Die Entscheidung für die passende Wärmepumpe kann für Hauseigentümer aufgrund der Vielzahl an Typen und Herstellern eine Herausforderung sein. Dieser Leitfaden bietet Ihnen einen klaren Überblick über Leistung, Kosten und Stromverbrauch von Wärmepumpen, speziell für Einfamilienhäuser.
Das Wichtigste zuerst
- Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die kostengünstigste und einfachste Option für Einfamilienhäuser.
- Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe beträgt im Durchschnitt 25 bis 45 kWh pro m² und Jahr.
- Die Wärmepumpenleistung in einem Einfamilienhaus liegt durchschnittlich zwischen 4 und 8 kW.
- Die Kosten für Wärmepumpen liegen je nach Art zwischen 12.000 und 35.000 €, wobei Förderungen von bis zu 70% möglich sind.
- Eine Wärmepumpe benötigt eine gute Dämmung der Gebäudehülle, niedrige Vorlauftemperaturen und ausreichend Platz für Installation und Erschließung der Wärmequelle.
Welche Wärmepumpe passt am besten für ein Einfamilienhaus?
Die meisten Hausbesitzer entscheiden sich für Luft-Wasser-Wärmepumpen, weil sie kostengünstiger und einfacher installierbar sind. Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind zwar effizienter, erfordern jedoch eine hohe Investition und umfangreiche Erd- bzw. Bohrarbeiten.
Es gibt drei Wärmepumpenarten:
- Luftwärmepumpen nutzen die Außenluft als Energiequelle. Sie können selbst bei niedrigen Außentemperaturen von bis zu −20° C effektiv arbeiten. Am häufigsten werden Luft-Wasser-Wärmepumpen in wassergeführten Heizungssystemen eingesetzt. Luft-Luft-Wärmepumpen kommen eher in Niedrigenergiehäuser in Kombination mit einer Lüftungsanlage zum Einsatz.
- Erdwärmepumpen nutzen Erdwärme als Energiequelle und arbeiten mit einem Glykol-Wasser-Gemisch, auch als Sole bekannt. Sie nimmt die Erdwärme auf und überträgt sie an die Wärmepumpe. Die Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen Erdkollektoren, Erdsonden oder Erdwärmekörbe als Erdwärmetauscher.
- Grundwasserwärmepumpen nutzen die thermische Energie aus dem Grundwasser und werden deswegen auch als Wasser-Wasser-Wärmepumpen bezeichnet. Diese Wärmepumpen entziehen die Energie aus einer Brunnenanlage, die aus zwei Brunnen besteht, einem Vorlauf- und einem Rücklaufbrunnen.
Eigenschaft | Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe | Grundwasserwärmepumpe |
---|---|---|---|
Wärmequelle | Umgebungsluft | Erdreich | Grundwasser |
Wärmeabgabe via ... | Heizungswasser oder Gebläsekonvektor | Heizungswasser | Heizungswasser |
Nutzung | Heizung und Warmwasser | Heizung und Warmwasser | Heizung und Warmwasser |
Am häufigsten eingesetzt im ... | Altbau | Neubau | Neubau |
Aufstellort der Wärmepumpe | innen, außen oder Split | innen | innen |
Erschließung der Wärmequelle | einfach und kostengünstig | aufwändig und kostenintensiv | aufwändig und kostenintensiv |
Flächenbedarf Wärmequelle | keine zusätzliche Fläche notwendig | Erdkollektor: 1,5- bis 2,5-mal die Wohnfläche, Kollektoren in 1,5 m Tiefe außen, keine Überbauung der Fläche möglich; Erdsonde: Sonden 30 – 200 m tief gebohrt | Brunnen in 10 – 20 m Tiefe |
Effizienz | mittelmäßig | hoch | sehr hoch |
Jahresarbeitszahl | 2,5 – 3 | 4 – 4,5 | 5 |
Vorteile | günstigere Anschaffung, einfach aufzustellen | niedrige Stromkosten, äußerst effizient, auch zum Kühlen geeignet | niedrige Stromkosten, sehr effizient, gut für hohe Heizleistung |
Nachteile | höhere Stromkosten, eventueller Lärmpegel | Bohrung für Erdsonde oder Graben für Erdkollektoren, keine Versiegelung des Bodens möglich | Bohrung von 2 Brunnen, standortabhängig |
Fachfirma für Wärmepumpen gesucht?
Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!
Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus?
Eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5 verbraucht in einem Einfamilienhaus mit 100 m² Wohnfläche und einem jährlichen Heizwärmebedarf von 4.500 kWh etwa 1.285 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 0,29 € pro kWh (Stand: Februar 2025) liegen die jährlichen Stromkosten bei ca. 372,65 €.
Der durchschnittliche Strombedarf einer Wärmepumpe liegt zwischen 25 und 45 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt in einem 150 m² großen Einfamilienhaus ergibt sich somit ein jährlicher Stromverbrauch zwischen 3.750 und 6.750 kWh.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen verbrauchen am wenigsten Strom, weil die Temperatur des Grundwassers mit 7 bis 14 °C am konstantesten ist. Es folgen Sole-Wasser-Wärmepumpen mit einer JAZ zwischen 4,0 und 4,5. Das Erdreich hat ganzjährig eine Temperatur zwischen 6 und 12 °C.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der Wärmepumpenarten, ihren jährlichen Stromverbrauch und die Stromkosten (Annahme: Wärmebedarf von 6.600 kWh pro Jahr, Strompreis von 0,29 € pro kWh):
Wärmepumpenart | JAZ | Jährlicher Stromverbrauch | Jährliche Stromkosten |
---|---|---|---|
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 3 | ca. 2.200 kWh | ca. 638 € |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 4 | ca. 1.650 kWh | ca. 479 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 5 | ca. 1.320 kWh | ca. 383 € |
Luft-Luft-Wärmepumpe | 2,5 | ca. 2.640 kWh | ca. 766 € |
Was kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?
Eine Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus kostet zwischen 15.000 und 35.000 €. Für die Anschaffung der Wärmepumpe zahlen Sie 10.000 bis 18.000 € und für die Installation bis 3.000 €. Für die Erschließung der Wärmequelle zahlen Sie zwischen 4.000 und 15.000 €.
Kostenstelle | Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe | Grundwasserwärmepumpe |
---|---|---|---|
Anschaffungskosten | 10.000 – 15.000 € | 12.000 – 18.000 € | 12.000 – 17.000 € |
Installationskosten | 2.000 – 3.000 € | 2.000 – 3.000 € | 2.000 – 3.000 € |
Erschließungskosten | bis 2.000 € | 4.000 – 15.000 € | 6.000 – 10.000 € |
Gesamtkosten | 12.000 – 20.000 € | 18.000 – 35.000 € | 20.000 – 30.000 € |
Was kostet eine Wärmepumpe im Altbau-Einfamilienhaus?
Die Kosten für eine Wärmepumpe in einem bestehenden Einfamilienhaus liegen im Durchschnitt zwischen 14.000 und 22.000 €. Denn im Altbau werden meistens Luftwärmepumpen installiert.
Der Preis von Wärmepumpen liegt zwischen 10.000 und 15.000 €. Für die Installation entstehen zusätzliche Ausgaben von 2.000 bis 3.000 €. Die Entsorgung eines alten Brennwertkessels verursacht weitere Kosten von etwa 2.000 €.
Kostenstelle | Kosten |
---|---|
Anschaffungskosten | 10.000 – 18.000 € |
Installationskosten | 2.000 – 3.000 € |
Entsorgungskosten | 2.000 € |
Gesamtkosten | 14.000 – 35.000 € |
Was sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe?
Die Betriebskosten für eine Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus betragen 750 bis 1.500 € im Jahr. Dabei entstehen, je nach Art und Wirkungsgrad der Wärmepumpe, jährliche Stromkosten zwischen 600 und 1.200 €. Dazu kommen jährliche Wartungskosten von 150 bis 300 €.
Kostenstelle | Kosten |
---|---|
Stromkosten | 600 – 1.200 € pro Jahr |
Wartungskosten | 150 – 300 € pro Jahr |
Gesamt | 750 – 1.500 € pro Jahr |
Fachfirma für Wärmepumpen gesucht?
Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!
Welche Leistung braucht eine Wärmepumpe im Einfamilienhaus?
Die durchschnittliche Leistung einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus liegt zwischen 4 und 8 kW. Für die Warmwasserbereitung sollten Sie pro Person etwa 0,25 kW zusätzlich einplanen. Bei einer Wohnfläche von 100 m² beträgt die erforderliche Wärmepumpenleistung somit im Durchschnitt 3 bis 5 kW, abhängig vom energetischen Standard des Gebäudes.
Die genaue Leistung hängt von der Heizlast des Hauses ab. Diese wird durch Faktoren wie der Dämmung, dem Baujahr und individuelle Heizgewohnheiten bestimmt.
- Gebäudedämmung: Gut gedämmte Häuser benötigen weniger Heizleistung.
- Baujahr: Ältere Gebäude haben oft einen höheren Wärmebedarf.
- Wohnfläche: Größere Flächen erfordern mehr Heizleistung.
- Raumtemperatur: Höhere gewünschte Temperaturen erhöhen den Wärmebedarf.
- Warmwasserbedarf: Die Anzahl der Bewohner beeinflusst den zusätzlichen Leistungsbedarf.
Folgende Werte werden als Faustregel zur groben Ermittlung der Heizlast verwendet:
Gebäudestandard | Spezifischer Wärmebedarf |
---|---|
Passivhaus | 0,015 kW/m² |
Neubau Effizienzhaus | 0,03 kW/m² |
Sanierter Altbau | 0,05 kW/m² |
Altbau mit normaler Wärmedämmung | 0,08 kW/m² |
Altbau ohne Wärmedämmung | 0,12 kW/m² |
Fachfirma für Wärmepumpen gesucht?
Jetzt den passenden Anbieter finden und bis zu 30% sparen!
Welche Förderungen gibt es für Wärmepumpen im Einfamilienhaus?
Eine Förderung ist beim Austausch einer alten Heizung durch eine Wärmepumpe möglich. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Heizungstausch mit dem KfW-Zuschuss Nr. 458 von bis zu 70% gefördert. Die maximale Fördersumme beträgt 30.000 €, was einem Zuschuss von bis zu 21.000 € entspricht.
Derzeit ist ein Fördersatz von 50% üblich – 30% Grundförderung plus 20% Klimageschwindigkeitsbonus. Damit würden sich die Kosten mindestens halbieren:
Kostenstelle | Luftwärmepumpe | Erdwärmepumpe | Grundwasserwärmepumpe |
---|---|---|---|
Anschaffungskosten | 10.000 – 15.000 € | 12.000 – 18.000 € | 12.000 – 17.000 € |
Installationskosten | 2.000 – 3.000 € | 2.000 – 3.000 € | 2.000 – 3.000 € |
Erschließungskosten | bis 2.000 € | 4.000 – 15.000 € | 6.000 – 10.000 € |
Gesamtkosten ohne Förderung | 12.000 – 20.000 € | 18.000 – 35.000 € | 20.000 – 30.000 € |
Nach Förderung (50%) | 6.000 – 10.000 € | 9.000 – 17.500 € | 10.000 – 15.000 € |
Darüber hinaus bietet die KfW Ergänzungskredite (Kredit Nr. 358 und 359) an. Diese sind speziell für Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung gedacht, die bereits bezuschusst wurden. Zusätzlich gibt es in vielen Bundesländern regionale Förderprogramme, die weitere finanzielle Unterstützung ermöglichen.
Im Neubau wird die Installation von Wärmepumpen indirekt durch die KfW-Kredite Nr. 297 und 298 gefördert. Diese Kredite unterstützen den Bau von energieeffizienten und nachhaltigen Häusern und Wohnungen, die den hohen Standards der Effizienzhausklassen entsprechen.
Welche baulichen Voraussetzungen benötigen Wärmepumpen?
Wärmepumpen benötigen eine gute Gebäudedämmung, ausreichend Platz für die Installation und eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur des Heizsystems.
- Gute Gebäudedämmung: Damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann, sollte das Gebäude gut gedämmt sein. Eine schlechte Dämmung erhöht den Heizbedarf und führt dazu, dass die Wärmepumpe mit höheren Temperaturen arbeiten muss. Das senkt ihre Effizienz.
- Niedrige Vorlauftemperaturen: Wärmepumpen arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, idealerweise circa 35 °C. Dies ist in Neubauten mit Fußbodenheizung meist problemlos umsetzbar. In Bestandsgebäuden mit klassischen Heizkörpern können höhere Vorlauftemperaturen erforderlich sein. Sie sollte jedoch 55 °C nicht überschreiten.
- Ausreichend Platz für die Installation: Je nach Wärmepumpenart wird Platz benötigt:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen: Lediglich Platz für die Wärmepumpe notwendig.
- Erdwärmepumpen: Zusätzlicher Platzbedarf zur Installation von Erdsonden oder Flächenkollektoren nötig.
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Hier braucht es ausreichend Platz für die Erstellung einer Brunnenanlage.
- Stromanschluss und Genehmigungen: Für den Betrieb ist ein leistungsstarker Stromanschluss erforderlich. Je nach Wärmepumpentyp können auch behördliche Genehmigungen (zum Beispiel für Bohrungen) notwendig sein.
Wo kann ich eine Wärmepumpe kaufen?
Sie können Wärmepumpen im Internet, beim Großhändler oder direkt beim Hersteller kaufen. Wichtig ist jedoch, dass der Kauf und der Einbau sorgfältig geplant werden. Nur so arbeitet die Wärmepumpe effizient und bringt den größtmöglichen Nutzen. Die Installation und Inbetriebnahme müssen von einem qualifizierten Installateur durchgeführt werden.
Wenn Sie eine Wärmepumpe anschaffen möchten, unterstützen wir Sie dabei, die passende Fachfirma in Ihrer Nähe zu finden. Diese sorgt für die Auswahl der richtigen Wärmepumpe und übernimmt die Planung, den Einkauf und die Installation.
Angebote für Wärmepumpe vergleichen und 30% sparen
Füllen Sie das untere Formular aus und erhalten Sie bis zu fünf Angebote von qualifizierten und geprüften Fachunternehmen für Wärmepumpen aus Ihrer Region – kostenlos und unverbindlich. Es dauert nur zwei Minuten. Durch den Vergleich sparen Sie bis zu 30%.