PV-Anlage erweitern: darauf sollten Sie achten

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 07/02/2024

Bei der Erweiterung einer PV-Anlage gibt es einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten. Welche es sind und was der Ausbau einer Photovoltaikanlage kostet, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Das Wichtigste zuerst

Was gilt als Erweiterung?

Die PV-Anlage muss auf demselben Gebäude installiert und innerhalb von 12 Monaten im Betrieb sein. 

Was kostet es? 

Die Erweiterung einer PV-Anlage kostet bis zu 1.800 € pro kWp. Mit Speicher deutlich mehr. 

Ist eine Anmeldung Pflicht?

Sie müssen jeder Änderung der PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur anmelden. 

Wir es gefördert? 

Erweiterungen von Solaranlagen werden genau wie Neuinstallationen gefördert

Welche Voraussetzungen gelten für die Erweiterung einer PV-Anlage?

Um als "Erweiterung" im Sinne des EEG zu gelten, muss die Nachrüstung der Solaranlage zwei Bedingungen erfüllen. Erstens müssen Sie die neuen PV-Module auf demselben Gebäude oder Grundstück installieren. Zweitens müssen Sie diese innerhalb von zwölf Monaten nach der Installation der ursprünglichen PV-Anlage in Betrieb nehmen.

Erfüllen Sie diese Voraussetzungen nicht, gilt es als die Installation einer neuen Photovoltaikanlage

Was passiert bei der Erweiterung mit der Einspeisevergütung?

Bei einer Erweiterung dürfen Sie Ihre ursprüngliche Einspeisevergütung beibehalten. Wenn Sie die Bedingungen des EEG nicht erfüllen, erhalten Sie die zum aktuellen Zeitpunkt gültige Einspeisevergütung. 

PV-Anlage ohne Einspeisung erweitern 

PV-Anlagen ohne Einspeisung können Sie problemlos erweitern. Sogenannte Inselanlagen sind nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, weswegen sie auch keine Einspeisevergütung erhalten. Dementsprechend dürfen Betreiber diese Anlagen nach Belieben und ohne Anmeldung erweitern. Wichtig ist, dass Sie alle technischen Komponenten aufeinander abstimmen.

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Muss ich die Erweiterung einer PV-Anlage anmelden? 

Sie müssen jede Änderung oder Erweiterung bei der Bundesnetzagentur anmelden, die Sie an einer PV-Anlage vornehmen. Dafür aktualisieren Sie die Daten der bestehenden PV-Anlage im Marktstammdatenregister oder fügen eine Neuanlage hinzu, je nachdem wann die Erweiterung stattfindet. Ebenfalls ist die Erweiterung beim zuständigen Netzbetreiber und beim Finanzamt zu melden.

Welche Strafe droht, wenn ich die Solaranlage nicht anmelde? 

Wenn Sie die Solaranlage nicht innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme anmelden, droht Ihnen eine Kürzung oder gar Streichung der Einspeisevergütung. Da die Nichtanmeldung der PV-Anlage als Ordnungswidrigkeit gilt, droht Ihnen ein Bußgeld nach § 95 EnWG von bis zu 50.000 €.

Benötige ich für die Erweiterung einen Elektriker?

Sie können die Erweiterung der PV-Anlage selbst vornehmen, wobei Sie spätestens für den Netzanschluss einen Elektriker benötigen. Zudem muss ein zertifizierter Solarteur die PV-Anlage in Betrieb nehmen und ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellen, damit Sie die Erweiterung anmelden. 

Was sollte ich bei der Erweiterung meiner Photovoltaikanlage beachten?

Bei der Erweiterung der Photovoltaikanlage sollten Sie vorrangig den Eigenverbrauch optimieren. Erweitern Sie die PV-Anlage für den Betrieb einer Wärmepumpe oder das Aufladen von E-Autos, brauchen Sie lediglich mehr Solarmodule. Haben Sie keine weiteren Verbraucher, sollten Sie im Zuge der Erweiterung einen Stromspeicher installieren.

Solarmodule: vorhandener oder neuer String?

Die Erweiterung einer PV-Anlage kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Sie können zusätzliche Solarmodule an einen bestehenden String anschließen oder einen komplett neuen String errichten.

Die Erweiterung bestehender Strings ist unüblich, da sie nur mit PV-Modulen funktioniert, die die gleiche Konstruktion und Leistung haben. Dies ist in der Regel nur innerhalb von ein bis zwei Jahren nach der Inbetriebnahme möglich, da die "alten" Module dann nicht mehr erhältlich sind. 

Problematisch ist, dass bei einer Reihenschaltung der Solarmodule das schwächste Solarpanel die Gesamtleistung bestimmt. Fügt man leistungsstärkere Module hinzu, ist nur ein Teil ihrer Leistung nutzbar. Daher ist es sinnvoller, die Solarmodule der Erweiterung in einem separaten Strang zusammenzuschalten. 

Gleicher oder neuer Wechselrichter?

Das Hinzufügen von Modulen zum String ist auch aus einem weiteren Grund suboptimal. Der Wechselrichter ist für den Betrieb innerhalb eines bestimmten Spannungsbereichs ausgelegt. Werden neue PV-Module hinzugefügt, übersteigt die Spannung die Kapazität des Wechselrichters. Sie benötigt also einen leistungsstärkeren Wechselrichter, was zu zusätzlichen Kosten führt.

Da man üblicherweise die neuen Solarmodule in einem neuen Strang zusammenschaltet, fügt man der PV-Anlage einen zweiten Wechselrichter hinzu. Der zweite Wechselrichter wird an die Leistung des Strings angepasst und speist neben dem bestehenden Wechselrichter Wechselspannung in das Hausnetz ein.

Wurde die Erweiterung von vornherein geplant und bereits ein Multistring-Wechselrichter mit ausreichender Ausgangsnennleistung vorgesehen, dann benötigen Sie kein zusätzliches Gerät. Ein Multistring-Wechselrichter sollte über zwei Eingänge und zwei MPP-Tracker verfügen, sodass der Wechselrichter die Leistung für die bestehende und erweiterte PV-Anlage getrennt optimiert.

Stromspeicher

Besitzen Sie bereits einen Stromspeicher, sollten Sie bei der Erweiterung der Solaranlage auch mehr Speicherkapazität hinzufügen. Pro erweiterten kWp sollten Sie die Speicherkapazität um 1 kWh ergänzen.

Besitzen Sie noch keinen Stromspeicher, ist die Erweiterung der PV-Anlage der ideale Zeitpunkt für die Nachrüstung eines PV-Speichers. Je größer die Nennleistung der PV-Anlage, desto mehr Überschüsse werden zu ertragsstarken Zeiten erzeugt. Ein Speicher lagert diese für den späteren Verbrauch. 

Was kostet die Erweiterung einer PV-Anlage?

Für die Erweiterung rechnen Sie mit Kosten von bis zu 1.800 € pro kWp für die PV-Anlage. Erweitern Sie den Stromspeicher, entstehen Kosten von rund 1.200 € pro kWh. Rüsten Sie einen Speicher nach, fallen Kosten von circa 1.000 pro kWh aufgrund der höheren Speicherkapazität an.

Erweiterungspezifische KostenGesamtkosten
PV-Anlage um 3 kWp1.800 € pro kWp5.400 €
PV-Anlage um 6 kWp1.600 € pro kWp9.600 €
Speicherkapazität um 3 kWh1.200 € pro kWh3.600 €
neuer Speicher mit 10 kWh1.000 € pro kWh10.000 €

Wird die Erweiterung gefördert?

Erweiterungen von Solaranlagen werden genau wie Neuinstallationen gefördert. Zum einen besteht seit dem 1. Januar 2023 der Nullsteuersatz beim Kauf von Photovoltaikanlagen und Zubehör. Ebenfalls erhalten Sie bei der Erweiterung eine Einspeisevergütung. Bei Bedarf können Sie den KfW-Kredit 270 beanspruchen. Je nach Wohnort stehen Ihnen landesspezifische oder kommunale Förderungen zur Verfügung.

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