Wärmepumpenstrom: Stromtarif für Wärmepumpen

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 10/12/2024
Kategorie: Wärmepumpe

Wärmepumpen verbrauchen Strom zur Wärmeerzeugung. Dementsprechend haben Stromanbieter gesonderte Tarife entwickelt, die auf den Betrieb von Wärmepumpen zugeschnitten sind. Erfahren Sie hier, wann sich ein Wärmepumpentarif lohnt und welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen müssen.

Das Wichtigste zuerst

  • Wärmepumpenstrom ist günstiger als Haushaltsstrom und speziell auf den Bedarf von Wärmepumpen zugeschnitten.
  • Ein Wärmepumpentarif bietet oft Einsparungen von bis zu 25% gegenüber dem regulären Stromtarif.
  • Sie benötigen einen separaten Stromzähler, damit Sie den Verbrauch der Wärmepumpe genau erfassen können.
  • Sie haben die Wahl zwischen einem Eintarifzähler oder einem Doppeltarifzähler.

Was ist Wärmepumpenstrom? 

Wärmepumpenstrom ist ein spezieller Stromtarif, der auf den Betrieb von Wärmepumpen abgestimmt ist. Dieser Tarif berücksichtigt die speziellen Anforderungen von Wärmepumpen, sodass Nutzer in der Regel von niedrigeren Stromkosten profitieren. Ein Wärmepumpentarif ist eine Alternative zum Haushaltsstrom und ermöglicht einen wirtschaftlich effizienten Einsatz der Wärmepumpe.

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Was kostet Wärmepumpenstrom? 

Aktuell liegen die Kosten für den Wärmepumpenstrom bei 23 bis 26 Cent pro kWh. Damit liegt der Arbeitspreis bis zu 10 Cent unter dem Durchschnittspreis für Haushaltsstrom. Der Grund für den niedrigeren Preis ist, dass die Stromabnahme von Wärmepumpen gleichmäßiger ist. Das entlastet das Stromnetz und ermöglicht den Versorgern das Anbieten von günstigeren Konditionen.

Wärmepumpenstrom wird von Energieversorgern als steuerbare Last betrachtet. Das ist vorteilhaft für die Netzbetreiber, da der Verbrauch vorhersehbar ist und keine unerwarteten Spitzenlasten entstehen. Sie können die Stromversorgung dementsprechend besser steuern. Aus diesem Grund sind Wärmepumpenstromtarife günstiger.Der Preis für Wärmepumpenstrom ist in den vergangenen Jahren stabil geblieben und wird voraussichtlich auch zukünftig attraktiver als Haushaltsstrom bleiben. 

Wie viel kann ich durch die Tarifumstellung sparen?

Durch die Umstellung auf einen Wärmepumpentarif können Sie bis zu 25% Ihrer Heizkosten sparen. Während der Arbeitspreis für Wärmepumpenstrom 23 bis 26 Cent pro kWh beträgt, liegt der für Haushaltsstrom bei 35 bis 40 Cent pro kWh.

Beispiel: Wenn Sie einen jährlichen Stromverbrauch von rund 8.000 kWh haben, dann zahlen Sie mit Haushaltsstrom 2.800 € (bei 35 Cent pro kWh). Wenn Sie jedoch für den Heizstromverbrauch auf einen Wärmepumpentarif (bei 25 Cent pro kWh) umsteigen, dann liegen die Stromkosten nur noch bei 2.320 €. Sie sparen also 480 € im Jahr.

Stromverbrauch Haushalt3.200 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe4.800 kWh
Stromverbrauch Gesamt8.000 kWh
Arbeitspreis Haushaltsstrom35 Cent pro kWh
Arbeitspreis Wärmepumpenstrom25 Cent pro kWh
Stromkosten, nur Haushaltsstrom2.800 €
Stromkosten, Haushaltsstrom (40%) und Wärmepumpenstrom (60%)2.320 €
Jährliche Ersparnis480 €

Wann ist für die Wärmepumpe ein Stromtarif sinnvoll?

Ein Wärmepumpen-Stromtarif ist für jede Wärmepumpe mit einem jährlichen Stromverbrauch über 3.000 kWh sinnvoll. Ab dieser Grenze lohnt sich ein separater Wärmepumpentarif, da die günstigeren Strompreise spürbare Einsparungen ermöglichen.

Stromverbrauch Haushalt3.200 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe4.800 kWh
Stromverbrauch Gesamt8.000 kWh
Arbeitspreis Haushaltsstrom35 Cent pro kWh
Arbeitspreis Wärmepumpenstrom25 Cent pro kWh
Stromkosten, nur Haushaltsstrom2.800€
Stromkosten, Haushaltsstrom (40%) und Wärmepumpenstrom (60%)2.320€
Jährliche Ersparnis480€

Zum Beispiel lohnt sich ein Wärmepumpentarif in einem Haushalt mit geringem Stromverbrauch und einer Warmwasser-Wärmepumpe (durchschnittlicher Stromverbrauch: 2.000 kWh pro Jahr) eher weniger. Wenn Sie jedoch einen hohen Heizbedarf haben und Ihre Wärmepumpe steuerbar ist, dann lohnt es sich. 

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Wärmepumpenstrom zu beziehen?

Damit Sie Wärmepumpenstrom beziehen können, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Zweiter Stromzähler für Wärmepumpe: Sie benötigen einen sogenannten Wärmepumpenzähler, damit Sie den Stromverbrauch der Wärmepumpe separat vom Haushaltsverbrauch erfassen. 
  • Steuerbare Wärmepumpe: Ihre Wärmepumpe muss SG-Ready sein, d.h. sie muss steuerbar sein. Das bedeutet, dass der Energieversorger bei Bedarf die Stromversorgung zwecks Netzentlastung unterbrechen kann. Dies geschieht in der Regel nur für kurze Zeiträume und zu bestimmten Tageszeiten, in denen der Strombedarf besonders hoch ist.
  • Passender Zählerschrank: Wenn Sie Ihre Wärmepumpe nachträglich einbauen oder von Haushaltsstrom auf Wärmepumpenstrom umstellen, könnte ein neuer Zählerschrank erforderlich sein. Dieser bietet Platz für den zusätzlichen Wärmepumpenzähler und gewährleistet, dass alle technischen Anforderungen erfüllt sind. Die Kosten für einen neuen Zählerschrank müssen Sie einkalkulieren und  gegen die Ersparnis rechnen. Nur so können Sie feststellen, ob sich die Investition lohnt.

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Warum brauche ich einen Wärmepumpenzähler?

Sie benötigen einen Wärmepumpenzähler zur getrennten Erfassung des Stromverbrauchs Ihrer Wärmepumpe. Das gewährleistet eine genaue Abrechnung. Zudem ermöglicht es den Netzbetreibern das kurzzeitige Dimmen Ihrer Wärmepumpe in Spitzenlastzeiten. Den Zähler dürfen Sie jedoch nicht selbst installieren.

Wer installiert den Stromzähler für die Wärmepumpe?

Der Stromzähler für die Wärmepumpe wird üblicherweise von einem Elektroinstallateur installiert. Die Kosten für den Zähler betragen etwa 200 €. Die Installationskosten liegen zwischen 200 und 500 €, abhängig von den baulichen Gegebenheiten. Falls Sie einen neuen Zählerschrank benötigen, weil der Wärmepumpenzähler nicht in den vorhandenen Schrank passt, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von 1.000 bis 2.000 € für den neuen Zählerschrank und dessen Installation rechnen.

Welche Stromtarife für Wärmepumpen gibt es und wie werden sie abgerechnet?

Es gibt zwei Arten von Wärmepumpentarifen: den Eintarifzähler und den Doppeltarifzähler. Beim Eintarifzähler zahlen Sie den gleichen Preis rund um die Uhr. Der Doppeltarifzähler unterscheidet zwischen einem günstigeren Niedertarif (NT), der nachts und am Wochenende gilt, und einem Hochtarif (HT) für die restlichen Zeiten.

Wärmepumpenstrom

Verschiedene Stromtarife für Wärmepumpen

Welche Anbieter für Wärmepumpenstrom gibt es?

Große überregionale Anbieter wie E.ON, Vattenfall oder EnBW bieten meist Wärmepumpenstrom an. Jedoch bieten nicht alle Stromanbieter spezielle Wärmepumpenstromtarife an. Die Verfügbarkeit solcher Tarife hängt oft von der Region ab. Zudem gibt es regionale Unterschiede in der Tarifgestaltung, und einige Anbieter passen ihre Preise an lokale Netzbedingungen an.

Hier ein paar Anbieter:

  • E.ON
  • Vattenfall
  • EnBW
  • Mainova
  • EWE
  • LEW (Lechwerke)
  • Süwag

Damit Sie den besten Wärmepumpenstromtarif für Ihre Region finden, sind Vergleichsportale wie Verivox oder Check24 hilfreich. Diese Portale bieten eine Übersicht der verfügbaren Tarife und ermöglichen Ihnen die Suche des passenden Tarifs je nach Postleitzahl und Verbrauch.

Wie läuft ein Umstieg auf einen Wärmepumpentarif ab?

Der Umstieg von Haushaltsstrom auf einen Wärmepumpentarif erfolgt in mehreren Schritten. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Verbrauch analysieren: Überprüfen Sie Ihren jährlichen Stromverbrauch für die Wärmepumpe und analysieren Sie, ob ein spezieller Wärmepumpentarif sinnvoll ist.
  2. Anbieter und Tarif vergleichen: Nutzen Sie Vergleichsportale wie Verivox oder Check24, damit Sie passende Wärmepumpenstromtarife in Ihrer Region finden. Achten Sie auf Preis, Vertragsbedingungen und regionale Verfügbarkeit.
  3. Stromzähler prüfen: Stellen Sie sicher, dass Sie einen separaten Wärmepumpenzähler haben. Falls nicht, muss dieser von einem Elektroinstallateur eingebaut werden.
  4. Wärmepumpe steuerbar machen: Überprüfen Sie, ob Ihre Wärmepumpe steuerbar ist (SG-Ready-Label), da dies eine Voraussetzung für viele Wärmepumpentarife ist. Falls nicht, müssen Sie ein Smart-Grid-Modul nachrüsten.
  5. Neuen Wärmepumpentarif abschließen: Wählen Sie einen Anbieter aus und schließen Sie den neuen Wärmepumpentarif ab. Der neue Anbieter übernimmt in der Regel die Kündigung Ihres alten Vertrags für den Stromanteil der Wärmepumpe.
  6. Zählerwechsel oder Installation beauftragen: Wenn notwendig, beauftragen Sie einen Elektroinstallateur für die Installation des Wärmepumpenzählers.
  7. Abrechnung umstellen: Nach dem Einbau des Zählers wird der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe nun separat abgerechnet. Den Haushaltsstrom zahlen Sie weiterhin über den regulären Tarif. Sie haben jetzt zwei Stromverträge.
  8. Bestätigung und neuer Vertrag: Sobald der Wechsel abgeschlossen ist, erhalten Sie eine Bestätigung vom neuen Anbieter. Der Wärmepumpentarif tritt in Kraft.

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