahren Sie die häufigsten Fehler und wie Sie diese vermeiden.

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Fehler bei der Planung einer Wärmepumpe vermeiden

Zu einem der bereits erwähnten häufigsten Fehler – der fehlenden oder falschen Heizlastberechnung – kommt es zum Beispiel, wenn die benötigte Heizleistung anhand vorheriger Verbrauchswerte oder Angaben auf dem Energieausweis geschätzt wird. Es gilt: Je genauer die Berechnung der Heizlast, desto passgenauer können Sie eine Wärmepumpe dimensionieren. Lassen Sie daher immer eine Heizlast nach DIN EN 12831 berechnen.

Ein weiterer häufiger Fehler ist die fehlende Abstimmung zwischen Heizlast, Dämmzustand und Vorlauftemperatur. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen. Je geringer der Wärmebedarf, desto niedriger kann diese Temperatur ausfallen. Sanierungsmaßnahmen wie eine verbesserte Dämmung oder neue Fenster senken die Heizlast spürbar und sollten bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden.

Eine schwarze Wärmepumpe mit korrekter Auslegung im Vorgarten vor einer Hausfassade

Für eine fehlerfreie Auslegung der Wärmepumpe ist eine professionelle Heizlastberechnung das A und O (© Robert Poorten/stock.adobe.com)

Zudem ist die Annahme des Warmwasserbedarfs entscheidend für die Auslegung einer Wärmepumpe. Im Durchschnitt benötigen Sie täglich rund 40 Liter pro Person. Oft wird der Warmwasserbedarf überschätzt, was unnötige Energieverluste verursacht.

Vermeiden Sie diese Fehler, indem Sie auf eine fundierte Planung, eine professionelle Heizlastberechnung und die Abstimmung aller Komponenten achten.

Fehler bei der Dimensionierung einer Wärmepumpenanlage vermeiden

Ein häufiger Fehler bei der Dimensionierung ist die Orientierung an pauschalen Erfahrungswerten statt an der tatsächlichen Heizlast. Viele Anlagen werden dadurch überdimensioniert. Das führt zu häufigem Takten, also ständigem Ein- und Ausschalten der Wärmepumpe, was die Lebensdauer der Anlage verkürzt und die Effizienz senkt. Ebenso problematisch ist eine zu kleine Auslegung. In diesem Fall reicht die Heizleistung an sehr kalten Tagen nicht aus, was den Einsatz eines elektrischen Heizstabs nötig macht und die Betriebskosten erhöht.

Diese Fehler lassen sich vermeiden, indem Sie die Dimensionierung konsequent auf einer präzisen Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 aufbauen und dabei auch den tatsächlichen Warmwasserbedarf einbeziehen. Nur so lässt sich die passende Leistung der Wärmepumpe zuverlässig ermitteln.

Fehler bei der Auswahl der Wärmequelle vermeiden

Ein häufiger Fehler ist die falsche Auswahl oder Einschätzung der Wärmequelle. Viele entscheiden sich für einen Wärmepumpentyp ohne genaue Prüfung des Standorts. 

  • Bei Erdsonden wird der Untergrund oft nicht fachgerecht untersucht. Reicht die Entzugsleistung nicht aus, sinkt die Effizienz der Wärmepumpe.
  • Auch Brunnenanlagen machen häufig Probleme. Wenn die Wasserqualität nicht passt oder die Fördermenge nicht reicht, kann die Anlage nicht zuverlässig arbeiten.
  • Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen werden äußere Einflüsse wie Wind oder Schatten oft unterschätzt. Das mindert die Leistung spürbar. Zusätzlich wird der Geräuschpegel bei Außenaufstellung oft vernachlässigt. Das kann zu Problemen mit Nachbarn führen.

Vermeiden Sie diese Fehler, indem Sie den Standort sorgfältig prüfen. Lassen Sie bei Erd- und Grundwasseranlagen eine fachliche Untersuchung durchführen. Beachten Sie die wasserrechtlichen Anforderungen und holen Sie die notwendigen Genehmigungen frühzeitig ein. Wählen Sie bei Luftwärmepumpen einen geschützten, gut belüfteten Platz. Stimmen Sie die Wärmequelle immer mit einem erfahrenen Fachbetrieb ab.

Fehler bei der Auslegung von Heizflächen und Speicher vermeiden

Bei der Auslegung der Heizflächen kann es zu Abweichungen kommen, die die Effizienz der Wärmepumpe beeinflussen. Sind die Flächen zu klein, muss die Wärmepumpe mit höheren Vorlauftemperaturen arbeiten. Das erhöht den Stromverbrauch und senkt die Effizienz. Besonders im Altbau ist dieser Punkt relevant. Beim Austausch alter Heizkörper sollten Sie prüfen, ob die neuen Elemente bei niedriger Vorlauftemperatur genug Wärme abgeben können.

Auch bei der Planung von Speichern gibt es mögliche Fehlerquellen. Beim Warmwasserspeicher kann ein zu großes Volumen zu unnötigen Wärmeverlusten führen. Ein zu kleines Volumen reicht unter Umständen nicht für den täglichen Bedarf. Beim Pufferspeicher ist es wichtig, dass Sie die Größe auf das Heizsystem und die Taktung der Wärmepumpe abstimmen.

Fehler bei der Installation einer Wärmepumpe vermeiden

Bei der Installation einer Wärmepumpe können verschiedene technische Details zu Problemen führen, wenn sie nicht ausreichend beachtet werden. Eine häufige Fehlerquelle ist die unzureichende Entkopplung von Vibrationen. Wird die Wärmepumpe nicht schwingungstechnisch entkoppelt, können sich Betriebsgeräusche auf Wände und Böden übertragen. Auch die Positionierung der Außeneinheit spielt eine wichtige Rolle bei der Geräuschentwicklung. Wird diese zu nah an Fenstern oder Nachbargrundstücken aufgestellt, kann es zu Lärmbelästigung kommen.

Ein weiterer Punkt ist die Verlegung der Leitungen. Sind die Kältemittel- oder Heizungsleitungen zu lang oder nicht fachgerecht gedämmt, führt das zu Wärmeverlusten und sinkender Effizienz. Auch Luft in den Heizkreisen oder eine falsche Einstellung der Regelung kann den Betrieb beeinträchtigen.

Diese Fehlerquellen werden vermieden, indem Sie auf eine fachgerechte Montage achten. Dafür sollte die Wärmepumpe von einem qualifizierten Fachbetrieb installiert werden. Achten Sie auf die Einhaltung aller Herstellerangaben. Prüfen Sie den Aufstellort sorgfältig und stimmen Sie die Leitungsführung sowie die Geräteeinstellungen genau auf das Gebäude ab.

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