Preisentwicklung Photovoltaik: Preise & Daten im Überblick 2024

Anna Vöpel
Zuletzt aktualisiert: 05/09/2024

Wenn Sie eine eigene PV-Anlage anzuschaffen möchten, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Die Kosten für Solaranlagen sinken nämlich seit Jahren und haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. In diesem Artikel haben wir die Preisentwicklung von Photovoltaik der vergangenen Jahre bis einschließlich September 2024 ausgewertet.

Das Wichtigste zuerst

  • Die Preise für fertige Photovoltaikanlagen sind im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 13% gesunken und liegen derzeit bei durchschnittlich 1.200 € pro kWp.
  • Die Preise für Solarmodule sind im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 40% gefallen. Der Preis pro kWp beträgt derzeit ca. 270 €.
  • Die Kosten für Stromspeicher sind aktuell um 54% geringer als noch im Jahr 2023.
  • Der Preisunterschied bei Wechselrichtern beträgt 35% im Jahresvergleich.

Preisentwicklung: Photovoltaik 

Die Preise für Photovoltaik sinken seit der Markteinführung kontinuierlich. So lag der durchschnittliche Preis pro kWp 2012 noch bei rund 2.300 €. Im September 2024 liegt der Preis für Photovoltaik zwischen 1.000 und 1.400 € pro kWp.

Alle Daten in diesem Artikel stammen aus September 2024 und sind somit aktuell. Wir aktualisieren die Übersicht kontinuierlich, sodass die hier vorgestellten Preise und Preisentwicklungen auf dem neuesten Stand sind.

Preisentwicklung von Photovoltaik in €/kWp September 2024

Preisentwicklung von Photovoltaik in €/kWp (September 2024)

In den vergangenen Jahren hat die Entwicklung etwas nachgelassen. Dies liegt an der stark gestiegenen Nachfrage und geringeren technologischen Fortschritten, die die Produktionskosten weniger beeinflussen.

Im Jahr 2021 sind die Preise kurz etwas angestiegen. Das lag an den aktuellen Weltgeschehnissen und der gestiegenen Inflation. Zusätzlich haben sich die Kosten für Polysilizium seit 2020 mehr als vervierfacht. Dieses wird zum Großteil in China hergestellt. Dort kam es aufgrund von strikter Zero-Covid-Strategie zu Lieferkettenproblemen. 

Die genauen Preise pro kWp hängen auch von der Größe der Anlage ab. Die Kosten für eine 5 kWp-Anlage können Sie unserer Tabelle entnehmen. Bei den Daten handelt es sich um Durchschnittswerte - selbstverständlich gibt es auch günstigere und teurere PV-Anlagen. Bei den Kosten handelt es sich um Nettopreise.

JahrKosten pro kWpKosten 5 kWp-AnlagePreisänderung zum Vorjahr
20066.000€30.000€/
20075.400€27.000€-10%
20085.200€26.000€-3,7%
20094.300€21.500€-17,31%
20103.500€17.500€-18,6%
20112.900€14.500€-17,14%
20122.300€11.500€-20,69%
20132.100€10.500€-8,7%
20142.000€10.000€-4,76%
20151.900€9.500€-5%
20161.700€8.500€-10,53%
20171.600€8.000€-5,88%
20181.500€7.500€-6,25%
20191.450€7.250€-3,33%
20201.350€6.750€-6,90%
20211.400€7.000€+3,7%
20221.350€6.750€-3,6%
20231.450€7.250€+7,41%
20241.200€6.000€-17,24%

Seit 2006 haben sich die Preise für Photovoltaikanlagen um gut 80% reduziert und seit 2013 sinken sie im Durchschnitt um 5% pro Jahr. Eine Prognose für die Zukunft ist jedoch kaum möglich. Die Nachfrage an Photovoltaik ist groß, weshalb viele deutsche und internationale Unternehmen ihre Produktionsstätten erweitern. Abgesehen davon wird massiv im Bereich Solarzellen und Stromspeicher geforscht.

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Preisentwicklung: Solarmodule 

Im Jahr 2016 kostete ein Mittelklasse-Modul noch knapp 50 Cent pro Wp. Im Jahr 2024 sind es etwa 12 Cent. Das ist eine Preisentwicklung von rund -75%. Da Solarmodule ca. 35% des Gesamtpreises einer PV-Anlage ausmachen, sinken auch die Gesamtkosten deutlich. 

Die Preisentwicklung von PV-Modulen von 2016 bis September 2024 finden Sie in der unteren Grafik.

Preisentwicklung von Solarmodulen September 2024

Preisentwicklung von Solarmodulen bis September 2024 (Quelle: pvxchange.com)

Nach einer Preiserhöhung im Jahr 2022 sanken die Kosten für Solarmodule in 2023 wieder und der Trend setzt sich auch in 2024 fort. Die Solarmodul-Hersteller haben kräftig in die Erweiterung der Produktionskapazitäten investiert, weshalb das Angebot die Nachfrage decken kann. Das sah im Jahr 2022 noch anders aus. Viele PV-Module hatten sehr lange Lieferzeiten.

JahrKosten pro WpKosten Solarmodule 5 kWp-AnlagePreisänderung zum Vorjahr
20160,50€2.500€/
20170,44€2.200€-12%
20180,37€1.850€-15,91%
20190,27€1.350€-27,03%
20200,25€1.250€-7,41%
20210,23€1.150€-8%
20220,30€1.500€+30,43%
20230,20€1.000€-33,33%
20240,12€600€-40%

-> Mehr zum Thema: Preise Solarmodule - Preis-Leistungs-Sieger + Preisentwicklung

Preisentwicklung: Stromspeicher 

Die Preise für Stromspeicher fallen seit ihrer Markteinführung ebenfalls kontinuierlich. So hat im Jahr 2010 ein kWp Speicherkapazität rund 6.000 € gekostet. Im Jahr 2015 lag der Preis bereits bei 1.900 € pro kWp und heute (Stand: September 2024) sind es nur noch knapp 550 €.

Seit 2010 sind die Preise für PV-Speicher um insgesamt 85% gefallen, wobei die größten Preissenkungen zwischen 2010 und 2015 auftraten. In den vergangenen Jahren sanken die Preise nur noch um wenige Hundert Euro. Seit Anfang 2024 sind die Speicherkosten jedoch erneut stark gesunken.

Preisentwicklung von Stromspeichern in EkWp September 2024

Preisentwicklung von Stromspeichern in €/kWp (September 2024)

Der technologische Fortschritt bei Lithium-Ionen-Batterien ist Hauptgrund für die positive Preisentwicklung von Stromspeichern. Die Batterien können heute deutlich günstiger hergestellt werden als noch vor zehn Jahren und haben zudem eine höhere Lebensdauer und bessere Speicherkapazität. Darüber hinaus sorgt die hohe Nachfrage nach Stromspeichern für eine verstärkte Massenproduktion.

Laut einer Prognose der Statista werden die Preise für Lithium-Ionen-Akkus bis 2025 noch etwas sinken, sich aber bei etwa 500 bis 600 € pro kWh Speicherkapazität einpendeln.

Die durchschnittlichen Jahrespreise pro kWp und für einen 5-kWp-Stromspeicher haben wir in unserer Tabelle für Sie aufgelistet::

JahrKosten pro kWpKosten 5 kWp-SpeicherPreisänderung zum Vorjahr
20106.000€30.000€/
20114.000€20.000€-33,33%
20123.000€15.000€-25%
20132.500€12.500€-16,67%
20142.250€11.250€-10%
20151.900€9.500€-15,56%
20161.700€8.500€-10,53%
20171.500€7.500€-11,76%
20181.400€7.000€-6,67%
20191.300€6.500€-7,14%
20201.200€6.000€-7,69%
20211.250€6.250€+4,17%
20221.200€6.000€-4%
20231.200€6.000€0%
2024550€2.750€-54,17%

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Preisentwicklung: Wechselrichter

Die Preisentwicklung für Wechselrichter hatte in den vergangenen Jahren eine fallende Tendenz. Im Jahr 2014 kostete ein Wechselrichter für eine Photovoltaik auf einem Einfamilienhaus im Schnitt 260 € pro kWp. Im September 2024 sind es nur 130 € pro kWp. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Preisentwicklung von fast -35%. Dabei machen Wechselrichter etwa 10 bis 15% des Gesamtpreises einer PV-Anlage aus.

Preisentwicklung von Wechselrichter in kWp September 2024

Preisentwicklung von Wechselrichtern in €/kWp (September 2024)

Die durchschnittlichen Jahrespreise pro kW und einen Wechselrichter mit 5-10-kWp haben wir in unserer Tabelle für Sie aufgelistet:

JahrKosten pro kWKosten 5-kWp-WechselrichterPreisänderung zum Vorjahr
2010450€2.250€/
2011400€2.000€-11,11€
2012350€1.750€-12,50€
2013300€1.500€-14,29€
2014270€1.350€-10%
2015250€1.250€-7,41%
2016230€1.150€-8%
2017210€1.050€-8,70%
2018200€1.000€-4,76%
2019190€950€-5%
2020180€900€-5,26%
2021200€1.000€+11,11 %
2022190€950€-5%
2023190€950€0%
2024130€700€-31,58%

Diese Faktoren beeinflussen die Preisentwicklung von Photovoltaik

Die Preisentwicklung von Photovoltaik hängt von einem Zusammenspiel vieler Faktoren ab. Zu diesen gehören: 

  • Herstellungskosten
  • Materialkosten
  • Transportkosten
  • Nachfrage

Die Herstellungskosten von Solarmodulen sinken kontinuierlich und sind seit 2013 um über 88 % gefallen. Dies liegt an immer besser optimierten Produktionsverfahren und der Massenherstellung. 

Die Materialkosten von Rohstoffen wie Glas, Aluminium und weitere Metalle haben sich in den letzten Jahren kaum bis gar nicht verändert und haben daher keinen Einfluss auf den Preis. Die Kosten für Polysilizium sind dagegen enorm gestiegen. Seit 2020 haben sich die Preise mehr als vervierfacht und machen nun 40% der Gesamtkosten aus. 

Die Transportkosten haben sich aufgrund der Energiekrise und steigenden Ölpreisen verdreifacht. Insgesamt machen sie aber dennoch nur 10% der Gesamtkosten aus. Außerdem ist es von Bedeutung, wo der Hersteller die Module produziert. PV-Module aus China haben höhere Transportkosten als Solarhersteller aus Deutschland.

Die gestiegene Nachfrage nach Photovoltaik hat ebenfalls zu einem leichten Preisanstieg geführt. Durch die höhere Produktion kommt es zu einer Verknappung von Polysilizium, was die Preise weiter antreibt.

Entwicklung der Einspeisevergütung und Eigenverbrauch 

Die Einspeisevergütung sinkt mit jedem Jahr. Daher stellen sich viele Interessierten die Frage: Lohnt sich Photovoltaik überhaupt noch? Die Antwort ist ganz klar „ja“. Der Fokus bei der Planung der PV-Anlage sollte jetzt jedoch auf dem Eigenverbrauch liegen. Je höher der Eigenverbrauch, desto mehr Stromkosten werden eingespart, was die Amortisationszeit der Anlage verkürzt.

Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch sogar auf bis zu 70% erhöht werden, was erhebliche Einsparungen bei den Stromkosten ermöglicht. Zusätzlich kann der Eigenverbrauch durch die Nutzung einer Wallbox oder Wärmepumpe weiter gesteigert werden.

Preisentwicklung von Photovoltaik: Prognose

Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Viele Hersteller haben bereits angekündigt, ihre Produktionskapazitäten zu erweitern. Langfristig könnte der verstärkte Ausbau der Produktionskapazitäten sowie fortschreitende technologische Innovationen deshalb dazu beitragen, die Preise noch etwas weiter zu senken. Die kontinuierlich steigende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und die politischen Bemühungen um den Klimaschutz unterstützen ebenfalls eine positive Preisentwicklung für Photovoltaik in der Zukunft.

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