Energieeffizienzklassen für Häuser im Vergleich – welche ist die beste?

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 15/01/2024

Die Energieeffizienzklasse gibt Auskunft über den energetischen Zustand eines Gebäudes. Je besser die Energieeffizienzklasse eines Hauses ist, desto geringer gestalten sich die Energiekosten. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Energieeffizienzklassen es gibt und welche von ihnen die beste ist.

Das Wichtigste zuerst

Was ist das? 

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses zeigt dessen energetischen Zustand an. 

Welche Klasse ist sinnvoll?

Bei Neubauten ist D vorgeschrieben, wobei viele Neubauten die B-Klasse haben. Bei Altbauten mindestens D. 

Beste Energieeffizienzklasse?

Energieeffizienzklassen für Gebäude reichen von A+ bis H. A+ ist dabei die beste Energieeffizienzklasse. 

Kann ich sie verbessern? 

Sie können die Energieeffizienz durch Dämmung, moderne Heizsysteme und energieeffiziente Fenster verbessern.

Was ist die Energieeffizienzklasse bei einem Haus?

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses weist auf seinen energetischen Zustand hin. Sie basiert auf dem jährlichen Verbrauch bzw. Bedarf an Endenergie und wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche angegeben. Es gibt mehrere Energieeffizienzklassen, die nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) bestimmt sind.

Welche Energieeffizienzklassen gibt es? 

Für Gebäude gibt es Energieeffizienzklassen von A+ bis H. Die beste Energieklasse ist A+, gefolgt von A und B. Diese werden in Energieausweisen in Grün dargestellt. Es folgen die Klassen C, D und E. Diese werden mit Gelb gekennzeichnet. Daraufhin kommen F und G mit oranger Farbe. Die schlechteste Energieeffizienzklasse ist H in Rot. 

Haus-Energieeffizienzklassen als Tabelle

Die Haus-Energieeffizienzklassen werden nach Endenergie eingeteilt. Je besser die Energieeffizienzklasse, desto weniger Energie verbraucht das Haus. Somit liegen die Energiekosten bei effizienten Klassen niedriger als bei weniger effizienten.

EnergieeffizienzklasseEndenergie [kWh/(m²a)]HaustypEnergiekosten
A+≤ 30Neubauten mit höchstem Energiestandardca. 3 €/m² Wohnfläche
A≤ 50Neubauten und Niedrigenergiehäuserca. 8 €/m² Wohnfläche
B≤ 75Normale Neubautenca. 13 €/m² Wohnfläche
C≤ 100Mindestanforderung Neubauca. 18 €/m² Wohnfläche
D≤ 130Ausführlich sanierte Altbautenca. 24 €/m² Wohnfläche
E≤ 160Sanierte Altbautenca. 30 €/m² Wohnfläche
F≤ 200Teils sanierte Altbautenca. 37 €/m² Wohnfläche
G≤ 250Teils sanierte Altbautenca. 47 €/m² Wohnfläche
H> 250Nicht sanierte Altbauten> 60 €/m² Wohnfläche

Welche Energieeffizienzklassen sollte ein Haus haben?

Für Neubauten wird eine Mindest-Energieeffizienzklasse D vorgeschrieben, wobei die Klasse C zu bevorzugen ist. Viele neu gebaute Häuser erfüllen inzwischen die Energieeffizienzklasse B. Für ältere Gebäude ist ein D-Standard wünschenswert.

Mit der neuen EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) sollen alle Neubauten ab 2030 emissionsfrei sein. Für öffentliche Neubauten greift diese Pflicht bereits am 1. Januar 2028. Dafür müssen neue Gebäude in Zukunft einen minimalen Energieverbrauch haben und sich ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik stützen. Sie sollten keine CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen erzeugen, und der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz muss Informationen über ihre Umweltauswirkungen enthalten.

Die EPBD schreibt ebenfalls eine Reduktion des Primärenergieverbrauchs in bestehenden Gebäuden vor. Sie müssen bis 2030 16% der Gebäudebestandes mit der schlechtesten Energieeffizienz reduzieren. Bis 2033 muss der Prozentsatz sogar bis zu 22% betragen. Dafür werden sogenannte MEPS (minimum energy performance standards) eingeführt.

  • Bis 2027 müssen Nichtwohngebäude mindestens die Energieeffizienzklasse F erreichen, bis 2030 dann die Klasse E;
  • Bis 2030 müssen Wohngebäude mindestens die Energieeffizienzklasse F erreichen, bis 2033 die Klasse E.

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Warum ist die Energieeffizienzklasse eines Hauses wichtig?

Die Energieeffizienzklasse hilft bei der Bewertung und Vergleich des energetischen Zustands von Gebäuden. Das GEG legt die Mindestanforderungen für die Erteilung einer Baugenehmigung fest. Es regelt die Energieerzeugung, -verteilung und -verluste über die Außenbauteile eines Gebäudes.

Wo finde ich die Energieeffizienzklasse eines Hauses?

Das GEG schreibt die Angabe der Energieeffizienzklasse im Energieausweis vor. Der Ausweis ist zehn Jahre lang gültig und bei Vermietung oder Verkauf einer Immobilie vorzulegen. Ebenfalls muss man die Energieeffizienzklasse bei Anzeigen für Gewerbeimmobilien angeben.

Energieausweis der Energieeffizienzklasse

Energieausweis (Quelle: bundesanzeiger.de)

Für unterschiedliche Gebäudetypen sind unterschiedliche Arten von Energieausweisen erforderlich. Es gibt bedarfsorientierte Ausweise und verbrauchsorientierte Ausweise:

  • Der bedarfsorientierte Ausweis berücksichtigt die spezifischen Merkmale des Gebäudes;
  • Der verbrauchsorientierte Ausweis verwendet die Daten der letzten drei Rechnungen zur Berechnung des Energieverbrauchs. Der Verbrauch wird um das Wetter und das Nutzerverhalten bereinigt.

Wie berechne ich die Energieeffizienzklasse eines Hauses?

Zur Berechnung der Energieeffizienzklasse eines Hauses ist die Ermittlung des Endenergieverbrauchs am einfachsten. Dafür teilen Sie den Durchschnittswert des Energieverbrauchs der letzten drei Jahre durch die Wohnfläche des Hauses. Daraus ergibt sich der Endenergieverbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr:

  • Endenergieverbrauch [kWh/(m².a)] = Durchschnittswert Energieverbrauch letzten drei Jahre [kWh] / Wohnfläche [m²]

Beispiel: Sie besitzen ein Einfamilienhaus mit 150 m². Der durchschnittliche Energieverbrauch der letzten drei Jahre betrug 25.000 kWh. Dann liegt der Endenergieverbrauch bei rund 167 kWh/(m².a). Somit würden Sie in einem Altbau mit Energieeffizienzklasse F wohnen. 

Wie kann die Energieeffizienzklasse des Hauses verbessert werden?

Sie können die Energieeffizienzklasse einer bestehenden Immobilie verbessern, indem Sie eine energieeffiziente Sanierung durchführen. Es gibt drei wichtige Punkte, um eine bessere Energieeffizienzklasse zu erreichen:

  • sorgen Sie für eine ausreichende Dämmung,
  • ersetzen oder optimieren Sie die vorhandene Heizungsanlage und/oder
  • erwägen Sie die Installation einer Photovoltaikanlage oder einer Solarthermieanlage.

Dämmung

Altbauten sind oft unzureichend gedämmt, wodurch viel Energie verloren geht. Das können Sie mittels Nachtragen von Dämmung an Fassade und Dach oder den Austausch von Fenstern korrigieren. Damit senken Sie die Endenergie und verbessern die Energieeffizienzklasse. Für die Dämmung rechnen Sie mit 75 bis 200 € pro Quadratmeter. Für den Fensteraustausch entstehen durchschnittlich Kosten zwischen 7.500 und 15.000 €.

Erneuerung Heizungsanlage

Indem Sie die vorhandene Heizungsanlage durch eine moderne und effizientere austauschen (zum Beispiel eine Wärmepumpe), verringern Sie den Energieverbrauch. Damit verbessert sich die Endenergie und sie erreichen eine bessere Energieeffizienzklasse. Ebenfalls senken Sie Ihre Energiekosten. 

Ideal ist die Kombination aus Wärmepumpe mit Photovoltaik oder Solarthermie. Damit erzeugen Sie einen Teil des Energiebedarfs mithilfe von Solarenergie und reduzieren noch weiter Ihren Energiebedarf und Ihre Energiekosten.

Photovoltaik oder Solarthermie

Photovoltaik oder Solarthermie sind zwei weitere Optionen, die Endenergie zu reduzieren. Das wirkt sich positiv auf die Energieeffizienzklasse aus. Die Kosten für eine Photovoltaikanlage auf einem Haus liegen zwischen 7.500 und 15.000 €. Solarthermie für Warmwasser kostet etwa 5.000 € und für Heizung und Warmwasser etwa 10.000 €.

Was ist der Unterschied zwischen Energieeffizienzklassen und KfW-Effizienzhaus-Standard?

Der KfW-Effizienzhaus Standard ist ein Regelwerk, das energieeffizientes Bauen fördert. Es bietet Hausbesitzern mit geringem Energiebedarf Darlehen und Zuschüsse. Dabei ist das Verständnis von Energieeffizienzklasse für Verbraucher einfacher. 

  • Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wird im selben System angezeigt wie die von Elektrogeräten. Die Verbraucher können beim Kauf oder bei der Anmietung einer Immobilie leicht feststellen, ob diese energieeffizient ist;
  • Der KfW-Effizienzhaus-Standard misst den Primärenergiebedarf eines Gebäudes, nicht den Endenergieverbrauch. Die Zahlenwerte geben den maximal zulässigen Prozentsatz im Vergleich zu einem im Gebäudeenergiegesetz definierten Referenzgebäude an.

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