In Deutschland heizen knapp die Hälfte aller Haushalte mit Gas. Wenn die vorhandene Heizungsanlage am Ende ihrer Lebensdauer ankommt, ist die Wärmepumpe eine nachhaltige Alternative. Ob diese Umrüstung auch bei einer funktionierenden Gasheizung sinnvoll ist, untersuchen wir in diesem Ratgeber.
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Kann man eine Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten
Die Umrüstung einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe ist möglich, setzt allerdings einen geringen Wärmebedarf für einen effizienten Betrieb voraus. Die Wärmepumpe kann an das bestehende Heizsystem angeschlossen werden, wenn dieses eine Vorlauftemperatur von 55 °C nicht überschreitet.
Was kostet die Umrüstung einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe?
Das Umrüsten einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe kostet je nach Leistung und Art von Wärmepumpe zwischen 25.000 und 50.000 €. Dabei liegen die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe bei 20.000 bis 35.000 €, die bis zu 40 % durch staatliche Förderungen subventioniert werden.
Die Gesamtkosten für die Gasheizung ergeben sich aus:
Kostenstelle der Umrüstung | Kosten |
---|---|
Entsorgung Gasheizung | 2.000 - 3.000 € |
Anschaffung Wärmepumpe | 20.000 - 35.000 € |
Installation Wärmepumpe inkl. Zubehör | 3.000 - 12.000 € |
Gesamtkosten | 25.000 - 50.000 € |
Lohnt sich der Austausch einer Gasheizung gegen Wärmepumpe?
Der Austausch lohnt sich in den allermeisten Fällen. Um das Einsparpotenzial bei den Heizkosten zu berechnen, vergleichen Sie Ihre derzeitigen jährlichen Heizkosten mit dem voraussichtlichen Stromverbrauch und Stromkosten einer Wärmepumpe.
- Dafür sollten Sie zunächst den Gasverbrauch in Kilowattstunden aus Ihrer letzten Heizkostenabrechnung auslesen;
- Anschließend muss der Wärmebedarf ermittelt werden, indem Sie Ihren Gasverbrauch durch den Wirkungsgrad des Gas-Brennwertkessels multiplizieren;
- Um die Gaskosten zu berechnen, multiplizieren Sie den Gasverbrauch durch den aktuellen Gaspreis;
- Um die Stromkosten für die Wärmepumpe zu berechnen, multiplizieren Sie den Wärmebedarf durch den aktuellen Strompreis und teilen diesen Wert durch die Jahresarbeitszahl.
Das Einsparpotenzial ergibt sich aus der Differenz beider Energiekosten.
- Wärmebedarf = jährlicher Gasverbrauch [in kWh] * Wirkungsgrad
- Jährliches Einsparpotenzial Energiekosten= (Gasverbrauch [in kWh] * aktueller Gaspreis [in €/kWh]) - (Wärmebedarf [in kWh] * aktueller Strompreis [in €/kWh] / JAZ)
Beispielrechnung:
Wir nehmen Folgendes an:
- Gasverbrauch: 16.000 kWh
- Wirkungsgrad Gas-Brennwertkessel: 0,9 (aus 90 %)
- Gaspreis (Stand: 28.11.2023): 0,10 € / kWh
- Strompreis (Stand: 28.11.2023): 0,31 € / kWh
- Jahresarbeitszahl Luft-Wasser-Wärmepumpe: 3
Die jährliche Kosteneinsparung wird wie folgt berechnet:
- Wärmebedarf = 16.000 kWh * 0,9 = 14.440 kWh
- Jährliches Einsparpotenzial Energiekosten = (16.000 kWh * 0,10 €/kWh) - (14.440 kWh * 0,31 €/kWh / 3) = 1.600 € - 1.488 € = 112 € / Jahr
Zu den Kosten gehören auch die Wartungskosten. Die Wartung der Wärmepumpe kostet jährlich je nach Aufwand 150 bis 300 €. Die Wartung der Gastherme und der Schornsteinfeger kosten im Jahr 400 bis 550 €. Somit ergeben sich allein hier schon Einsparungen von 100 bis 250 € im Jahr.
Für unser Beispiel würden sich folgende Einsparungen ergeben:
Kosten | Einsparungen |
---|---|
Energiekosten | 112 € / Jahr |
Wartungskosten | 175 € / Jahr |
Gesamt | 287 € / Jahr |
Ist eine Umrüstung von Gas auf eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?
Werden die notwendigen Voraussetzungen für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe eingehalten, ist deren Wirkungsgrad bis zu fünfmal höher als ein herkömmlicher Gas-Brennwertkessel. Dass der Einsatz von Wärmepumpen im Altbau im Allgemeinen sinnvoll ist, zeigt ein Feldtest des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme ISE. Dieser bestätigt das Potenzial von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden.
Welche Förderungen erhalten Sie bei der Umrüstung der Gasheizung auf Wärmepumpe?
Die Förderung von Wärmepumpen ist beim Umrüsten von alten, noch funktionsfähigen Gasheizungen besonders vorteilhaft und kann bis zu 40 % ansteigen. Hier werden 25 % der Anschaffungskosten einer Wärmepumpe plus 10 % für den Austausch der Gasheizung subventioniert. Obendrauf kommen zusätzliche 5 % für einen Wärmepumpen-Bonus.
Förderungsgegenstand | Förderung |
---|---|
Anschaffungskosten Wärmepumpe | 25% |
Austausch Gasheizung | 10% |
Wärmepumpen-Bonus | 5% |
Gesamte Förderung bei Umrüstung von Gasheizung auf Wärmepumpe | 40% |
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Welche Wärmepumpen eignen sich für die Umrüstung einer Gasheizung?
Für die Umrüstung einer Gasheizung eignet sich die Luft-Wasser-Wärmepumpe am besten. Sie ist einfach zu installieren und kostengünstig. Zudem bieten Luftwärmepumpen hohe Flexibilität, das heißt, sie lassen sich sowohl innen als auch außen aufstellen. Ist wenig Aufstellungsfläche vorhanden, kann eine Luftwärmepumpe als Split-Variante installiert werden. Hier wird sie in Außen- und Inneneinheit geteilt. Aus diesen Gründen fällt in Altbauten die Entscheidung in 80 % der Fälle auf die Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Welche Voraussetzung müssen für den Austausch erfüllt sein?
Bei der Installation einer Wärmepumpe im Altbau empfehlen wir die Nachrüstung einer unzureichenden oder nicht vorhandenen Wärmedämmung, um den Wärmebedarf eines Gebäudes zu reduzieren. Ansonsten verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom und die Betriebskosten werden damit nicht senken.
Sie müssen allerdings nicht alle Sanierungsmaßnahmen vor der Installation der Wärmepumpe ausführen. Es reicht, wenn Sie einen Sanierungsplan erstellen und die einzelnen Maßnahmen stückweise ausführen.
Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe hängt allerdings auch von den gewählten Systemtemperaturen ab. Für einen optimalen Betrieb der Wärmepumpe setzt es zudem niedrige Vorlauftemperaturen von bis zu 55 °C voraus. Im Altbau wurden die Heizkörper für gewöhnlich überdimensioniert, weswegen es kein Problem sein sollte. Es kann allerdings notwendig sein, bestehende Heizkörper durch größere auszutauschen.
Kann ich eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren?
Damit eine Wärmepumpe installiert werden kann, ist der Ausbau einer Gasheizung nicht zwingend erforderlich. Besonders wenn die Gasheizung von weniger als 10 Jahren ausgetauscht wurde, kann es durchaus sinnvoll sein, beide Systeme in Form einer Hybridheizung zu kombinieren. Dabei stellt die Wärmepumpe den primären Wärmeerzeuger dar. Der Gas-Brennwertkessel schaltet sich bei Bedarf unterstützend dazu und/oder kann beispielsweise die Warmwasserbereitung vornehmen.
Fazit
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind eine zuverlässige und effiziente Option für alle, die ihre alte Gasheizung ersetzen möchten. Sie nutzen die Umgebungsluft als Energiequelle und benötigen nur wenig Strom für den Betrieb, was zu Kosteneinsparungen und geringeren Kohlendioxid-Emissionen führt.
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