Wie finde ich einen guten Elektriker für Photovoltaik?

Die professionelle Planung, Installation und Wartung sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Ein qualifizierter Elektriker für Photovoltaik unterstützt Sie dabei. Wir erklären, worauf es bei der Zusammenarbeit ankommt und wie Sie einen Fachmann finden. 

Wie finde ich einen guten Elektriker für Photovoltaik?

Als ersten Anlaufpunkt können Sie sich in der Nachbarschaft umsehen. Fragen Sie nach, welche Erfahrungen mit dem Photovoltaik-Fachbetrieb gemacht wurden. Stellen Sie folgende Fragen: 

• Wie verlief die Zusammenarbeit und Kommunikation? War jemand stets erreichbar für Fragen?
• Gab es eine umfangreiche Beratung und einen kostenlosen Vorort-Termin?
• Wie verliefen die Arbeiten auf dem Dach und beim Anschluss der Anlage? Wie lange dauerten sie?
• Welche Komponenten wurden verwendet? Hält die Leistung, was in der Planung versprochen wurde?
• Ist die Qualität gut oder wurden bereits Garantien in Anspruch genommen?
• Kam es zu Problemen und wenn ja, wie wurden diese gelöst?

Das Wichtigste ist allerdings: Nehmen Sie nicht den erstbesten Elektriker. Kontaktieren Sie mehrere Betriebe und vergleichen Sie die Angebote. 

Benötige ich unbedingt einen Elektriker für Photovoltaik?

Gesetzlich sind Sie nicht dazu verpflichtet, einen Elektriker für die Installation von Photovoltaik zu beauftragen. Sie dürfen alle Aufgaben bis auf den Netzanschluss und die Inbetriebnahme selbst übernehmen. Dennoch empfiehlt es sich, einen fachkundigen Elektriker für Photovoltaik frühestmöglich in das Projekt zu integrieren. Damit stellen Sie sicher, dass die PV-Anlage den höchstmöglichen Ertrag erwirtschaftet. 

Welche Aufgaben übernimmt der Elektriker für Photovoltaik?

Ein Elektriker für Photovoltaik übernimmt meist sowohl die Planung, Installation und Wartung der PV-Anlage. 

Planung

Als Basis der Planung gilt ein kostenloser Vor-Ort-Termin zur Bestandsaufnahme. Daraufhin legt und wählt der Fachmann die einzelnen Komponenten aus und erstellt Schaltpläne. Zudem erstellt er eine Ertrags- und Wirtschaftsprognose. Diese Unterlagen dienen zur Angebotserstellung. Sobald Sie den Elektriker beauftragen, werden die Komponenten bestellt und die Installation geplant. 

Anmeldung beim Netzbetreiber

Achten Sie darauf, dass Sie acht Wochen vor Installationsbeginn die PV-Anlage beim Netzbetreiber anmelden müssen. Dieser führt eine Netzverträglichkeitsprüfung innerhalb dieses Zeitraums durch. Erst nach Freigabe dürfen Sie mit der Installation fortfahren. Die Anmeldung kann auch der Elektriker für Sie übernehmen. 

Installation

Während des Installationsprozesses werden verschiedene elektrische Arbeiten durchgeführt. Dazu gehören das Verlegen von Kabeln, der Anschluss der PV-Module und des Wechselrichters sowie die eventuelle Installation eines Stromspeichers. Außerdem wird der Anschluss an den Hausstromkreislauf hergestellt und der Anschluss an das öffentliche Stromnetz vorbereitet.

Netzanschluss

Für den Anschluss an das Stromnetz sowie für alle anderen Anschlüsse auf der Wechselstromseite ist ein zugelassener und zertifizierter Elektriker erforderlich. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und in § 81 Absatz 1 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) festgelegt. Registrierte Elektriker sind beim örtlichen Netzbetreiber registriert.

Inbetriebnahme

Der Netzanschluss ist bereits Teil der Inbetriebnahme einer PV-Anlage. Ist der Anschluss fertiggestellt, wird die PV-Anlage hochgefahren und produziert zum ersten Mal Solarstrom. Dann wird eine Checkliste abgearbeitet und ein Inbetriebnahmeprotokoll vom Elektriker hergestellt. Ohne diese Unterlagen haben Sie keinen Anspruch auf die Einspeisevergütung. Die Inbetriebnahme ist gesetzlich durch einen zertifizierten Elektriker verpflichtend.

Darf jeder Elektriker eine PV-Anlage anmelden?

Sie können jeden Dritten bevollmächtigen, Ihre PV-Anlage anzumelden. Es ist irrelevant, ob die Anmeldung über einen Elektriker, einen anderen Berater oder ein anderes Familienmitglied erfolgt. Sie müssen lediglich eine Bevollmächtigung unterschreiben. 

Wartung

Die Wartung einer PV-Anlage verhindert Leistungseinbußen oder Ausfälle der PV-Anlage. Es ist sinnvoll, dass Sie den installierenden Elektriker auch mit der Wartung beauftragen. Je nach Standort ist eine jährliche oder zweijährliche Wartung empfehlenswert.

Diese Aufgaben führt der Elektriker bei der Wartung von PV-Anlagen durch:

• Kontrolle von Fehlermeldungen der Fernüberwachung von PV-Anlagen
• Behebung der Fehlerursache
• Sichtkontrollen und Messungen an PV-Anlagen
• Prüfung auf Funktionstüchtigkeit von Wechselrichtern, Modulen und Fernüberwachung
• AC-seitiger Anschluss von PV-Anlagen (Zählerschrank, Inbetriebnahme der Anlagen, Meldung der Anlagen beim Netzbetreiber, Netzprüfung)
• Austausch defekter Geräte

Was kostet der Elektriker für eine Photovoltaikanlage?

Ein Elektriker kostet bis zu 20% der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage. Dies entspricht etwa 200 bis 350 € pro installiertem kWp. Dabei wirkt sich die Größe der PV-Anlage direkt auf die Installationskosten pro Quadratmeter aus. Größere PV-Anlagen haben niedrigere Installationskosten.

Was zeichnet einen guten Elektriker für PV-Anlage aus?

Ein guter Elektriker verfügt über gute Referenzen. Darüber hinaus machen folgende Punkte einen guten Elektriker für PV-Anlagen aus: 

• Regionaler Betrieb
• Kostenloser Vor-Ort-Termin
• Klare und offene Kommunikation
• Erreichbarkeit in Notfällen
• Verwendung hochwertige Komponenten und Module von namhaften Herstellern
• Die Garantie der Solarmodule sollte mindestens zwischen 15 und 25 Jahren betragen
• Die Garantie des Wechselrichters sollte mindestens 10 Jahre betragen

Darf ich Photovoltaik auch selbst anschließen?

Sie dürfen eine PV-Anlage auch selbst anschließen. Für den Anschluss der Wechselspannungseite und den Netzanschluss ist jedoch ein Elektriker erforderlich. Der Gesetzgeber schreibt die Inbetriebnahme einer PV-Anlage durch einen zertifizierten Elektriker vor. Problematisch bei der Selbstinstallation ist, dass Fachbetriebe die Inbetriebnahme aus Haftungsgründen oft ablehnen. Zudem bringt die Installation in Eigenregie einige Risiken.

• Leistungs-, Ertrags- und Rentabilitätseinbuße
• Verfall der Garantie und Gewährleistungen
• Gefahrenpotenzial

Gehen Sie daher lieber auf Nummer sicher und arbeiten mit einem Fachmann zusammen. 

Elektriker für Photovoltaik finden: Checkliste und Tipps zusammengefasst

Wir haben noch einmal alle Tipps für die erfolgreiche Suche nach einem Photovoltaik-Elektriker für Sie zusammengefasst:

• Wählen Sie einen regionalen Betrieb 
• Referenzen sollten vorhanden sein
• Ein kostenloser Vor-Ort-Termin ist Pflicht
• Die Kommunikation sollte gut sein und Fragen schnell beantwortet werden
• Der Betrieb sollte hochwertige Komponenten und Module von namhaften Herstellern verwenden 
• Die Garantie der Solarmodule sollte mindestens zwischen 15 und 40 Jahren liegen 
• Die Garantie des Wechselrichters sollte zwischen 5 und 10 Jahren betragen