Photovoltaikanlagen haben eine lange Lebensdauer von bis zu 40 Jahren – doch mit der Zeit sinkt die Leistung. Wer den Ertrag seiner älteren Solaranlage optimieren will, kann durch sogenanntes Repowering die Effizienz deutlich steigern. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Repowering bedeutet, wann es sich lohnt und welche rechtlichen und finanziellen Aspekte Sie 2025 beachten sollten.
Das Wichtigste zuerst
Repowering meint den Austausch oder die Modernisierung einzelner PV-Komponenten, um den Ertrag und die Effizienz älterer Anlagen zu steigern.
Seit dem Solarpaket I (Mai 2024) ist Repowering einfacher, da alte Einspeisevergütungen für bestehende PV-Leistung erhalten bleiben und zusätzliche Leistung die neue Vergütung erhalten.
Repowering lohnt sich, wenn Module oder Wechselrichter veraltet sind, die Anlage weniger Strom liefert oder die EEG-Förderung ausläuft.
Die Kosten für Repowering liegen je nach Umfang zwischen 1.000 € (nur Wechselrichter) und 600 bis 1.200 € pro kWp (Gesamtsystem).
Oft reichen bereits eine Reinigung oder kleinere Reparaturen aus, um den Ertrag spürbar zu verbessern.
Was bedeutet Repowering bei Photovoltaik?
Repowering bei Photovoltaik bezeichnet den Austausch oder die Modernisierung einzelner Komponenten einer älteren PV-Anlage – wie etwa Solarmodule oder Wechselrichter – um deren Leistung und Effizienz wieder zu steigern.
Der Begriff Repowering stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „wieder mit Energie versorgen“ oder „neue Leistung bringen“. Im Zusammenhang mit Photovoltaik beschreibt Repowering die Modernisierung älterer PV-Anlagen nach 15 bis 20 Jahren Betrieb. Dabei werden einzelne Komponenten wie PV-Module, Wechselrichter oder der Stromspeicher durch leistungsstärkere und effizientere Technik ersetzt.
Das Ziel des Repowering ist es, den Stromertrag zu erhöhen und so die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Da sich die PV-Technologie in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat, kann Repowering je nach Ausgangslage bis zu 40% mehr Leistung bringen, ohne dabei die komplette Anlage neu bauen zu müssen.
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Was besagt das Solarpaket 1 zum Repowering von Photovoltaik?
Nach dem Solarpaket I bleibt – wenn sich der PV-Ertrag durch Repowering erhöht hat – der ursprüngliche Vergütungssatz für die bereits installierte Leistung bestehen. Nur der Mehrertrag durch die zusätzliche Leistung wird mit dem neuen Fördersatz vergütet.
Zudem gelten PV-Anlagen, die auf demselben Grundstück oder Gebäude modernisiert oder erweitert werden, nicht mehr automatisch als neue Gesamtanlage. Dadurch entfällt die Pflicht zur einheitlichen Vergütung und Betreiber können gezielter modernisieren. Zusätzlich entfallen die Meldepflichten beim Repowering, was den Umbau für viele Anlagenbetreiber deutlich attraktiver macht.
Diese gesetzlichen Änderungen, die die Bundesregierung am 16. Mai 2024 beschlossen hat, erleichtern das Repowering von Photovoltaikanlagen erheblich. Vor allem ältere PV-Anlagen, die noch nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor 2012 in Betrieb genommen wurden, profitieren davon, denn früher war das Repowering oft mit rechtlichen Hürden verbunden. Betreiber mussten fürchten, die bestehende EEG-Förderung zu verlieren, wenn sie ihre PV-Anlage modernisieren wollten. Das machte viele Repowering-Maßnahmen wirtschaftlich unattraktiv, da die Einspeisevergütung damals noch bei über 15 Cent pro Kilowattstunde lag.
Welche Vorteile hat Photovoltaik-Repowering?
Photovoltaik-Repowering bietet zahlreiche Vorteile, vor allem für Betreiber älterer Anlagen, die nicht mehr die volle Leistung bringen oder durch veraltete Komponenten wie alte Wechselrichter ausgebremst werden. Durch den Austausch einzelner Bauteile oder die Modernisierung der gesamten Anlage lässt sich die Effizienz deutlich steigern. Neben einem höheren Stromertrag profitieren Sie auch von einer besseren Eigenverbrauchsquote des erzeugten Solarstroms.
Durch den Austausch alter durch neue Solarmodule können Betreiber ihren Stromertrag steigern (© Zstock/stock.adobe.com)
Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Mehr Stromertrag bei gleicher Fläche: Moderne Solarmodule sind deutlich leistungsstärker als die Module, die noch vor 10 oder 15 Jahren verbaut wurden. Wer seine alten Module durch neue ersetzt, kann den Stromertrag pro Quadratmeter Dachfläche deutlich erhöhen. Oft ist eine Steigerung von 30% oder mehr drin.
- Höherer Eigenverbrauchsanteil: Durch die gesteigerte Produktion kann auch der Eigenverbrauch optimiert werden. In Kombination mit einem modernen Wechselrichter oder einem neuen Stromspeicher erhöht sich die Menge des nutzbaren Solarstroms, was die Stromkosten weiter senkt.
- Bessere Wirtschaftlichkeit: Obwohl Repowering mit Investitionen verbunden ist, macht sich die Maßnahme oft schnell bezahlt: Die höheren Erträge und Einsparungen beim Netzstrom verkürzen die Amortisationszeit, insbesondere bei steigenden Strompreisen.
- Technische Sicherheit und weniger Ausfälle: Veraltete oder gar defekte Module können zu Ertragsverlusten führen. Mit neuen, effizienteren Komponenten läuft die Anlage stabiler und zuverlässiger, was langfristig auch noch Wartungskosten spart.
- Nutzung aktueller Förderbedingungen: Dank des Solarpaket I (seit Mai 2024 in Kraft) ist das Repowering heute auch rechtlich und wirtschaftlich attraktiver: Die alte Einspeisevergütung bleibt erhalten und zusätzliche Leistung wird separat vergütet, was ein großer Vorteil gegenüber der alten Regelung ist.
- Vorbereitung auf neue Verbraucher: Planen Sie in Zukunft, sich eine Wärmepumpe oder ein E-Auto anzuschaffen, können Sie beim Repowering gleich eine größere oder leistungsfähigere Anlage realisieren und so Ihre Stromversorgung langfristig zukunftssicher gestalten.
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Wann ist Repowering von PV-Anlagen sinnvoll?
Repowering einer PV-Anlage ist besonders dann sinnvoll, wenn die bestehende Anlage technisch veraltet ist, regelmäßig Störungen aufweist oder deutlich weniger Ertrag liefert als ursprünglich geplant. Auch nach Ablauf der EEG-Vergütung nach 20 Jahren kann es wirtschaftlich lohnenswert sein, die Anlage zu modernisieren, um weiterhin günstigen Solarstrom zu produzieren.
Ein Austausch von Komponenten empfiehlt sich besonders, wenn neue Module oder Wechselrichter mit deutlich höherem Wirkungsgrad verfügbar sind und sich dadurch mehr Strom auf gleicher Fläche erzeugen lässt.
Ein Beispiel:
Auf einer Dachfläche von 50 m² passen etwa 24 Solarmodule. Vor rund 10 bis 15 Jahren erzeugten diese nur rund 300 Watt pro Modul, das ergibt eine Gesamtleistung von 7,2 kWp. Heute erzeugen genauso große Module im Schnitt aber 450 kWh Strom. Statt einer Leistung von 7,2 kWp würden Sie Ihre Anlagenleistung mit neuen Modulen auf 10,8 kWp steigern.
Ob sich Repowering wirklich lohnt, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab, unter anderem dem Alter der kompletten Anlage, dem aktuellen Zustand der Komponenten, dem technischen Fortschritt sowie den Kosten und der zu erwartenden Ertragssteigerung. Auch der aktuelle Strompreis und mögliche Förderprogramme spielen bei der Entscheidung eine Rolle.
Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um den richtigen Zeitpunkt für das Repowering zu bestimmen und die tatsächlichen Einsparpotenziale realistisch zu bewerten. Ein Energieberater für Photovoltaik kann hier mit einer professionellen Einschätzung helfen, die Rentabilität der Maßnahme im individuellen Fall zu prüfen.
Worauf sollte ich beim Repowering von Photovoltaik achten?
Beim Repowering von PV-Anlagen gelten in Deutschland klare gesetzliche Vorgaben, die bei der Planung und Umsetzung beachtet werden müssen:
- Technische Änderungen müssen gemeldet werden: Sobald am Wechselrichter oder an den PV-Modulen Änderungen vorgenommen werden, ist eine Meldung beim Netzbetreiber sowie eine Aktualisierung im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur zwingend erforderlich, selbst wenn die Gesamtleistung gleich bleibt.
- Erweiterung = neue Anlage (aus Sicht des EEG): Erhöhen Sie durch den Austausch leistungsstärkerer Module die installierte Gesamtleistung der Anlage, gilt dieser Teil als Erweiterung. Für den zusätzlichen Teil erhalten Sie dann die Einspeisevergütung gemäß dem zum Erweiterungszeitpunkt gültigen EEG, nicht mehr den alten Satz. Die ursprüngliche Einspeisevergütung für den Altbestand bleibt erhalten.
- Technische Anschlussbedingungen (TAB) beachten: Wird beim Repowering ein neuer Netzanschluss nötig oder die Einspeiseleistung verändert, gelten die aktuellen Technischen Anschlussbedingungen (TAB) des Netzbetreibers. Je nach Fall kann ein Einspeisemanagement erforderlich sein. Dank des Solarpakets I gelten seit 2024 jedoch auch vereinfachte Anschlussregeln für Anlagen bis 30 kWp. In der Regel genügt hier der Einbau eines Smart Meter. Bei Anlagen über 30 kWp greifen wieder strengere Anforderungen, weshalb dann ein frühzeitiger Austausch mit dem Netzbetreiber empfohlen wird.
- Keine rückwirkende Förderung bei Neuinbetriebnahme: Wird im Zuge des Repowerings eine vollständige neue Inbetriebnahme vorgenommen (z. B. durch Stilllegung der alten Anlage), zählt das Datum der neuen Inbetriebnahme. Die alte EEG-Vergütung entfällt in diesem Fall vollständig.
- Kein Verlust des Netzanschlusses bei Anlagentausch: Seit 2024 schützt das Solarpaket I Ihre bestehenden Netzanschlüsse. Tauschen Sie Ihre alte Anlage aus, behalten Sie den bisherigen Netzanschluss, auch wenn Sie neue Module oder Wechselrichter einsetzen. Das senkt den Genehmigungsaufwand deutlich.
Wichtig: Holen Sie vor dem Repowering eine verbindliche Auskunft Ihres Netzbetreibers ein, um böse Überraschungen zu vermeiden. Ein Fachbetrieb kann auch abschätzen, ob Ihre geplanten Änderungen eine Erweiterung oder einen vollständigen Neubau bedeuten.
Was kostet das Repowering meiner PV-Anlage?
Wird die komplette PV-Anlage modernisiert, liegen die Kosten zwischen 600 und 1.200 € pro kWp, je nach Anlagengröße, Modultyp und Aufwand. Wenn nur der Wechselrichter ausgetauscht wird, liegen die Kosten meist zwischen 1.000 und 2.000 €. Der Austausch der Solarmodule ist etwas teurer, da hier auch die Montage und elektrische Anpassungen berücksichtigt werden müssen. Sie sollten dafür mit Kosten von 3.000 bis 4.500 € rechnen.
Die Kosten für ein Repowering hängen stark davon ab, welche Komponenten ersetzt werden.
Komponente | Kosten | Hinweis |
---|---|---|
Wechselrichter | 1.000 – 2.000 € | Austausch nach ca. 10 – 15 Jahren üblich |
Solarmodule | 1.500 – 2.500 € | je nach Hersteller und Qualität |
Montage & Verkabelung | 1.500 – 2.000 € | stark abhängig vom Dachtyp und der Montageart |
Erneuerung Gesamtsystem | 600 – 1.200 pro kWp | inklusive Installation und Planung |
Neuer Einspeisezähler | 200 – 300 € | nur falls vom Netzbetreiber gefordert |
Oft reicht der Austausch einzelner Komponenten oder Module aus, um die Leistung deutlich zu steigern. Ein umfassender Technik-Check durch einen Fachbetrieb hilft, unnötige Kosten zu vermeiden.
Alternative: Wartung und Reinigung der Solaranlage
Ein vollständiges Repowering ist nicht immer notwendig, oft lässt sich bereits mit einer professionellen Wartung und Reinigung der Solaranlage ein spürbarer Leistungszuwachs erzielen. Verschmutzungen durch Staub, Pollen, Laub oder Vogelkot können den Ertrag um bis zu 10% oder mehr verringern, besonders bei flach geneigten Dächern oder Anlagen in landwirtschaftlicher Umgebung.
Auch kleinere technische Defekte, wie lose Kabelverbindungen oder eine fehlerhafte Verschaltung lassen sich im Rahmen einer Wartung frühzeitig erkennen und beheben. Der Austausch defekter Einzelteile wie Leistungsoptimierer oder Sicherungen kann ebenfalls die Effizienz wieder deutlich steigern, ganz ohne eine komplette Erneuerung der Anlage.
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