Die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung gilt als ideal. Dennoch können Sie eine Wärmepumpe auch mit anderen Heizsystemen betreiben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, warum eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung eine sinnvolle Heizlösung ist.
Das Wichtigste zuerst
- Eine Wärmepumpe kann auch ohne Fußbodenheizung effizient betrieben werden.
- Für den effizienten Betrieb ist eine niedrige Vorlauftemperatur entscheidend.
- Besonders geeignet sind daher sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper. Sie haben eine kürzere Aufwärmzeit und wärmen sich bis zu fünfmal schneller als Rippenheizkörper auf.
- Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung kostet 10.000 bis 25.000 €
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Ist eine Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung sinnvoll?
Eine Wärmepumpe ist auch ohne Fußbodenheizung sinnvoll. Entscheidend für den effizienten Betrieb sind die Vorlauftemperaturen. Fußbodenheizungen eignen sich besonders gut, weil sie mit niedrigen Temperaturen arbeiten und dementsprechend weniger Heizkosten verursachen. Nichtsdestotrotz können Sie die Wärmepumpe auch mit anderen Heizsystemen wie Heizkörpern sinnvoll nutzen.
Warum ist die Vorlauftemperatur wichtig?
Die Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ist die Temperatur, auf die das Heizungswasser erhitzt wird, bevor es in das Heizsystem eingespeist wird. Je geringer die Vorlauftemperatur, desto niedriger ist der Energieverbrauch eines Wärmeerzeugers.
Im Fall der Wärmepumpe bedeutet es, dass sie weniger Strom verbraucht. Die ideale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe liegt bei rund 30 bis 35 °C.
Andere Heizsysteme, wie herkömmliche Heizkörper, arbeiten mit einer Vorlauftemperatur von 50 bis 70 °C, je nach Wärmeerzeuger. Sie eignen sich für eine Wärmepumpe, sofern die Vorlauftemperatur maximal 55 °C beträgt.
Die Vorlauftemperatur ist zwar wichtig, aber noch wichtiger ist ein geringer Wärmebedarf. Diesen erreichen Sie durch zusätzliche Maßnahmen.
Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung - mit diesen Maßnahmen gelingt es
Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung kommen meist im Altbau zur Anwendung. Hier ersetzt man einen herkömmlichen Wärmeerzeuger wie einen Öl- oder Gas-Kessel durch eine Wärmepumpe. Das Wärmeverteilsystem besteht aus Heizkörpern und bleibt vorhanden. Damit Sie einen effizienten Betrieb erzielen, sollten Sie dann einige Maßnahmen vornehmen.
Wärmebedarf senken
Der Betrieb einer Wärmepumpe setzt einen geringeren Wärmebedarf voraus. Das heißt, bevor Sie eine Wärmepumpe installieren, sollten Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern.
- Ausreichende Dämmung: Die einfachste, schnellste und günstigste Art und Weise für diese Verbesserung besteht im Nachtragen von Dämmung. Das zahlt sich besonders im Altbau aus, angefangen vom Dämmen des Daches und der Kellerdecke bis zu einer Fassadendämmung.
- Undichte Fenster: Darüber hinaus sollten Sie nach Bedarf und Möglichkeit Fenster und Türen durch neuere und besser isolierte austauschen.
Vorlauftemperatur senken
Indem Sie den Wärmebedarf senken, senken Sie unmittelbar auch die Vorlauftemperatur. Ihr Haus benötigt nämlich nicht nur weniger Wärme, sondern hält diese auch über einen längeren Zeitraum. Die Wärmepumpe arbeitet mit einer geringeren Vorlauftemperatur und verbraucht weniger Strom.
Wie bereits erwähnt, liegt die ideale Vorlauftemperatur bei 30 bis 35 °C und sollte die 55 °C nicht überschreiten.
In manchen Fällen ist es nicht möglich, den Wärmebedarf und die Vorlauftemperatur zu senken. Wenn Sie trotzdem einen alten Öl- oder Gaskessel durch eine Wärmepumpe ersetzen wollen, können Sie auf eine Hochtemperatur-Wärmepumpe setzen. Sie arbeitet effizient in Altbauten und ist mit bestehenden Heizkörpern kompatibel. Nachteilig sind höhere Anschaffungskosten und ein erhöhter Stromverbrauch.
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Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich sorgt für eine gleichmäßige und effiziente Verteilung des Heizwassers an die Heizkörper. Das wiederum führt zu einer optimalen Energienutzung und gleichmäßigen Wärmeverteilung. Auf diese Weise verringert man die Wärmeverluste und spart Heizkosten.
Wann brauche ich einen hydraulischen Abgleich?
Ein Hinweis für die Notwendigkeit eines hydraulischen Abgleichs sind Geräusche wie Zischen, Glucksen oder Pfeifen. Eine nicht abgeglichene Heizungsanlage führt dazu, dass die Räume entweder zu warm oder zu kalt sind.
Heizkennlinie der Wärmepumpe anpassen
Die Heizkurve regelt die Temperatur Ihrer Wärmepumpe. Sie zeigt, wie die Vorlauftemperatur mit der Außentemperatur korreliert. Die richtige Einstellung ist wichtig für das gute Funktionieren Ihrer Wärmepumpe.
Temperaturspreizung verringern
Als Temperaturspreizung versteht man den Unterschied zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur. Es geht also um die Temperatur, mit der das Heizwasser die Wärmepumpe verlässt und entsprechend zurückkehrt.
Bei herkömmlichen Wärmeverteilsystemen wie Heizkörper liegt die Temperaturspreizung bei 15 bis 20 °C. Wenn Sie eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung betreiben, müssen Sie die Temperaturspreizung auf das Minimum reduzieren. Meist ist eine Temperaturspreizung von 10 °C möglich, wie zum Beispiel bei 50 °C Vorlauftemperatur und 60 °C Rücklauftemperatur.
Heizzeit verlängern
Bei herkömmlichen Heizungsanlagen wird das Wasser entweder mit hoher Temperatur geheizt oder die Heizung ist aus. Wenn Sie die Vorlauftemperatur senken, müssen die Heizzeiten länger sein. Das liegt daran, dass es bei geringerer Temperatur länger dauert, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Wenn Sie die Heizung abends ausschalten, dauert es morgens länger, bis es wieder warm wird. Daher sollten Sie auf eine Nachtabsenkung verzichten.
Kalte Zimmer vermeiden
Sie sollten kalte Zimmer stets vermeiden, denn diese kühlen die beheizten Räume ab. Erstens benötigen Sie mehr Wärme für das Heizen eines Raumes, wenn das daneben liegende Zimmer kalt ist. Zweitens entsteht durch die Kälte ein „Zug“, dass Menschen als sehr unangenehm empfinden.
Heizkörper ersetzen
Im Altbau finden sich größtenteils Gliederheizkörper oder Röhrenheizkörper vor. Diese eignen sich nur für Wärmeerzeuger mit hohen Systemtemperaturen. In diesem Fall sollten Sie die Heizkörper durch sogenannte Niedertemperaturheizkörper ersetzen.
Welche alternativen Heizkörper gibt es zu Fußbodenheizungen?
Niedertemperatur-Heizkörper sind mit breiten Paneelen und Aluminium- oder profilierten Stahlblechlamellen ausgestattet. Sie ermöglichen eine optimale Wärmeübertragung durch hohe Strahlungswärmekonzentration und niedrige Vorlauftemperaturen von nur 45 °C. Somit eignen sie sich für den Betrieb mit einer Wärmepumpe.
Niedertemperatur-Heizkörper haben eine kürzere Aufwärmzeit und wärmen sich bis zu fünfmal schneller als Rippenheizkörper auf. Darüber hinaus entstehen weniger Wärmeverluste bei der Verteilung. Sie führen im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern zu einer Reduzierung von bis zu 35% der Heizkosten. Dafür sind sie teurer und haben einen hohen Platzbedarf.
Kann man eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern betreiben?
Sie können eine Wärmepumpe auch mit normalen Heizkörpern betreiben. Diese eignen sich allerdings nicht besonders für den Betrieb mit geringen Vorlauftemperaturen, da sie die Wärme nicht so effizient wie Niedertemperatur-Heizkörper verteilen. Dadurch müssen Sie mehr Wärme erzeugen und haben höhere Heizkosten.
Was kostet eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?
Für eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung entstehen Kosten von 10.000 bis 25.000 €, je nach Art der Wärmepumpe.
- Eine Luftwärmepumpe kostet 10.000 bis 15.000 €, je nach Leistung und Größe.
- Eine Grundwasser- oder Erdwärmepumpe kostet hingegen bis zu 25.000 €. Grund dafür sind die höheren Installationskosten.
- Der Preis für einen Niedertemperatur-Heizkörper liegt in der Regel zwischen 100 und 350 €. Die Preise variieren stark, je nach Hersteller und Modell.
Lohnt sich eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?
Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung lohnt sich allemal, insbesondere mit Niedertemperatur-Heizkörper. Dies veranschaulicht das folgende Beispiel.
Annahme: Wir verwenden eine Erdwärmepumpe, die eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von maximal 4,50 erreicht.
Variable | Wärmepumpe mit Bestands-Heizkörper | Wärmepumpe mit Niedertemperatur-Heizkörper | Wärmepumpe mit Fußbodenheizung |
---|---|---|---|
jährlicher Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
Wärmeleistung Wärmepumpe | 10 kW | 10 kW | 10 kW |
JAZ | 2,85 | 4 | 4,44 |
jährlicher Stromverbrauch | 7.000 kWh | 5.000 kWh | 4.500 kWh |
Strompreis | 0,30 €/kWh | 0,30 €/kWh | 0,30 €/kWh |
jährliche Heizkosten | 2.100€ | 1.500€ | 1.350€ |
Kombinieren Sie eine Wärmepumpe mit Niedertemperatur-Heizkörper, verbrauchen sie aufgrund der geringeren Vorlauftemperaturen weniger Strom. Die Ersparnis beträgt in diesem Fall rund 30% im Vergleich zu einer Wärmepumpe mit Bestands-Heizkörpern. Mit einer Wärmepumpe und Fußbodenheizung sparen Sie rund 10% im Vergleich zu Niedertemperatur-Heizkörper.
Welche Förderungen gibt es?
Wenn Sie eine Wärmepumpe nachrüsten, bekommen Sie im Rahmen der BEG-Förderrichtlinie eine Förderung von mindestens 30%. Der Zuschuss ist auf maximal 70% begrenzt. Es werden nur Investitionskosten bis zu 30.000 € für die erste Wohneinheit berücksichtigt. So ergibt sich ein maximaler Zuschuss von 21.000 €.
Für Sanierungsarbeiten steht Ihnen das zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW 261 zur Verfügung. Sie können einen Kredit von bis zu 150.000 € erhalten. Darüber hinaus können Sie einen Tilgungszuschuss von bis zu 45% der Darlehenssumme erhalten, bis maximal 67.500 € pro Wohneinheit.
Welche Wärmepumpe eignet sich ohne Fußbodenheizung?
Im Allgemeinen eignen sich alle Wärmepumpen für den Betrieb ohne Fußbodenheizung. Dabei werden im Altbau Luftwärmepumpen vorgezogen, da sie die meisten Aufstellmöglichkeiten bieten. Sie werden schnell und einfach installiert, während Grundwasser- und Erdwärmepumpen im Altbau schwerer umsetzbar sind. Mehrheitlich ist die Erschließung der Energiequelle hier nicht möglich.
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