Mit einer herkömmlichen PV-Anlage verbrauchen Sie nur etwa 30% des erzeugten Solarstroms. Wie Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen und was Sie mit dem überschüssigen Solarstrom machen können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Das Wichtigste zuerst
- Der meiste Strom wird am Mittag produziert, während der höchste Verbrauch morgens und abends stattfindet.
- Der Eigenverbrauch lohnt sich mehr als eine Einspeisung ins Netz, da die Einspeisevergütung niedriger ist als die Kosten für zugekauften Netzstrom.
- Der Einsatz eines Stromspeichers, einer Wärmepumpe oder die Kombination mit einem E-Auto kann den Eigenverbrauch signifikant steigern.
- Ein Energiemanagementsystem passt den Verbrauch von Haushaltsgeräten an die Zeiten der höchsten Stromproduktion an.
- Eine Ost-West-Ausrichtung der PV-Anlage kann den Eigenverbrauch erhöhen, da sie den Strombedarf besser abdeckt.
Warum ist es sinnvoll, den Eigenverbrauch zu erhöhen?
Private Haushalte verbrauchen den meisten Strom morgens und abends. Nach Süden ausgerichtete Photovoltaikanlagen produzieren den meisten Strom jedoch um die Mittagszeit. Dadurch entsteht ein Stromüberschuss.
Das bedeutet, dass Sie morgens und abends teuren Netzstrom hinzukaufen und den überschüssigen Solarstrom in der Mittagszeit für eine niedrige Einspeisevergütung ins Netz einspeisen müssen. Eine Erhöhung des Eigenverbrauchs reduziert die Abhängigkeit vom Netzstrom und steigert die Rentabilität Ihrer PV-Anlage.
Das zeigen wir mit folgendem Beispiel:
Variable | PV-Anlage ohne Speicher (Volleinspeisung) | PV-Anlage ohne Speicher (Überschusseinspeisung) | PV-Anlage mit Speicher (Eigenverbrauch) |
---|---|---|---|
jährlicher Stromverbrauch | 5.000 kWh | 5.000 kWh | 5.000 kWh |
Nennleistung PV-Anlage | 5 kWp | 5 kWp | 5 kWp |
jährlicher Ertrag | 5.000 kWh | 5.000 kWh | 5.000 kWh |
Nennleistung PV-Speicher | - | - | 8 kWh |
Netzbezug | 100 % (5.000 kWh) | 70 % (3.500 kWh) | 30 % (1.500 kWh) |
Eigenverbrauch | 0 % | 30 % (1.500 kWh) | 70 % (3.500 kWh) |
Netzeinspeisung | 100 % (5.000 kWh) | 70 % (3.500 kWh) | 30 % (1.500 kWh) |
Strompreis | 25 Cent/kWh | 25 Cent/kWh | 25 Cent/kWh |
Stromkosten, Stromanbieter | 1.250 €/Jahr | 875 €/Jahr | 375 €/Jahr |
Stromgestehungskosten | 8 Cent/kWh | 8 Cent/kWh | 10 Cent/kWh |
Stromgestehungskosten, gesamt | 400 €/Jahr | 400 €/Jahr | 500 €/Jahr |
Einspeisevergütung | 12,73 Cent/kWh | 8,03 Cent/kWh | 8,03 Cent/kWh |
Einspeisevergütung, gesamt | 636,50 €/Jahr | 281,05 €/Jahr | 120,45 €/Jahr |
Stromkosten, gesamt | 1013,5 €/Jahr | 993,95 €/Jahr | 754,55 €/Jahr |
Bei einem hohen Eigenverbrauch sind die Stromgestehungskosten zwar höher, dafür sparen Sie rund 25% an Stromkosten. Langfristig macht sich diese Investition bezahlt. Je höher der Strompreis, desto mehr lohnt sich der Eigenverbrauch.
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Welche Möglichkeiten gibt es, um den überschüssigen Strom sinnvoll zu nutzen?
Die Eigenverbrauchsquote einer herkömmlichen PV-Anlage liegt bei 25 bis 30%. Mit folgenden Maßnahmen können Sie den Anteil auf bis zu 80% steigern.
Möglichkeit | erreichte Eigenverbrauchsquote |
---|---|
PV-Anlage mit Speicher | 50 - 80 % |
Verbrauchsverhalten anpassen | 30 - 40 % |
passende Ausrichtung an Verbrauchsverhalten | 30 - 40 % |
PV-Anlage mit Wärmepumpe | 35 - 50 % |
PV-Anlage mit E-Auto | 35 - 50 % |
PV-Anlage mit Energiemanagementsystem | 35 - 50 % |
Warmwasserbereitung mit Photovoltaik | 35 - 50 % |
Strom-Cloud | abhängig von der Nutzung (theoretisch 100 % möglich) |
1. Integration eines Stromspeichers in die PV-Anlage
Mit einem Stromspeicher können Sie den Eigenverbrauch um 25 bis 50 % steigern. Insgesamt liegt die Eigenverbrauchsquote dann bei 50 bis 80% – je nach Speicherkapazität.
Ein Stromspeicher speichert den tagsüber erzeugten und nicht sofort verbrauchten Solarstrom für die spätere Nutzung. Dadurch lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern. Sie können den gespeicherten Strom dann außerhalb der Erzeugungszeiten nutzen, beispielsweise abends oder in den frühen Morgenstunden.
Die Anschaffung eines Stromspeichers bedeutet eine zusätzliche Investition. Jedoch ist diese durch die Einsparungen bei den Stromkosten und die erhöhte Unabhängigkeit vom Stromnetz langfristig rentabel. Zudem kann ein Speicher auch im Fall von Stromausfällen als Notstromversorgung dienen.
2. Verbrauchsverhalten anpassen
Durch eine bewusste Anpassung des Stromverbrauchs können Sie den Eigenverbrauch um 5 bis 10% erhöhen. Nutzen Sie stromintensive Geräte wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler gezielt dann, wenn Ihre PV-Anlage am meisten Strom produziert. Moderne Haushaltsgeräte verfügen oft über eine Timer-Funktion. Dadurch können Sie die Geräte so programmieren, dass sie zu optimalen Zeiten laufen.
3. Dachausrichtung nach Verbrauchsverhalten auswählen
Die Ausrichtung und Neigung Ihrer PV-Anlage sind entscheidend für die Stromproduktion. Indem Sie die Dachausrichtung an das Verbraucherverhalten auswählen, können Sie den Eigenverbrauchsanteil auf 30 bis 40% erhöhen.
Eine Ausrichtung nach Süden wird häufig bevorzugt, da sie die maximale Sonneneinstrahlung über den Tag hinweg ermöglicht. Der Vorteil einer Südausrichtung liegt im hohen Gesamtertrag. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn Sie den erzeugten Strom größtenteils einspeisen möchten. Jedoch wird der meiste Strom zur Mittagszeit produziert, wenn der Haushaltsverbrauch oft gering ist. Das führt zu einem erhöhten Überschuss an Strom und zu einem geringen Eigenverbrauch.
Eine Ost-West-Ausrichtung verteilt die Stromproduktion gleichmäßiger über den Tag. Der Vorteil dieser Ausrichtung liegt darin, dass der erzeugte Strom besser mit dem typischen Verbrauchsmuster von Haushalten übereinstimmt, was den Eigenverbrauch erhöht. Der Nachteil ist ein insgesamt geringerer Ertrag im Vergleich zur Südausrichtung, da die Sonneneinstrahlung auf die Module nicht den ganzen Tag optimal ist.
Ausrichtung | Zeit der Stromerzeugung | Vor- und Nachteile |
---|---|---|
Süden | mittags | höchster Ertrag, dafür geringerer Eigenverbrauch |
Westen | nachmittags | höherer Eigenverbrauch, Ertragsminderung von bis zu 20 % |
Osten | morgens | höherer Eigenverbrauch, Ertragsminderung von bis zu 20 % |
Ost-West | morgens und nachmittags | gleichmäßigere Stromerzeugung und höherer Eigenverbrauch, Mehrkosten durch größere Installationsfläche |
4. PV-Anlage mit Wärmepumpe kombinieren
Durch die Kombination einer Wärmepumpe mit PV-Anlage erreichen Sie einen Eigenverbrauchsanteil von 35 bis 50%. Das bedeutet eine Erhöhung von 10 bis 20%.
Wärmepumpen sind effiziente Systeme zur Erzeugung von Wärmeenergie zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Durch die Kombination mit einer PV-Anlage können Sie den überschüssigen Solarstrom direkt für die Wärmepumpe nutzen. Da Wärmepumpen oft einen hohen Bedarf an Energie haben, bieten sie eine ideale Möglichkeit zur Nutzung von überschüssigem Solarstrom.
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5. PV-Anlage mit E-Auto kombinieren
Indem Sie Ihre PV-Anlage mit einem E-Auto kombinieren, können Sie den Eigenverbrauch auf 35 bis 50% erhöhen. Das sind zusätzliche 10 bis 20%.
Elektroautos bieten eine weitere hervorragende Möglichkeit zum Verbrauch von überschüssigem Solarstrom. Sie können Ihr E-Auto direkt mit Solarstrom laden. Dies ist nicht nur kostengünstiger als der Strom aus dem Netz, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität bei. Einige Wallboxen und Ladegeräte können sogar so programmiert werden, dass sie bevorzugt Solarstrom nutzen. Sie laden also nur, wenn überschüssiger PV-Strom vorhanden ist.
6. Energiemanagementsystem integrieren
Integrieren Sie ein Energiemanagementsystem (EMS) in die PV-Anlage, erhöhen Sie den Eigenverbrauch um 10 bis 20%. Der Gesamtanteil liegt dann bei 35 bis 50%.
Ein EMS hilft Ihnen dabei, den Stromverbrauch im Haushalt optimal zu steuern und zu überwachen. Solche Systeme können verschiedene Geräte im Haushalt automatisch steuern. Somit verbrauchen diese hauptsächlich dann Strom, wenn Ihre PV-Anlage ausreichend Energie produziert.
Beispielsweise kann das EMS die Nutzung von Waschmaschinen, Geschirrspülern oder auch der Heizung zeitlich so aufeinander abstimmen, dass diese Geräte zu Zeiten hoher Stromproduktion laufen. Einige Systeme können auch die Einspeisung ins Netz optimieren oder gezielt überschüssigen Strom für andere Anwendungen nutzen. Dadurch maximieren Sie den Eigenverbrauch und minimieren den Bezug von teurem Netzstrom.
7. Warmwasserbereitung mit Photovoltaik
Nutzen Sie PV-Strom zur Warmwasserbereitung, erhöhen Sie den Eigenverbrauch um bis zu 20 %. Damit erreichen Sie einen Eigenverbrauchsanteil von 35 bis 50 %.
Eine einfache und effektive Möglichkeit zum Verbrauch von überschüssigem Solarstrom ist die Erwärmung von Trinkwasser. Dies kann durch den Einsatz eines Heizstabs in Ihrem Warmwasserspeicher geschehen. Dieser wird direkt mit dem überschüssigen Solarstrom betrieben.
Diese Methode ist besonders nützlich in den Sommermonaten. Hier kann die PV-Anlage den kompletten Bedarf an Warmwasser decken und Sie können die Heizungsanlage ausschalten. Das reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern verlängert gleichzeitig die Lebensdauer des Wärmeerzeugers.
8. Strom-Cloud nutzen
Welchen Eigenverbrauchsanteil Sie mit der Strom-Cloud erreichen, hängt von Ihrem individuellen Verbrauchsverhalten und den Konditionen des Cloud-Anbieters ab. Theoretisch sind 100 % möglich. Dies setzt aber voraus, dass Sie den gespeicherten Strom bedarfsgerecht abrufen und keine Verluste durch ineffiziente Nutzung entstehen.
Eine Strom-Cloud speichert überschüssigen Solarstrom virtuell als Guthaben und ermöglicht dessen Nutzung zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise im Winter. Diese flexible Ergänzung zu physischen Speichern wird häufig von Energieversorgern angeboten. Sie soll saisonale Schwankungen in der Stromproduktion ausgleichen. Sie können Ihren Kontostand jederzeit bequem über Ihr Smartphone oder Laptop einsehen. Dieser Service wird von Anbietern gegen eine monatliche Gebühr angeboten.
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