PV-Anlage beim Netzbetreiber anmelden (2025)

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 12/02/2025

Wer eine Photovoltaikanlage betreibt, möchte den erzeugten Strom optimal nutzen. Doch bevor die Anlage in Betrieb geht, gibt es wichtige Schritte zu beachten. Einer davon betrifft die Anmeldung beim Netzbetreiber. Warum dieser Schritt entscheidend ist und was genau Sie tun müssen, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste zuerst

  • Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist Pflicht. Ohne sie darf kein Strom ins Netz eingespeist werden, und es wird keine Einspeisevergütung ausgezahlt.
  • Die Anmeldung erfolgt vor der Installation und der Netzbetreiber führt eine Netzverträglichkeitsprüfung durch.
  • Zum Abschluss der Anmeldung ist die Registrierung im Marktstammdatenregister notwendig.
  • Die Anmeldung ist kostenlos, jedoch können Kosten für technische Anpassungen anfallen.
  • Nur netzgekoppelte Anlagen müssen registriert werden, andernfalls drohen Sanktionen.
  • Ihr Installateur kann anhand einer Vollmacht die Anmeldung übernehmen.

Warum muss ich eine PV-Anlage beim Netzbetreiber anmelden?

Die Anmeldung von PV-Anlagen beim Netzbetreiber ist gesetzlich laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgeschrieben. So wird die Einspeisevergütung nur mit einer ordnungsgemäßen Registrierung gezahlt. Ohne diese Anmeldung dürfen Netzbetreiber die Auszahlung verweigern, und Sie erhalten keine Vergütung für den erzeugten Strom.

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Zudem dient die Anmeldung der Netzstabilität. Der Stromnetzbetreiber prüft, ob Ihr Anschluss für die Einspeisung geeignet ist oder ob technische Anpassungen nötig sind. In einigen Fällen muss der Netzanschluss verstärkt werden, damit eine reibungslose Einspeisung gewährleistet ist. Zusätzlich dient die Anmeldung der Transparenz und Planungssicherheit im Stromnetz.

Wie erfolgt die Anmeldung?

Die Anmeldung der PV-Anlage beim Netzbetreiber kann entweder von Ihnen selbst oder durch Ihren Solar-Installateur erfolgen. In den meisten Fällen übernimmt der Installateur diesen Schritt, da er mit den technischen Anforderungen vertraut ist.

Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung beim Netzbetreiber:

  1. Antrag auf Anschlussbegehren stellen: Bevor die Montage beginnt, stellen Sie oder Ihr Installateur einen Antrag auf „Anschlussbegehren“ beim Netzbetreiber. Der Antrag basiert meist auf dem Formular „Anmeldung einer Photovoltaikanlage“. Häufig übernimmt der Installateur oder ein Planungsbüro das Ausfüllen dieses Antrags. Eine Vollmacht Ihrerseits ist dafür ausreichend.
  2. Prüfung durch den Netzbetreiber: Der Stromnetzbetreiber erstellt daraufhin einen Ablaufplan, der alle notwendigen Arbeitsschritte und technischen Prüfungen umfasst. Diese Prüfung dauert in der Regel bis zu acht Wochen. Nach Abschluss erhalten Sie die „Netztechnische Stellungnahme“, die bestätigt, dass Ihre Anlage installiert werden darf.
  3. Installation der PV-Anlage: Nach der Freigabe durch den Netzbetreiber wird die PV-Anlage durch einen Solarteur montiert.
  4. Inbetriebnahme der PV-Anlage: Nach der Montage führt die Elektrofachkraft die Inbetriebnahme durch und erstellt ein Inbetriebnahmeprotokoll. Dieses Dokument dient als Nachweis für den Netzbetreiber.
  5. Registrierung im Marktstammdatenregister: Danach müssen Sie Ihre Anlage bei der Bundesnetzagentur registrieren. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine Bestätigung, die Sie dem Netzbetreiber vorlegen.
  6. Übermittlung der Unterlagen: Das Inbetriebnahmeprotokoll und die Registrierungsbestätigung aus dem Marktstammdatenregister reichen Sie beim Netzbetreiber ein. Diese Unterlagen sind Voraussetzung, damit Sie die Einspeisevergütung beantragen können. 

Welche Dokumente brauche ich?

Für die Anmeldung Ihrer PV-Anlage beim Netzbetreiber benötigen Sie folgende Dokumente:

DokumentBeschreibung
Antragsformular des Netzbetreibersspezifisches Formular für die Anmeldung der PV-Anlage beim Netzbetreiber
Datenblatt der PV-Anlageenthält technische Angaben zu Modulleistung, Wechselrichter und Gesamtleistung
Einheitenzertifikat des WechselrichtersBestätigung, dass der Wechselrichter den Netzanforderungen entspricht
Schaltplan der Anlagezeigt die elektrische Verschaltung der PV-Anlage inklusive Wechselrichter und Netzanschluss
Messkonzeptgibt an, wie der erzeugte und verbrauchte Strom gemessen wird (z. B. Überschusseinspeisung oder Volleinspeisung)
Netzanfrage und Genehmigung des NetzbetreibersNachweis, dass der Netzbetreiber die Einspeisung genehmigt hat
Inbetriebsetzungsprotokollwird nach der Installation vom Installateur ausgefüllt und bestätigt die Betriebsbereitschaft der Anlage
Ggf. Vollmacht für den Installateurfalls der Installateur die Anmeldung für Sie übernimmt

Wann muss ich die PV-Anlage anmelden?

Die Anmeldung der PV-Anlage beim Netzbetreiber muss vor der Installation erfolgen. Am besten melden Sie die Anlage direkt nach dem Kauf an, sobald Daten wie Anlagengröße und Standort feststehen. So vermeiden Sie Verzögerungen bei Montage und Inbetriebnahme. Der Netzbetreiber hat nämlich bis zu acht Wochen Zeit für die Netzverträglichkeitsprüfung.

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Wie lange dauert die Anmeldung?

Die Anmeldung beim Netzbetreiber dauert durch das vereinfachte Netzanschlussverfahren für PV-Anlagen bis 30 kWp maximal einen Monat. Der Netzbetreiber hat eine Frist von vier Wochen für die Netzverträglichkeitsprüfung und Ausstellung der „Netztechnischen Stellungnahme“. Bei größeren Anlagen kann die Prüfung bis zu acht Wochen dauern.

Meldet sich der Netzbetreiber auf das Anschlussbegehren nicht innerhalb von vier Wochen, gilt die PV-Anlage als genehmigt und kann angeschlossen werden. Dieses vereinfachte Netzanschlussverfahren wurde 2024 im Rahmen des Solarpaket I auf Solaranlagen mit bis zu 30 kWp ausgeweitet.

Wo finde ich meinen zuständigen Netzbetreiber?

Ihren zuständigen Netzbetreiber finden Sie auf Ihrer Jahresstromabrechnung. Dort ist der Netzbetreiber mit seinem Namen und den Kontaktdaten aufgeführt. Alternativ können Sie den Netzbetreiber über Ihre Postleitzahl auf den Webseiten der Netzbetreiber-Datenbanken herausfinden, beispielsweise über die Seite der Bundesnetzagentur.

Was kostet die Anmeldung einer PV-Anlage beim Netzbetreiber?

Die Anmeldung einer PV-Anlage beim Netzbetreiber ist in der Regel kostenlos, jedoch können Kosten für technische Anpassungen oder den Zählereinbau anfallen. Falls der Netzanschluss verstärkt werden muss oder zusätzliche Arbeiten erforderlich sind, stellt der Netzbetreiber diese separat in Rechnung. Die genauen Kosten hängen von der Anlagengröße und dem Zustand des bestehenden Netzanschlusses ab.

Kann ich eine Solaranlage ohne Registrierung beim Netzbetreiber nutzen?

Sie können eine Solaranlage nicht ohne Registrierung beim Stromnetzbetreiber nutzen, wenn sie an das öffentliche Netz angeschlossen ist. Nur Inselanlagen dürfen ohne Anmeldung betrieben werden. Eine nicht angemeldete Einspeisung ins Stromnetz ist rechtswidrig und kann zur Kürzung der Einspeisevergütung oder einem Bußgeld führen.

Was muss ich noch bei der Anmeldung der Solaranlage beachten?

Die Anmeldung einer PV-Anlage erfolgt bei drei offiziellen Stellen. Neben der Registrierung beim Netzbetreiber müssen Sie Ihre Solaranlage auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Diese Registrierung ist verpflichtend und Voraussetzung für den Erhalt der Einspeisevergütung. Zudem müssen Sie die Anlage beim Finanzamt anmelden. In manchen Fällen kann auch eine Gewerbeanmeldung notwendig sein.

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