Solarthermie oder Photovoltaik: was ist besser?

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 25/01/2024

Bei Solaranlagen können Sie zwischen Photovoltaik und Solarthermie wählen. Doch wo genau liegen die Unterschiede? In diesem Ratgeber vergleichen wir die beiden Optionen, damit Sie entscheiden können, welche für Sie besser ist. 

Das Wichtigste zuerst

Was ist Photovoltaik?

Photovoltaik nutzt Solarzellen, um Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umzuwandeln.

Was ist besser? 

Photovoltaik ist vielseitiger. Solarthermie beschränkt sich auf die Warmwasserbereitung.

Was ist Solarthermie? 

Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung für Wasser und Heizung.

Was ist teurer?

Photovoltaik kostet etwa 7.500 und 15.000 €. Solarthermie ist mit etwa 5.000 bis 15.000 € etwas günstiger.

Was ist der Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik?

Der wesentliche Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik besteht in der Art und Weise, wie sie Sonnenenergie nutzen. Photovoltaik erzeugt Strom, Solarthermie produziert Wärme. Zur Stromerzeugung nutzt Photovoltaik Solarmodule, die aus Solarzellen bestehen. Solarthermie nutzt Solarkollektoren, die zirkulierendes Wasser erwärmen.

Photovoltaik vs. Solarthermie

Photovoltaik erzeugt Strom, Solarthermie erzeugt Warmwasser

Darüber hinaus unterscheiden sich Solarthermie und Photovoltaik in weiteren Punkten wie Kosten, Wirtschaftlichkeit oder Flächenbedarf. Folgende Tabelle stellt die Unterschiede beider Systeme gegenüber.

ParameterSolarthermiePhotovoltaik
EnergieerzeugungWärmeStrom
Kostengeringhoch
Wirtschaftlichkeitgering bis mittelmäßighoch bis sehr hoch
Wirkungsgradmittelmäßiggering
Flächenbedarfgeringhoch
Installationsaufwandgeringhoch
Lebensdauerhochhoch
Wartungsehr geringgering
Speicherungmittelmäßighoch
Vielseitigkeitmittelmäßighoch bis sehr hoch
Umweltfreundlichkeithochhoch
Förderungenjaja

Kostenvergleich

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus liegen je nach Anlagengröße zwischen 7.500 und 15.000 €. Solarthermie für Warmwasser kostet etwa 5.000 €. Für Heizung und Warmwasser sind es etwa 10.000 €. In den Kosten enthalten sind Montage, Installation und Inbetriebnahme.

AnlagetypKosten
PV-Anlage mit 5 kWp7.500 €
PV-Anlage mit 10 kWp15.000 €
Solarthermie für Warmwasser5.000 €
Solarthermie für Warmwasser und Heizung10.000 €

Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage ist höher im Vergleich zu einer Solarthermieanlage, da der selbst erzeugte Strom vielseitig einsetzbar ist. Mit Solarthermie sparen Sie bis zu 50% der Energiekosten, mit Photovoltaik bis zu 80%.

Ist eine PV-Anlage für einen hohen Eigenverbrauchsanteil ausgelegt, ist sie die wirtschaftlichere Lösung. Grund sind der hohe Strompreis und sinkende Einspeisevergütung.

ParameterSolarthermie für WarmwasserPhotovoltaik mit hohem Eigenverbrauch
Kosten5.000 €12.500 €
Ertrag3.500 kWh5.000 kWh
Speicher300 l5 kWh
Reduzierung Energiekosten600 €/Jahr1.000 €/Jahr
Einspeisevergütung-125 €/Jahr
Einsparung600 €/Jahr1.125 €/Jahr

Wirkungsgrad

Eine PV-Anlage erreicht einen Wirkungsgrad zwischen 15 und 25%. Eine solarthermische Anlage hat einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 50% bei der Warmwasserbereitung. Solarthermie als Solarheizung zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung erreichen nur 25 bis 30%. Das liegt daran, dass die meiste Sonnenenergie im Sommer zur Verfügung steht, wenn Heizung und Warmwasser am wenigsten notwendig sind. 

AnlagetypWirkungsgrad
PV-Anlage15 - 25 %
Solarthermie für Warmwasser50 %
Solarthermie für Warmwasser und Heizung25 - 30 %

Flächenbedarf

Solarthermische und photovoltaische Anlagen haben unterschiedliche Anforderungen an die Dachfläche. Photovoltaikanlagen benötigen mehr Solarmodule, da sie einen geringeren Wirkungsgrad haben. Solarthermische Anlagen sind effizienter und benötigen dadurch weniger Quadratmeter. 

AnlagetypFlächenbedarf
PV-Anlage6 Quadratmeter pro kWp
Solarthermie1,5 Quadratmeter pro Person

Installationsaufwand

Da solarthermische Anlagen kleiner sind, ist der Installationsaufwand geringer als bei Photovoltaikanlagen. Bei einer Solarthermieanlage besteht der größte Aufwand in der Montage des Rohrsystems. Bei einer PV-Anlage ist die Verkabelung die aufwändigste Aufgabe, insbesondere die Verbindung aller PV-Module.

Wartung und Lebensdauer

Die Wartung von Solarthermie ist aufgrund der kleineren Anlagengröße einfacher und schneller durchgeführt. Ein Wartungsintervall von zwei Jahren ist bei Solarthermie ausreichend. Photovoltaik sollte aufgrund der vielen elektrischen Komponenten einmal pro Jahr gewartet werden. In puncto Lebensdauer erreichen beide Systeme mindestens 25 Jahre.

Speicherung

Bei einer solarthermischen Anlage wird die Wärme in einem Pufferspeicher gespeichert. Dabei verliert der Warmwasserspeicher circa 1 °C pro Stunde, sodass er nach einem Tag das Wasser nur noch um die 35 bis 40 °C hat.

In Photovoltaikanlagen wird überschüssiger Solarstrom in einen Stromspeicher untergebracht. Dieser wird zu Zeiten verbraucht, wo die Solaranlage keinen Strom mehr produziert. Der PV-Speicher speichert den Solarstrom ohne Verluste. Allerdings verkürzt ein längerer Zeitraum ohne Entladung die Lebensdauer des Speichers.

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Vielseitigkeit

Während Solarthermie nur zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung nutzbar ist, bietet Photovoltaik eine vielseitige Nutzung des Solarstroms. Überwiegend wird der Solarstrom in das Hausnetz eingespeist. Weitere Anwendungen sind die elektrische Warmwasserbereitung mit Photovoltaik, die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe zum Heizen oder das Aufladen von E-Autos.

EnergieverbrauchSolarthermiePhotovoltaik
Heizenjaja
Warmwasserjaja
Stromneinja
Verkehrneinja

Förderungen

Für solarthermische Anlagen werden 25% der förderfähigen Kosten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Für Photovoltaik stehen der KfW-Kredit 270 und die Einspeisevergütung zur Verfügung. Darüber hinaus gilt für Photovoltaikanlagen seit Anfang 2023 der Nullsteuersatz, wodurch beim Kauf von PV-Anlagen und Zubehör die Umsatzsteuer entfällt.

SolarthermiePhotovoltaik
BAFA-FörderungKfW-Kredit 270
Einspeisevergütung
Nullsteuersatz

Umweltfreundlichkeit

Sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik nutzen Solarenergie als Energiequelle. Diese erneuerbare Energie ist natürlich vorhanden und unerschöpflich, daher gelten beide Systeme als umweltfreundlich. Darüber hinaus erzeugen beide Systeme Energie ohne Verbrennung, wodurch die CO₂-Emissionen sehr niedrig sind.

Solarthermie oder Photovoltaik für den Altbau?

Im Altbau sind sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik sinnvoll. Wichtig ist, dass Solarthermie nur für die Warmwasserbereitung und Photovoltaik nur den Stromverbrauch aufkommt. Wird eins dieser Systeme ebenfalls zur Heizungsunterstützung genutzt, sollten Sie den Altbau vorerst isolieren und den Wärmebedarf reduzieren. Ansonsten arbeiten diese Systeme ineffizient. 

Können Solarthermie und Photovoltaik kombiniert werden? 

Sofern genügend Dachfläche vorhanden ist, ist es möglich sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik zu installieren. Nachteilig daran sind die hohen Anschaffungs- und Wartungskosten. Wenn Sie Solarthermie und Photovoltaik kombinieren wollen, sind sogenannte PVT-Module eine Alternative. Sie stellen eine Kombination aus PV- und Solarthermiemodulen dar.

Was ist besser: Solarthermie oder Photovoltaik? 

Aus wirtschaftlicher Sicht rentiert sich momentan Photovoltaik mehr als Solarthermie. Zwar sind Solarthermieanlagen günstiger, doch ihre Anwendung beschränkt sich auf die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik hingegen erfordert eine hohe Anfangsinvestition, ist dafür vielseitig einsetzbar und reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern die gesamten Energiekosten. 

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