Photovoltaik lohnt sich nicht? Wir rechnen nach

Kai Janßen
Zuletzt aktualisiert: 14/03/2025

Lohnt sich Photovoltaik in 2025 oder nicht? Wir gehen dieser Frage mit vielen praktischen Beispielen und Berechnungen nach. Die zugrundeliegenden Daten stammen von März 2025.

Das Wichtigste zuerst

Rendite-Lüge Photovoltaik? 

Die Annahme, dass PV unrentabel sei, ist falsch. In Wahrheit erzielen moderne PV-Anlagen hohe Renditen. Dank gesunkener Anschaffungskosten und hoher Eigenverbrauchsquoten amortisieren sich PV-Anlagen in 8 bis 12 Jahren, während sie 30 bis 40 Jahre Strom liefern.

Photovoltaik lohnt sich nicht?

Die Aussage „Photovoltaik lohnt sich nicht“ ist faktisch falsch. Eine PV-Anlage lohnt sich, wenn der Anschaffungspreis unter 2.000 € pro installiertem kWp liegt, beziehungsweise unter 2.700 € bei einer Anlage mit Speicher.

Ab wie vielen kWh lohnt sich PV?

Eine PV-Anlage lohnt sich bereits ab einer Größe von 3 bis 5 kWp, da sie einen erheblichen Teil des Strombedarfs deckt. Für ein Einfamilienhaus sind 6 bis 10 kWp ideal, um möglichst viel Strom selbst zu nutzen. 

Ein PV-Speicher lohnt sich nicht?

Ein Photovoltaik-Speicher lohnt sich auch für Privathaushalte, da die Speicherkosten extrem gefallen sind. Ein Speicher ab 5 kWh lohnt sich deshalb eigentlich immer. Für Einfamilienhäuser sind 8 bis 12 kWh ideal.

Lohnt sich Photovoltaik in 2025? 

Photovoltaik lohnt sich, wenn der Anschaffungspreis einer PV-Anlage unter 2.000 € pro installiertem kWp liegt. Dabei gilt: Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto wirtschaftlicher ist die PV-Anlage und desto schneller amortisieren sich die Anschaffungskosten.

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Ein praxisnahes Beispiel

Nehmen wir ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh an. Dafür eignet sich eine Photovoltaikanlage mit 6 kWp. Von dieser werden rund 30% des Solarstroms selbst verbraucht. Die restlichen 70% werden in das öffentliche Stromnetz gegen eine Einspeisevergütung von aktuell 7,94 Cent pro kWh eingespeist. Der Strompreis liegt aktuell (März 2025) bei 0,29 €/kWh und stieg in den vergangenen Jahren im Durchschnitt jedes Jahr um etwa 5%. 2044 liegt der Preis demnach voraussichtlich bei 0,75 €/kWh.

Variableohne PV-Anlagemit PV-Anlage
jährlicher Stromverbrauch5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage6 kWp
jährliche Stromerzeugung6.000 kWh
Anschaffungskosten PV-Anlage7.000 €
Betriebskosten PV-Anlage7.000 €
Strompreis29 Cent/kWh (+5% jährlich)29 Cent/kWh (+5% jährlich)
Netzeinspeisung70%
Einspeisevergütung7,94 Cent/kWh
Eigenverbrauch30%
Stromkosten, Stromanbieter50.343 € in 20 Jahren32.220 € in 20 Jahren
Einspeisevergütung6.670 € in 20 Jahren
Kosten Gesamt50.343 €39.550 €
Kosteneinsparung10.793 €

Bei Anschaffungskosten von 1.200 € pro kWp kostet eine 6 kWp PV-Anlage etwa 7.000 €. Über eine Laufzeit von 20 Jahren können auf diese Weise Stromkosten von über 10.000 € eingespart werden. Selbst wenn die Anlage 1.800 € pro kWp kosten würde, ergäbe das immer noch Einsparungen von fast 7.000 € in 20 Jahren.

Mit einer Lebensdauer von über 30 Jahren sparen Sie mit einer Photovoltaikanlage langfristig mehrere tausend Euro. Das liegt primär an den niedrigen Stromgestehungskosten von Photovoltaik, wodurch sich die Kosten für eine PV-Anlage nach 7 bis 9 Jahren rentieren.

Stromgestehungskosten sind die Gesamtkosten für die Erzeugung einer Einheit elektrischer Energie, einschließlich aller Investitions-, Betriebs-, Wartungs- und Brennstoffkosten sowie Kosten für Umweltauflagen. Sie variieren je nach Energieträger und Technologie.

Laut dem Fraunhofer ISE liegen die Stromerzeugungskosten von PV-Anlagen zwischen 6,5 und 14,4 Cent pro kWh. Damit ist Photovoltaik neben Wind die günstigste Energiequelle.

Aufgrund der seit Jahren sinkenden Kosten von Photovoltaik ist zu erwarten, dass die Stromgestehungskosten von PV-Anlagen zukünftig sinken werden.

Stromgestehungskosten - erneuerbare Energien - Deutschland 2024

Stromgestehungskosten in Deutschland im Vergleich (Datenquelle: Fraunhofer ISE)

Lohnt sich Photovoltaik mit Stromspeicher?

Eine Photovoltaik mit Speicher lohnt sich, wenn die Anschaffungskosten unter 2.700 € pro kWp liegen. Die Investitionskosten sind zwar fast doppelt so hoch, dafür kann aber mit einem Speicher der Eigenverbrauch des Solarstroms auf bis zu 70% gesteigert werden. So müssen Sie deutlich weniger teuren Strom aus dem Netz beziehen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht die Rentabilität der Kombination von Photovoltaik und Stromspeicher.

Ein durchschnittliches Einfamilienhaus verbraucht pro Jahr 5.000 kWh Strom. Eine 6 kWp PV-Anlage deckt den Strombedarf des Hauses ab. Mit einem Stromspeichersystem werden etwa 60 bis 70% des Solarstroms für den Eigenverbrauch genutzt. Nur 30 bis 40% werden ins Netz eingespeist, wofür eine Einspeisevergütung von 7,94 Cent pro kWh gezahlt wird. Unserer Prognose zufolge wird der Strompreis bis 2044 bei etwa 0,75 € pro kWh liegen.

Variableohne PV-Anlagemit PV-Anlage & Speicher
jährlicher Stromverbrauch5.000 kWh5.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage6 kWp
jährliche Stromerzeugung6.000 kWh
Speicherkapazität6 kWh
Anschaffungskosten PV-Anlage & Speicher10.000 €
Betriebskosten PV-Anlage8.000 €
Strompreis29 Cent/kWh (+5% jährlich)29 Cent/kWh (+5% jährlich)
Netzeinspeisung40%
Einspeisevergütung7,94 Cent/kWh
Eigenverbrauch60%
Stromkosten, Stromanbieter50.343 € in 20 Jahren14.096 € in 20 Jahren
Einspeisevergütung3.811 € in 20 Jahren
Kosten Gesamt50.343 €28.285 €
Kosteneinsparung22.058 €

Eine 6 kWp PV-Anlage kostet 7.000 € bei Anschaffungskosten von 1.200 € pro kWp. Die durchschnittlichen Kosten für ein 6 kWh PV-Speichersystem liegen bei 475 € pro kWh Speicherkapazität. Das sind in diesem Fall 2.850 €. In 20 Jahren sparen Sie somit über 20.000 € ein. Langfristig sind sogar noch weitere Einsparungen möglich.

Wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage nicht? 

Photovoltaik lohnt sich nicht, wenn der Preis pro kWp bei über 2.000 € liegt. Die Stromerzeugungskosten sind in diesem Fall zu hoch und beeinträchtigen die Rentabilität der PV-Anlage.

Lohnt sich Photovoltaik mit Eigenverbrauch oder Volleinspeisung?

Bei Photovoltaik gilt grundsätzlich: je höher der Eigenverbrauch, desto wirtschaftlicher ist die PV-Anlage. Schauen wir uns dafür ein weiteres Beispiel an.

PV-Anlage mit Eigenverbrauch

Wir vergleichen dieselbe PV-Anlage mit einer Nennleistung von 4 kWp – einmal mit und einmal ohne Speicher.

Variableohne PV-AnlagePV-Anlage ohne SpeicherPV-Anlage mit Speicher
jährlicher Stromverbrauch4.000 kWh4.000 kWh4.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage4 kWp4 kWp
jährliche Stromerzeugung4.000 kWh4.000 kWh
Anschaffungskosten6.000 €8.000 €
Betriebskosten für 20 Jahre6.000 €6.500 €
Netzbezug100%70%30%
Strompreis29 Cent/kWh (+5% jährlich)
Netzeinspeisung70%30%
Einspeisevergütung7,94 Cent/kWh
Eigenverbrauch30%70%
Stromkosten, Stromanbieter40.274 € in 20 Jahren28.192 € in 20 Jahren12.082 €
Einspeisevergütung4.446 € in 20 Jahren1.906 € in 20 Jahren
Stromkosten, Gesamt40.274 €35.746 €24.676 €
Kosteneinsparung4.528 €15.598 €

Und wie sieht es aus, wenn Sie den gesamten Strom einspeisen?

PV-Anlage mit Volleinspeisung

Die Volleinspeisung lohnt sich aufgrund der niedrigen Einspeisevergütung und der hohen Strompreise nur, wenn es keine anderen Möglichkeiten des Eigenverbrauchs gibt. Da der Strompreis viel höher als die Einspeisevergütung ist, ist es unmöglich, mit der Volleinspeisung einen Gewinn zu erzielen. Mit einer Einspeisevergütung von 12,6 Cent pro kWh für die Volleinspeisung ist diese Option nicht so attraktiv wie der Eigenverbrauch.

Variableohne PV-Anlage4 kWp PV-Anlage10 kWp PV-Anlage
jährlicher Stromverbrauch4.000 kWh4.000 kWh10.000 kWh
Nennleistung PV-Anlage4 kWp10 kWp
jährliche Stromerzeugung4.000 kWh10.000 kWh
Anschaffungskosten6.000 €9.000 €
Betriebskosten für 20 Jahre6.000 €8.000 €
Netzbezug100%100%100%
Strompreis29 Cent/kWh
Netzeinspeisung100%100%
Einspeisevergütung12,6 Cent/kWh12,6 Cent/kWh
Eigenverbrauch0%0%
Stromkosten, Stromanbieter40.274 € in 20 Jahren40.274 € in 20 Jahren40.274 € in 20 Jahren
Einspeisevergütung10.080 €25.200 €
Stromkosten, Gesamt40.274 €42.194 €32.074 €
Kosteneinsparung−1.920 €8.200 €

Die 4 kWp Anlage deckt zwar die Anschaffungskosten, beachtet man jedoch die Betriebskosten, sind Einsparungen von 10.080 € es nicht wert. Mit einer 10 kWp Anlage sieht das jedoch etwas anders aus. Hier lässt sich über einen Zeitraum von 20 Jahren ein Gewinn von 8.200 € erzielen.

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Rendite Lüge Photovoltaik – das sagt das Fraunhofer-Institut ISE

Auch das Fraunhofer-Institut kommt in seiner Analyse zum Ergebnis, dass Photovoltaik sich lohnt und hohe Renditen erzielen kann.

„Aufgrund der stark gesunkenen Preise für PV-Module sind attraktive Renditen möglich. Das Solar Cluster Baden-Württemberg hat für kleine Anlagen ohne Batteriespeicher und mit Eigenverbrauchsanteil um 25% Renditen bis 5% abgeschätzt.“

Dies gilt auch für 2025, denn die Preise für Solarmodule, Wechselrichter und Stromspeicher fallen weiter, während die Strompreise steigen.

Welche Faktoren beeinflussen die Rendite einer PV-Anlage?

Die Rendite Ihrer Photovoltaikanlage wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Hoher Eigenverbrauch: Eine hohe Eigenverbrauchsquote ist entscheidend für eine hohe Rendite. Es ist wirtschaftlicher, den erzeugten Strom selbst zu nutzen, anstatt ihn für knapp 8 Cent pro kWh ins Netz einzuspeisen. Bereits bei einer Eigenverbrauchsquote von 30% kann sich die PV-Anlage lohnen.
  • Anschaffungskosten: Je niedriger die Kosten pro kWh-Leistung, desto besser die Rendite. Vergleichen Sie Angebote von mehreren Installateuren, um die besten Preise zu finden. Lesen Sie hier, wie Sie einen qualifizierten Fachbetrieb für Photovoltaikanlagen finden können.
  • Größe der PV-Anlage: Größere Anlagen sind oft kosteneffizienter. Eine 10 kW Photovoltaikanlage kostet im Komplettpaket inklusive Montage etwa 950 € pro kW, während eine 4 kW-Anlage eher bei 1.500 € pro kW liegt. Stiftung Warentest und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfehlen, die verfügbare Dachfläche vollständig mit Solarmodulen zu belegen, um die Kosten pro kW zu senken.
  • Dachausrichtung: Die ideale Dachausrichtung zeigt nach Südwest bis Südost, mit einer Dachneigung von 30 bis 40 Grad. Dank moderner Technik erzielen jedoch auch nordseitig ausgerichtete PV-Anlagen immer bessere Erträge.
  • Batteriespeicher: Ein Energiespeicher ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu nutzen, was den Eigenverbrauch erhöht. Der Speicher sollte nicht überdimensioniert sein; ein guter Richtwert ist eine Speicherkapazität von 1 kWh je 1.000 kWh jährlichem Verbrauch.

Die Auflistung bezieht sich auf kleine Photovoltaikanlagen für Hausbesitzer. Bei gewerblichen Anlagen gelten andere Regeln.

Welche Förderungen gibt es für Photovoltaik im Jahr 2025?

Damit sich Photovoltaik lohnt, hat die Bundesregierung mehrere Förderprogramme erstellt. Zum einen zahlt man aufgrund des Nullsteuersatzes seit Anfang 2023 eine Umsatzsteuer von 0% beim Kauf einer PV-Anlage, Zubehör und der Montage. Um den Kauf einer PV-Anlage zu vereinfachen, steht zudem der Kredit-270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung. Des Weiteren erhalten Sie eine Einspeisevergütung für den selbst erzeugten Solarstrom, der ins öffentliche Netz geht.

KfW-Kredit 270

Die KfW bietet den zinsgünstigen KfW-Kredit 270 zur Finanzierung von PV-Anlagen an. Dieser Kredit ist sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen verfügbar und kann Installationskosten bis zu 150 Millionen Euro abdecken. Der Zinssatz beginnt bei 5,21%.

Einspeisevergütung

Die letzten Änderungen zur Einspeisevergütung traten am 1. Februar 2025  in Kraft und gelten bis Ende Juli 2025. Die Vergütungssätze sind wie folgt:

  • Volleinspeisung bis 10 kWp: 12,6 Cent pro kWh
  • Überschusseinspeisung bis 10 kWp: 7,94 Cent pro kWh
  • Volleinspeisung 10 bis 40 kWp: 10,56 Cent pro kWh
  • Überschusseinspeisung 10 bis 40 kWp: 6,88 Cent pro kWh

Ab dem 1. August 2025 sinken die Vergütungssätze erneut um 1% und sehen dann so aus:

  • Volleinspeisung bis 10 kWp: 12,48 Cent pro kWh
  • Überschusseinspeisung bis 10 kWp: 7,87 Cent pro kWh
  • Volleinspeisung 10 bis 40 kWp: 10,46 Cent pro kWh
  • Überschusseinspeisung 10 bis 40 kWp: 6,81 Cent pro kWh

Photovoltaik ja oder nein? 

Ja, Photovoltaik lohnt sich. Je höher der Eigenverbrauch, desto mehr lohnt sich die Solaranlage. Denn während die Strompreise steigen, sinkt die Einspeisevergütung immer weiter. Aber auch die Anschaffungskosten sinken enorm für Photovoltaik, Stromspeicher und Wechselrichter. All diese Faktoren führen dazu, dass sich Photovoltaik mehr denn je lohnt.

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