Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, den Strom für Wärmepumpen zu beziehen wie normalen Haushaltsstrom, gesonderten Wärmepumpenstrom und Eigenverbrauch durch Photovoltaikanlagen. In diesem Ratgeber gehen wir auf den Wärmepumpentarif ein, vergleichen die Kosten mit herkömmlichem Haushaltsstrom und erläutern, worauf Sie bei einem Tarifwechsel achten sollten.
Und das ist der Inhalt des Artikels:
- Was ist Wärmepumpenstrom?
- Was kostet Wärmepumpenstrom?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um den Stromtarif für Wärmepumpen zu nutzen?
- Welche unterschiedlichen Stromtarife für Wärmepumpen gibt es?
- Wann lohnt es sich, auf Wärmepumpenstrom umzustellen?
- Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
- Welche Anbieter bieten Wärmepumpenstrom an?
- Wie berechne ich den Stromverbrauch?
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Was ist Wärmepumpenstrom?
Wärmepumpenstrom wird gesondert für den Betrieb von Wärmepumpen hergestellt. Anders als herkömmlicher Haushaltsstrom wird der Wärmepumpenstrom ausschließlich zum Heizen genutzt. Wärmepumpenstrom ist meist günstiger als herkömmliche Stromtarife.
Was kostet Wärmepumpenstrom?
Wärmepumpenstrom kostet durchschnittlich 0,20 bis 0,25 € pro Kilowattstunde. Somit liegt der Preis für eine Kilowattstunde unter dem herkömmlichen Haushaltsstrom, der 0,30 bis 0,35 € pro Kilowattstunde kostet. Kosten für einen zusätzlichen Stromzähler (etwa 100 € plus Installation) und der Grundpreis müssen zudem hinzugerechnet werden. Diese Nebenkosten werden auf den ersten Blick oft übersehen und sollten vor einem Tarifwechsel unbedingt einkalkuliert werden.
Warum ist der Strom billiger als normaler Haushaltsstrom?
Die Gründe für die geringeren Preise von Wärmepumpenstrom sind:
- geringere Gebühren für den Transport des Stroms durch das öffentliche Netz an und
- die niedrigere Konzessionsabgabe.
Die Netzbetreiber bieten unter bestimmten Bedingungen günstigere Konditionen für Wärmepumpenstrom an, wodurch sich rund 3 Cent pro Kilowattstunde sparen lassen. Weitere Einsparungen ergeben sich aus der Konzessionsabgabe, einem Teil des Strompreises, der an die Stadt oder Gemeinde geht, in der Sie wohnen. Diese Gebühr ist als Ausgleich für die durch ihr Gebiet verlaufende Stromleitung gedacht. Weil der Strompreis für Wärmepumpenstrom an sich günstiger ist, fällt die gesetzlich vorgeschriebene Mehrwertsteuer entsprechend geringer aus.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um den Stromtarif für Wärmepumpen zu nutzen?
Jeder Haushalt, der eine Wärmepumpe besitzt, kann auf einen Wärmepumpentarif umsteigen. Die Voraussetzung: der Energieverbrauch der Wärmepumpe muss über einen eigenen Zähler gemessen werden, der vom Stromzähler des Haushalts getrennt ist. Zudem kann es erforderlich sein, dass der Netzbetreiber Zugriff auf die Wärmepumpe hat, damit er diese fernsteuern kann.
Die Kosten für einen Zähler belaufen sich auf etwa 100 € ohne Installation. Nur vom Stromversorger zugelassene Elektriker können Wärmepumpen-Zähler einbauen.
Es ist möglich, dass der Wärmepumpen-Stromzähler nicht in den vorhandenen Stromkasten passt. In diesem Fall muss ein zusätzlicher Zählerschrank gekauft und installiert werden. Einige Stromversorger schreiben es sogar vor. Dadurch entstehen Mehrkosten von 500 bis 1000 € für diese technischen Anforderungen. Diese sollten Sie gegenüber den Einsparungen durch den günstigeren Kilowattstundenpreis stellen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Welche unterschiedlichen Stromtarife für Wärmepumpen gibt es?
Auf dem Markt sind zwei verschiedene Arten von Wärmepumpentarife erhältlich:
- Eintarifzähler rechnet den kompletten Stromverbrauch der Wärmepumpe zum gleichen Preis ab.
- Doppeltarifzähler rechnen den Stromverbrauch der Wärmepumpe je nach Tageszeit ab.
Beim Doppeltarifzähler wird zwischen Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT) unterschieden. Tagsüber gilt der Hochtarif, der mit höheren Strompreisen verbunden ist. In der Nacht gilt der Niedertarif, da die Nachfrage nach Strom während der Nachtstunden geringer ist. Deswegen ist der Niedertarif deutlich günstiger als der Hochtarif.

Verschiedene Stromtarife für Wärmepumpen
Wann lohnt es sich, auf Wärmepumpenstrom umzustellen?
Ein Wärmepumpentarif rentiert sich nur für Wärmepumpen mit hohem Stromverbrauch. Beim Vergleich der Kosten von Wärmepumpen-Stromtarifen ist es wichtig, alle genannten Kostenfaktoren zu berücksichtigen. In manchen Fällen ist es günstiger, einen normalen Haushaltsstrom Tarif zu nutzen.
Stromverbrauch | Kosten Haushaltsstrom | Kosten Wärmepumpenstrom |
---|---|---|
3.000 kWh | 1.105 € / Jahr | 1.110 € / Jahr |
4.000 kWh | 1.425 € / Jahr | 1.370 € / Jahr |
5.000 kWh | 1.745 € / Jahr | 1.620 € / Jahr |
6.000 kWh | 2.065 € / Jahr | 1.920 € / Jahr |
7.000 kWh | 2.385 € / Jahr | 2.220 € / Jahr |
8.000 kWh | 2.705 € / Jahr | 2.500 € / Jahr |
Kombiniert man beispielsweise eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, wird weniger Strom vom Netz und mehr Eigenverbrauch bezogen. Infolgedessen ist ein Sondertarif zur Deckung des verbleibenden Strombedarfs selten wirtschaftlich.
Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt vom Gesamtwärmebedarf, von den Vorlauftemperaturen und von der Jahresarbeitszahl ab. Durchschnittlich verbraucht eine Wärmepumpe zwischen 27 und 42 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche. Dies würde bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern einen jährlichen Stromverbrauch zwischen 2.700 und 4.200 Kilowattstunden ergeben.
Typ von Wärmepumpen | JAZ | Jährliche Heizstunden | Stromverbrauch (Heizleistung = 5 kW) |
---|---|---|---|
Luft-Luft-Wärmepumpe | 2,5 | 2.000 | 4.000 kWh |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 3 | 2.000 | 3.333 kWh |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 4 | 2.000 | 2.500 kWh |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 5 | 2.000 | 2.000 kWh |
Welche Anbieter bieten Wärmepumpenstrom an?
Die Bundesnetzagentur hat festgestellt, dass die örtlichen Energieversorger in vielen Gebieten Deutschlands ein Monopol auf Heizstromtarife haben. Es gibt lediglich zwei Anbieter, die Heizstrom in ganz Deutschland verkaufen: E.Vita und NaturStromHandel.
Wie berechne ich den Stromverbrauch?
Für die Berechnung des Stromverbrauchs muss die Heizleistung der Wärmepumpe durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) geteilt werden. Dieser Wert wird dann durch die jährlichen Heizstunden der Wärmepumpen multipliziert.
- Stromverbrauch (in Kilowattstunde) = Heizleistung (in Kilowatt) / JAZ x jährliche Heizstunden (Stunden)
Fazit
Ein gesonderter Wärmepumpentarif mag auf den ersten Blick günstiger als ein Tarif für Haushaltsstrom scheinen, jedoch lohnt sich dieser nur, wenn der Stromverbrauch hoch ist. Ein individueller Vergleich ist daher immer sinnvoll.
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