Das steigende Interesse an Photovoltaik führt zur Auslastung der Solarteure. Aus diesem Grund fragen sich Hauseigentümer, ob sie eine PV-Anlage selbst installieren und anmelden können. Das spart eventuell Zeit und Geld, dennoch ist die Selbstmontage mit Risiken verbunden. Wir klären auf.
Darf ich eine PV-Anlage selbst installieren?
Sie dürfen eine PV-Anlage selbst installieren und müssen dafür keinen Solarteur beauftragen. Dennoch benötigen Sie einen zertifizierten Elektriker für die AC-Verkabelung und den Netzanschluss. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Die Selbstmontage hat einen Haken: viele Fachbetriebe vermeiden aus Haftungsgründen die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage, wenn sie diese nicht selbst installiert haben.
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Benötige ich für die Selbstmontage der PV-Anlage eine Genehmigung?
In der Regel ist eine Genehmigung für die Selbstmontage einer PV-Anlage nicht erforderlich.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, dann holen Sie sich eine schriftliche Bestätigung von der örtlichen Baubehörde ein. Die gesetzlichen Anforderungen sind je nach Standort unterschiedlich.
Darf ich den Stromspeicher selbst anschließen?
Sie dürfen den Stromspeicher ebenfalls selbst anschließen, da auch hier keine gesetzliche Pflicht zur Fachmontage besteht. Dabei sollten Sie die Sicherheitsprotokolle und Anweisungen des Herstellers strikt befolgen. Die Selbstmontage eines PV-Speichers birgt einige Risiken. Zum einen kann Schaden an der PV-Anlage entstehen, zum anderen kann es zu Leistungseinbußen aufgrund fehlerhafter Installation kommen.
Wie viel kann ich bei der Selbstmontage der PV-Anlage sparen?
Bei der Selbstmontage einer PV-Anlage sparen Sie circa 20% der Gesamtkosten. Das entspricht einer Ersparnis zwischen 200 und 300 € pro kWp. Sie sollten jedoch bedenken, dass bei der Selbstmontage häufig Leistungseinbußen entstehen. Sie sparen zwar Investitionskosten, riskieren aber eine geringere Rendite.
Gibt es eine Förderung, wenn ich die PV-Anlage selbst installiere?
Die Selbstmontage einer PV-Anlage wird genauso wie die Fachmontage gefördert. Zum einen müssen Sie seit Anfang 2023 keine Mehrwertsteuer mehr beim Kauf der PV-Anlage, eines PV-Speichers und Zubehörs zahlen. Darüber hinaus steht Ihnen der KfW-Kredit 270 zur Verfügung. Es handelt sich um ein zinsgünstiges Darlehen. Bei Netzeinspeisung haben Sie Anspruch auf die Einspeisevergütung.
Wie installiere ich eine PV-Anlage (Anleitung)?
Für die meisten PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern wird eine Aufdach-Montage auf Schrägdächern vorgenommen. Im Folgenden erläutern wir die Installation Schritt für Schritt.
1. Sicherheitsmaßnahme
Nehmen Sie die Selbstmontage nur vor, wenn Sie fit sind und keine Höhenangst haben. Bevor Sie auf das Dach steigen, sollten Sie einen Schutzhelm, Arbeitshandschuhe und einen Klettergurt tragen. Vermeiden Sie Arbeiten auf einem nassen Dach, um die Sturzgefahr zu minimieren. Eine Hebebühne hilft Ihnen mit dem Transport des Materials auf das Dach.
Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau. Eine Fehlinstallation führt zu schwerwiegenden Folgen, wie Kurzschluss oder Ertragsminderungen.
2. Unterkonstruktion befestigen
Zur Montage des Systems schieben Sie die Dachhaken von unten zwischen zwei Dachziegel. Schrauben Sie die Haken an den Konterlatten fest. In manchen Fällen müssen Sie die Dacheindeckung entfernen und mit einem Winkelschleifer Aussparungen ausschneiden. Damit verhindern Sie, dass die Unterkonstruktion auf den Dachziegeln aufliegt und diese bei Witterungsbelastungen brechen. Seien Sie dabei besonders vorsichtig, denn schon kleine Risse in der Dacheindeckung führen zu Wasserschäden.
Als Nächstes montieren Sie die Schienen der Unterkonstruktion auf die Haken. Befestigen Sie sie parallel oder kreuzweise. Querschienen überbrücken ungleiche Abstände und gleichen Unebenheiten aus. Außerdem sorgen sie für eine bessere Belüftung der Solarmodule. Richten Sie die Schienen so aus, dass Sie eine glatte Moduloberfläche erhalten und Verschattungen vermeiden.
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3. DC-Verkabelung verlegen
Der nächste Schritt ist die Verlegung der Solarkabel. Sie führen von den Modulen zum Wechselrichter. Wählen Sie den kürzesten Weg für die Verkabelung, damit Sie Leistungsverluste vermeiden. Je nach Anzahl der an einem Strang angeschlossenen Module benötigen Sie ein oder mehrere Solarkabel.
Für die Hauseinführung ist manchmal das Durchbrechen der Dacheindeckung erforderlich. Diesen Durchbruch müssen Sie anschließend ordnungsgemäß durchführen, ansonsten drohen Wasserschäden.
4. Solarmodule befestigen
Nach der Kabelverlegung werden die Solarmodule aufs Dach gebracht und mit speziellen Klemmen an der Unterkonstruktion befestigt. Nutzen Sie für den Transport einen Schrägaufzug oder einen Dachaufzug. Sie sollten keinesfalls durch Dachfenster führen, da Sie die Module sonst beschädigen können. Danach fahren Sie mit dem Anschluss der PV-Module fort.
5. Solarmodule verkabeln
Sie können die PV-Module je nach System parallel oder in Reihe schalten. Verwenden Sie Kabelbinder oder Befestigungsclips zur Befestigung der Kabel an die Unterkonstruktion. Die Solarkabel sollten nicht im direkten Kontakt mit Sonne und Wasser stehen. Also verlegen Sie die Solarkabel nicht direkt auf das Dach.
Einige Montageschienen verfügen über Führungen zur sicheren Aufbewahrung der Kabel. Achten Sie darauf, dass die Kabel nicht unter Spannung stehen oder durchhängen.
6. Wechselrichter installieren
Für Einfamilienhäuser kommen üblicherweise String-Wechselrichter zum Einsatz. Sie werden meist im Anschlussraum des Hauses installiert. In der Nähe sollten Sie einen Überspannungsschutz installieren, zum Beispiel einen feuerfesten Kleinverteiler. Schließen Sie schließlich die Solarkabel an den Wechselrichter an.
Mit der Montage des Wechselrichters endet Ihr Zuständigkeitsbereich.
7. Solarteur beauftragen
Für die AC-Verkabelung, die Inbetriebnahme und den Netzanschluss müssen Sie einen Solarteur oder einen zertifizierten Elektriker beauftragen. Für diese Arbeiten rechnen Sie mit Kosten von 1.000 bis 2.000 €. Je nach Qualität der Installation können Nacharbeiten seitens des Solarteurs notwendig sein.
8. PV-Anlage anmelden
Nach Herstellung des Netzanschlusses und der Inbetriebnahme der Anlage erhalten Sie ein Inbetriebnahmeprotokoll. Diesen brauchen Sie für die Anmeldung der PV-Anlage.
Hinweis: Bevor Sie mit der Installation der PV-Anlage anfangen, brauchen Sie eine Freigabe vom Netzbetreiber. Sie müssen die PV-Anlage acht Wochen vor Installationsbeginn bei dem Netzbetreiber anmelden. Dieser führt daraufhin eine Netzverträglichkeitsprüfung durch. Erst wenn der Netzbetreiber den Netzanschluss genehmigt, dürfen Sie mit der Selbstmontage beginnen.
Kann ich die Photovoltaikanlage selbst anmelden?
Sie können die Photovoltaikanlage selbst beim Netzbetreiber, bei der Bundesagentur und dem Finanzamt anmelden. Dafür haben Sie nach der Inbetriebnahme der Anlage einen Monat Zeit. Wenn Sie diese Frist nicht einhalten, droht Ihnen die Kürzung der Einspeisevergütung oder sogar ein Bußgeld.
Was spricht gegen die Selbstmontage der PV-Anlage?
Personen ohne professionelle Erfahrung sollten eine PV-Anlage nicht auf eigene Faust installieren. Dies liegt sowohl an der Gefahr von schweren oder tödlichen Verletzungen als auch an der Gefahr von Schäden an den PV-Komponenten und am Haus. Diese werden bei einer Selbstmontage möglicherweise nicht von der Versicherung abgedeckt.
Warum Sie besser die Finger von einer Montage in Eigenregie lassen, erfahren Sie im Folgenden.
1. Schwierigkeitsgrad
Wie schwierig die Installation Ihrer Solaranlage ist, hängt von der Form Ihres Daches ab. Besonders bei Dächern mit steilen Neigungen oder speziellen Eindeckungen wie Schiefer empfiehlt sich eine Fachmontage. Bei diesen Dächern ist die Gefahr einer Beschädigung oder Verletzung zu groß.
2. Risikopotenzial
Neben dem hohen Schwierigkeitsgrad birgt die Selbstmontage ein hohes Gefahrenpotenzial. Denn:
- Arbeiten auf Dächern sind riskant. Wenn Sie die PV-Anlage selbst installieren, sollten Sie Ihre Sicherheit in den Vordergrund stellen. Dazu gehört auch, dass Sie vorsichtig mit dem Gleichstrom auf dem Dach umgehen. Da mehr als die haushaltsüblichen 220 Volt durch die Kabel fließen, sollten Sie wissen, was Sie tun.
- Die Selbstinstallation erhöht die Brandgefahr erheblich. Eine falsche Polung und Installation führen zu einem Kurzschluss, der einen Brand auslöst.
3. Beauftragung von Solarteur notwendig
Sie können zwar einen Großteil der Montage selbst vornehmen, dennoch müssen Sie einen Solarteur beauftragen. Denn gesetzlich ist die AC-Verkabelung, die Inbetriebnahme und der Netzanschluss nur durch einen Solarteur oder zertifizierten Elektriker für Photovoltaik erlaubt.
4. Leistungseinbußen
Bei einer Eigenmontage ist die Wahrscheinlichkeit für Ertragsminderungen hoch. Denn die Planung und Montage einer PV-Anlage sind eine umfangreiche Aufgabe. Solarteure haben eine gesonderte Ausbildung. Sie kennen sowohl die Normen als auch die Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb.
Zudem machen sich die Kosteneinsparungen einer optimal eingestellten PV-Anlage langfristig gegenüber der einmaligen Ersparnis einer Selbstmontage bezahlt.
5. Verfall der Garantie- und Versicherungsansprüche
Die Selbstinstallation gefährdet die Garantie und Versicherungen auf Haus, PV-Anlage und Dritte:
- Bei der Installation einer Photovoltaikanlage müssen Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, die sich auf die Qualität der Komponenten auswirken. Die Hersteller von Solarmodulen geben häufig Installationsanweisungen und Verfahren vor, die für die Aufrechterhaltung der Modulgarantie erforderlich sind. Fehler bei der Installation führen zum Erlöschen der Garantie und damit zu finanziellen Verlusten;
- Bei der Selbstmontage heben die meisten gesetzlichen Versicherer Ihren Versicherungsschutz auf. Der Grund dafür ist die komplexe Elektronik der Anlage, die bei unsachgemäßer Installation Komplikationen und schlimmstenfalls sogar Brände verursacht. Diese stellen eine Gefahr für die PV-Anlage, das Haus und auch Dritte dar.
Darf ich die PV-Anlage selbst erweitern?
Sie dürfen die PV-Anlage selbst erweitern. Allerdings ist die Erweiterung einer PV-Anlage noch komplexer als die Neuinstallation. Die jeweiligen Komponenten müssen miteinander kompatibel sein. Wenn Sie etwa ungeeignete Solarmodule verwenden, drohen Funktionsstörungen der Anlage.
Welche Besonderheiten gibt es bei der Selbstmontage auf dem Flachdach?
Die Selbstmontage auf dem Flachdach hat die Besonderheit, dass sich die PV-Module bei falscher Aufstellung gegenseitig verschatten. Zudem sind die Module anfälliger auf starke Windböen und benötigen eine standhafte Befestigung. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden die Module direkt an die Dachhaut befestigt oder mittels Gewichte standhaft gehalten. Beide Optionen erfordern gesondertes Know-how, damit das Haus nicht beschädigt wird.
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