Liste der nicht brennbaren Dämmung (feuerfeste Dämmstoffe A1)

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 04/03/2024
Kategorie: Wärmedämmung

Eine nicht brennbare Dämmung spielt eine entscheidende Rolle beim Brandschutz eines Hauses. Doch welche Dämmstoffe sind feuerfest und wie wird es definiert? Das erfahren Sie in diesem Ratgeber. 

Bevor wir mit der Liste der nicht brennbaren Dämmstoffe fortfahren, ist es wichtig, die zugrunde liegende Klassifizierung der Baustoffklassen zu verstehen. 

Baustoffklassen kurz erklärt

Die EU-Norm EN 13501-1 und die deutsche DIN-Norm 4102-1 beschreiben die Baustoffklassen. Beide Normen gelten und sind miteinander vergleichbar.

Die deutsche Norm unterscheidet nicht brennbare Stoffe (=Klasse A) und brennbare Stoffe (=Klasse B). Beide Kategorien sind gegliedert in Unterklassen, die sich folgendermaßen unterteilen:

Brandschutzklasse A

  • A1 = nicht entflammbare Materialien
  • A2 = nicht entflammbare Materialien, die geringe Mengen an brennbaren Stoffen enthalten

Brandschutzklasse Klasse B

  • B1 = schwer entflammbare Materialien
  • B2 = normal entflammbare Materialien
  • B3 = leicht entflammbare Materialien

1. Mineralwolle

Dämmstoffe aus Mineralwolle (Glaswolle und Steinwolle) besitzen hervorragende Brandschutzeigenschaften und sind nicht brennbar. Mineralwolle ist extrem hitzebeständig und absolut feuerfest. Dämmmaterialien aus Mineralwolle werden der sichersten Brandschutzklasse A1 zugeordnet. 

1.1 Steinwolle

Steinwolle ist nicht brennbar und feuerfest. Sie besteht aus Stein, Kalkstein und Recycling-Formsteinen. Die Einstufung in die Brandschutzklasse A1 bedeutet, dass der größtmögliche Brandschutz gegeben ist. Mit einem Schmelzpunkt von mehr als 1.000 Grad Celsius eignet sich das Material beispielsweise für den Einsatz in klassifizierten Brandschutzbauten.

Gebäudebereiche, die mit Steinwolle gedämmt sind, stoppen im Notfall die Ausweitung des Feuers. Das verhindert ein Übergreifen auf anliegende Häuser und Stockwerke. Somit lässt sich das Feuer eingrenzen und Rettungskräfte können gezielt den Brandherd bekämpfen.

Nicht brennbare Dämmung aus Steinwolle

Nicht brennbare Dämmung aus Steinwolle

1.2 Glaswolle

Glaswolle ist ein nicht brennbarer Dämmstoff, der außerordentliche physikalische Eigenschaften in Bezug zum Brandschutz aufweist. Es ist feuerfest, hitzebeständig und gehört zu den sichersten Materialien. Glaswolle wird der höchstmöglichen Brandschutzklasse A1 zugeordnet. 

Neben den hervorragenden Eigenschaften im Bereich des Brandschutzes ist der Dämmstoff chemisch neutral, einfach zu verarbeiten, leicht, geschmeidig und alterungsbeständig.

2. Perlite

Wärmedämmung aus Perlite ist nicht brennbar und in der Brandschutzklasse A1 zu finden. Dadurch kommt dem Material eine wichtige Bedeutung beim Brandschutz zu. Selbst ohne chemische Zuschlagstoffe halten Dämmungen aus Perlite jedem Feuer stand

Meist wird das Material als loses Granulat in Dachhohlräume und Deckenräume geschüttet. Doch es gibt auch eine breite Produktpalette an nicht brennbaren Dämmplatten und kompletten Wärmedämmsystemen aus Perlite. Das Produkt verrottet zudem nicht. Ungeziefer bleibt fern, da Perlite für Tiere ungenießbar ist.

3. Schaumglas / Foamglas

Schaumglas hält extrem hohen Temperaturen stand. Wärmedämmungen aus Foamglas verformen sich im Falle eines Brandes nicht, entwickeln keine giftigen Gase oder Rauch. Es fallen zudem keine flammenden Tropfen ab. Der Dämmstoff findet sich in der sichersten Brandschutzklasse A1 wieder und gilt als nicht brennbar.

Wenn Schaumglas mit Feuer in Berührung kommt, beginnt das Material zu glasieren. Ein interessanter Effekt entsteht (=Melt-Shield-Effekt), denn es bildet sich im Brandfall ein Hitzeschild als Schutzschicht.

4. Calciumsilikat

Calciumsilikat überzeugt als Dämmstoff mit positiven Brandschutzmerkmalen und zählt zu den Materialien der Brandschutzklasse A1. Calciumsilikat ist somit feuerfest und nicht brennbar.

Das Material wird meist in Form von nicht brennbaren Dämmplatten verbaut. Das Produkt besteht aus den mineralischen Bestandteilen Kalziumoxid (=Kalk) und Siliziumdioxid (=Sand). Unter Zugabe von Wasser und Porenbildnern (=chemische Substanzen) entsteht das feuerfeste Dämmmaterial.

Oft findet man Calciumsilikat als Produkt zur Innendämmung von Fassaden bei denkmalgeschützte Gebäude und Fachwerkhäuser. 

5. Blähton

Blähton wird oft als Dämmmaterial in Reihen- und Hochhäusern eingesetzt, da Blähton einen hervorragenden Feuerschutz gewährleistet. Das Material ist nicht brennbar und gehört demnach in die Brandschutzklasse A1

Blähton ist ein kugelförmiger anorganischer Dämmstoff, bei dem im Inneren eine porige Struktur ausgebildet ist. Das feuerfeste Material entsteht durch starkes Erhitzen von Tongranulat. Ein typischer Anwendungsbereich von Blähton bei der Sanierung von Gebäuden ist zum Beispiel die Dämmung der Geschossdecke.

Nicht brennbare Dämmung - Fazit

Eine Dämmung im Haus wird primär als Wärmeschutz verwendet. Den Aspekt Brandschutz haben nur wenige Hausbesitzer auf dem Zettel. Dabei ist dieser bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs entscheidend für die Sicherheit in ihren vier Wänden. Eine nicht brennbare Dämmung hemmt im Brandfall die Ausbreitung des Feuers und verhindert auf benachbarte Gebäude oder Stockwerke. Daher ist eine Brandschutzdämmung überlebenswichtig. 

Hierfür eignen sich insbesondere Dämmstoffe wie Steinwolle oder Glaswolle. Aber auch andere mineralischen Dämmmaterialien wie Perlite, Schaumglas, Blähton oder Calciumsilikat werden der höchsten Brandschutzklasse A1 zugeordnet.

Doch nicht nur die Wahl des richtigen feuerfesten Dämmstoffs ist entscheidend, sondern auch fachkundig und sauber ausgeführte Dämmarbeiten. Setzten Sie daher auf seriöse Fachbetriebe, die ihr Fach verstehen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, indem wir Sie mit geprüften Fachbetrieben aus Ihrer Umgebung verbinden. Füllen Sie dafür das untere Formular aus und Sie erhalten unverbindliche und kostenlose Angebote, die Sie in Ruhe vergleichen können. Dabei sparen Sie bis zu 30% Kosten