Wärmepumpe nachrüsten: Voraussetzungen, Kosten, Förderung 2024

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 01/01/2024
Kategorie: Wärmepumpe

In vielen Haushalten wird immer noch mit Öl oder Gas geheizt. Dabei ist die Nachrüstung einer Wärmepumpe die energieeffizientere und langfristig günstigere Lösung. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Voraussetzungen bei der Nachrüstung einer Wärmepumpe erfüllt werden müssen und welche Kosten damit verbunden sind.

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Was sind die Voraussetzungen für die Nachrüstung einer Wärmepumpe? 

Für die Nachrüstung einer Wärmepumpe sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind: 

  • Dämmung: Die Dämmung eines Gebäudes spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz einer Wärmepumpe und das allgemeine Raumklima. Eine gute Dämmung reduziert den Wärmeverlust durch die Gebäudehülle und verringert dadurch den Energiebedarf für die Heizung. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Dimensionierung und Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe.
  • Heizsystem: Die bestehende Heizungsanlage sollte mit der Wärmepumpe kompatibel sein oder angepasst werden können. Niedertemperatur-Heizsysteme wie Fußbodenheizungen oder spezielle Wärmepumpen-Heizkörper, wie Gebläsekonvektoren eignen sich hervorragend für den Betrieb.
  • Wärmequelle: Es muss eine geeignete Wärmequelle verfügbar sein, um die Wärmepumpe zu betreiben. Dies kann Luft (Luftwärmepumpe), Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe) oder Erdwärme (Erdwärmepumpe) sein. Die Auswahl der Wärmequelle hängt von den örtlichen Gegebenheiten und der Art der Wärmepumpe ab.
  • Platzverhältnisse: Für die Installation der Wärmepumpe muss ausreichend Platz vorhanden sein, sowohl im Innenbereich (z.B. Heizungsraum) als auch im Außenbereich (z.B. für die Aufstellung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe). Bei einer Außenaufstellung oder einer Split-Wärmepumpe muss ein Mindestabstand eingehalten werden, sowohl aus Gründen der Bequemlichkeit als auch aus Rücksicht auf die benachbarten Grundstücke.
  • Genehmigungen: Für bestimmte Wärmepumpenarten (zum Beispiel Erdwärmepumpen) können behördliche Genehmigungen erforderlich sein. Informieren Sie sich bei Ihrem lokalen Bauamt über die entsprechenden Vorschriften und Anforderungen.
  • Fachbetrieb: Die Installation und Inbetriebnahme der Wärmepumpe sollte von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden, der Erfahrung mit Wärmepumpentechnik hat und die örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen kennt. Wir helfen Ihnen gerne dabei, einen erfahrenen Fachbetrieb für Wärmepumpen aus Ihrer Region zu finden. 

Wann lohnt es sich, eine Wärmepumpe nachzurüsten?

Das Nachrüsten einer Wärmepumpe lohnt sich, wenn Ihr Haus einen geringen Wärmebedarf hat und das vorhandene Heizungssystem mit Vorlauftemperaturen bis 55 °C effizient arbeiten kann.

Besonders lohnenswert ist dabei Kombination mit anderen Systemen - als sogenannte Hybrid-Wärmepumpe. Wenn Sie bereits andere erneuerbare Energien wie Solarthermie oder Photovoltaik anwenden, ist die Wärmepumpe eine optimale Ergänzung. 

Eine Wärmepumpe können Sie auch mit bestehenden Heizsystemen kombinieren, weswegen eine Nachrüstung sich auch dann lohnt, wenn Ihr Haus bereits mit einem modernen Brennwertkessel ausgestattet ist.

Welche Wärmepumpen können nachgerüstet werden?

Für die Nachrüstung im Altbau eignen sich grundsätzlich alle Wärmepumpe-Arten. 

Erdwärmepumpe nachrüsten

Bei der Nachrüstung einer Erdwärmepumpe werden Erdsonden, Erdwärmekörbe oder Erdkollektoren installiert werden, sodass die Installation im Altbau unter Umständen nicht möglich ist. Ein nachträglicher Ausbau ist aufgrund von Platzmangel oft schwierig.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe nachrüsten

Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind die effizienteste Wärmepumpen-Art. Leider ist ihre Nachrüstung nicht überall erlaubt, wie in Wasserschutzgebieten. Die Errichtung und Genehmigung von Brunnen oder Wasserentnahmestellen kann zudem aufwendig und kostenintensiv sein.

Luftwärmepumpe nachrüsten

Luftwärmepumpen sind für eine Nachrüstung im Altbau besonders geeignet, da sie fast überall angewendet und einfach installiert werden können. Dabei gibt es zwei Arten von Luftwärmepumpen: die Luft-Luft-Wärmepumpe und die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Bei der Nachrüstung sollten Sie darauf achten, dass sich die Außeneinheit wegen der Lärmbelästigung in ausreichendem Abstand zu Nachbarn befindet.

Brauchwasser-Wärmepumpe nachrüsten

Die Nachrüstung einer Brauchwasserwärmepumpe ist oft eine lohnenswerte Option. Ihre Effizienz hängt von der ersetzen Warmwasserbereitungsart ab. Bei einer Jahresarbeitszahl über 3,4 und einer konstanten Umgebungstemperatur von 10-12°C sind geringere Energiekosten als bei Öl- oder Gasheizungen möglich. Insbesondere im Sommer ist das wirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft, da der Heizbedarf sinkt.

Brauchwasser-Wärmepumpen kommen meist zum Einsatz, wenn die Nachrüstung einer Luftwärmepumpe entweder wirtschaftlich und energetisch nicht rentabel oder technisch nicht ausführbar ist.

Vor- und Nachteile aller Wärmepumpen-Arten

Wägen Sie die Vor- und Nachteile aller Wärmepumpen ab, um das effizienteste System für Ihre Bedürfnisse und örtlichen Bedingungen zu finden. Zur besseren Übersicht finden Sie alle Vor- und Nachteile je nach Wärmepumpen-Art in der folgenden Tabelle.

Typ von WärmepumpeVorteileNachteile
Erdwärmepumpehocheffizientes System staatliche Förderungen bis 40 Prozent möglich Erdarbeiten für Erdkollektoren oder Erdwärmekörbe können eigenständig durchgeführt werden kostenlose freie Kühlunggroße Installationsfläche für Erdwärmekollektoren notwendig Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Effizienz genehmigungspflichtige und kostenintensive Erdwärme-Tiefenbohrung
Grundwasserwärmepumpehocheffizientes System leicht nachrüstbar im Altbau staatliche Förderungen bis 40 Prozent möglich Nutzung von vorhandenen Brunnen möglich kostenlose freie Kühlungaufwändige, kostenintensive und einer Genehmigung bedürftige Erschließung des Grundwassers Leistung und Effizienz von der Menge und Qualität des Wassers abhängig sinkende Leistung bei sinkendem Grundwasserspiegel
Luftwärmepumpeeinfache Installation und Nachrüstung kombinierbar mit vorhandenen Öl- oder Gasheizung staatliche Förderungen bis 35 Prozent möglich zusätzliche aktive Kühlung möglichGebäude muss geringen Wärmebedarf aufweisen jährliche Wartung von Kältemittelkreislauf und Dichtheitsprüfung der Kälteleitungen
Warmwasser-Wärmepumpehocheffizient und langlebig kombinierbar mit anderen erneuerbaren Energiequelle wie Solarthermie oder Photovoltaik schnelle und einfache Nachrüstung niedrige Investitionskosten und geringere Betriebskostenbei erhöhtem Warmwasserverbrauch steigt der Stromverbrauch erheblich Räumlichkeiten zur Aufstellung erforderlich Betriebskosten stark vom Warmwasserverbrauch abhängig

Hybrid-Wärmepumpe nachrüsten

Die Kombination von Luftwärmepumpen mit bestehenden herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gas-Brennwertkesseln ist bei der Nachrüstung, insbesondere im Altbau, durchaus empfehlenswert. Vornehmlich, wenn die bestehende Heizungsanlage vor weniger als zehn Jahren erneuert wurde. Herkömmliche Heizsysteme haben allerdings im Vergleich zu Wärmepumpen erhebliche Nachteile, wie:

  • Systemverschleiß
  • erhöhter Energieverbrauch
  • höhere Kohlenstoffdioxid-Emissionen 
  • instabile Brennstoffpreise

Was kostet die Nachrüstung einer Wärmepumpe?

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe kostet zwischen 10.000 bis 25.000 €. Die Kosten sind von den örtlichen Gegebenheiten, vom Zustand der vorhandenen Heizungsanlage und der Art der Wärmepumpe abhängig. So kostet die komplette Nachrüstung einer Luftwärmepumpe zwischen 10.000 und 18.000 €, während eine zusätzliche Warmwasser-Wärmepumpe 10.000 bis 20.000 € kosten kann. Beim Nachrüsten von Erdwärme betragen die Kosten 14.000 bis 25.000 € und bei Grundwasserwärmepumpen 15.000 bis 22.000 €.

Zur besseren Übersicht:

Wärmepumpe-ArtKosten
Luftwärmepumpe10.000 - 18.000 €
Warmwasser-Wärmepumpe10.000 - 20.000 €
Erdwärmepumpe14.000 - 25.000 €
Grundwasserwärmepumpe15.000 - 22.000 €

Wird der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe gefördert? 

Der Einbau einer Wärmepumpe amortisiert sich in den meisten Fällen schnell, da er staatlich gefördert wird und die Betriebskosten niedrig ausfallen. Für die Modernisierung Ihrer Heizungsanlage können Sie einen Zuschuss von bis zu 45 Prozent erhalten, wenn Sie eine Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung durch eine effiziente Wärmepumpe ersetzen.

Der Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Wärmepumpen bei Sanierungen beträgt mindestens 25 Prozent aller förderfähigen Kosten. Dazu gehören auch andere Maßnahmen, wie der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung oder die Errichtung einer Solar- oder Photovoltaikanlage.

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