PV-Speicher nachrüsten: Kosten, Möglichkeiten, Tipps

Die Preise für Stromspeicher fallen kontinuierlich. Dadurch werden sie auch für bestehende PV-Anlagen immer attraktiver. Was Sie beim Nachrüsten eines PV-Speicher beachten müssen und was es kostet, erfahren Sie in diesem Artikel.  

Kann ich jede Solaranlage mit einem PV-Speicher nachrüsten? 

Fast jede Solaranlage kann man mit einem PV-Speicher nachrüsten. Für die Erweiterung eignen sich AC-Speicher am besten, da sie unabhängig von der PV-Anlage funktionieren. Die Nachrüstung eines DC-Speichers ist wesentlich komplizierter. 

AC-Speicher nachrüsten

AC-Speicher sind die beste Option für die Nachrüstung. Sie arbeiten unabhängig von der PV-Anlage und der Anschluss an bestehende Systeme ist unkompliziert. Dabei wird der Stromspeicher nach dem Wechselrichter installiert, also auf der Wechselstromseite. Er ist direkt mit dem Haushaltsstromkreis verbunden und funktioniert unabhängig von der PV-Anlage.

Der Nachteil eines AC-Speichers ist, dass der Solarstrom dreimal umwandelt werden muss. Dafür benötigen Sie einen zusätzlichen Batteriewechselrichter. Der PV-Wechselrichter wandelt den Solarstrom in Wechselstrom und der Batteriewechselrichter den Wechselstrom und Gleichstrom um. Stromspeicher können nur Gleichstrom speichern. Damit der gespeicherte Strom wieder ins Haushaltsstromkreis fließt, wird der Gleichstrom zurück in Gleichstrom umgewandelt. Dadurch entstehen Umwandlungsverluste von circa 4%.

DC-Speicher nachrüsten

DC-Speicher eignen sich besser für neue PV-Anlagen und weniger für die Nachrüstung. Das Hinzufügen eines DC-Speichers in ein bestehendes System ist teuer und die Installation komplexer. Grund dafür ist der Austausch des vorhandenen Wechselrichters durch einen Hybrid-Wechselrichter. Dieser ist für DC-seitige Speicher notwendig. Er kombiniert den PV- und den Batterie-Wechselrichter in einem. Somit wird der Solarstrom nur einmal umgewandelt und die Umwandlungsverluste minimiert.

Lesen Sie unseren Artikel AC- oder DC-Speicher für Photovoltaik?, um mehr über die Unterschiede zu erfahren. 

Was kostet die Nachrüstung eines PV-Speichers? 

Für die Nachrüstung eines PV-Speicher zahlen Sie zwischen 7.000 und 20.000 €. Für den Speicher kommen 5.000 bis 13.000 € hinzu. Für den Batteriewechselrichter oder Hybrid-Wechselrichter entstehen Kosten zwischen 1.000 und 3.000 €. Die Installation eines AC-Speicher kostet 1.000 bis 2.000 €, die eines DC-Speichers 3.000 bis 4.000 €.

Gibt es für die Nachrüstung eine Förderung?

Seit dem 1. Januar 2023 werden PV-Speicher durch den Nullsteuersatz gefördert. Dabei entfällt die Mehrwertsteuer beim Kauf und der Installation eines PV-Speichers. Zudem können Sie den KfW-Kredit 270 beanspruchen. Dabei handelt es sich um ein zinsgünstiges Darlehen. Darüber hinaus bieten manche Bundesländer und Kommunen Zuschüsse von 100 bis 300 € pro installierter Kilowattstunde Speicherkapazität.

Muss ich die Nachrüstung der PV-Anlage mit einem Stromspeicher anmelden?

Sie müssen jede Erweiterung einer PV-Anlage anmelden. Somit müssen Sie auch die Nachrüstung der PV-Anlage mit einem Stromspeicher im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angeben. Die Registrierung muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erfolgen. Bei Nichtbeachtung der Anmeldefrist droht eine Kürzung der Einspeisevergütung und/oder ein fünfstelliges Bußgeld.

Wann lohnt sich das Nachrüsten eines PV-Speichers?

Das Nachrüsten eines PV-Speichers lohnt sich, wenn die Strompreise über 30 Cent pro kWh liegen. Zudem lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers, weil die Einspeisevergütung mittlerweile unter 10 Cent pro kWh liegt. Gleichzeitig liegen die Stromgestehungskosten einer PV-Anlage samt PV-Speicher durchschnittlich bei 10 bis 15 Cent pro kWh. Somit sparen Sie bis zu 20 Cent pro kWh, den Sie zum Eigenverbrauch nutzen.

Für ältere PV-Anlagen mit Einspeisevergütung über 25 Cent/kWh lohnt sich das Nachrüsten eines PV-Speichers nicht. Erst wenn die Einspeisevergütung nach 20 Jahren abläuft, lohnt sich die Nachrüstung. 

Folgendes Beispiel zeigt, wann sich das Nachrüsten eines PV-Speichers lohnt:

Kann ich den Batteriespeicher selbst nachrüsten?

Wenn Sie sich für einen AC-Speicher entscheiden, können Sie den Batteriespeicher selbst nachrüsten. Da dieser unabhängig von der PV-Anlage besteht, ist die Installation recht einfach. Wichtig ist, dass der PV-Speicher mit dem PV-Wechselrichter kompatibel ist.

Wie groß sollte der Speicher sein?

Ein PV-Speicher sollte circa 1 kWh Speicherkapazität pro kWp Nennleistung der PV-Anlage haben. Wie groß ein Speicher sein sollte, hängt letztlich vom Stromverbrauch und Verbrauchsverhalten ab. Eine leichte Überdimensionierung ist manchmal von Vorteil, sodass die Speicherkapazität bis zum 1,5-fachen der PV-Leistung entsprechen darf. 

Welche Alternativen gibt es zur Nachrüstung der PV-Anlage mit einem Stromspeicher?

Es gibt alternative Möglichkeiten, den Eigenverbrauch ohne einen Speicher zu erhöhen. Zu diesen gehören unter anderem der Einsatz einer Wallbox oder einer Wärmepumpe. Darüber hinaus tragen auch kleinere Lösungen wie Zeitschaltuhren oder Energiemanagementsysteme zur Optimierung des Stromverbrauchs bei.

PV-Angebote vergleichen und bis zu 30% sparen 

Füllen Sie das untere Formular aus und erhalten bis zu fünf Angebote von qualifizierten und geprüften Fachunternehmen für Photovoltaik aus Ihrer Region - kostenlos und unverbindlich. Es dauert nur zwei Minuten. Durch den Vergleich sparen Sie beim Kauf bis zu 30%.