Strom selbst erzeugen: 10 Optionen für die eigene Stromproduktion

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 11/06/2025

Die Strompreise steigen und der Wunsch nach Unabhängigkeit wächst. Immer mehr Hausbesitzer stellen sich die Frage: Ist Strom selbst erzeugen sinnvoll? Neue Technologien machen das heute einfacher als je zuvor. In diesem Artikel finden Sie heraus, warum sich die eigene Stromerzeugung lohnt und welche die besten Optionen sind.

Das Wichtigste zuerst

  • Die eigene Stromproduktion lohnt sich, weil Sie dadurch Kosten senken, den Immobilienwert steigern und unabhängiger vom Netz werden.
  • Hausbesitzer und Mieter können Strom unter anderem mit einer PV-Anlage, einem Balkonkraftwerk, Windzäunen oder einem Blockheizkraftwerk selbst erzeugen.
  • Für unterwegs eignen sich tragbare Solarpanels und Powerstations, etwa für das Camping oder den Garten.
  • Anlagen müssen meist im Marktstammdatenregister eingetragen und beim Netzbetreiber angemeldet werden.
  • Ohne Anmeldung dürfen Sie nur Strom produzieren, wenn die Anlage komplett autark und netzunabhängig ist.
  • 100% Eigenversorgung ist technisch möglich, aber nicht wirtschaftlich – 70 bis 90% sind realistisch.

Lohnt es sich, Strom selbst zu erzeugen?

Für Hausbesitzer lohnt sich die eigene Stromproduktion, weil sie die Stromrechnung senken, das Haus aufwerten und sich unabhängiger vom Energieversorger machen.

Sie senken Ihre Stromrechnung spürbar, weil Sie weniger Strom aus dem Netz beziehen und die Stromgestehungskosten deutlich geringer als Netzstrom sind. Gleichzeitig machen Sie sich unabhängiger von schwankenden Strompreisen und Netzausfällen. Zudem erhöht eine eigene Anlage den Wert Ihrer Immobilie, da energetische Selbstversorgung beim Hausverkauf immer wichtiger wird. Mit einem Speicher können Sie den erzeugten Strom auch abends nutzen. Förderprogramme und steuerliche Vorteile wie der Nullsteuersatz auf PV-Anlagen verbessern zusätzlich die Wirtschaftlichkeit.

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Welche Optionen der eigenen Stromerzeugung habe ich?

Hausbesitzer und Mieter haben heute viele Möglichkeiten, Strom selbst zu erzeugen – je nach Platz, Budget und Eigentumsverhältnis. Besonders bewährt haben sich Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Doch auch Balkonkraftwerke, Windzäune, Solartische oder Blockheizkraftwerke können zur Eigenversorgung beitragen.

Eine Kleinwindkraftanlage und Solarmodule auf einem Dach erzeugen Strom

Strom selbst erzeugen funktioniert zum Beispiel mit einer Kleinwindkraftanlage oder Photovoltaikanlage (© Petair/stock.adobe.com)

Für Einfamilienhäuser eignet sich eine klassische Dach-PV-Anlage oder eine Kleinwindkraftanlage. In Mehrfamilienhäusern bieten sich Mieterstrommodelle oder gemeinschaftliche Lösungen an. Mieter können mit Mini-PV-Anlagen (auch Balkonkraftwerke genannt) oder Indoor-Optionen wie Spinning-Rädern mit Generatoren selbst aktiv werden.

OptionVorteileNachteile
PV-Anlage auf dem Dachhoher Ertrag, lange Lebensdauer, Förderung möglichhohe Anfangskosten, Dachfläche nötig
Mini-PV-Anlage (Balkonkraftwerk)einfach installierbar, geringe Kosten, für Mieter geeignetgeringe Leistung, Anmeldungspflicht
Windzauninnovativ, auch bei wenig Platz einsetzbarnoch wenig erprobt, höhere Kosten
KleinwindkraftanlageErgänzung zur PV, Ertrag auch bei bewölktem Wetternur bei guter Windlage sinnvoll, genehmigungspflichtig
Solartischnutzt Außenbereich doppelt, ideal für Garten oder Balkongeringe Leistung, wetterabhängig
Spinning-Rad mit Generatorkörperliche Aktivität erzeugt Stromsehr geringer Ertrag
Blockheizkraftwerk (BHKW)Wärme und Strom zugleich, ideal bei hohem Wärmebedarfaufwändig, nur für große Gebäude wirtschaftlich
Brennstoffzellenheizungeffizient, leise, kompakthohe Kosten, langfristige Planung nötig
Mieterstrommodellideal für Mehrfamilienhaus, gemeinschaftliche NutzungOrganisation und Abrechnung komplex
Solarziegelintegriert ins Dachbild, geeignet für Neubauteurer als klassische PV-Anlage, geringerer Wirkungsgrad

Photovoltaikanlage

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist die effizienteste Möglichkeit zur eigenen Stromproduktion. Sie wandelt Sonnenlicht in Strom um und kann den Eigenverbrauch in Kombination mit einem Speicher deutlich steigern. Die Investitionskosten liegen je nach Größe bei 10.000 bis 20.000 €. Dafür profitieren Sie von der Einspeisevergütung, von Steuererleichterungen und hoher Autarkie. Voraussetzung ist eine geeignete Dachfläche.

Mini-PV-Anlagen (Balkonkraftwerke)

Mini-PV-Anlagen erzeugen mit geringem Aufwand eigenen Strom und sind besonders für Mieter geeignet. Sie bestehen meist aus ein oder zwei Solarmodulen, die einfach am Balkon, auf der Terrasse oder an der Fassade montiert werden. Der erzeugte Strom wird direkt ins Hausnetz eingespeist. Die Kosten liegen zwischen 400 und 1.000 €. Leistung und Einsparung sind begrenzt, aber lohnenswert als Einstieg.

Windzäune

Windzäune erzeugen Strom aus der Luftströmung entlang vertikaler Lamellen und eignen sich für urbane Räume. Sie sind kompakter als klassische Windräder und können an Grundstücksgrenzen, auf Flachdächern oder als Sichtschutz eingesetzt werden. Die Technik ist neu und noch relativ teuer, bietet aber Potenzial für den Einsatz in dicht bebauten Gebieten. Der Ertrag hängt stark vom Standort und der Windhäufigkeit ab.

Kleinwindkraftanlagen

Kleinwindkraftanlagen produzieren Strom aus Wind und ergänzen PV-Systeme bei wechselhaftem Wetter. Sie benötigen einen Standort mit guter Windausbeute, zum Beispiel eine freie Lage oder einen Hügel. Die Anlagen sind genehmigungspflichtig und lohnen sich nur bei gleichmäßigem Wind. Die Kosten beginnen bei etwa 5.000 €. Bei optimalen Bedingungen erreichen sie 1.000 bis 2.000 kWh pro Jahr. 

Solartische

Solartische kombinieren Gartenmöbel mit Stromerzeugung und sind für Terrassen oder Balkone geeignet. Sie verfügen über integrierte PV-Module in der Tischfläche und speisen Strom direkt ein. Der Ertrag ist gering, kann aber Kleingeräte versorgen oder einen Akku laden. Als Ergänzung zu anderen Systemen bieten sie kreatives Potenzial und nutzen die Außenflächen doppelt.

Spinning-Räder mit Stromgenerator

Spinning-Räder mit Generator erzeugen beim Training Strom, sind aber eher symbolische Energiequellen. Sie wandeln Bewegungsenergie in elektrische Energie um, zum Beispiel zum Laden eines Handys oder Akkus. Für den Haushaltsbedarf reicht die Leistung nicht aus. Die Option eignet sich eher für Schulen, Fitnessräume oder als Lernprojekt.

Blockheizkraftwerk (BHKW)

Ein Blockheizkraftwerk erzeugt Strom und Wärme gleichzeitig und ist besonders für große Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser sinnvoll. Es nutzt Gas oder Biomasse zur Stromerzeugung über einen Motor und stellt gleichzeitig Heizwärme bereit. Allerdings ist diese Technologie nur bei hohem Wärmebedarf wirtschaftlich. Die Anschaffung ist aufwändig und nur bei passender Gebäudestruktur empfehlenswert.

Brennstoffzellenheizung

Eine Brennstoffzellenheizung erzeugt Strom hocheffizient und leise im eigenen Keller. Sie nutzt Erdgas oder Wasserstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung in einem chemischen Prozess. Die Systeme sind wartungsarm, emissionsarm und kompakt. Sie kostet aktuell etwa 20.000 bis 30.000 €, erhält aber hohe Förderungen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Technik gilt als ausgereift, ist aber noch wenig verbreitet und vor allem in gut geplanten Neubauten wirtschaftlich sinnvoll.

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Mieterstrommodell

Ein Mieterstrommodell ermöglicht Bewohnern von Mehrfamilienhäusern die Nutzung selbst erzeugten Stroms direkt vom Dach. Die PV-Anlage gehört meist dem Vermieter oder einem Dienstleister, der den Strom an die Mieter verkauft. Das senkt die Stromkosten und macht die Energiewende auch in Mietobjekten möglich. Die Abrechnung, Organisation und Fördervoraussetzungen sind allerdings komplex.

Solarziegel

Solarziegel integrieren PV-Module direkt ins Dachmaterial und eignen sich besonders für Neubauten oder denkmalgeschützte Gebäude. Sie ersetzen herkömmliche Dachziegel und erzeugen gleichzeitig Strom. Das Ergebnis ist optisch unauffällig und technisch effektiv. Solarziegel sind fast doppelt so teuer wie normale PV-Module und bieten oft einen etwas geringeren Wirkungsgrad, dafür aber eine ästhetische Lösung.

Welche Möglichkeiten der mobilen Stromproduktion gibt es?

Mobile Stromproduktion ist mit tragbaren Solarpanels und Powerstations möglich und eignet sich besonders für Camping, Garten oder Notfälle.

Tragbare Solarpanels bestehen meist aus faltbaren Modulen mit 50 bis 200 Watt Leistung. Sie lassen sich einfach transportieren und direkt zur Sonne ausrichten. In Kombination mit mobilen Akkuspeichern (sogenannten Powerstations) können sie Strom für Smartphones, Laptops, Kühlboxen, Beleuchtung oder sogar kleine Kaffeemaschinen liefern.

Einsteigerlösungen kosten 200 € aufwärts, leistungsstärkere Sets mit Solarpanel und Powerstation liegen bei 800 bis 1.500 €. Die Geräte funktionieren unabhängig vom Stromnetz und bieten flexible Energieversorgung unterwegs oder als Backup bei Stromausfall.

Wie kann ich die selbst erzeugte Energie speichern?

Sie können selbst erzeugte Energie mit einem Stromspeicher zwischenspeichern und später im Haushalt nutzen. Der Speicher wird direkt mit Ihrer Photovoltaikanlage oder einem anderen Erzeuger verbunden. Er nimmt den Strom auf, den Sie tagsüber nicht sofort verbrauchen. So steht Ihnen die Energie auch abends oder bei Stromausfall zur Verfügung. Moderne Speicher arbeiten mit Lithium-Ionen-Technologie und bieten Kapazitäten von 5 bis 15  kWh. Damit erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauch und machen sich unabhängiger vom Stromnetz.

Welche gesetzlichen Vorgaben zur privaten Stromerzeugung muss ich beachten?

Sie müssen Ihre Stromerzeugungsanlage in der Regel im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen und beim Netzbetreiber anmelden, wenn Sie Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Für größere Anlagen wie Dach-Photovoltaik, Blockheizkraftwerke oder Kleinwindkraft gelten zusätzlich technische Vorgaben wie Netzverträglichkeit, VDE-Normen und eventuell eine Baugenehmigung. Bei Mini-PV-Anlagen reicht meist ein vereinfachtes Anmeldeverfahren. Mobile Systeme, die nicht ins Netz einspeisen, sind genehmigungsfrei. 

Prüfen Sie die Anforderungen frühzeitig mit dem Netzbetreiber und beachten Sie regionale Bauvorgaben.

Wie viel Strom darf ich ohne Anmeldung selbst erzeugen?

Sie dürfen nur dann Strom ohne Anmeldung erzeugen, wenn Ihre Anlage vollständig autark arbeitet und nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist. Das gilt etwa für mobile Solarsysteme beim Camping oder im Gartenhaus. Sobald Sie den erzeugten Strom ins Hausnetz einspeisen – selbst bei kleinen Balkonkraftwerken mit bis zu 800 Watt – sind Sie zur Anmeldung beim Netzbetreiber und zur Registrierung im Marktstammdatenregister verpflichtet. 

Größere Anlagen wie Dach-Photovoltaik oder Blockheizkraftwerke müssen immer gemeldet werden, unabhängig davon, ob Sie den erzeugten Strom einspeisen oder nur selbst verbrauchen.

Kann ich meinen Strom komplett selber produzieren?

Eine zu 100% eigene Stromversorgung ist technisch möglich, aber meist nicht wirtschaftlich, weil die Investitionskosten den Nutzen übersteigen.

Sie können jedoch 70 bis 90% Ihres Strombedarfs selbst decken, wenn Sie eine ausreichend große Photovoltaikanlage mit Stromspeicher installieren und den Verbrauch an die Stromerzeugung anpassen. Mit einem Energiemanagementsystem und zusätzlichen intelligenten Verbrauchen wie Wärmepumpen und E-Autos können Sie den Eigenverbrauch weiter steigern. 

Eine vollständige Autarkie lohnt sich nur in Ausnahmefällen, etwa bei netzfernen Gebäuden – die in Deutschland nur selten vorkommen. 

Welche Hersteller bieten Geräte zur privaten Stromproduktion an?

Neben klassischen PV-Anlagenherstellern gibt es spezialisierte Anbieter für weniger verbreitete Lösungen wie Mini-Windkraft, mobile Solarsysteme oder Brennstoffzellen. Diese Hersteller richten sich gezielt an private Nutzer mit speziellen Anforderungen oder wenig Platz. Einige Beispiele sind:

  • LuvSide: bietet leise Kleinwindkraftanlagen für private und gewerbliche Anwendungen
  • Envergate: spezialisiert auf vertikale Windkraftanlagen, zum Beispiel als Windzaun für den Garten
  • EcoFlow: produziert tragbare Solarpanels und Powerstations für Camping, Garten und Notfälle
  • Jackery: einer der führenden Anbieter mobiler Solargeneratoren mit Akku für den Outdoor-Einsatz
  • Solid Power: stellt Brennstoffzellenheizungen für Einfamilienhäuser her (BlueGEN-Serie)
  • Frerkes Metalldesign (Sonnentisch.de): bietet maßgefertigte Solartische, die als Balkonkraftwerk-Alternative fungieren. Die Tische sind in verschiedenen Größen und Designs erhältlich und können individuell angepasst werden. 
  • Priwatt: bietet Balkonkraftwerke mit passenden Montagesets für Mieter und Eigentümer
  • Next2Sun: Hersteller von bifazialen senkrechten Agri-PV-Systemen, auch für Privatgrundstücke geeignet

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