Ab wann lohnt sich Photovoltaik mit Speicher? 

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 19/03/2025

Mit einem PV-Speicher verbrauchen Sie mehr vom selbst erzeugten Solarstrom und beziehen weniger Strom aus dem Netz. Damit sich die Investition lohnt, müssen Sie jedoch auf einige Punkte achten. Wann sich eine PV-Anlage mit Speicher rechnet, erfahren Sie in diesem Artikel auf.

Das Wichtigste zuerst

  • Photovoltaik mit Speicher lohnt sich, wenn die Stromgestehungskosten unter den aktuellen Strompreisen liegen.
  • Lohnenswert ist die Investition ebenfalls für Haushalte mit einem Stromverbrauch von über 4.000 kWh pro Jahr.
  • Im Jahr 2025 liegen die Stromgestehungskosten für kleine PV-Anlagen mit Speicher zwischen 9,1 und 22,5 Cent pro kWh.
  • Damit liegen sie unter den aktuellen Strompreisen. Diese liegen bei 29 Cent pro kWh (Neukunden) und 36 Cent pro kWh (Bestandskunden).
  • Ob sich ein Speicher lohnt, hängt von dem Stromverbrauch, dem Autarkiegrad, den Stromgestehungskosten und den Netzstrompreisen ab.

Ab wann lohnt sich Photovoltaik mit Speicher?

Photovoltaik mit Speicher lohnt sich, wenn Ihr Stromverbrauch bei über 4.000 kWh pro Jahr liegt und die Stromgestehungskosten niedriger sind als der Strompreis. Laut Fraunhofer ISE liegen sie für PV-Batterie-Kleinanlagen demnach zwischen 9,1 und 22,5 Cent/kWh. Die Stromkosten hingegen liegen bei 29 bis 36 Cent/kWh.

Sie sparen aktuell also 7,5 bis 22,9 Cent pro kWh, wenn Sie Strom aus Ihrer eigenen PV-Anlage nutzen. Sie müssen jedoch darauf achten, dass die Ersparnis nicht über der Einspeisevergütung liegt. Damit sich die Investition lohnt, sollten Sie mindestens 7,94 Cent pro kWh sparen. Andernfalls ist die Einspeisung von überschüssigem Strom ins öffentliche Netz vorteilhafter.

In der folgenden Beispielrechnung zeigen wir, wann sich Photovoltaik mit Batteriespeicher rechnet.

VariablePV-Anlage ohne SpeicherPV-Anlage mit Speicher (Fall 1)PV-Anlage mit Speicher (Fall 2)
Jährlicher Stromverbrauch5.000 kWh5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage5 kWp5 kWp5 kWp
Jährlicher Ertrag5.000 kWh5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Speicher8 kWh6 kWh
Netzbezug70% (3.500 kWh)30% (1.500 kWh)40% (2.000 kWh)
Eigenverbrauch30% (1.500 kWh)70% (3.500 kWh)60% (3.000 kWh)
Netzeinspeisung70% (3.500 kWh)30% (1.500 kWh)40% (2.000 kWh)
Strompreis30 Cent/kWh30 Cent/kWh30 Cent/kWh
Stromkosten, Stromanbieter1.050 €/Jahr450 €/Jahr600 €/Jahr
Stromgestehungskosten9,1 Cent/kWh22,5 Cent/kWh12 Cent/kWh
Stromgestehungskosten, gesamt455 €/Jahr1.125 €/Jahr600 €/Jahr
Einspeisevergütung7,94 Cent/kWh7,94 Cent/kWh7,94 Cent/kWh
Einspeisevergütung, gesamtca. 278 €/Jahrca. 119 €/Jahrca. 159 €/Jahr
Stromkosten, gesamtca. 1.227 €/Jahrca. 1.456 €/Jahrca. 1.041 €/Jahr

Im ersten Fall liegen die Stromgestehungskosten nahe am aktuellen Strompreis. Mit Gesamtkosten von 1.456 € pro Jahr sparen Sie nicht gegenüber einer herkömmlichen PV-Anlage ohne Batterie. Da die Einspeisevergütung höher ist als die Differenz zwischen Stromgestehungskosten und Strompreis, wäre die Netzeinspeisung von überschüssigem Solarstrom ins Stromnetz sinnvoller. Die Investition in einen Speicher lohnt sich hier nicht.

Im zweiten Fall sind die Stromgestehungskosten deutlich niedriger. Mit Gesamtkosten von nur 1.041 € pro Jahr profitieren Sie vom Eigenverbrauch. Sie reduzieren Ihre Stromkosten jährlich um weitere 186 € im Vergleich zu einer PV-Anlage ohne Speicher. In diesem Fall amortisiert sich die Investition in den Speicher schneller, wodurch sich die Anschaffung lohnt.

Welche Faktoren bestimmen, ob sich ein Speicher lohnt?

Das hängt von mehreren Faktoren ab. 

Stromgestehungskosten

Die Stromgestehungskosten sind ein zentraler Faktor bei der Entscheidung für oder gegen einen Speicher. Sie geben an, was eine selbst produzierte Kilowattstunde Solarstrom kostet. Sie setzen sich aus den Investitionskosten, laufenden Betriebskosten und eventuellen Finanzierungskosten der PV-Anlage zusammen. Auch die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb eines zugehörigen Stromspeichers zählen zu den Stromgestehungskosten. Besteht ein Stromspeicher zur PV-Anlage, zählen auch alle Kosten im Kontext des Speichers zu den Stromgestehungskosten. 

Liegen die Stromgestehungskosten unter dem aktuellen Strompreis aus dem Netz, ergibt sich ein finanzieller Vorteil. Eine PV-Anlage mit Speicher lohnt sich daher umso mehr, je größer die Differenz zwischen Stromgestehungskosten und Netzstrompreis ist. 

Grafik zu Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien in Deutschland 2025

Strompreise

Die Entwicklung der Strompreise ist ebenfalls entscheidend für die Rentabilität eines Speichers. Steigen die Strompreise im öffentlichen Netz, wird der selbst erzeugte Solarstrom im Vergleich günstiger. Dies bedeutet, dass Sie durch den Einsatz eines Speichers langfristig mehr Geld sparen. 

Grafik zur Strompreisentwicklung für private Haushalte von 2001 bis 2025

Die aktuellen Strompreise sind aktuell relativ hoch und werden zukünftig voraussichtlich weiter steigen. Das kann den Nutzen eines Speichers erhöhen. Ein Speicher bietet somit eine Absicherung gegen zukünftige Preiserhöhungen im Strommarkt. Zudem werden Sie mit einem höheren Eigenverbrauchsanteil unabhängiger vom Stromnetz. 

Eigenverbrauchsanteil

Je höher Ihr Eigenverbrauch, desto größer der Vorteil eines Speichers. Der Eigenverbrauchsanteil beschreibt den Anteil des erzeugten Solarstroms, den Sie selbst verbrauchen. Beachten Sie, dass die Kosten eines PV-Speichers bei zunehmender Speicherkapazität steigen. Aus diesem Grund ist die richtige Dimensionierung des Speichers wichtig.

Dimensionierung des Speichers

Die Speicherkapazität sollte zwischen 0,8 und 1,5 kWh pro kWp betragen. Ein zu kleiner Speicher nutzt nicht das volle Potenzial Ihrer PV-Anlage und führt zu unnötigen Kosten. Der Speicher sollte also optimal auf Ihren täglichen Stromverbrauch abgestimmt sein. Zudem verkürzen sowohl die Unter- als auch die Überdimensionierung die Lebensdauer des Speichers.

Lebensdauer des Speichers

Ein langlebiger Speicher verteilt die Anschaffungskosten über viele Jahre. Dadurch steigt seine Rentabilität. Hat der Speicher eine kurze Lebensdauer, müssen Sie ihn frühzeitig ersetzen. Dadurch steigen die Gesamtkosten und die Investition lohnt sich weniger. Wählen Sie daher einen Speicher mit langer Lebensdauer, um langfristig wirtschaftliche Vorteile zu sichern.

Moderne Batteriespeicher bewältigen 5000 bis 10.000 Ladezyklen. In einem typischen Haushalt werden jährlich etwa 200 bis 300 Zyklen durchgeführt. Somit erreichen Speicher mittlerweile eine Lebensdauer von 15 bis 30 Jahren.

Wann lohnt sich ein Speicher nicht?

Ein Speicher lohnt sich nicht, wenn die Stromgestehungskosten hoch sind und der Eigenverbrauch gering ist. Ist der Unterschied zwischen Stromgestehungskosten und Netzstrompreis kleiner als die Einspeisevergütung, ist die Einspeisung ins Netz wirtschaftlicher. Wenn die Anschaffungskosten hoch und die Lebensdauer kurz sind, übersteigen die Kosten die möglichen Einsparungen. Dann lohnt sich die Investition in einen Speicher nicht.

Was kostet eine PV-Anlage mit Speicher?

Die PV-Anlage mit Batteriespeicher kostet zwischen 10.000 € und 26.000 €. Die Kosten für die PV-Anlage selbst liegen dabei zwischen 6.000 € und 18.000 €, abhängig von der Leistung und Größe der Anlage. Ein Batteriespeicher kostet zusätzlich 3.000 € bis 8.000 €, je nach Speicherkapazität.

KostenstelleAngemessenes AngebotÜberteuertes Angebot
PV-Anlage (10 kWp)15.000 € (1.500 €/kWp)18.000 € (1.800 €/kWp)
Batteriespeicher (10 kWh)6.000 € (600 €/kWh)8.000 € (800 €/kWh)
Gesamtkosten21.000€26.000€

Die Nachrüstung eines Batteriespeichers ist mit 4.000 bis 10.000 € etwas kostspieliger. Pro Kilowattstunde können Sie mit 800 bis 1.000 € rechnen. Meistens ist ein zusätzlicher Batterie-Wechselrichter notwendig, was die Kosten erhöht.

KostenstelleKomplettpaket (PV-Anlage mit Speicher)Nachrüstung des Batteriespeichers
PV-Anlage (10 kWp)15.000 €15.000 €
Batteriespeicher (10 kWh)6.000 €10.000 €
Gesamtkosten21.000 €25.000 €

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