Bei der Planung einer Photovoltaikanlage müssen Sie nicht nur die Größe gut berechnen, sondern sich auch für eine Solarmodul-Art und Technologie entscheiden. Glas-Folien-Module werden gerne in privaten Bereichen verwendet, da sie bei der Anschaffung günstiger als beispielsweise Glas-Glas-Module sind. Was genau hinter Glas-Folien-Solarmodule steckt, wie sie aufgebaut sind, wie hoch die Anschaffungskosten sind und welche Vor- und Nachteile sie haben, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Und das ist der Inhalt des Artikels:
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Was sind Glas-Folie-Module?
Glas-Folien-Module sind eine Art kristalliner Solarmodule, die aus verschiedenen Schichten bestehen. Hauptbestandteil ist die Schicht aus polykristallinen oder monokristallinen Solarzellen. Der Name Glas-Folie-Modul bezieht sich auf den Aufbau des Solarmoduls und bedeutet eigentlich nur, dass die Schicht aus Solarzellen von oben durch eine Glasscheibe und von unten durch eine dünne Kunststoffschicht (Folie) geschützt wird.
Eine andere Art von Solarmodulen sind Glas-Glas-Module, bei denen sowohl die Vorder- als auch die Rückseite aus Glas besteht. Im Vergleich zu Glas-Folien-Modulen bieten sie eine höhere Lebensdauer, Robustheit und besseren Schutz für Solarzellen. Sie sind in der Regel aber auch teurer.
Der Einsatz einer Folie auf der Rückseite anstelle einer zweiten Glasschicht ist damit begründet, dass die Modulunterseite weniger stark den Umwelt- und Witterungseinflüssen sowie der Lichteinstrahlung ausgesetzt ist. Sie muss deshalb nicht so robust und stabil sein und macht das Modul gleichzeitig im Gewicht leichter. Zusätzlich werden Kosten bei der Herstellung gespart, was das Modul günstiger werden lässt.
Aufbau eines Glas-Folie-Moduls
Ein Glas-Folie-Modul besteht aus mehreren Schichten:
- Eine Glasschicht aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) auf der Moduloberseite schützt die enthaltenen Solarzellen vor Umwelteinflüssen und Beschädigungen.
- Darunter liegt eine Einbettungsfolie, die die Solarzellen vor Feuchtigkeit und daraus resultierender Korrosion schützt. Die Folie ist transparent, damit das Sonnenlicht auch auf die Zellen treffen kann und besteht aus Ethylenvinylacetat (EVA).
- Eingebettet in der EVA Folie befinden sich dann die kristallinen Solarzellen. Verbunden sind die einzelnen Zellen mit Lötverbindungen, auch Busbars genannt.
- Auf der Rückseite der Solarzellen befindet sich eine weitere Schicht aus Kunststoff, auch Rückseitenfolie oder Backsheet genannt. Diese besteht meist aus Tedlar und besitzt eine extrem hohe Reißfestigkeit und UV-Beständigkeit. Sie ist in der Regel nicht transparent, sondern weiß, grau oder blau, damit nicht absorbierte Sonnenstrahlen eine Chance haben, zurück in die Solarzellen reflektiert zu werden. Bei Full-Black-Modulen ist die Rückseitenfolie aus ästhetischen Gründen schwarz.
- Als Abschluss befinden sich auf der Modulrückseite noch die Anschlussdosen für die Verkabelung. Zusammengehalten werden die Schichten von einem Aluminiumrahmen, der dem Modul Stabilität gibt.
Wirkungsgrad von Glas-Folie-Modulen
Der Wirkungsgrad von Solarmodulen bezieht sich auf den Prozentsatz der Sonnenenergie, der in elektrische Energie umgewandelt wird. Bei Glas-Folie-Modulen liegt der Wirkungsgrad normalerweise zwischen 15 und 22 %. Der genaue Wert hängt von Faktoren ab, wie der Art der Solarzellen, der Zellstruktur und der verwendeten Technologie.
Glas-Folie-Solarmodul | Wirkungsgrad |
---|---|
Polykristallin | 15 - 18% |
Monokristallin | 18 - 20% |
Bifazial (Monokristalline Vorderseite) | 20 - 25% |
PERC | 20 - 23% |
HJT | 22 - 25% |
Was kosten Glas-Folie-Module?
Im Schnitt sind Glas-Folie-Module günstiger als vergleichbare Glas-Glas-Module, da sie weniger Material benötigen und einfacher in der Herstellung sind. Die Kosten für ein herkömmliches Glas-Folie-Modul mit 60 Solarzellen und einer Leistung von etwa 260 bis 360 Watt liegen derzeit zwischen 0,20 und 0,35 € pro Watt. Polykristalline Module sind mit 0,20 bis 0,30 € pro Wp im Schnitt günstiger als monokristalline Module mit 0,25 bis 0,35 € pro Wp.
Auch hier sind am Ende der Einsatz der verwendeten Solarzellen und Technologie sowie die Wahl des Solarherstellers und die Qualität der Module entscheidend.
Vor- und Nachteile von Glas-Folie-Modulen
Glas-Folie-Module sind vergleichsweise günstig, haben aber auch einige Nachteile gegenüber Glas-Glas-Modulen.
Vorteile:
- Glas-Folie-Module sind günstiger in der Herstellung und infolgedessen in der Anschaffung und bieten daher eine gute Alternative zu teuren Glas-Glas-Modulen.
- Dank der eingesetzten Folie sind sie leichter und auch dünner, was einen flexiblen Einsatz in den verschiedensten Projekten möglich macht.
- Die Montage ist einfacher, was etwas geringere Installationskosten bedeutet.
Nachteile:
- Aufgrund des Einsatzes der Folie auf der Rückseite ist die Wärmeabführung des Moduls schlechter als bei Glas-Glas-Modulen. Dies kann zu minimal höheren Verlusten des PV-Ertrags führen.
- Die Rückseitenfolie ist außerdem weniger robust und stabil, was häufig mit einer kürzeren Lebensdauer und geringeren Leistungsgarantien einhergeht.
- Zudem sind die Module etwas anfälliger für Feuchtigkeit, Wind und gegenüber Witterungseinflüssen.
Hersteller von Glas-Folie-Modulen
Im Folgenden haben wir eine Liste mit den größeren und bekannteren Herstellern von Glas-Folie-Modulen für den deutschen Markt zusammengestellt:
Hersteller von Glas-Folie-Modulen | Herkunftsland |
---|---|
SunPower | USA |
Hyundai Energy | Südkorea |
Trina Solar | China |
Canadian Solar | Kanada |
Hanwha Q Cells | Deutschland |
Jinko Solar | China |
LONGi Solar | China |
JA Solar | China |
Risen Energy | China |
Meyer Burger | Schweiz |
Luxor Solar | Deutschland |
Solarwatt | Deutschland |
AxSun Solar | Deutschland |
REC | Norwegen |
Fazit
Die Entscheidung, ob Sie zu Glas-Folie-Modulen greifen sollen, hängt von Ihren individuellen Anforderungen und den Gegebenheiten vor Ort ab. Glas-Folie-Module können eine gute Wahl für Anwendungen sein, bei denen Flexibilität und Leichtigkeit gefragt sind, wie auf gebogenen Dächern oder solchen, die keine große zusätzliche Traglast erlauben. Glas-Folie-Solarmodule sind zudem oft eine kosteneffektive Option für solare Projekte, die größere Flächen abdecken müssen.
Allerdings könnten Glas-Folie-Module aufgrund ihrer etwas geringeren Haltbarkeit möglicherweise nicht die beste Wahl für Anwendungen sein, die extreme Witterungsbedingungen, hohe Belastungen wie durch Schnee oder Wind oder eine sehr lange Lebensdauer erfordern. Letztlich sollten die spezifischen Anforderungen und die örtlichen Gegebenheiten sorgfältig geprüft werden, um zu entscheiden, welches Solarmodul am besten geeignet ist. Solarteure und Fachfirmen helfen Ihnen da auch gerne weiter.
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