Brauchwasserwärmepumpe nachrüsten: Kosten, Hersteller, Förderung

Stefano Fonseca
Zuletzt aktualisiert: 11/09/2024
Kategorie: Wärmepumpe

Die Warmwasserbereitung in einem Haushalt verbraucht viel Energie und kann teuer sein. Um die Energierechnung in Schach zu halten, bietet sich die Nachrüstung mit einer Brauchwasserwärmepumpe. Weitere Informationen zur Nachrüstung einer Brauchwasserwärmepumpe finden Sie in diesem Ratgeber.

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Brauchwasserwärmepumpe nachrüsten: lohnt es sich?

Die Nachrüstung einer Brauchwasserwärmepumpe (auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt) ist in den meisten Fällen eine sinnvolle Option. Die Wirksamkeit einer Warmwasser-Wärmepumpe hängt allerdings weitgehend von der Art der Warmwasserbereitung ab, die sie ersetzen soll.

Um niedrigere Energiekosten im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen für die Warmwasserbereitung zu erreichen, ist für die Brauchwasserwärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von über 3,4 erforderlich. Außerdem muss die Umgebungstemperatur konstant 10-12 °C betragen, damit die Wärmepumpe wirtschaftlich arbeiten kann. Dies ist primär im Sommer von Vorteil, da der Bedarf an einer separaten Heizungsanlage sinkt, was zu einer ökologischen und finanziellen Entlastung führt.

Elektrische Warmwasserbereiter sind nicht so effizient wie Brauchwasserwärmepumpen. Sie wandeln elektrische Energie im Verhältnis von etwa 1:1 in Wärmeenergie um, während eine Warmwasser-Wärmepumpe aus einem Kilowatt Strom bis zu vier Kilowatt Wärme erzeugen kann. Wenn Sie den nötigen Platz zur Verfügung haben, um eine Warmwasser-Wärmepumpe mit einem Fassungsvermögen von mindestens 200 Litern aufzustellen, lohnt es sich über einen Wechsel nachzudenken.

Die wirtschaftlich sinnvollste Lösung ist die Erzeugung von Warmwasser mit Photovoltaik. Die Warmwasser-Wärmepumpe ist eine wirtschaftliche und praktische Ergänzung für Photovoltaikanlagen, da der verwendete Strom kostenlos ist.

Vor- und Nachteile einer Brauchwasserwärmepumpe

Die Installation einer Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung bietet sowohl für bestehende als auch für neue Gebäude zahlreiche Vorteile, hat aber auch einige Nachteile.

VorteileNachteile
Wärmerückgewinnung von sonst verlorener Umgebungs- oder Abwärmebei zu hohem Warmwasserverbrauch ist das Warmwasser-Speichervolumen nicht ausreichend.
kompakte Bauweise mit geringem Platzbedarf und einfache InstallationStromverbrauch hängt stark von der Lufttemperatur und dem Warmwasserbedarf ab
Warmwasserkosten können bis zu 70 % reduziert werdenkeine Förderung möglich, da es sich nicht um eine komplette Heizungsanlage handelt
geringe Anschaffungs- und WartungskostenFür hohe Warmwassertemperaturen ist eine elektrische Heizung erforderlich, die bei übermäßiger Nutzung zusätzliche Kosten verursachen kann.
Verringerung der Kohlenstoffemissionenlanger Ladevorhang beim leeren Warmwasserspeicher
keine Abgase, somit kein Abgassystem notwendigStromquelle ist ausschlaggebend für die Ökobilanz
wartungsarmes und langlebiges System
besonders effizient in Kombination mit Photovoltaikanlagen
Hybridlösung möglich
bessere Luftqualität und geringere Schimmelbildungsgefahr

Die Installation einer Wärmepumpe in älteren Gebäuden kann von Vorteil sein. Sie kann zum Beispiel die vorhandenen Gas- oder Ölheizungen in den wärmeren Monaten entlasten und Warmwasser liefern, ohne dass die Heizungsanlage genutzt werden muss. Das ist eine kosteneffiziente Lösung, die zur Senkung der Kohlenstoffemissionen beiträgt.

Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine hervorragende Wahl für neue Gebäude, da sie erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik oder Ökostrom nutzen kann und den Gesamtwärmebedarf senkt. Das trägt letztlich zu einer nachhaltigeren und effizienteren Systemgestaltung bei.

Warmwasser-Wärmepumpen sind nicht nur energieeffizient, sondern auch wartungsarm. Sie müssen gemäß Herstellerempfehlung alle zwei Jahre einer gelegentlichen Überprüfung unterzogen werden. Einmal installiert, können sie Wassertemperaturen von bis zu +65 °C bereitstellen. Für den Fall, dass schnell mehr heißes Wasser benötigt wird, als vorhanden ist, können sie auch mit einem Heizstab ausgestattet werden.

Die Warmwasser-Wärmepumpe hat obendrein einen einzigartigen Nebeneffekt, dass sie die Raumluft entfeuchtet. Dadurch wird das Risiko von Schimmelbildung verringert, insbesondere in feuchteren Räumen wie Kellern.

Der vielleicht größte Nachteil von Brauchwasserwärmepumpen ist die Aufladezeit. Diese beträgt in der Regel acht bis zehn Stunden, wenn das gesamte Warmwasser aus dem Speicher verbraucht ist. Die Ladezeit hängt von der Kapazität des Speichers ab.

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Brauchwasserwärmepumpe nachrüsten: Kosten

Das Nachrüsten einer Brauchwasserwärmepumpe ist mit Kosten zwischen 3.000 und 6.500 € verbunden. Die Wärmepumpe selbst kostet 1.500 bis 3.000 €. Statten Sie die Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Wärmetauscher aus, kann der Preis auf bis zu 5.000 € steigen. Für die Installation durch einen zertifizierten Techniker fallen in der Regel 200 bis 400 € an, während mögliche Kosten für die Verlegung von Luftkanälen einen Aufpreis von bis zu 1.500 € verursachen können.

Zur besseren Übersicht:

Bauteile zur Nachrüstung einer BrauchwasserwärmepumpeKosten
Brauchwasserwärmepumpe1.500 - 3.000 €
zusätzlicher Wärmetauscher1.000 - 2.000 €
Installation200 - 400 €
Luftkanälebis 1.500 €
Gesamtkosten3.000 - 6.500 €

Warmwasser-Wärmepumpe: Förderung

Das BAFA (Bundesamt für Ausfuhrkontrolle) und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bieten Zuschüsse für eine umfassende Heizungsanlage mit einer Wärmepumpe. Warmwasser-Wärmepumpen allein sind im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) nicht förderfähig, da sie keine vollständige Heizungsanlage darstellen. Wenn Sie Ihre Warmwasser-Wärmepumpe jedoch mit einem förderfähigen Heizsystem wie einer Pelletheizung kombinieren, können Sie die Investition durch eine Reduzierung der Anschaffungskosten um bis zu 40 Prozent kostengünstiger gestalten.

Hersteller von Warmwasser-Wärmepumpen

In Deutschland gibt es viele Wärmepumpenhersteller, darunter einerseits solche bekannteren Namen wie Bosch Thermotechnik, Stiebel Eltron, Vaillant und Viessmann, andererseits weniger bekannte Firmen wie Weishaupt und WOLF. Gemeinsam verkaufen diese Unternehmen jährlich Tausende Heizungsanlagen.

Der schwedische NIBE-Konzern ist ein bedeutender Hersteller von Wärmepumpen in Europa mit den bekannten Marken alpha innotec und Novelan für Gebäudeheizungssysteme. Weltweit stehen die japanische Daikin Industries Group sowie Panasonic (Japan), LG (Korea) und Samsung (Korea) an der Spitze.

Brauchwasserwärmepumpe einbauen: darauf sollten Sie achten

Bevor Sie eine Brauchwasserwärmepumpe installieren, sollten Sie darauf achten, dass am Aufstellplatz sowohl Strom- und Wasseranschlüsse vorhanden sind. Wenn Sie die Abluft nutzen, benötigen Sie keine weiteren Anschlüsse. Wenn Sie jedoch die verbrauchte Luft aus dem Raum absaugen oder Frischluft ansaugen möchten, müssen zusätzliche Lüftungskanäle angeschlossen werden.

Stromversorgung

Ziehen Sie eine Leitung vom Sicherungskasten zur Warmwasser-Wärmepumpe mit einem Schutzschalter, der den Angaben des Herstellers zu Querschnitt, Typ und Abmessungen entspricht.

Wenn ein herkömmlicher Warmwasserspeicher durch eine Wärmepumpe ersetzt wird, sollte auch der Leistungsschalter aufgerüstet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass das System so effizient und effektiv wie möglich arbeitet.

Wasseranschluss

Hier müssen Sie sowohl die Frischwasser- als auch die Warmwasserleitung anschließen. Aus Sicherheitsgründen sollte eine Sicherheitsgruppe zwischen dem Kaltwasserzulauf und der Warmwasser-Wärmepumpe installiert werden, die über einen Siphon und ein PVC-Abflussrohr verbunden ist. Die Warmwasserleitung sollte dann direkt an das Warmwassernetz angeschlossen werden, um die Haushalte mit erwärmtem Trinkwasser zu versorgen.

Luftversorgung

Der Anschluss von Luftkanälen ist nicht erforderlich. Ihr Ziel ist es, die kalte Luft abzuführen und den Raum mit der Warmwasser-Wärmepumpe zu belüften. Sie kann auf verschiedene Weise angeschlossen werden.

Durch den Anschluss eines Abluftrohrs an die Warmwasser-Wärmepumpe kann kalte Luft leicht nach außen abgeführt werden. Dies ist jedoch nicht ideal, da dadurch im Raum mit dem Wassertank ein Unterdruck entsteht.

Um den Unterdruck in einem Raum zu beseitigen, wird ein zusätzliches Lüftungsrohr installiert. Dieses saugt Frischluft an, während das Abluftrohr verbrauchte Luft ausstößt. Dadurch wird sichergestellt, dass es im Raum nicht an Frischluft mangelt.

Wenn eine kontrollierte Wohnraumlüftung (kurz KWL) vorhanden ist, können Sie die Brauchwasserwärmepumpe an diese anschließen. Dies ist die effizienteste Lösung. So kann der Verdichter der Wärmepumpe mit der Raumluft betrieben werden, die wärmer ist als Außen- oder Umluft ist, was die Effizienz verbessert. Allerdings erfordert diese Lösung aufwändige Umbauarbeiten.

Fazit 

Die Investition in eine Brauchwasserwärmepumpe kann Ihre langfristigen Energiekosten und Kohlendioxidemissionen senken und stellt daher eine gute Option für umweltbewusste Kunden dar. Um sicherzustellen, dass Sie das Beste aus dieser effizienten und zuverlässigen Lösung machen, sollten Sie sich von einem Fachunternehmen beraten lassen.

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