Wie finde ich einen guten Solarteur in der Nähe?

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 19/03/2024

In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie einen guten Solarteur finden und welche Fragen Sie ihm vor der Installation der Photovoltaik stellen sollten. Zudem verraten wir, welche Qualifikationen ein seriöser PV-Installateur mitbringen sollte. 

Das Wichtigste zuerst

Was ist ein Solarteur?

Ein Solarteur installiert und wartet Solarsysteme zur Strom- und Wärmeerzeugung.

Was kostet ein Solarteur? 

Die Kosten für einen Solarteur betragen bis zu 20% der Investitionskosten einer PV-Anlage aus.

Qualifizierung und Ausbildung

Solarteur ist ein anerkannter Beruf, der spezifische Ausbildung und Qualifizierungen erfordert.

Wie finde ich einen Solarteur?

Vergleichen Sie unbedingt mehrere Angebote. Nutzen Sie dafür unser Formular unten im Artikel. 

Was ist ein Solarteur?

Ein Solarteur ist ein Elektriker mit Zusatzqualifikationen für die Auslegung, Installation und Wartung von Photovoltaik und Solarthermie. Er überwacht den gesamten Prozess von der Planung über den Kauf bis hin zur Fertigstellung einer Solaranlage. So beurteilt er die Standortbedingungen, prognostiziert den Ertrag der Anlage, berät bei der Modulauswahl und plant das Projekt.

Allerdings kann nicht jeder Solarteur werden. Die Spezialisierung setzt technische Kenntnisse und eine abgeschlossene Ausbildung voraus.

Welche Ausbildung hat ein Solarteur?

Die Fortbildung zum Solarteur richtet sich an Meister und Gesellen in einschlägigen Berufen. Es setzt eine Fachausbildung als Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Energie- und Gebäudetechniker voraus. Die Fortbildung zum Solarteur genehmigt die Handwerkskammer. 

Welche Qualifikationen und Zertifizierungen sind bei einem Solarteur wichtig?

Die Handwerkskammer setzt einen Meistertitel oder den Nachweis von zwei Jahren Berufserfahrung als Geselle in der Solartechnik voraus. Zum Abschluss des Kurses müssen die Teilnehmer eine praktische und theoretische Prüfung ablegen. In der praktischen Prüfung müssen sie Aufgaben sowohl im Bereich der Photovoltaik als auch der Solarthermie lösen. Die theoretische Prüfung umfasst die Planung und Dimensionierung einer Solaranlage sowie allgemeine Aufgaben zur Kundenberatung, zu USV-Vorschriften und zum Arbeitsschutz.

Wie finde ich einen guten Solarteur in der Nähe?

Wenn Sie die Solaranlage installieren lassen möchten, helfen Ihnen die folgenden Tipps einen guten Solarteur zu finden: 

  • Referenzen einholen: Fragen Sie im Bekanntenkreis um Empfehlungen. Positive Erfahrungen werden gerne geteilt;
  • Lokale Anbieter wählen: Ein Solarteur aus Ihrer Region kann schneller auf Probleme mit Ihrer PV-Anlage reagieren. Das spart sowohl Zeit als auch Reisekosten. Zudem handelt es sich bei lokalen Anbietern in der Regel um kleinere Unternehmen mit effizienten Prozessen und schnellerer Entscheidungsfindung. Das bedeutet, dass die Kommunikationswege kürzer und direkter sind. Und schließlich sind überregionale Anbieter oft auf regionale Subunternehmer angewiesen, was die Kosten erhöht. Je mehr Unternehmen beteiligt sind, desto höher werden die Endkosten sein;
  • Solarteur überprüfen: Bevor Sie ein Fachunternehmen beauftragen, sollten Sie die von Ihnen ausgewählten Partner prüfen. Sehen Sie im Unternehmensregister des Bundesanzeiger Verlags nach, ob die Firma existiert. Daraus geht die Dauer des Bestehens des Unternehmens hervor. Ein wichtiger Faktor, der zu berücksichtigen ist - ältere Unternehmen haben mehr Erfahrung, was für Handwerksbetriebe von Bedeutung ist;
  • Vor-Ort-Termin ist Pflicht: Gute Solarinstallateure bieten einen kostenlosen Vor-Ort-Termin an, bevor Sie ein Angebot erstellen. Nach der Besichtigung werden Schaltpläne erstellt, geeignete Komponenten ausgewählt sowie Wirtschaftlichkeit und Erträge berechnet. Branchenüblich ist, dass dieser Termin kostenlos ist.

Das Wichtigste: Vergleichen Sie mehrere Angeboten und beauftragen nicht den erstbesten Solarteur in Ihrer Nähe. Sie können dafür gerne unser Formular nutzen. Füllen Sie es aus und wir verbinden Sie mit bis zu fünf qualifizierten und geprüften Solarteuren aus Ihrer Region - kostenlos und unverbindlich. Durch den Angebotsvergleich sparen Sie beim Kauf bis zu 30%.

Welche Fragen sollte ich dem Solarteur stellen?

1. Fragen Sie nach Referenzen

Fordern Sie vorrangig Referenzen an. Wenn das Unternehmen diese verweigert, sollten Sie vorsichtig sein. Das Internet ist ebenfalls eine wertvolle Quelle. Suchen Sie bei Google nach Kundenrezensionen. Ebenfalls geben Social-Media-Plattformen wie Instagram und Twitter Aufschluss. Fallen Ihnen bei den Bewertungen wiederkehrende Muster auf?

2. Fragen Sie nach Gewährleistung sowie Produkt- und Leistungsgarantien

Solaranlagen sind in der Regel wartungsarm und funktionieren mindestens 25 Jahre lang problemlos. Es ist jedoch wichtig zu wissen, was im unwahrscheinlichen Fall eines Schadens zu tun ist.

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Solarunternehmen nach den Reparatur- und Ersatzleistungen sowie nach der Produkt- und Leistungsgarantie. Fragen Sie, wie viele Jahre Garantie für die PV-Module, den Wechselrichter und das Batteriespeichersystem gewährt werden. Klären Sie auch, wer für die Sicherstellung der Garantieleistungen verantwortlich ist. Achten Sie darauf, ob die Produktgarantie die Kosten für den Versand und die Arbeitskosten für den Austausch von Produkten abdeckt.

  • Kann man sich bei Fragen zu den Komponenten der Solaranlage an den Solarteur oder muss man sich an die Hersteller wenden?
  • Wie erreichen Sie den Solarteur im Notfall?
  • Bietet das Unternehmen eine Leistungsgarantie an, wenn die Solaranlage nicht so viel Strom erzeugt wie vorhergesagt?

Vorsicht bei Leistungsgarantien für Solarmodule

PV-Module verlieren mit dem Alter an Leistung. Die Leistungsgarantie bezieht sich auf eine garantierte Leistung, die die Module nach einem bestimmten Zeitraum noch erbringen müssen. In der Regel ist die Leistungsgarantie länger als die Produktgarantie.

Allerdings ist die Leistungsgarantie für Privatverbraucher irrelevant, denn:

  • Sie schützt nicht vor Ausfällen
  • Sie müssten das Modul ins Labor schicken, um die Garantie in Anspruch zu nehmen. Die abgesicherten Werte gelten nämlich meist nur bei bestimmten Bedingungen.

Lassen Sie sich daher nicht von den Aussagen zur langen Leistungsgarantie blenden. Die Produktgarantie ist deutlich wichtiger. 

3. Fragen Sie nach Subunternehmer

Fragen Sie, ob der Solarteur die Installation selbst vornimmt oder Subunternehmer einsetzt. Wenn er Subunternehmer einsetzt, stellen Sie vorher diese Fragen:

  • Welche Aufgaben erfordern den Einsatz eines Subunternehmers? Und was sind die Gründe für den Einsatz eines solchen?
  • Wer ist der Subunternehmer und wo hat er seinen Standort?
  • Wie lange arbeiten der Solarteur und die Subunternehmen miteinander?
  • Wer ist für die Garantie der installierten Photovoltaikanlage zuständig?
  • Ist das Solarunternehmen dafür verantwortlich, dass der Subunternehmer die Arbeitsschutznormen einhält?
  • Hält das Subunternehmen den Arbeitsschutz ein und ist es ausreichend versichert?

5. Fragen Sie nach Arbeitsschutz und Versicherungen

Erkundigen Sie sich vor Beginn der Arbeiten, ob für die Installation der Solaranlage ein Gerüst oder eine spezielle Leiter notwendig ist. Erkundigen Sie sich, ob bei den Arbeiten auf dem Dach und an der elektrischen Anlage Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Vergewissern Sie sich, dass das Solarunternehmen für den Fall von Schäden an Ihrem Eigentum versichert ist.

Was kostet ein Solarteur für Photovoltaik?

Die Kosten für einen Solarteur machen bis zu 20% der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage aus. Das entspricht etwa 200 bis 350 € pro installiertem kWp. Die Größe der PV-Anlage wirkt sich direkt auf die Installationskosten pro Quadratmeter aus. Je größer die Anlage, desto geringer ist der Anteil an Installationskosten.

Kann ich eine PV-Anlage auch selbst installieren?

Sie dürfen eine PV-Anlage selbst installieren. Für die vollständige Installation einer PV-Anlage ist ein Solarteur jedoch erforderlich. Nur dieser darf den Netzanschluss vornehmen. Zudem ist die Inbetriebnahme einer PV-Anlage durch einen Solarteur gesetzlich vorgeschrieben.

Die Installation in Eigenregie hat jedoch einige Risiken:

  • Die falsche Auslegung und Fehlinstallation führen zu Leistungseinbußen. Somit erzielen Sie nicht die gewünschten Erträge und Renditen;
  • Verfall der Garantie- und Versicherungsansprüche. Im Schadensfall müssen Sie selbst für die Kosten aufkommen;
  • Die Installation der PV-Anlage ohne professionelle Hilfe birgt erhebliche Risiken, darunter die Möglichkeit von Stromschlägen oder Bränden;
  • Die Installation einer PV-Anlage ist schwieriger, je anspruchsvoller die Dachform, der Winkel und die Dacheindeckung sind. Sie riskieren bei der Eigeninstallation möglicherweise Ihre Gesundheit und Schäden am Haus.