Ein Stromspeicher speichert den Solarstrom der eigenen Photovoltaikanlage, damit dieser auch am Abend oder in der Nacht genutzt werden kann. So steigern Sie nicht nur Ihre Autarkie, sondern sparen auch mehr Stromkosten ein. Aber lohnt sich ein Stromspeicher im Jahr 2024 überhaupt noch und wenn ja, sollten Sie diesen mieten oder doch lieber selbst kaufen?
Und das ist der Inhalt des Artikels:
Lohnt sich ein Stromspeicher?
Ein Stromspeicher lohnt sich, wenn der gespeicherte Strom günstiger als der Strom aus dem Netz ist. Im Prinzip hängt dies von der Höhe des Eigenverbrauchs und des Anschaffungspreises des Stromspeichers ab. Aber auch die niedrige Einspeisevergütung und die steigenden Strompreise machen einen Stromspeicher immer rentabler und attraktiver.
Wir klären genauer auf.
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Niedrige Einspeisevergütung und hohe Strompreise
Eine PV-Anlage erzeugt den meisten Strom um die Mittagszeit. Ein kleiner Teil davon wird direkt im Haushalt verbraucht, der Rest ins Netz eingespeist. Der Anteil des eingespeisten Stroms beträgt im Schnitt rund 70%. Das bedeutet, für 70% Ihres erzeugten Solarstroms erhalten Sie eine Einspeisevergütung, die aktuell bei 8,6 Cent pro kWh liegt. Eine Kilowattstunde aus dem Netz dagegen kostet aktuell (November 2022) im Schnitt 40 Cent oder mehr.
Erhöhter Eigenverbrauch spart Stromkosten
Mit einem Stromspeicher erhöhen Sie den Eigenverbrauch Ihres Solarstroms im Schnitt auf 60 bis 70 %. Das bedeutet, Sie speisen weniger Solarstrom ein und verbrauchen den größten Anteil selbst. Demnach müssen Sie auch weniger des teuren Netzstroms dazukaufen und sparen somit Stromkosten.
Die genaue Einsparung haben wir anhand einer Beispielrechnung dargestellt. Dabei gehen wir von einem durchschnittlichen 4-Personenhaushalt in einem Einfamilienhaus aus. Der jährliche Stromverbrauch beträgt 4.000 kWh. Geplant sind eine 5-kWp-Photovoltaikanlage mit einer jährlichen Stromerzeugung von 5.000 kWh und ein 5 kWh Stromspeicher.
- Stromerzeugungskosten mit Photovoltaik: 10 Cent
- Stromerzeugungskosten Photovoltaik +Speicher: 15 Cent
- Netzstrom Kosten: 40 Cent (November 2022)
- Einspeisevergütung: 8,6 Cent (November 2022)
Solaranlage ohne Speicher | Solaranlage mit Speicher | Strombezug | |
---|---|---|---|
Eigenverbrauch | 30% | 65% | 100% Netzbezug |
Zukauf Netzstrom | 1.120 € | 560 € | 1.600 € |
Kosten eigener Stromerzeugung | 120 € | 390 € | 0 € |
Erhalt Einspeisevergütung | 326,80 € | 206,40 € | 0 € |
Stromkostenersparnis pro Jahr | 606,80 € | 866,40 € | 0 € |
Mit einem zusätzlichen Stromspeicher lassen sich also über 800 € pro Jahr an Stromkosten einsparen. Das sind 260 € mehr gegenüber einer PV-Anlage ohne Speicher.
Solarspeicher kaufen oder mieten?
Die Anschaffungskosten für Solarspeicher sinken zwar jedes Jahr, dennoch sind sie mit 5.000 € bis 15.000 € relativ hoch. Pro kWh Speicherkapazität sollten Sie mit Kosten von 800 € bis 1.200 € rechnen. Das ist eine Menge Geld. Wem dies zu teuer ist, der kann einen Stromspeicher samt PV-Anlage alternativ mieten.
-> Mehr zum Thema: Solaranlage mieten - Anbieter, Kosten, Vor- & Nachteile
Beim Mietmodell entfallen die Anschaffungskosten für den Mieter komplett. Zudem kümmert sich der Vermieter um die Planung, Wartungen und Reparaturen. Der Mieter trägt also kein Risiko und zahlt nur seine monatliche Miete.
Von Nachteil ist, dass die Mietkosten über die Jahre hinweg etwas höher als die eigentlichen Anschaffungskosten sind. Die Miete eines Stromspeichers inklusive einer PV-Anlage kostet monatlich im Schnitt etwa 115 €.
Stromspeicher mieten: Anbieter im Vergleich
Möchten Sie einen Stromspeicher zu Ihrer PV-Anlage bzw. gleich eine PV-Anlage mit Stromspeicher mieten, bieten verschiedene Anbieter mehrere Optionen an. Im Schnitt beträgt der monatliche Mietpreis einer PV-Anlage rund 60 € bis 90 €. Ein zusätzlicher Stromspeicher kostet zusätzlich 50 € bis 75 € mehr.
DZ4
DZ4 wurde 2012 in Hamburg gegründet. Es war einer der ersten Anbieter für Photovoltaik zur Miete auf dem deutschen Markt. Zur Auswahl gibt es drei Mietmodelle. Die Mindestvertragsdauer beträgt 15 Jahre. Nach 10 Jahren können Sie die PV-Anlage zum Festpreis kaufen.
- DZ4 EASY: Solaranlage ohne Speicher - ab 69 Euro.
- DZ4 EASY smart: Solaranlage mit Energiemanager - ab 74 Euro.
- DZ4 AUTARK: Solaranlage mit Speicher - ab 119 Euro.
Bei DZ4 müssen Sie sich um nichts kümmern. Die DZ4-Experten berechnen für Sie die passende Stromspeichergröße und wählen den optimalen Stromspeicher-Hersteller aus. Und sollte der Speicher nicht mehr funktionieren, wird er von DZ4 kostenlos repariert oder komplett ausgetauscht. Sie haben kein finanzielles Risiko.
DZ4 hat belegt zudem in unserem Test und Vergleich den ersten Platz der Anbieter für Miet-Photovoltaik.
Enpal
Enpal ist ebenfalls ein deutsches Unternehmen und wurde 2017 in Berlin gegründet. Heute gilt Enpal als einer der Marktführer in der Vermietung von Solaranlagen, verkauft diese aber mittlerweile auch. Enpal erstellt individuelle Angebote für PV-Anlagen mit und ohne Stromspeicher. Die monatliche Miete beginnt bei 114 € für eine Photovoltaik ohne Speicher und reicht bis 160 € für eine Anlage mit Speicher. Die Vertragslaufzeit beträgt 20 Jahre.
Eigensonne
Das Unternehmen Eigensonne hat seinen Hauptsitz ebenfalls in Berlin. Es bietet sowohl PV-Anlagen zum Kauf als auch zur Miete an. Das Unternehmen analysiert dafür Ihr Hausdach per Satellit und erstellt anschließend ein Angebot. Die Miete beginnt bei 79 € im Monat. Die Vertragslaufzeit beträgt dabei 20 Jahre.
Zolar
Ein weiteres Berliner Unternehmen heißt Zolar. Gegründet wurde es im Jahr 2016. Zolar stellt nur individuelle Angebote persönlich auf Sie zugeschnitten bereit. Der Preis variiert deshalb je nach Bedarf. Ab 59 € im Monat gibt es aber schon eine Photovoltaikanlage. Die Vertragslaufzeit beträgt auch bei Zolar 20 Jahre. Nach Ablauf der 20 Jahre können Sie die Anlage kaufen.
Viessmann Strom
Viessmann Strom ist der Miettarif für Solaranlagen und PV-Speicher der Unternehmensgruppe Viessmann. Bekannt ist es hauptsächlich für seine Heiztechnik-Produkte sowie für Klima- und Kühlsysteme. Mit Viessmann Strom haben Sie die Möglichkeit, eine PV-Anlage mit oder ohne Stromspeicher zu mieten. Die Höhe der Miete hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab und wird mit einem Angebot erstellt. Die Vertragslaufzeit beträgt 20 Jahre
Younicos
Younicos ist deutsch-amerikanisches Unternehmen und gehört zur Aggreko. Gegründet wurde es 2005. Hauptstandort in Deutschland ist Berlin. Younicos bietet nur ein Mietangebot für Solarspeicher an. Das Angebot heißt “Energie-Storage-as-a-service”. Der Service ist eher kurzfristig gedacht, weshalb die Mietdauer nur 2 bis 4 Jahre beträgt. Die Batteriespeichersysteme sind eher für Großanlagen ausgelegt und haben deshalb hohe Speicherkapazitäten.
Zeppelin Rental
Zeppelin Rental ist ein Online-Mietshop, der hauptsächlich Großgeräte für den Bau anbietet. Die Stromspeicher sind dementsprechend groß dimensioniert. Die Miete verläuft tageweise. Ein Stromspeicher mit einer Leistung von 12 kVA kostet zum Beispiel 80 € bis 90 € pro Arbeitstag. Für den privaten Bereich sind diese Angebote deshalb eher unpassend.
Fazit
Die Miete eines Stromspeichers kann eine gute Ergänzung zu einer bestehenden PV-Anlage sein, wenn man die hohen Investitionskosten nicht tragen möchte. Die Kosten der Miete sind zwar über einen Zeitraum von 20 Jahren gesehen höher als die Anschaffungskosten, doch mit einem gemieteten Speicher hat man kein finanzielles Risiko und langjährigen Service bei Reparaturen oder dem Austausch des Speichers und kann gleichzeitig Stromkosten sparen.
Die meisten Miet-Anbieter bieten jedoch direkt die PV-Anlage mit oder ohne Stromspeicher an. Den Service, nur einen Stromspeicher zu mieten, gibt es eher selten. Dennoch kann man individuelle Angebote anfordern und aushandeln. Der Preis monatliche Mietpreis hängt dann vom Anbieter und der Größe des Solarspeichers ab.
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