Ist eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung sinnvoll?

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 11/04/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe gilt oft nur in Verbindung mit einer Fußbodenheizung als effizient. Aber stimmt das wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, ob und wie eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung wirtschaftlich arbeitet.

Das Wichtigste zuerst

  • Wärmepumpen funktionieren ohne Fußbodenheizung, wenn die Vorlauftemperatur niedrig bleibt und passende Heizkörper genutzt werden.
  • Auch im Altbau lohnt sich eine Wärmepumpe, wenn das Gebäude gut gedämmt ist.
  • Geeignete Heizkörper sind Niedertemperatur-Heizkörper, Gebläsekonvektoren und große Plattenheizkörper.
  • Luft-, Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen eignen sich am besten, Hochtemperatur-Wärmepumpen sind ideal für hohe Vorlauftemperaturen.
  • Die Kosten liegen zwischen 12.000 und 38.000 €, abhängig von der Art der Wärmepumpe und der Heizkörper.
  • Förderungen durch die KfW und das BAFA sind für den Heizungstausch und die Heizungsoptimierung möglich.

Funktioniert eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung?

Eine Wärmepumpe funktioniert auch ohne Fußbodenheizung, wenn die Vorlauftemperatur niedrig ist. Wichtig ist, dass die Heizkörper bis maximal 55 °C genug Wärme abgeben. Niedertemperatur-Heizkörper oder gut ausgelegte Radiatoren machen das möglich. In gut gedämmten Häusern reicht oft schon die bestehende Heizungsanlage aus. In Kombination mit einem hydraulischen Abgleich und eventuell dem Austausch einzelner Heizkörper kann eine Wärmepumpe so auch ohne Fußbodenheizung effizient arbeiten.

Warum ist die Vorlauftemperatur wichtig? 

Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ist die Temperatur, auf die das Heizungswasser erhitzt wird, bevor es in das Heizsystem eingespeist wird. Je geringer die Vorlauftemperatur, desto niedriger ist der Energieverbrauch eines Wärmeerzeugers. Im Fall der Wärmepumpe bedeutet es, dass sie weniger Strom verbraucht. Die ideale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe liegt bei 30 bis 35 °C

Andere Heizsysteme, wie herkömmliche Heizkörper, arbeiten mit einer Vorlauftemperatur von 50 bis 70 °C, je nach Wärmeerzeuger. Sie eignen sich für eine Wärmepumpe, sofern die Vorlauftemperatur maximal 55 °C beträgt.

Ist eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung auch im Altbau sinnvoll?

Auch im Altbau kann eine Wärmepumpe ohne Flächenheizung sinnvoll sein und Heizkosten senken. Selbst mit klassischen Heizkörpern ist der Betrieb möglich, wenn das Haus gut gedämmt ist und die Vorlauftemperatur niedrig bleibt. Gegenüber einer alten Gasheizung können Sie so spürbar Energiekosten sparen. Entscheidend ist jedoch die Art der Heizkörper. Denn nicht alle übertragen Wärme gleich gut.

Welche Heizkörper eignen sich für Wärmepumpen im Altbau?

Am besten eignen sich Heizkörper mit großer Oberfläche, die auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme abgeben. Dazu zählen vor allem moderne Niedertemperatur-Heizkörper und Gebläsekonvektoren, denn sie geben auch bei 35 bis 45 °C genug Wärme ab. Auch groß dimensionierte Plattenheizkörper können gut funktionieren, wenn sie passend ausgelegt sind.

Wenig geeignet sind dagegen kleine Rippenheizkörper oder veraltete Konvektoren, die hohe Vorlauftemperaturen benötigen. Solche Modelle sollten ausgetauscht werden. Eine professionelle Einschätzung durch eine Energieberatung hilft bei der richtigen Bewertung der bestehende Heizungsanlage.

Welche Wärmepumpen eignen sich ohne Fußbodenheizung?

Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind für den Betrieb ohne Fußbodenheizung geeignet. Sie liefern eine konstante Wärmeleistung und können effizient mit gut ausgelegten Heizkörpern kombiniert werden.

Im unsanierten Altbau eignen sich Hochtemperatur-Wärmepumpen am besten, da sie auch bei Vorlauftemperaturen über 60 °C effizient arbeiten. Sie wurden speziell für den Einsatz mit klassischen Heizkörpern entwickelt und sind ideal für Altbauten ohne Fußbodenheizung. 

Nicht geeignet sind Luft-Luft-Wärmepumpen, da sie keine Heizkörper versorgen, und Warmwasser-Wärmepumpen, die nur zur Trinkwassererwärmung dienen. 

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Was kostet eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?

Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung kostet zwischen 12.000 und 38.000 €. Für die Wärmepumpe selbst zahlen Sie 10.000 bis 19.000 € und für die Installation 2.000 bis 20.000 €, je nach Art der Wärmepumpe. Zusätzliche Kosten entstehen für passende Heizkörper, falls ein Austausch nötig ist.

WärmepumpenartAnschaffungskostenInstallationskostenGesamtkosten
Luft-Wasser-Wärmepumpe10.000 – 18.000 €2.000 – 6.000 €12.000 – 24.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe12.000 – 18.000 €6.000 – 20.000 €18.000 – 38.000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe14.000 – 19.000 €8.000 – 14.000 €22.000 – 33.000 €
Hochtemperatur-Wärmepumpe12.000 – 18.000 €3.000 – 7.000 €15.000 – 25.000 €

Für Niedertemperatur-Heizkörper oder Gebläsekonvektoren liegen die Kosten bei etwa 300 bis 1.200 € pro Stück, je nach Modell und Größe. Bei mehreren Räumen können sich die Gesamtkosten auf 3.000 bis 8.000 € summieren.

Werden Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung gefördert?

Wärmepumpen werden auch ohne Fußbodenheizung über den KfW-Zuschuss 458 gefördert. Dabei handelt es sich um eine Förderung für den Heizungstausch. Sie erhalten bis zu 70% der förderfähigen Kosten bezuschusst, wenn Sie eine alte fossile Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. Maximal werden 30.000 € gefördert, sodass Sie bis zu 21.000 € als Zuschuss erhalten. 

Zusätzlich fördert das BAFA die Heizungsoptimierung, etwa durch einen hydraulischen Abgleich oder den Einbau effizienter Heizkörper. Diese Maßnahme kann die Effizienz der Wärmepumpe deutlich verbessern. Die Förderung deckt bis zu 20% der Kosten und ist mit dem KfW-Zuschuss kombinierbar.

Wie sind die Erfahrungen mit Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung?

Erfahrungsberichte zeigen, dass Wärmepumpen auch ohne Fußbodenheizung effizient arbeiten können, insbesondere wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Beispielsweise wurden in einem Altbau aus dem Jahr 1924 die Heizkörper erneuert und die Fassade gedämmt, was zu einem erfolgreichen Betrieb der Luftwärmepumpe ohne Fußbodenheizung führte.

Wie kann ich das bestehende Heizverteilsystem für eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung optimieren?

Damit eine Wärmepumpe effizient mit Heizkörpern arbeitet, muss das Heizsystem an die niedrigeren Vorlauftemperaturen angepasst werden. Die folgenden Maßnahmen verbessern die Effizienz.

  • Hydraulischer Abgleich: Er sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, wodurch sie die Heizleistung optimiert und den Energieverbrauch reduziert.
  • Heizkurve richtig einstellen: Eine flache Heizkurve hält die Vorlauftemperatur niedrig, spart Energie und verbessert die Effizienz der Wärmepumpe.
  • Ungünstige Heizkörper austauschen: Alte Rippenheizkörper oder kleine Radiatoren sollten durch größere Plattenheizkörper oder Niedertemperatur-Heizkörper ersetzt werden.
  • Gebläsekonvektoren nutzen: Diese speziellen Heizkörper haben einen integrierten Lüfter und geben auch bei niedrigen Temperaturen viel Wärme ab.
  • Pumpeneinstellungen anpassen: Die Umwälzpumpe sollte auf die nötige Fördermenge eingestellt sein, sodass Strömungsgeräusche und Energieverluste vermieden werden.

Diese Maßnahmen sind bei Wärmepumpen im Altbau zusätzlich sinnvoll

Wenn Sie eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten, können Sie deren Effizienz durch zusätzliche Maßnahmen weiter verbessern. Auch wenn Sie sich für eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung entscheiden, sind die folgenden Maßnahmen sinnvoll.

  • Gebäudedämmung verbessern: Eine Dämmung von Fassade, Kellerdecke und Dachboden verringert Wärmeverluste, reduziert den Heizbedarf und ermöglicht niedrigere Vorlauftemperaturen.
  • Neue Fenster und Türen: Moderne, mehrfach verglaste Fenster und gedämmte Türen reduzieren ebenfalls Wärmeverluste und senken den Heizbedarf.
  • Kombination mit einer Photovoltaikanlage: Eine PV-Anlage deckt einen Teil des Strombedarfs der Wärmepumpe, senkt die Betriebskosten und erhöht den Eigenverbrauch.
  • Pufferspeicher einsetzen: Ein Pufferspeicher verbessert die Laufzeiten der Wärmepumpe, reduziert das Takten (Ein- und Ausschalten) und erhöht die Gesamteffizienz der Anlage. 

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