Wärmepumpen sind hocheffizient und verbrauchen weniger Energie als herkömmliche Heizsysteme. Ihre Anschaffungskosten sind allerdings hoch. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Kosten beim Kauf und Betrieb einer Wärmepumpe entstehen und ab wann sich diese Investition wirtschaftlich lohnt.
Und auf diese Fragen geht der Artikel ein:
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Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe lohnt sich besonders für gut gedämmte Einfamilienhäuser mit niedrigem Wärmebedarf. Die Wärmepumpe sollte eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3 haben, damit sie rentabel arbeitet. Ansonsten verbraucht die Wärmepumpe mehr Strom, was die Wirtschaftlichkeit negativ beeinflusst.
Um die Rentabilität einer Wärmepumpe zu bestimmen, müssen Sie sowohl die Anschaffungskosten als auch die Betriebskosten berücksichtigen.
Was kostet eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe kostet 8.000 bis 28.000 €. Der Preis variiert je nach Typ sowie Leistung der Wärmepumpe. Die günstigste Wärmepumpenart ist die Luftwärmepumpe, mit Kosten zwischen 8.000 und 16.000 €. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe kostet zwischen 15.000 und 21.000 €. Je nach Erschließungsform der Erdwärme kostet eine Sole-Wasser-Wärmepumpe 12.000 bis 28.000 €.
Wärmepumpe | Gesamtkosten |
---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 8.000 - 16.000 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Flächenkollektoren | 12.000 - 16.000 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden | 15.000 - 28.000 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmekörben | 12.000 - 18.000 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 15.000 - 21.000 € |
Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe?
Im Schnitt liegen die Betriebskosten einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus bei 800 bis zu 1.600 € pro Jahr. Die Stromkosten machen etwa 75 % dieser Kosten aus und liegen zwischen 600 und 1.200 € im Jahr. Zusätzlich kommen einmal im Jahr Wartungskosten von 150 bis 300 € und optionale Versicherungskosten von bis zu 100 € hinzu.
Kostenstelle | Kosten |
---|---|
Stromkosten | 600 - 1.200 € / Jahr |
Wartungskosten | 150 - 300 € / Jahr |
Versicherungskosten | 50 - 100 € / Jahr (sofern nicht durch Haushaltsversicherung abgedeckt) |
Betriebskosten | 800 - 1.600 € / Jahr |
Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpe - Berechnung
Zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe stellen wir die Investitions- und Betriebskosten gegenüber den Kosten eines herkömmlichen Heizsystems. Für eine Beispielrechnung vergleichen wir eine Wärmepumpe mit einer Gasheizung und nehmen dabei Folgendes an:
Parameter | Wärmepumpe | Gasheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 20.000 € | 10.000 € |
Wirkungsgrad | 400 % | 90 % |
Jährlicher Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
Heizkosten im Jahr | (20.000 kWh / 4) * 0,30 €/kWh = 1.500 € | (20.000 kWh/ 0,9) * 0,10 €/kWh = 2.000 € |
Wartungskosten im Jahr | 150 € | 350 € |
Betriebskosten im Jahr | 1.650 € | 2.350 € |
Mit einem Wirkungsgrad von 400 % kann eine Wärmepumpe aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärmeenergie erzeugen. Im Vergleich dazu wandelt ein Gas-Brennwertkessel nur 90 % des Gases in Wärmeenergie um. Allein dadurch sparen Sie mit einer Wärmepumpe rund 500 € im Jahr an Energiekosten.
Zusätzlich haben Wärmepumpen geringere Wartungskosten als Gasheizungen. Denn Gasheizungen sind aufgrund der Verbrennung wartungsintensiver und dadurch teurer. Dadurch sparen sie weitere 200 € pro Jahr.
Kosten nach Jahren | Wärmepumpe | Gasheizung |
---|---|---|
Gesamtkosten nach 5 Jahren | 28.000 € | 21.750 € |
Gesamtkosten nach 10 Jahren | 36.000 € | 33.350 € |
Gesamtkosten nach 15 Jahren | 44.000 € | 45.250 € |
Eine Wärmepumpe rechnet sich im Schnitt bereits nach 15 Jahren. Insgesamt sparen Sie etwa 700 € jährlich. Da Wärmepumpen bei fachgerechter Wartung eine Lebensdauer von über 25 Jahren erreichen, lohnt sich die Investition allemal.
Die aktuellen staatlichen Förderungen von bis zu 40 % der Anschaffungskosten machen die Wärmepumpe aus wirtschaftlicher Sicht umso attraktiver.
Wann lohnt sich eine Erdwärmepumpe?
Eine Erdwärmepumpe lohnt sich für Gebäude mit geringem Wärmebedarf und einer Grundstücksfläche von mindestens 100 Quadratmetern. Besonders vorteilhaft ist die Kombination mit einem Flächenheizsystem wie einer Fußbodenheizung, da diese Systeme die für die Erdwärmepumpe optimale Vorlauftemperatur von 30 °C nutzen.
Besonders attraktiv ist die Erdwärmepumpe aufgrund der hohen Förderungen von bis zu 40 %. Dadurch werden die hohen Investitionskosten reduzieren und die Wirtschaftlichkeit deutlich erhöht.
Parameter | Erdwärmepumpe | Gasheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 25.000 € | 10.000 € |
Anschaffungskosten, nach Förderung | 15.000 € | 10.000 € |
Wirkungsgrad | 400 % | 90 % |
Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
Heizkosten pro Jahr | (20.000 kWh / 4) * 0,30 €/kWh = 1.500 € | (20.000 kWh / 0,9) * 0,10 €/kWh = 2.200 € |
Wartungskosten pro Jahr | 150 € | 350 € |
Betriebskosten pro Jahr | 1.650 € | 2.550 € |
Gesamtkosten nach 3 Jahren | 19.950 € | 17.050 € |
Gesamtkosten nach 5 Jahren | 23.250 € | 21.750 € |
Gesamtkosten nach 7 Jahren | 26.550 € | 26.450 € |
Wann lohnt sich eine Luftwärmepumpe?
Eine Luftwärmepumpe lohnt sich im Neubau und gut gedämmten Altbauten. Die Vorlauftemperatur sollte bestenfalls bei 35 °C liegen und die 55 °C nicht überschreiten. Ansonsten verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit.
Die Luftwärmepumpe ist die günstigste Wärmepumpenart, jedoch mit der geringsten Effizienz. Sie ist günstig in der Anschaffung, Sie sparen aber weniger Heizkosten. Die Investitionskosten werden mit mindestens 25 % vom Staat gefördert, sodass sie sogar günstiger als eine Gasheizung sind.
Parameter | Luftwärmepumpe | Gasheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 12.000 € | 10.000 € |
Anschaffungskosten, nach Förderung | 9.000 € | 10.000 € |
Wirkungsgrad | 300 % | 90 % |
Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
Heizkosten, jährlich | (20.000 kWh / 3) * 0,30 €/kWh = 2.000 € | (20.000 kWh / 0,9) * 0,10 €/kWh = 2.200 € |
Wartungskosten, jährlich | 150 € | 350 € |
Betriebskosten, jährlich | 2.150 € | 2.550 € |
Gesamtkosten nach 3 Jahren | 15.450 € | 17.050 € |
Gesamtkosten nach 5 Jahren | 19.750 € | 21.750 € |
Gesamtkosten nach 7 Jahren | 24.050 € | 26.450 € |
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau?
Eine Wärmepumpe lohnt sich auch im Altbau, insbesondere im Zuge einer Sanierung. Ein geringer Wärmebedarf ist entscheidend, damit die Installation im Altbau wirtschaftlich ist. Die Vorlauftemperatur sollte idealerweise bei etwa 35 °C liegen. Andernfalls verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom.
Eine Studie vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zeigt, dass Wärmepumpen im Altbau effizient arbeiten und sich lohnen. Es kommen meist Luftwärmepumpen aufgrund der einfachen und schnellen Installation zum Einsatz.
Im Altbau entstehen Zusatzkosten für den Ausbau des alten Brennwertkessels von etwa 2.000 €. Dafür wird die Umrüstung einer Wärmepumpe im Altbau mit bis zu 35 % der Investitionskosten vom Staat gefördert.
Kostenstelle | Wärmepumpe | Gasheizung |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 14.000 € | 10.000 € |
Anschaffungskosten, nach Förderung | 9.100 € | 10.000 € |
Wirkungsgrad | 300 % | 90 % |
Wärmebedarf | 20.000 kWh | 20.000 kWh |
Heizkosten pro Jahr | (20.000 kWh / 3) * 0,30 €/kWh = 2.000 € | (20.000 kWh / 0,9) * 0,10 €/kWh = 2.200 € |
Wartungskosten pro Jahr | 150 € | 350 € |
Betriebskosten pro Jahr | 2.150 € | 2.550 € |
Gesamtkosten nach 3 Jahren | 15.550 € | 17.050 € |
Gesamtkosten nach 5 Jahren | 19.850 € | 21.750 € |
Gesamtkosten nach 7 Jahren | 24.150 € | 26.450 € |
Tipps, damit sich eine Wärmepumpe für Sie lohnt
Damit sich eine Wärmepumpe wirtschaftlich lohnt, sollten Sie einige Faktoren beachten:
- Der Wärmebedarf hat einen großen Einfluss auf den Stromverbrauch und ist ausschlaggebend für die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Für einen geringen Wärmebedarf sollte der Dämmstandard Ihres Einfamilienhauses den aktuellen Normen entsprechen;
- Die optimale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen liegt bei 35 °C. Oberhalb von 55 °C werden Wärmepumpen unwirtschaftlich. Kombinieren Sie die Wärmepumpen mit einer Fußbodenheizung oder Niedertemperaturheizkörpern, um optimale Ergebnisse zu erzielen;
- Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe gibt an, wie viel Wärmeenergie pro Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Eine höhere Jahresarbeitszahl bedeutet einen geringeren Stromverbrauch und einen besseren Wirkungsgrad;
- Die richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe ist entscheidend für ihre Wirtschaftlichkeit. Eine Überdimensionierung führt zu einem ineffizienten Zyklusbetrieb, mehr Verschleiß und höheren Kosten. Eine Unterdimensionierung überlastet die Wärmepumpe, was ihre Lebensdauer verkürzt;
- Kombinieren Sie die Wärmepumpe mit anderen erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Photovoltaik. Solarthermie erwärmt das Wasser und senkt den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Eine PV-Anlage erzeugt kostenlosen Strom für den Betrieb der Wärmepumpe. Überschüssiger Strom kann auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden;
- Warten Sie Ihre Wärmepumpe regelmäßig, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten;
- Nutzen Sie die staatlichen Förderprogramme und reduzieren Sie die Anschaffungskosten um bis zu 40 %.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe?
Wärmepumpen bieten mehrere Vorteile, darunter eine hohe Energieeffizienz mit Wirkungsgraden von bis zu 500 % und Umweltfreundlichkeit durch die Nutzung natürlicher und erneuerbarer Wärmequellen. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Nachteile zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die erheblichen Kosten für den Kauf und die Installation einer Wärmepumpe.
Vorteile Wärmepumpe | Nachteile Wärmepumpe |
---|---|
hoher Wirkungsgrad | hohe Investitionskosten |
niedrige Betriebskosten | aufwändige Erschließung der Wärmequellen |
wartungsarm | teure und genehmigungspflichtige gesonderte Tiefenbohrungen |
Nutzung von natürlicher und erneuerbarer Energie | |
geringere Emissionen | |
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