Wärmepumpe nachrüsten? Was Sie dabei beachten müssen

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 15/04/2025
Kategorie: Wärmepumpe

Die Wärmewende schreitet voran und Wärmepumpen ersetzen alte Heizsysteme wie Öl- und Gasheizungen. Für einen effizienten Betrieb müssen jedoch gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Was Sie beim Nachrüsten einer Wärmepumpe beachten müssen, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste zuerst

  • Eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn die bestehende Heizung alt oder ineffizient ist. 
  • Die Gesamtkosten liegen zwischen 14.000 und 39.000 €, abhängig von der Wärmepumpenart. Der Betrieb kostet 1.500 bis 2.500 € pro Jahr.
  • Der KfW-Zuschuss 458 deckt bis zu 70% der förderfähigen Kosten. 
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am einfachsten nachrüstbar. 
  • Eine Nachrüstung ist auch in Altbauten und Mehrfamilienhäusern möglich.
  • Eine Wärmepumpe kann mit einer Gasheizung kombiniert werden. Langfristig ist eine vollständige Umstellung aber meist günstiger.

Wärmepumpe nachrüsten – Wann lohnt es sich?

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe lohnt sich, wenn Ihre bestehende Heizung veraltet oder ineffizient ist. Besonders wenn die vorhandene Öl- oder Gasheizung älter als 15 Jahre ist, können Sie wesentliche Einsparungen bei den Heizkosten erzielen. Wenn Ihre aktuelle Heizung zunehmend Wartung benötigt oder nicht mehr zuverlässig funktioniert, ist die Nachrüstung sinnvoll.

Die Preise für fossile Brennstoffe steigen weiter an. Der CO₂-Preis wird in den kommenden Jahren sukzessive erhöht, was Öl- und Gasheizungen deutlich teurer machen wird. Wer frühzeitig auf eine Wärmepumpe umsteigt, sichert sich langfristig stabile Heizkosten und macht sich unabhängiger von fossilen Energieträgern.

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Was kostet die Nachrüstung?

Für die Nachrüstung einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus zahlen Sie 14.000 bis 39.000 €. Für die Wärmepumpe zahlen Sie 10.000 bis 17.000 €. Die Installation und Entsorgung der alten Heizung kosten jeweils etwa 2.000 bis 3.000 €. Für die Erschließung der Wärmequelle fallen bis zu 18.000 € an.

KostenstelleLuftwärmepumpeErdwärmepumpeGrundwasserwärmepumpe
Anschaffungskosten10.000 – 15.000 €12.000 – 15.000 €12.000 – 17.000 €
Installationskosten2.000 – 3.000 €2.000 – 3.000 €2.000 – 3.000 €
Erschließungskostenbis 2.000 €3.000 – 18.000 €6.000 – 10.000 €
Entsorgung alte Heizung2.000 – 3.000 €2.000 – 3.000 €2.000 – 3.000 €
Gesamtkosten14.000 – 23.000 €19.000 – 39.000 €22.000 – 33.000 €

Wenn Sie eine Wärmepumpe nachträglich einbauen, stehen Ihnen staatliche Fördermittel zur Verfügung. Diese reduzieren die Kosten für das Nachrüsten der Wärmepumpe erheblich. 

Wie viel kann ich durch Förderungen sparen?

Durch den KfW-Zuschuss 458 können Sie beim Heizungstausch bis zu 70% der förderfähigen Kosten sparen. Der Zuschuss setzt sich aus einer Grundförderung sowie möglichen Boni zusammen.

Für Eigenheimbesitzer werden mindestens 30% der förderfähigen Kosten übernommen, was einem Zuschuss von bis zu 9.000 € bei einer förderfähigen Investition von 30.000 € entspricht. In Kombination mit weiteren Boni wie dem Klimageschwindigkeitsbonus und dem Einkommensbonus sind bis zu 70% der Investitionskosten als Zuschuss möglich, also maximal 21.000 €.

Investitionskosten20.000 €25.000 €30.000 €
Min. Zuschuss (30%)6.000 €7.500 €9.000 €
Kosten nach Abzug des Zuschusses14.000 €17.500 €21.000 €
Zuschuss (50%)10.000 €12.500 €15.000 €
Kosten nach Abzug des Zuschusses10.000 €12.500 €15.000 €
Max. Zuschuss (70%)14.000 €17.500 €21.000 €
Kosten nach Abzug des Zuschusses6.000 €7.500 €9.000 €

Wie hoch sind die Betriebskosten?

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe liegen im Durchschnitt zwischen 1.500 und 2.500 € pro Jahr. Sie sind von der Gebäudegröße, der Dämmung und dem gewählten Wärmepumpentyp abhängig.

Durch die hohe Effizienz der Wärmepumpe fallen die laufenden Kosten niedriger aus als bei Öl- oder Gasheizungen. Mit einem günstigen Wärmepumpenstromtarif lassen sich die Stromkosten weiter reduzieren. Viele Anbieter bieten spezielle Tarife mit niedrigeren Strompreisen für Wärmepumpenbetreiber an.

Im Vergleich können Sie durch den Heizungstausch die Stromkosten um bis zu 50% senken. Durch die Förderung sinken die Investitionskosten, sodass sich die Investition langfristig auszahlt.

VariableLuft-Wasser-WärmepumpeGasheizung
Investitionskosten18.000 €8.000 €
Förderung1 €0 €
Kosten nach Förderung9.000 €8.000 €
Wirkungsgrad4 €1 €
Energiepreis (Stand: Februar 2025)Strom: 0,28 €/kWhGas: 0,10 €/kWh
Heizkosten im Jahr(20.000 kWh / 3,5) * 0,28 €/kWh = ca. 1.600 €(20.000 kWh / 0,99) * 0,10 €/kWh = ca. 2.020 €
Wartungskosten im Jahr300 €200 €
Betriebskosten im Jahr1.900 €2.220 €
Gesamtkosten nach 5 Jahren18.500 €19.000 €
Gesamtkosten nach 10 Jahren28.000 €30.000 €
Gesamtkosten nach 15 Jahren37.500 €41.000 €
Gesamtkosten nach 20 Jahren47.000 €52.000 €

Wenn Sie eine Luftwärmepumpe nachrüsten, amortisiert sich die Investition bereits innerhalb von 5 Jahren. In 20 Jahren würden Sie 5.000 € sparen.

Kann ich die bestehende Gasheizung mit einer Wärmepumpe nachrüsten?

Eine Wärmepumpe kann als hybride Lösung mit einer bestehenden Gasheizung kombiniert werden. Dies ist besonders sinnvoll, wenn das Gebäude eine hohe Heizlast hat und die vorhandenen Heizkörper nur mit hohen Vorlauftemperaturen effizient arbeiten. Allerdings sollte eine Hybridwärmepumpe in schlecht gedämmten Gebäuden nur eine kurzfristige Übergangslösung sein. 

In den meisten Fällen ist es kosteneffizienter, wenn Sie die Gasheizung vollständig durch eine Wärmepumpe ersetzen. Eine moderne Wärmepumpe kann das gesamte Heizsystem übernehmen und durch ihre hohe Effizienz die Energiekosten senken.

Welche Voraussetzungen muss das Haus erfüllen?

Das Haus sollte einen geringen Wärmebedarf haben und die Heizung maximal eine Vorlauftemperatur von 55 °C benötigen, damit die Wärmepumpe effizient arbeiten kann. Eine Fußbodenheizung ist dafür nicht zwingend notwendig. Niedertemperatur-Heizkörper sind eine gute Alternative, da sie großflächiger sind und mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auskommen als herkömmliche Rippenheizkörper.

Baulich muss für eine Luftwärmepumpe ausreichend Platz im Außenbereich vorhanden sein. Idealerweise sollte zu Nachbargebäuden ein Abstand von mindestens drei Meter bestehen, damit Lärmbelästigungen vermieden werden. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen benötigen aufwändige Erdarbeiten zur Erschließung der Wärmequelle. Diese sind meistens genehmigungspflichtig. 

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Welche Wärmepumpen eignen sich zur Nachrüstung?

Am besten zur Nachrüstung eignet sich die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie ist einfach installierbar und bietet mehrere Aufstellmöglichkeiten. Sie kann auch mit bestehenden Heizkörpern betrieben werden, wenn diese für niedrige Vorlauftemperaturen geeignet sind.

Erdwärmepumpen sind effizienter, benötigen aber ausreichend Platz für Erdkollektoren oder eine Tiefenbohrung. Diese Variante lohnt sich nur, wenn eine größere Sanierung geplant und ausreichend Grundstücksfläche vorhanden ist.

Grundwasser-Wärmepumpen sind ebenfalls sehr effizient, setzen aber eine behördliche Genehmigung und geeignete Wasserqualität voraus. Sie eignen sich daher eher für Neubauten oder größere Umbauten.

Luft-Luft-Wärmepumpen kommen nur infrage, wenn das Gebäude bereits über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verfügt. Sie finden in Bestandsgebäude selten Anwendung.

Lässt sich eine Wärmepumpe auch im Mehrfamilienhaus nachrüsten?

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem Mehrfamilienhaus ist möglich. Dafür gibt es zentrale Lösungen, die das gesamte Gebäude versorgen, oder dezentrale Systeme, bei denen jede Wohnung eine eigene Wärmepumpe erhält. Welche Variante sich eignet, hängt von der Gebäudetechnik und der Zustimmung der Eigentümer ab.

Kann ich auch im Altbau eine Wärmepumpe nachrüsten?

Eine Wärmepumpe kann auch im Altbau nachgerüstet werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Entscheidend ist, dass das Gebäude einen geringen Wärmebedarf hat und mit niedrigen Vorlauftemperaturen von maximal 55 °C auskommt. Der Platzbedarf spielt ebenfalls eine Rolle. Eine Luftwärmepumpe erfordert eine geeignete Stellfläche für die Außeneinheit, während eine Erdwärmepumpe ausreichend Fläche für Kollektoren oder eine Genehmigung für Tiefenbohrungen benötigt.

Was muss ich bei der Nachrüstung in einem Reihenhaus beachten?

Eine Wärmepumpe kann auch in einem Reihenhaus nachgerüstet werden, erfordert jedoch besondere Planung. Der begrenzte Platz kann die Aufstellung der Außeneinheit einer Luftwärmepumpe erschweren, daher muss ein geeigneter Standort gefunden werden, der Lärmschutzvorgaben einhält. Zudem sollte das Gebäude gut gedämmt sein und mit niedrigen Vorlauftemperaturen beheizt werden. Falls kein Platz für eine Luftwärmepumpe vorhanden ist, kann eine Erdwärmepumpe eine Alternative sein, sofern Tiefenbohrungen möglich sind. Auch rechtliche Aspekte wie Eigentümergemeinschaften oder Abstandsregelungen sollten geprüft werden.

Ist eine Nachrüstung auch in einer Eigentumswohnung möglich?

Eine Wärmepumpe kann in einer Eigentumswohnung nachgerüstet werden, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Eine dezentrale Lösung wie eine Abluft- oder Warmwasser-Wärmepumpe ist möglich, wenn sie in der Wohnung ohne Außeneinheit betrieben werden kann. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außeneinheit erfordert die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft, da sie bauliche Veränderungen mit sich bringt. Zudem müssen Platz, Lärmschutz und baurechtliche Vorgaben beachtet werden. Eine zentrale Wärmepumpe für das gesamte Gebäude ist oft die bessere Lösung, setzt aber eine gemeinschaftliche Entscheidung voraus.

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